LF 1.2 Flashcards
5 Bereiche der visuellen Wahrnehmung
- visomotorische Koordination
- Figur-Grund-Wahrnehmung
- Wahrnehmung der Raum-Lage
- Wahrnehmungskonstanz
- Wahrnehmung räumlicher Beziehungen
Visomotorische Koordination
Fähigkeit, das Sehen mit den Bewegungen des Körpers oder Teilen des Körpers zu koordinieren
Bsp.: Greifen nach einer Flasche
Figur-Grund-Wahrnehmung
Fähigkeit, visuelle Reize auf die wichtigsten Merkmale selektieren zu können. Der gewählte Reiz bildet dabei die Figur, die anderen Reize treten zurück und bilden den Hintergrund.
Bsp.: Wimmelbücher
Wahrnehmungskonstanz
Fähigkeit, einen Gegenstand trotz unterschiedlichen Netzhautbildes als denselben wiederzuerkennen, unabhängig von Größe, Farbe, Lage, Helligkeit
Bsp.: Erkennen vom Wort in verschiedenen Farben
Wahrnehmung der Raum-Lage
Fähigkeit, die Lage eines Gegenstandes in Bezug zur eigenen Person wahrzunehmen
Bsp.: d/b
Wahrnehmung räumlicher Beziehungen
Fähigkeit, die Lage zweier oder mehrere Dinge in Bezug zueinander und zur eigenen Person zu setzen
Bsp.: Tische decken: Ist die gabel weiter weg oder der Löffel
Standardisierte Frostig-Tests
FEW = Frostig Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung
Neue Version: FEW-3
—> besteht nur noch aus 5 Subtest
Körperbegriff (Definition/ Störung)
= faktische Kenntnis des Körpers
Störung: falsche Zuordnung, Funktionen nicht bekannt
Körperbegriff (Testung/Intervention)
Testung: Körperteile benennen, Selbstbild malen
Intervention: Sandsäcke auflegen und Kind das Körperteil benennen lassen, Körpergeschichten
Körperimago (Definition/ Störung)
= Summe aller auf den Körper bezogenen Empfindungen; Körper wie er sich anfühlt und erlebt wird
Störung: fehlerhafte Einordnung von taktilen und kinästhetischen Reizen
Körperimago (Testung/ Intervention)
Testung: Darstellung über Selbstbildnis verbale/nonverbale Aussagen
Intervention: positive Erlebnisse mit dem Körper geben, mit Spiegel arbeiten
Körperschema (Definition)
= inneres Planen sowie das willentliche und unwillkürliche Ausführen von Bewegungen.
Körperschema (Störung)
Uneffektiver Einsatz des Körpers
Überkreuzung der Mittellinie
Koordinationsstörungen
Körperschema (Testung/ Intervention)
Testung: Bewegungsbeobachtung (Mittellinienkreuzung, bilaterale Bewegungen)
Intervention: Parkour, Klettern, Hängematte
Sensorische Integrationstherapie Definition
= ein neurologischer Prozess, bei dem die Sinneseindrücke aus der Umwelt und vom eigenen Körper geordnet werden, damit der Mensch seinen Körper innerhalb der Umwelt sinnvoll einsetzen kann
Sensorische Modulation
Fähigkeit des ZNS Empfindungen zu bahnen und zu hemmen, um situationsgerecht handeln zu können
Basissinnen
- taktile Wahrnehmung
- vestibuläre Wahrnehmung
- propriozeptive Wahrnehmung (Sinnesorgan: Muskel und Gelenke)
Befundmöglichkeiten
SI- Testverfahren
Befragung
Beobachtung beim Spielen
Gezielte klinische Beobachtungen
Befragung
- medizinische, psychische, sozial Anamnese
- Ist-Situation des Kindes
- „sensorische Geschichte“
- besondere Verhaltenweisen
Beobachtung beim Spielen
- funktionelle/ motorische Schwierigkeiten
- kognitive Funktionen
- emotionale Aspekte
Gezielte klinische Beobachtungen
—> strukturierte Beobachtung zu motorischen Fähigkeiten des Kindes (ca. 20 Aufgaben)
- Tonusregulation
- bilaterale Koordination
- körperschema
- Bewegungssteuerung, mot. Planen
- selektive Bewegung
- Symmetrie
Gezielte klinische Beobachtung (Durchführung)
- verbale Anweisungen
- bei Nicht-Gelingen: Vormachen/ Kind passiv in Stellung bringen
- Nebenbeobachtung !
SI-Dysfunktionen
Wird sichtbar durch inadäquate Anpassung von Bewegung und Betätigung bezogen auf die zugrunde liegenden Reize
Modulation
Beeinträchtigte Fähigkeit zur Regulierung der Reaktion auf Sinneszeize
Hyporeaktion (Modulation)
Sinnesreize werden zu schwach wahrgenommen
—> starke Reize um diese für das Kind erlebbar zu machen —> Reizsuche
Propriozeption: starke Berührung (Rangel)
Taktil: alles anfassen, kuscheln gerne
Vestibulär: Karusell fahren, viel in Bewegung
Hyperreaktion (Modulation)
Sinnesreize werden zu stark wahrgenommen
—> übersteigerte Reaktion auf Reiz —> Reizabwehr
- Propriozeption: vermeiden von Körperkontakt
- taktil: empfindlich bei Klamotten
- Vestibulär: bodennahes spielen
Dyspraxie
= mangelnde Fähigkeit zur motorischen Planung
Bsp.: Werkzeug gebrauch, Umsetzung verbaler Anweisungen
Therapie
- gezieltes Angebot von sensorischen Reize
- handlungs- und Zielorientiert
- Tätigkeiten, die für das Kind bedeutsam und relevant sind
- Motivation/ Teilnahme Voraussetzung
- Beratung der Eltern zur Förderung im häuslichen Umfeld
SI-Therapiematerialien
- Hängematte
- Rollbrett
- Trampolin
- Therapieknete
- Pferdeschaukel
- Bällebad
Ziele der Si-Therapie
- Verbesserung der Selbstorganisation und
Handlungsfähigkeit - Erlangen von Bewegungs- und Betätigungsfreude
- Steigerung des Selbstwertes
mögliche Fehler in der SI-Therapie
- Überreizung
- Überforderung
- falsches senorisches Angebot
- passive Stimulation gegen den Willen des Kindes