Mafo Klausurfragen Flashcards

1
Q
  1. Was sind die Aufgaben des Moderators? (Gruppendiskussion) (5/5)
A

• Inhaltliche Unparteilichkeit

  • keine Bewertung
  • keine eigenen Meinungsäußerungen

• Personenbezogene Neutralität

  • Jeden Teilnehmer gleichermaßen wertschätzen
  • Jeden Teilnehmer gleichermaßen ernst nehmen
  • Gelegenheiten für Redebeiträge schaffen
  • Fragende Haltung einnehmen und Anstöße geben
  • Austausch der Teilnehmer untereinander anregen
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2
Q
  1. Phasen der Gruppendiskussion? (4/4)
A
  1. Phase der Fremdheit
    Die Teilnehmer sind weder untereinander bekannt, noch kennen sie den Moderator. Zudem ist die Situation neu und ungewohnt.
    vorsichtige oder zurückhaltende Äußerungen
    Beiträge nach dem Kriterium der sozialen Erwünschtheit
  2. Orientierungsphase
    Die Teilnehmer suchen nach ihrer eigenen Rolle und nach Gemeinsamkeiten mit anderen Teilnehmern (auch über das Thema hinausgehend). Sie stellen sich die Frage: welche Meinung und welches Verhalten wird akzeptiert?
    mehr Offenheit in den Aussage, Vertreten eigener Standpunkte, auch Äußerung provokativer Aussagen
    aber noch fehlende Kapazitäten, sich auf andere zu beziehen
    Verschlossenheit in Bezug auf Gefühle und tieferliegender persönlicher Einstellungen
  3. Phase der Vertrautheit
    Die Teilnehmer stellen Gemeinsamkeiten mit anderen Teilnehmern fest. Sie entwickeln das Bedürfnis nach weiterer Homogenität und nach Zustimmung, Wertschätzung und Akzeptanz. Teilnehmer
    !entspannen sich und fühlen sich wohl.

In der Geborgenheit der Gruppe werden Hemmungen abgebaut,
offene authentische Kommunikation

spontane und unkontrollierte Reaktionen,

Ausdruck lieferliegender, persönlicher Einstellungen

  1. Konformität/Abklingen der Diskussion
    Die Teilnehmer sind bestrebt, den harmonischen Gruppenverlauf weiter aufrecht zu erhalten. Dies führt dazu, dass die Tendenz besteht, eine einheitliche Gruppenmeinung auszubilden. Die Spannung klingt ab und die Intensität der Diskussion lässt merklich nach.

Tendenz zur Bildung eines Gruppenkonsenses, 26

 Reduzierung der Redebeiträge, Wiederholungen

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3
Q
  1. Was ist ein Motiv & Bedarf Analyse? (zu behandelnde Faktoren 7/7) (Ablauf 3/3)
A

zu behandelnde Faktoren:

  • Zahl der wirksamen Bedürfnisse (einzeln, voneinander unterscheidbar)
  • Komplexität ist abhängig vom Produktbereich und der befragten Zielgruppe
  • Je mehr ein Produkt zur Befriedigung der Grundbedürfnisse dient, desto einfach die Bedürfnisstruktur, desto weiter davon entfernt, desto komplexer die Bedürfnisstruktur
  • Je stärker die ZG eingeengt wird, desto klarer, geordneter, homogener wird die Bedürfnisstruktur
  • Die Intensität der Bedürfnisse
  • Nicht alle Bedürfnisse sind gleich wichtig
  • Ähnliche Bedürfnisse können sich aufaddieren
  • Die Interdependenz der verschiedenen Bedürfnisse (Verkettung)
  • Verkettung der Bedürfnisse
  • alle Bedürfnisse beeinflussen sich gegenseitig und sind in ihrem wechselseitigen Zusammenhang verhaltensrelevant (sowohl verstärkend als auch reduzierend wirksam)
  • konvergent oder divergent wirksam
  • Klarheit und Bewusstsein der Bedürfnisse
  • schwierige Erfragbarkeit mancher Bedürfnisse
  • mangelndes Bewusstsein einiger Bedürfnisse
  • Produkte/Werbung nur erfolgreich, wenn sie auf eine latente Disposition trifft
  • Latente Bedürfnisse schlummern in uns und kommen erst dann zur Entfaltung, wenn der Bedürfnisdruck ein gewisses Maß überschreitet oder durch ein neues Produkt auf die aktuelle Bewusstseinsebene
  • Zielorientiertheit der Bedürnisse
  • Idealfall: Bedürfnis ist bereits von Anfang an mit klaren Produkt- und Markenvorstellungen besetzt
  • Je genauer Bedürfnis und Ziel miteinander verbunden sind, umso rascher wird es zu einer Entscheidungs- und Kaufhandlung kommen
  • Realisierungschance von Bedürfnissen
  • Nicht alle Bedürfnisse haben Realisierungschancen
  • Barrieren kommen aus dem Individuum selbst oder durch gesellschaftliche Normen und Restriktionen der Umwelt („kann ich es mir leisten?“ oder „Was sagt mein Mann dazu?“ „..oder die Nachbarn?“)
  • Kompromiss: Verbiegung des Bedürfnisses bzw. Zielverlagerung
  • Emotionale Einflüsse
  • Spontankäufe

Ablauf einer Motivanalyse

  1. Ermittlung aller relevanten Bedürfnisse innrehalb eines Produktbereiches:
  • Ziel
    • Aufdecken von relevanten Bedürfnissen, die dem Kauf und der Verwendung eines bestimmten Produktes zugrunde liegen
  • Methodik
    • Exploration -> zur Ermittlung der bewussten Bedürfnisse
    • Projektion -> zur Ermittlung der unbewussten oder latenten Bedürfnisse
  • Exploration
    • Produktbereich
    • Imagedominanten
    • Stärken/Schwächen
    • Erwartungen
    • Qualitäts- und Preisnormen
    • Verbraucher als Person
    • Verhaltensgewohnheiten
    • Etc.
  • Projektive Verfahren
    • Satzergänzungstest
    • Listentest
    • Projektives Streitgespräch
  1. Messung der Intensität der Bedürfnisse
  • Verfahren
    • Ranking (einfachste Form)
    • Skalierung
  • Nicht exakt messbar, nur Näherungswerte
  1. Aufdeckung der Interdependenzen einzelner Bedürfnisse sowie Herausarbeitung dauerhafter Einstellungskomponenten.
  • Ganzheitliche Betrachtung der Bedürfnisstruktur
  • Verfahren: Faktorenanalyse
  • Erkenntnisgewinn der Faktorenanalyse: einzelne Bedürfnisse sollen untersucht werden
  • Inwieweit und wie stark sie miteinander in Beziehung stehen
  • Inwieweit diesen Bedürfnissen ein zentraler Faktor zugrunde liegt, der u.U. eine dauerhafte Einstellung repräsentiert
  • Wie diese Einstellung (Faktor) zu benennen ist
  • Welche spezifischen Einzelbedürfnisse in welchem Ausmaß diese Einstellung mitbestimmen und beeinflussen (Faktorladungen)
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4
Q
  1. „Wozu dient ein „warm-up“ in der kennlernphase? (4/4)
A
  • TN gewöhnen sich an die ungewohnte Situation
  • TN lernen einander kennen und schätzen sich gegenseitig ein
  • Moderator gibt Rahmenbedingungen vor
  • Wohlfühlatmosphäre
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5
Q
  1. Welches sind die typischen Anwendungsbereiche für Gruppendiskussionen(4/4)? Wo liegen die Stärken (7/7) und wo die Schwächen dieser Methode (7/7)?
A

Definition:

  • qualitativen Mafo
  • kleinen Verbrauchergruppen (ca. 8-10 PB)
  • Moderator -> Leitfaden
  • umfangreichere/spontanere Ergebnisse

Anwendungsbereiche:

  • Quickcheck
  • breiten Spektrums von Meinungen/Ansichten
  • zur Ideensuche
  • zum Kennenlernen neuer Themenfelder

Stärken:

  • Hemmungen schwinden im Schutz der Gruppe
  • Probanden regen sich gegenseitig an
  • normale Meinungsbildungsprozesse können erfasst werden
  • „Wie entsteht Meinung überhaupt erst?“
  • spontane Reaktionen möglich
  • dem Alltag ähnelnde Erhebungssituation
  • Analyse erfolgt immer pro Thema

Schwächen:

  • Notwendigkeit eines Teststudios:
    • Rekrutierung geeigneter Probanden
    • Gruppendiskussionsräume
    • Beobachtungsräume für Kunden
    • Technik
  • Unvollständige Datenmatrix aufgrund unterschiedlicher Gesprächsbeteiligung
  • Interviewer-Einfluss
  • Problem des „Opinion Leaders“ und des „Schweigers“ => Verzerrung des Bildes
  • soziale/sprachliche Barrieren
  • Gruppendynamische Prozesse können Ergebnis beeinflussen
  • Konfrontationen durch Meinungsverschiedenheit
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6
Q
  1. Was sind projektive Verfahren (6/6) und worin liegen ihre Stärken (4/4) und Schwächen (3/3)?
A

Definition:

  • beliebt im Rahmen qualitativer Methoden
  • indirekte Befragungsart, die Hemmungen/Antwortschranken der Konsumenten überwindet und tieferliegende/unbewusste Motive/Wünsche/Images/Erwartungen/Einstellungen des Verbraucherverhaltens ermittelt
  • Gesprächsperson werden “Projektionshilfen” gegeben
  • vorgegebene Reize unbestimmt genug, um PB genügend Spielraum für eigene Interpretation zu lassen
  • Projektive Verfahren dienen dazu:
    • unangenehme Fr. so stellen, ohne dass PB bloßgestellt, in Konflikte gestützt werden
    • Inhalte dem Bewusstsein zugänglich zu machen
  • Einfache projektive Frage:
    • Proband antwortet nicht für sich selbst, sondern für andere
    • Beispiel:
      • „Aus welchen Gründen denken Sie, dass Ihr Nachbar einen Porsche fährt?“

Stärken:

  • keine richtigen/falschen Antworten => kein Druck sozialer Erwünschtheit
  • auch schwer verbalisierte Sachverhalte mit hohem emotionalen Wert können erfasst werden
  • durch spielerischen Charakter werden Antwortwiderstände abgebaut und Motivation erhöht
  • durch Umgehen von Rationalisierungen und kognitiven Kontrollen => Einblick in tatsächliche Bedürfnisse

Schwächen:

  • aufwendige Interpretation
  • Interpretation als mögliche Fehlerquelle => Qualität hängt allein von Auswerter ab
  • Material muss teilweise (z.B. für Ballontest) für jede Fragestellung neu entworfen werden

Nutzen:

  • “Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul aus.”
  • durch Projektion zeige ich eigene Werte/Meinungen
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7
Q
  1. Beschreiben Sie das projektive Verfahren “PhotoSort”. Erläutern Sie dabei ihren Ablauf und beschreiben Sie den Nutzen.
A

Beschreibung (Bildzuordnungsverfahren):

  • Wahrnehmungen & Erinnerungen werden häufig in Bildern gespeichert, diese Bilder wiederum beeinflussen Einstellungen/Verhaltensweisen und beinhalten Emotionalität
    • deshalb besser geeignet, Images von Marken/Produkten widerzuspiegeln als verbale Äußerungen

Ablauf:

  • bei Verfahren der Bildzuordnung sollen Teilnehmer aus Sammlung von Bildern (z.B. aus Zeitschriften) diejenigen auswählen, die dem inneren Bild des Produktes/ der Marke am ehesten entsprechen
  • bei der Collagen-Technik sollen diese Bilder oder Ausschnitte daraus zu einem größeren Bild kombiniert werden

Beispiel:

  • Gesprächspersonen werden gebeten, aus ihnen zur Verfügung gestelltem Material wie Zeitschriften/Bastelmaterial Collage zum Thema “Image des Warenhauses X” anzufertigen
  • Aus Unterricht:
    • Bild aussuchen, das zu Fragestellung “Wie fühlt sich ein Vegetarier bei dem Thema Fleisch”, passt
    • anschließend wurde Gruppe gefragt, warum diese Person sich dieses Bild ausgesucht hat, dann wurde die Person selbst befragt

Nutzen:

  • Ziel dieser Methode ist es Insights herauszufinden
  • “Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul aus.”
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8
Q
  1. Beschreiben Sie das projektive Verfahren “Produktpersonifizierung”. Erläutern Sie dabei ihren Ablauf und beschreiben Sie den Nutzen.
A

Definition:

  • Beschreibung durch Probanden des typischen Verwenders/Käufer oder Nicht-Käufer eines Produktes
    • entweder frei, in verbaler Form (überfordert Probanden jedoch meist) oder
  • anhand von geeichten Bildvorlagen, auf denen unterschiedliche Personentypen zu sehen sind
    • Eichung nach testtheoretischen Kriterien (Validität, Reliabilität)von hoher Relevanz

Nutzen:

  • Ermittlung von Produkt-/Markenimage (Qualitäten) oder von Verwendungsmotiven/-barrieren

Beispiel/Ablauf:

  • „Stellen Sie sich Produkt X als Mensch vor. Männlich/weiblich? Hobbies? Beruf?“
  • „Beschreiben Sie bitte die typische Verwenderin des Parfums „Laura“. Wie sieht Sie aus, was macht sie beruflich/in ihrer Freizeit, warum verwendet sie gerade „Laura“ etc.“
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9
Q
  1. Was sind assoziative Verfahren (3/3) und worin liegen ihre Stärken(2/2)?
A

Definition Assoziation:

  • Je öfter zwei Reize zusammen auftreten, umso stärker bedingt Auftreten des einen Reizes auch Erinnerung an den anderen Reiz (Kontinguitätsgesetz)
  • Zwei Inhalte werden umso leichter erinnert, je ähnlicher sie sind (Ähnlichkeitsgesetz)
  • Sinnhaftigkeit eines Reizes begünstigt die Erinnerungsleistung

Assoziations-Verfahren:

  • Assoziation = Verknüpfung psychischer Inhalte, d.h. spontane/ungelenkte automatische Verbindung einzelner Gedächtnis-/Gefühlsinhalte
  • Einsatz:
    • Ermittlung des Erlebnisumfeldes zu bestimmtem Produkt, Marke, Anzeige etc.
    • Aufdeckung verbundener Gedanken/Gefühle des Konsumenten mit Produkt

Nutzen:

  • Image-/Motivanalyse
  • Erlebnisraum abstecken können
  • (Zusätzlich können auch neue Konsumanlässe herausgefunden werden und neue Kommunikationsansätze entwickelt werden)

Beispiel:

  • „Bitte nennen Sie mir Werte, die Ihnen spontan einfallen, wenn ich Ihnen einige Unternehmen unserer Stadt nenne (z.B. Freundlichkeit, Qualität, Sauberkeit)“

Stärken:

  • erste/unbewusste Gedanken werden zugänglich gemacht
    • „Was wird mit Produkt verbunden?“
  • kennt man Erlebnisumfeld eines Produktes/Marke kann man dessen Imageprofil so gestalten, dass Vorstellungen des Verbrauchers gerecht wird

Schwächen:

  • langes Zögern möglich
  • teilweise Einschränkung möglicher Antworten
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10
Q
  1. Beschreiben Sie assoziative Verfahren (2/2). Worin liegt der Nutzen?
A

5a.) Die Verfahren unterscheiden sich bezüglich Strukturiertheit der Reizvorlage und Offenheit der Antwortmöglichkeiten

  • “Freies Assoziieren”
  • Gelenktes Assoziieren (Satzergänzung)

5d.) Tiefere Idee/Gedankenwelten der Käufer/Nicht-Käufer erfahren => rankommen

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11
Q

13 Beschreiben Sie „Freies Assoziieren“.

A

Beschreibung:

  • Proband hat auf zumindest einen Ausgangsreiz mit mehreren Begriffen zu reagieren, die in der Reihenfolge ihrer Bewusstwerdung zu nennen sind
  • Man spricht von „freiem Assoziieren“ wenn:
    • Schlüsselreiz vorgegeben wird, der jedoch möglichst offen formuliert sein soll, damit breites Spektrum an assoziativen Verbindungen hergestellt werden kann
    • PB in seinen Antworten nicht gesteuert & nicht beschränkt wird und somit eine möglichst lange, individuelle Assoziationskette aufbauen kann
    • es darum geht, das gesamte Erlebnisumfeld um Meinungs-/Vorstellungsgegenstand möglichst spontan zu erheben

Beispiel:

  • Befragter wird aufgefordert Augen zu schließen => Bild der Marke/des Produktes vor geistigen Auge entstehen zu lassen und spontan/ohne langes Zögern zu antworten
  • Fragen:
    • Was sehen/hören/fühlen/schmecken Sie?
    • Wie klar ist das Bild, das Sie vor Ihrem inneren Auge sehen? (mit Hilfe einer Skala)
    • Wie sympathisch ist das Bild? (mit Hilfe einer Skala)
  • Typische Assoziationskette (Zahncreme): „Zahncreme – Zähneputzen – morgens und abends – Gesundheit – Vorsorge – gegen Zahnfleischbluten – Zahnschmerzen – Zahnarzt – Signal – Frische“
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12
Q

14 Beschreiben Sie „Gelenktes Assoziieren (Satzergänzung)“.

A

Beschreibung:

  • häufig nicht gesamte Vorstellung bestimmten Objektes von Interesse, sondern spezifische Detailprobleme z.B. bezüglich der Verwendungssituation von Produkten
    • freies Assoziieren hier zu allgemein
    • deshalb werden PB durch größere Anzahl von Reizen in bestimmte Richtung gelenkt
  • Man spricht von „gelenktem Assoziieren“ wenn:
    • Schlüsselreiz eingeschränkt und auf gewissen Teilaspekt beschränkt wird (z.B. Wirkung einer Zahncreme)
    • Antworten des PB dennoch frei & ungesteuert bleiben und möglichst in Form einer spontanen Assoziationskette ablaufen
    • Assoziationsbereich auf unbegrenzten Teilaspekt beschränkt bleiben soll und bei Abweichung vom Thema Assoziieren unterbrochen wird

Beispiel (Satzergänzungstest):

  • PB wird hier bereits begonnener Satz vorgegeben, den sie spontan vervollständigen müssen
  • Durchführung:
    • „Ich lese Ihnen nun einige Satzanfänge vor. Bitte führen Sie jeden Satz spontan und ohne lange nachzudenken zu Ende“
    • 1.) Zu den unangenehmsten Arbeiten in der Küche gehört…
    • 2.) Geschirrspülen ist für mich…
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13
Q
  1. Beschreiben Sie den Ablauf des Laddering-Verfahrens (3/3). Wo kommt diese Methode am ehesten zum Einsatz?
A

Definition (Means End Chain-Theorie):

  • mit Kauf/Konsum eines Angebotes übernehmen Konsumenten Bündel von Eigenschaften (Means), um damit wünschenswerte Ziele (Ends) zu erreichen
    • Annahme einer hierarchischen Struktur

Ablauf:

  • Sammlung von Attributen des Produktes oder des Konsumverhaltens
  • Bestimmung der nachgelagerten psychischen Motivziele für einzelnen Konsumenten (z.B.: Körpergewicht halten, gutes Aussehen)
  • Aufstellung der den Motivzielen nachgelieferten grundlegenden, maßgeblichen Werthaltungen (z.B.: Selbstsicherheit, Selbstachtung, Gesundheit), die Begründung für das Verhalten/Entscheidungen des Konsumenten liefern

Beispiel:

  • Halbfett-Magarine
  • „Warum isst man diese und keine andere?“
  • am Ende der Attributs-Kette rausfinden, wieso Konsument sie isst (z.B. will sportlich wahrgenommen werden etc.)

Einsatz:

  • in Tiefeninterviews, weil nur dort die Möglichkeiten des tieferen Nachfragens gegebenen sind => Assoziationen
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14
Q
  1. Nenne Sie drei Befragungsformate der quantitativen Marktforschung.
A

1.)

Face-to-Face (F2F) Befragung (persönlich):

  • im Teststudio
  • im Haushalt der Befragten
  • am Point-of-Sale
  • auf der Straße

2.)

Telefonische Befragung (nicht persönlich)

3.)

Schriftliche Befragung (nicht persönlich):

  • online
  • postalisch
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15
Q
  1. Nennen Sie Vor- (6/6) und Nachteile (6/6) der quantitativen Face-to-Face Befragung.
A

Vorteile:

  • Hilfsmittel (Listenvorlagen, Bildblätter, ggf. Produktbeispiele) können eingesetzt werden
  • Interviewerbeobachtungen möglich
    • auf Fragebogen wird z.B. vermerkt, ob Befragter engagiert/desinteressiert wirkt
  • können relativ lang sein (Richtwert: 1-1,5 St.)
  • sehr persönlich da alle Sinnesmodalitäten aktiviert sind
    • nonverbale Reize/Reaktionen => Sympathie
  • Rolle des Interviewers:
    • Minimierung des Einflusses auf das Befragungsergebnis
    • klare Anweisung für den Interviewer im Fragebogen
    • kann sicherstellen, dass Fragen richtig verstanden werden => sonst Hilfe
  • hohe Stichprobenqualität

Nachteile:

  • vergleichsweise teuer & aufwenig
  • Einfluss sozialer Merkmale: Geschlecht, Alter, Klassen-(eventuell auch Rassen)-merkmale, äußeres Erscheinungsbild (z.B. Kleidung), Bildungsgrad, Auftreten, Sprache/Dialekt
  • Störung der Befragung durch Dritte auf der Straße/POS
  • Anreiz & Aufwandsentschädigung für Befragte
  • Zeit zwischen Verschicken der Fragebögen an Interviewer und Rücklauf der Ergebnisse ist relativ lang
  • Muss meist von Papier zu Digital
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16
Q

18) Nennen Sie Vor- (7/7) und Nachteile (11/11) der quantitativen Telefonbefragung (Computer Assisted Telephone Interview):

A

Vorteile:

  • schnell & kostengünstig
  • nur 1 Kommunikationskanal
  • einfache Interviewerführung in Call-Center
  • sehr hohe Stichprobenqualität
  • Anonymität =>kleinere Hemmschwelle
  • Erreichbarkeit der Zielgruppe durch
  • Medium CATI - unterstützend

Nachteile:

  • keine Vorlage von Testmaterialien,
  • keine Beobachtung
  • Fragebogenlänge auf max. 10-15 min.
  • Reaktanz
  • Abnahme Festnetzanschlüsse
  • Zielperson geht nicht als erstes ran.
  • Geringere Response-Rate
  • wirkt häufig als monoton/ermüdend
  • Gefahr der Auswahlsverzerrung
  • Datenschutzbestimmungen
  • Befragungsdauer (max. 25min)
17
Q

19 Nennen Sie die Vor- (7/7) und Nachteile (6/6) schriftlicher Befragungen (online/postalisch).

A

Online-Befragung

Vorteile:

  • Anwendung:
    • Bild- & Tonmaterial einbinden
    • kostengünstig, schnell, weltweit
  • Stichprobenbildung:
    • Internetdichte zunehmend (47% Haushalte)
  • Erreichbarkeit:
    • für jeden sichtbar (z.B. Banner/Links auf Websites)
    • Nutzung von Online-Panels
  • kostengünstig
  • Vermeidung Interviewerfehler
  • einfach/schnelle Auswertung
  • kurze Feedback-Zeit

Nachteile:

  • Sicherstellung, dass Befragte nicht mehrfach teilnehmen
  • nur speziell motivierte Internetnutzer antworten
  • unverlangte Umfrage-E-Mails können Nutzer verärgern
  • Stichprobenbildung:
    • derzeit noch atypischer Bevölkerungsausschnitt => nicht alle Zielgruppen bewegen sich im Internet (oder Zugangsmöglichkeit nicht vorhanden => Digital Divide)
    • Frage nach Repräsentativität stellt sich
  • Panel-Effekt als Nachteil => Verhalten der PB ändert sich
  • aufwändige Kontrolle der Echtheit der Antworten/der Teilnehmer

Postalische Befragung:

Vorteile:

  • hohe Anonymität
  • einfache Verwaltung (keine Interviewer oder Call-Center)
  • Fragebogengestaltung:
    • interessante Thematik
    • optisch ansprechender Aufbau
    • spannender Aufbau
    • verständliche Fragefolge
    • einfache Fragen
    • Gewinnspiel als Anreiz

Nachteile:

  • geringe Rücklaufquote (ca. 5 %)
  • Adressdaten der Grundgesamheit nötig
  • kaum Kontrolle über Umwelteinflüsse
  • unkontrolliertes Ausfüllen
  • lange Erhebungsdauer
  • Motivation
  • hohe Kosten durch Versand und Rückversand
18
Q
  1. Nennen Sie mögliche Gründe für den Abbruch einer Online-Befragung, sowie Gegenmaßnahmen. (6/6)
A

Definition Panel:

  • bestimmter, identischer, gleichbleibender Kreis von Probanden, die in regelmäßigen Abständen Erhebungen zum gleichen Sachverhalt durchführen
  • Online-Panel: ist ein Pool von Personen, die sich bereit erklärt haben, wiederholt an internetbasierten. quantitativen und qualitativen Umfragen teilzunehmen

Gründe für Abbruch:

  • in typischer HTML-Befragung Abbruchquote von 40% nicht unüblich
  • Länge nicht allein ausschlaggebend, aber über 20min. steigt Abbruchrate (60 Fragen noch Ok)
  • Identifikation von 3 Hauptverdächtigen für Abbruch:
    • Mr. Grid: Maxtrixfragen lösen 80% mehr Abbruch aus
    • Mr. Tickbox: zu viele Ankreuzfelder bei Mehrfachantworten zu 36% mehr Abbruch
    • Mr. Drop Down (ausklappbare Fr.): 75% der Befragten gaben an, diese abzulehnen
    • Mr. Verbosity: langatmige Formulieren bei Fragen und Instruktionen
  • Hauptaustiegsfaktor:
    • Anzahl an Antwort-Optionen pro Frage
    • ab 20 steigt Abbruch-Quote => höchste bei 34 Optionen
  • Weitere Faktoren:
    • Wartezeiten: 2-3Sek. Wartezeit pro Frage (60Stück = 3min Wartezeit)
    • Wiederholungen: jede Form der Wiederholung löst Abbruch aus
    • Verwirrungen:
      • bevormundende Filteranweisungen
      • wo ist „Weiter“-Button
      • Fehlermeldungen
  • Kein Abbruch, aber Ermüdung:
    • wenn PB sich langweilen/müde sind neigen sie zum „Speeding“
    • 38% Steigerung des „Musterklickens“
19
Q
  1. Nennen Sie mögliche Gegenmaßnahmen für den Abbruch einer Online-Befragung. (15/15)
A
  1. Verwendung Visuals & Animationen:
  • 80% mehr Antwortzeit für Folgefragen
  • nahezu 40% mehr offene Antworten
  • Erhöhung der Wortanzahl um 91%
  • um 59% höhere Erinnerung gesehener Anzeigen
  1. Neuentwurf von Frage-Formaten:
  • Entwurf etwas stärker involvierender Alternativen zu sog. “grid” (Matrix) Fragen
    • Linien-Klicken um bis zu 80% reduziert
    • Positions-Effekte halbiert
    • Gefallen (an Form) erhöht sich von 30% auf 80%
  1. flüssigere/interaktivere Befragungs-Plattform:
  • schnell ladend
  • visuell ansprechender
  • weniger dröge & formularhaft)
  • Ausstiegsquote reduziert um 75%
  1. Rollenspiele:
  • um 70% länger mit Befragung auseinandergesetzt
  • Umfang der Antworten von 11 auf 27 Worte erhöht
  • Vorschläge für neue Sorten erhöhten sich um 50%
  • Ideen für Werbeslogans um 300% erhöht
  1. Führen durch Beispiele:
    * Kann Wortanzahl verdoppeln
  2. Zeitliche Erwartung angeben:
    * Steigert Zeit, die mit Beantwortung verbracht wird, von 30sek. auf 3,5min.
  3. Eine Aufgabe als „freiwillig“ deklarieren:
  • 90% Zustimmung
  • 60% mehr Zeit auf Beantwortung der Folgefragen
  1. Wording verbessern („auch kleine Details zählen“):
    * 30% mehr Worte
  2. Survey Energises (Motivation für Umfrage):
  • erhöht Feedback
  • 20% mehr Checkboxen gewählt
  • Textmenge verdoppelt
  • 30% mehr Ideen & Vorschläge
  1. Bedeutung von Ergonomie 6 Design:
    * 75% weniger Abbrecher
  2. Bedeutung von Bildern:
    * Doppelt so viele Nennungen
  3. Wert emotionaler Ansprechung:
    * 80% mehr Zeit für die Beantwortung des Fragebogens
  4. Wirkung höherer Einbindung in Aufgabe:
    * 3mal mehr verwendbare Headlines
  5. Macht projektiver Verfahren:
    * 70% mehr Feedback
  6. Wert von Humor:
    * 30% mehr Feedback
20
Q
  1. Qualitätssicherung/Rekrutierung: Wie kommt man an Panelteilnehmer (3/3/? Woher weiß man, dass es sich um realen Mensch handelt(2/2) und dass jeder nur ein Mal teilnimmt(2/2), wie wird kontrolliert (2/2)?
A
  1. Rekrutierung:
  • Panelisten werden global rekrutiert aus einer Vielzahl von Quellen
  • Genaue Prozentangaben variieren je nach Land, aber typischerweise:
    • 20% offline
    • 80% online
  • Methoden:
    • Online-Werbung
    • Permission-based databases
    • Public relations
    • Durch Partner rekrutierte Panels
    • Allianzen mit hochfrequentierten Internet-Portalen
  1. Vermeidung doppelter Teilnahme:
  • Algorithmen zur Deduplizierung (von GMI)
    • Panel wird fortwährend auf Duplikate abgeglichen
  • Automatische Erkennung von Verhaltensmustern bei Einlösung der Incentives/Bonus
    • verdächtige Testpersonen werden identifiziert
    • Ausschluss aus dem Panel nach weiterer Beobachtung
  1. Realer Mensch:
  • Registrierungsprozess:
    • Double-Opt-In: Zweimalige Bestätigung „Ich bin es“ (meist Email, auch Telefon, SMS)
    • CAPTCHA: Grafik => Worterkennung zur Sicherheit, dass kein PC oder nur Datenklau
    • Blacklist Abgleich: Liste mit Domains, E-Mail-Adressen, IP-Adressen, die in Vergangenheit negativ aufgefallen sind
    • IP-Adresse /Land Abgleich
    • Verbannte Panelisten werden auch mit verändertem Namen/Email-Adresse erkannt
  • Registrierungsquellen:
    • Sofortige automatisierte Meldung schlechter/betrügerischer Teilnehmer
    • Intensivere Überwachung der Quellen Mehrfache Meldungen -> Eliminierung der Rekrutierungsquelle
  1. Kontrolle der Studie (laufende Befragung):
  • Datenintegrität:
    • Testpersonen mit email-Fehlerrückmeldungen werden entfernt
    • Konsistenz und Dauer der Beantwortung werden überwacht
    • Speedster, Durch- und Musterklicker werden identifiziert
  • Digitales Fingerprinting:
    • Auslesen der Rechnerdaten
    • bis zu 100 Konfigurationsmerkmale messbar
    • Gewichtung einzelner Merkmale
    • Proband erhält interne, einzigartige Kennung
    • auch bei Partner-Stichproben direkt einsetzbar
21
Q
  1. Welche Fragestellungen sollten im Rahmen der Marken-Imageanalyse ermittelt werden? (5/5)
A

 Welche Vorstellung verbindet der Verbraucher mit der Marke?

 Wo sieht er die Vor- und Nachteile des Markenartikels?

 Inwieweit sind die Produktvorstellungen geeignet, seine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen?

 Wie eindeutig und unverwechselbar hebt sich das Markenbild von der Konkurrenz ab?

 Welcher Anreiz geht vom bestehenden Marken-Image aus, das Produkt auch zu kaufen?

22
Q
  1. Warum ist es wichtig neben den objektiven, auch die subjektiven Produktnutzen eines Markenproduktes kennen zu lernen? (4/4)
A

Objektiver Produktnutzen:

  • Definition: Gesamtheit aller objektiv nachweisbaren Produkteigenschaften
  • Fragen: „Was wissen Sie alles über Mon Chéri?“

Subjektiver Produktnutzen:

  • Definition: die Teilaspekte, die der Verbraucher als für sich relevant/wichtig erachtet
  • Fragen: „Warum kaufen Sie persönlich Mon Chéri und nicht andere Pralinen?“

Wichtig weil:

  • UN seine Werbestrategie demnach anpassen muss (wenn nicht bekannt Hervorhebung objektiver Vorteile, wenn bekannt Bedürfniss-Erfüllung? => subjektiv)
  • jeder Mensch ein gewisses Selbstbild und Marke wählt, die seinen bewussten/unbewussten Erwartungen, Wünschen, Vorstellungen am ehesten entspricht
  • Mensch beim Kauf eher selten rational (Homo Oeconomicus) entscheidet und Emotionen eine Rolle bei der Entscheidung spielen
  • aber auch, weil er mit bestimmter Marke in Umfeld eventuell Anerkennung erlangt oder zu einer attraktiven Gruppe gehören kann
  • Fazit:
    • diese Form des Nutzens nicht zu unterschätzen
    • spielt insbesondere für Hersteller von Luxusgütern wichtige Rolle
    • kann sogar als Basis für erfolgreiche Unternehmensgründungen ausreichen
23
Q
  1. Welche 4 Preise werden für PSM erfragt?
A

Definition:

  • Das PSM (Price Sensitivity Measurement) ist ein Verfahren zur Bestimmung des optimalen Preises => Preistest der Produktforschung

Preise (4):

  • Das PSM beruht auf vier Fragen:
    • Welcher Preis wäre günstig (angemessen)?
    • Welcher Preis wäre teuer, aber noch akzeptabel?
    • Welcher Preis wäre zu billig, so dass an der Qualität gezweifelt wird?
    • Welcher Preis wäre zu teuer, so dass ein Kauf nicht mehr in Betracht kommt?
24
Q
  1. Welche Erkenntnisse lassen sich aus PSM ablesen? (4/4)
A

Sichere/mögliche Käufer:

  • Erkenntnis:
  • Sichere Käufer:
    • Ermittelung, welche Preise sich im Bereich zwischen “günstig” und “gerade noch akzeptabel” befinden
    • für diese Preise wird Befragter als sicherer Käufer betrachtet
  • Mögliche Käufer:
    • Ermittlung, welche Preise sich zwischen “zu billig” und “zu teuer” befinden
    • für diese Preise wird Befragter als möglicher Käufer betrachtet
  • Erkenntnis:
    • Häufigkeitsdarstellung über relevante Preisrange aller Befragten zeigt, in welchem Preisbereich besonders viele sichere und mögliche Käufer zu finden sind
  • Nachteil:
    • Wettbewerb wird nicht mit einbezogen!
25
Q
  1. Lesen sie den Optimal Pricing Point und den Indifference Pricing Point aus der Grafik ab. Was geben diese beiden Werte an?
A
  1. Optimal Pricing Point (Penetration Price):
  • Preispunkt, an dem Anzahl der potenzieller Käufer, die das Produkt entweder als „zu teuer“ oder als „zu billig“ ansehen, minimal ist
  • Anzahl der Personen, die das Produkt grundsätzlich in Betracht ziehen, ist hier maximal
  • entscheidend für Preisbildung
  1. Indifference Pricing Point (Perceived Normal Price):
  • Punkt, an dem gleich viele Personen das Produkt als „günstig“ und als „teuer“ ansehen
  • weder „zu teuer“ noch „zu billig“ => nicht entscheidend für Preisbildung
26
Q
  1. Was ermittelt man mit Hilfe des Gabor Granger-Verfahrens?
A

Ablauf:

  • sehr einfaches Verfahren => Ermittlung des exakten Preislimits pro Proband
  • PB wird für Reihe von definierten Preispunkten gefragt, ob er untersuchtes Produkt zu diesem Preis kaufen würde
  • über alle Befragten der Stichprobe hinweg werden Angaben für jeden Preispunkt kumuliert und so die “Nachfrage” abgeleitet
  • auf diese Art wird eine Preis-Absatz-Kurve ermittelt
  • für jeden Preis kann der Umsatz berechnet werden und daraus der optimale Preispunkt ermittelt werden
  • Nachteil: wie PSM keine Berücksichtigung des Wettbewerbs
27
Q
  1. Kundenzufriedenheit – Skizzieren Sie kurz und stichwortartig den Ablauf einer Kundenzufriedenheits-
    Untersuchung.
A

Definition:

  • (Un-)Zufriedenheit resultiert aus allen Eindrücken, die Kunde von einer Marke/Produkt hat

Erster Schritt (auf qualitativer Basis):

  • alle Kontaktpunkte mit Marke/Produkt evaluieren (Blue Printing-Analyse)
  • Motivlage der Kunden zur Produktkategorie kennenlernen
  • relevante Aspekte der Kundenzufriedenheit evaluieren:
    • Erwartungen
    • Treiber & Barrieren
  • besondere Erlebnisse/Erfahrungen mit Marke/Produkt ermitteln („critical events“)
  • Image der Marke kennenlernen

Zweiter Schritt (auf quantitativer Basis):

  • diese werden dann durch quantitative Untersuchung validiert (CATI oder Online)

Ergänzung:

  • durch interne Quellen: Kundenstatistiken, Beschwerden/Reklamationen
28
Q
  1. Was ist der Net-Promoter-Score? Wie wird er errechnet? Was sagt er aus?
A

Definition:

  • Index (Weiterempfehlung), der hoch mit Unternehmenserfolg korreliert ist

Errechnung:

  • NPS = Differenz zwischen Promotoren(%) und Kritiker(%) des betreffenden Unternehmens
  • Ermittlung: Anteil Promotoren/Detraktoren wird ermittelt, indem repräsentativer Gruppe von Kunden ausschließlich Frage gestellt wird:
    • „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Unternehmen/Marke X einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen werden?“
  • Messung:
    • Antworten auf Skala von 0 (unwahrscheinlich) bis 10 (äußerst wahrscheinlich)
    • Wertebereich liegt damit zwischen +100/-100
    • NPS = PR(%) – DE (%)
  • Ergebnisse:
    • Promotoren/Unterstützer => Kunden die mit 9/10 antworten
    • Detraktoren/Kritiker => Kunden die mit 0-6 antworten
    • Indifferente => Kunden die mit 7/8 antworten => nicht mit einbezogen
  • Problem:
    • man ist ganz zufrieden, aber Vergleich zu anderen Produkten fehlt
    • nachgeschaltete Frage nach dem WARUM fehlt => wäre Kernpunkt der Analyse
    • erst in diesen Fokusgruppen wird ermittelt, wo tatsächliche Ursachen für hohe oder geringe Weiterempfehlung liegen und mit welchen Maßnahmen Empfehlungsrate gesteigert werden kann
29
Q
  1. Welche Besonderheiten müssen bei einer internationalen Studie berücksichtigt werden? (5/5)

WICHTIG: 5 Begriffe + Erläuterung, falls Frage 10 Punkte umfasst! Sonst nur die 5 Begriffe.

A

Sprachliche Unterschiede:

  • Sprachverständnis => Fragen & Antwortvorgaben (z.B. Skalen)
  • Instruktionen/Abläufe müssen klar vorgegeben werden
  • englischer Masterfragebogen
  • Übersetzung durch Partnerinstitute => inhaltlich statt wörtlich, Rückübersetzung zur Kontrolle
  • Sinnvoll: persönliche Einweisung vor Ort (inkl. Support bei Pilot-Interviews)

Kulturelle Unterschiede:

  • verschiedene Wertsysteme, Normen, Mentalitäten
  • bestimmte Fragen werden z.B. nicht/falsch (aus Höflichkeitsgründen) beantwortet
  • Sinnvoll: beratende Hilfe vom Partnerinstitut vor Ort

Soziale Unterschiede:

  • einige soziale Schichten können aufgrund vorgegebener Rollenmustern nicht befragt werden (z.B. Haushaltshilfen)
  • Erziehungs-/Bildungsunterschiede (z.B. Analphabetismus)

Infrastrukturelle Unterschiede:

  • organisatorische Probleme (z.B. Anlieferung von Testprodukten)
  • eingeschränkte Erreichbarkeit aufgrund fehlender Infrastruktur (z.B.Telefon, Internet-Zugang)

Marktbezogene Unterschiede:

  • andersartiges Konsumverhalten, andere Verwendungsanlässe
  • andere Bewertungskriterien
30
Q
  1. Besonderheiten der internationalen Marktforschung. Anhand des Tchibo Bsp. (5/5)
A
  • Sprachliche Unterschiede
    • Sprachverständnis -> Fragen und Antwortvorgaben (z.B. Skalen)
    • Instruktionen und Abläufe müssen klar vorgegeben werden
    • Englischer Masterfragebogen
    • Übersetzung durch Partnerinstitute
    • Inhaltlich statt wörtlich
    • Rückübersetzung zur Kontrolle
    • Sinnvoll: persönliche Einweisung vor Ort
  • Kulturelle Unterschiede
    • Versch. Wertesysteme, Normen, Mentalitäten
    • Bestimmte Fragen werden sonst nicht oder falsch beantwortet
    • Beratende Hilfe vom Partnerinstitut vor Ort
  • Soziale Unterschiede
    • Einige soziale Schichten können nicht befragt werden
    • Erziehungs- und Bildungsunterschiede
  • Infrastrukturelle Unterschiede
    • Organisatorische Probleme
    • Eingeschränkte Erreichbarkeit aufgrund fehlender Infrastruktur
  • Marktbezogene Unterschiede
    • Andersartiges Konsumverhalten und andere Verwendungsanlässe
    • Andere Bewertungskriterien

TCHIBO - BSP.:

  • Kulturelle/ Marktbezogene Unterschiede
    • Wie wird der Kaffee getrunken?
      • Filterkaffee (in Deutschland), mit Bodensatz (in Polen), gepresst (Italien), Instant (in Russland)
      • Wie wichtig ist schnell gemachter Kaffee?
  • Soziale Unterschiede
    • Russische Wohnungen sind meist sehr klein, kleine Küchen -> Ist Platz für so eine Maschine da?
  • Infrastrukturelle Unterschiede
    • Können Kapseln überhaupt erworben werden?
    • Verfügbarkeit von Support bei Problemen
31
Q
  1. Die Rollen der TN? (5/5)
A

Stille schweiger
Vielredner/ Meinungsführer
Co-Moderator
Konfuse
Opponent

32
Q

34.

A

Freie Assoziation:

  • Freies Assoziationen nach Vorgabe eines Ausgangsreizes
  • Freies assozieren, wenn
    • Ein Schlüsselreiz vorgegeben wird, der möglichst offen formuliert sein soll
    • Pbn in seinen Antworten nicht geteuert und nicht beschränkt wird
      • Aufbau einer langen individuellen Assoziationskette soll möglich sein
      • Spontane Erhebung des gesamten Erlebnisumfelds um einen Meinungs- und Vorstellungsgegenstand
  • Aufgabe des Interviewers
  • Verhinderung von langem Zögern oder Nachdenken beim Pbn verhinden, zur freien Äußerung ermuntern, alle Assoziationen wörtlich und in exakter Reihenfolge notieren

Beschreibung innerer Bilder:

  • Befragte wird aufgefordert, die Augen zu schließen und das Bild der Marke/des Produktes vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen
    • „Was sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken Sie?“
    • Wie klar ist das Bild
    • Wie sympathisch ist das Bild?

Gelenkte Assoziationen

  • Gelenkte Assoziationen, wenn…
    • Schlüsselreiz eingeschränkt und auf einen gewissen Teilaspekt beschränkt wird
    • Antworten dennoch frei und ungesteuert
    • Unterbrechung der Assoziationen, wenn vom Thema abgewichen wird
  • Sonderform der gelenkten Assoziation -> Satzergänzungstest

Lückentest

  • kinder bueno ist eine … Nascherei.
33
Q
  1. Nennen Sie weitere Befragungstechniken. (4/4)
A

• Brainstorming
freie Phantasie, Quantität vor Qualität, Ideen aufgreifen und weiterentwickeln, Kritik zurückstellen

• Storytelling
Proband soll eine Geschichte zu einer Marke erzählen. Das Erzählen einer Geschichte gibt ihm die Möglichkeit, auf die ihm wichtig erscheinenden Aspekte einzugehen.

• Laddering-Verfahren (Means End Chain-Theorie)
Mit dem Kauf oder Konsum eines Angebotes übernehmen Konsumenten ein Bündel von Eigenschaften (Means), um damit wünschenswerte Ziele (Ends) zu erreichen (Annahme: Hierarchische Struktur).
1. Sammlung von Attributen des Produktes oder des Konsumverhaltens 2. Bestimmung der nachgelagerten psychischen Motivziele für den
einzelnen Konsumenten (z.B.: Körpergewicht halten, gutes Aussehen)
3. Aufstellung der den Motivzielen wiederum nachgelieferten grund- legenden, maßgeblichen Werthaltungen (z.B.: Selbstsicherheit, Selbstachtung, Gesundheit), die eine Begründung für das Verhalten und der Entscheidungen des Konsumenten liefern
45
Die Methoden: Weitere Befragungstechniken

• Repetory Grid (Role Construct Repertory Grid von George A. Kelly)
arbeitet mit einem Repertoire bedeutsamer Elemente (z.B. Marken) aus dem Erleben einer Person
Das Repertory Grid läuft in drei Schritten ab:
1. Dem Proband werden z.B. Marken vorgelegt oder er soll frei Marken nennen, die
für ihn wichtig sind. Es werden drei der Marken willkürlich ausgewählt
2. Proband wird gebeten, eine Dimension zu beschreiben, bei der zwei beliebige der drei bekannten Marken einander gleich sind, sich aber von der Dritten unterscheiden. Diese Dimension kann zum Beispiel hart versus weich sein. Dieser Vorgang wird wiederholt bis der Versuchsperson keine Dimensionen mehr einfallen.
3. Hinsichtlich der gefundenen Dimension soll die Person danach alle Marken z.B. mit Hilfe einer numerischen Ratingskala, beurteilen.
Als Ergebnis erhält man einen Grid mit Marken, aller für den Proband relevanten Dimensionen und deren Zuordnung.

34
Q
  1. Unterscheiden Sie Trieb / Motiv und Bedürfnis.
A

Trieb
Ungerichtete Energie, die von einer Vielzahl von Motiven befriedigt werden kann
Z.B. Hunger, Schlaf, Durst

Motiv
Mobilisierung, Ausrichtung von Energie zur Erreichung eines bestimmtes Ziels
Nur so lange wirksam, wie Triebspannung anhält
Je stärker ein Motiv, desto geringer muss die Triebspannung sein
Motive werden im Laufe des Lebens erworben

Bedürfnis
Teilweise gerichtete Energie, die bereits auf einen spezifischen Motivbereich abzielt
Beispiel: Bedürfnis nach Wissen, Liebe, Geselligkeit, Anerkennung, Unterhaltung, Abwechslung, etc.

35
Q
  1. Realisierungschance einzelner Bedürfnisse bzw. den bereits erreichten Realisierungsgrad
A
  • Ermittlung der Barrieren
  • Verfahren: direkt oder projektiv
  • Direkt
    • „Wie muss ein Produkt aussehen, damit es Ihren eben geäußerten Bedürfnissen am ehesten entspricht?“
    • „Gibt es dieses Produkt bereits am Markt?“
  • Projektiv
    • „Viele Frauen halten den Kauf von Fertiggerichten für ein Zeichen von Bequemlichkeit. Andere wiederum meinen, dass man hierdurch mehr Zeit für die Familie gewinnt. Welcher dieser Meinungen ist Ihrer Ansicht nach eher stichhaltig?“
    • „Es gibt heute Frauen, die den Kauf einer Spülmaschine strikt ablehnen und es gibt Frauen, die ihn stark befürworten. Welche Gründe werden wohl beide Gruppen haben?“
36
Q
  1. Was muss Werbung leisten? (3/3)
A

Sie muss wahrgenommen werden. Voraussetzungen:
 objektive Kontaktchance
 richtige und vollständige Wahrnehmung der Botschaft
 persönliche Relevanz der Zielgruppe, die man ansprechen möchte

• Sie muss verarbeitet werden.
 inhaltliches Verstehen
 gesellschaftlich, ethisch akzeptiert
 Treffen auf persönlicher Bedürfnisstruktur  mit Realisierungschance

• Sie muss Wirkung zeigen.
 Erweiterung des Wissens und der Kenntnisse um das Produkt
 Auswirkung auf Einstellungs- und Bedürfnisstrukturen  Befriedigung der Bedürfnisse
 Auswirkung auf das Verhalten  Kauf