Medizinsoziologie LF 2.3 Flashcards

1
Q

Soziologie: Definition (n. Max Weber)

A

= Wissenschaft von der sozialen Wirklichkeit, vom Zwischenmenschlichen, vom sozialen Handeln
➙ Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und Wirkungen ursächlich erklären will

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2
Q

Grundsätze soziologischen Denkens (4)

A

● Betrachtung der sozialen Strukturen in Zusammenhang mit lebendigen Menschen
● keine einseitige Betrachtung und Bewertung von Menschen und Situationen in positiv und negativ, sondern Frage nach dem Sinn, den Menschen in ihrem Handeln sehen
● Sehen des Mensches als sozial geprägt und prägend
● Wahrnehmung des Einzelnen immer in Zusammenhang mit sozialen anderen und in Bezug auf soziale Strukturen

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3
Q

Aufbau und Struktur der Gesellschaft (3)

A

● MIKRO-Ebene (Interaktionsebene ➙ kleine soziale Einheiten, Individuum, Paar, Familie)
● MESO-Ebene (Organisationsebene ➙ Organisationen, Krankenhaus, Kirche)
● MAKRO-Ebene (Gesellschaftsebene ➙ Institutionen, Gesundheitssystem)

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4
Q

Gruppe: Definition & Merkmale (4)

A

● mind. 3 - 30 Mitglieder
● Wir-Gefühl, Gruppenbewusstsein
● Zielorientierung (gemeinsame Aufgabe)
● Aufgabenverteilung

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5
Q

Organisation: Beispiele & Merkmale (3)

A

● auf Dauer angelegt
● vertikale und horizontale Strukturen
● wichtig: Nachvollziehbarkeit von Handlungen, Transparenz (Ziel: Durchsetzung von Bedürfnissen)
➙ z.B. Krankenhaus, Partei

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6
Q

Institution: Beispiele & Merkmale (3)

A

● auf Dauer angelegt & durch Werte bestimmt
● Ziel: Befriedigung/Organisation sozialer Bedürfnisse
● horizontale & vertikale Strukturen
➙ z.B. Gesundheits-, Bildungswesen

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7
Q

Soziale Positionen: Definition

A

= dauerhafte Aufgabe in Gesellschaft (statischer Aspekt der sozialen Rolle)
➙ von einzelnen Personen ablöschbare Schnittpunkte sozialer Beziehungen im gesellschaftlichen Beziehungsgeflecht (z.B. Lehrer, Präsident)

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8
Q

Soziale Rollen: Definition

A

= Bündel normativer Verhaltenserwartungen, die von einer Bezugsgruppe oder mehrerer Bezugsgruppen an Inhaber bestimmert sozialer Positionen herangetragen werden (n. Schäfer)
➙ tatsächliches Verhalten im Vordergrund (dynamisch)
➙ Komplex der Erwartungen, die sich auf die Position beziehen

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9
Q

Sozialer Status: Definition

A

= Stellung/Rang einer Person im gesellschaftlichen Gefüge (und damit verbundene Wertschätzung)
➙ erworben vs. zugeschrieben

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10
Q

Soziale Werte: Definition & Beispiele

A

= explizite oder implizite Zielmaßstäbe, abstrake Vorstellungen des Wünschenswerten (n. Kluckhohn)
➙ z.B. Hilfsbereitschaft, Treue

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11
Q

Soziale Normen: Definition & Beispiele

A

= übereinstimmende Denkweisen, Erwartungen, Gefühle
➙ explizite (z.B. Gesetze) und implizite (z.B. unausgesprochene Verhaltenserwartungen) Handlungsanweisungen

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12
Q

Gruppenarten & unterscheidendes Merkmal (5)

A

● Homogene vs. heterogene Gruppe (einzelne, spezifische Merkmale)
● Primär- vs. Sekundärgruppe (Qualität der gruppeninternen Beziehungen)
● Eigen- vs. Fremdgruppe (Standort der Person im Verhältnis zur Gruppe)
● Formelle vs. Informelle Gruppe (Form der Festlegung besonders der Gruppennormen und -ziele)
● Mitglieds- vs. Bezugsgruppe (Art der Anteilnahme am Gruppengeschehen und des Integrationswillens)

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13
Q

Gruppendruck / group think: Definition

A

= Macht von Gruppennormen grundlegende Veränderungen in unseren Überzeugungen und Verhalten zu bewirken
➙ Experiment von Asch (zur Konformität von Gruppen)

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14
Q

Schutz vor Gruppendruck / group think (4)

A

● Einholen von Informationen von außen
● offener Führungsstil mit Möglichkeit der Diskussion
● toleranter Umgang mit gegensätzlichen Meinungen
● Installation eines Advocatus diaboli (Anwalt des Teufels ➙ Infragestellen von vorschnellen Annahmen, Verteidigung von unkonventionellen Optionen)

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15
Q

Organisation Krankenhaus: Ziele (3)

A

● Diagnose, Pflege, Therapie, Rehabilitation
● Forschung
● Ausbildung
➙ am gesellschaftlichen Bedürfnis Gesundheit orientiert

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16
Q

Organisation Krankenhaus: Handlungssysteme (5)

A

● Diagnosestellung (Art und Schwere der Erkrankung)
● Isolierung (Infektionsschutz, Fremdgefährdung, von Ansprüchen der Umwelt)
● Pflege (Grund-, Funktions-, Intensivpflege)
● Therapie
● Rehabilitation

17
Q

Organisation Krankenhaus: Personengruppen (3)

A

● med. Personal (Ärzte, Therapeuten)
● Pflege
● Verwaltungs-, Wirtschafts- und Versorgungspersonal

18
Q

Organisation Krankenhaus: Funktionsbereiche (5)

A

● Pflegeeinheiten
● Diagnostische Zentraleinheiten
● Therapeutische Zentraleinheiten
● Betreuungseinheiten
● Versorgungseinheiten

19
Q

Sozialisation: Definition (n. Hurrelmann & Windisch)

A

= Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt
➙ Entwicklung des Menschen zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt
➙ lebenslanger (inter-)aktiver Prozess, bei der sich die Persönlichkeit während des gesamten Lebenslaufs in Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen weiterentwickelt

20
Q

Enkulturation: Definition

A

= Erlernen der Kultur
➙ Prozess der Übernahme der jeweiligen kulturellen Lebensweise aufgrund zufälliger, unbewuster sozialer Kontrolle und Leitung (ungeschriebene Gesetze)

21
Q

Erziehung: Definition

A

= gezielte Beeinflussung, bewusste Unterweisung beim Erlernen der kulturellen Lebensweise
➙ beabsichtigte Enkulturationshilfe

22
Q

5 Phasen lebenslanger Sozialisation (n. Stanjek)

A

I. Primäre Sozialisation (erste drei Lebensjahre)
II. Sekundäre Sozialisation (3. Lebensjahr bis Schuleintritt)
III. Tertiäre Sozialisation (Schulzeit und Berufsausbildung)
IV. Quartäre Sozialisation (Phase der Berufstätigkeit)
V. Quintäre Sozialisation (Phase nach der Berufstätigkeit)

23
Q

Bedeutung der Sozialisation in der Ergotherapie (3)

A

● Wissen um versch. Sozialisationsstufen bei versch. Klienten
● Förderung der Teilhabe, Partizipation entsprechend der jeweiligen Stufe
● Mitwirkung an der Resozialisation (z.B. nach Straftat)