Lernen und Emotionen, Hascher T. Flashcards

1
Q

Was ist Lernen

A

En aktiver Prozess der Kombination neuer und alter Informationen
Ein Prozess des Aufbaus von Netzwerken und der Beziehungen innerhalb und zwischen des Wissens.

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2
Q

Gibt es Lernen ohne Emotionen

A

selten

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3
Q

Wer vertritt die Vorstellung von der Wichtigkeit der engen Beziehung von Lernen und Emotionen

A
  • Griechische Philosophen wie Aristoteles
  • Psychologen wie Wundt
  • Innovative Pädagogen wie Maria Montessori
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4
Q

Jahrzehntelang wurde das Lernen vor allem in welchem Hinblick untersucht

A
  • Kognitive Aspekte
  • Motivationale Aspekte

Deswegen ignorierten Lehrtheorien über einen langen Zeitraum affektive Prozesse

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5
Q

Wie viele Emotionen gibt es gemäss Kleinginnna % Kleinginna (1981)

A

Über 100 verschiedene Emotionen

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6
Q

Es gibt viele ähnliche Begriffe wie Emotion

A
  • Gefühle
  • Gemütszustand
  • Affekt
  • Affektive Reaktion
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7
Q

Emotionen sind komplexe Dinge und sind stark mit Kognition und Motivation verwoben.

Noch heute zeigt übermitteln Wenger et al (1962, S. 3) einen Teil der Realität über Emotionen

A

Emotion ist ein eigenartiges Wort. Fast jeder denkt, dass er es versteht, was es bedeutet, bis er versucht es zu definieren.

Dann behauptet praktisch niemand es zu verstehen.

Wissenschaftler, die es untersuchen, sind anderer Meinung. Philosophen, Romanautoren und andere, die darüber schreiben, sind anderer Meinung,

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8
Q

Die aktuelle Forschungssituation Zeit, dass sich die meisten Forscher einig sind, dass Emotionen die 3 Eigenschaften haben,

(Otto, Euler & Mandl, 2000; Op’t Enyde & Turner, 2006, Brandstätter & Otto, 2009)

A
  1. Emotion ist eine affektive Reaktion, die bestimmt und beschrieben werden kann (Genuss, Wut, Stolz, Traurigkeit)
    und kann einer Ursache oder einem Vorfall zugeschreiben werden.
  2. Die Erfahrung einer Emotion bezieht sich auf Situationen, die für den Einzelnen von Bedeutung sind.
  3. Sobald eine Emotion erlebt wird, wird diese Emotion zum Zentrum des Bewusstseins eines Menschen, was zu einer erhöhten Selbstwahrnehmung führt. Emotionen können kaum geleugnet werden. Sie können gegenüber anderen verkleidet sein, aber selten gegenüber sich selbst.
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9
Q

Emotionen stellen sich als «Wege des Seins», und «ganzheitliche Episoden» dar.

Was enthalten diese ganzheitlichen Episoden?

A
  • Physiologische Aspekte
  • Psychologische Aspekte
  • Verhaltensaspekte

(Schutz et al, 2006, S. 345)

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10
Q

Emotionen als ganzheitliche Episoden (mit physischen, psychologischen und Verhaltensaspekten) hängen sie zusammen mit?

A

Kognition

Kognitionen haben zu tun mit Motivation und Handlung

  • Emotionen können beobachtet werden
  • Emotionen werden im Körper gespürt
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11
Q

Die multiplen Aspekte der Emotionen führt zum Mehrkomponenten-Ansatz der Emotionen

Üblicherweise werden 5 Komponenten beschrieben:

A
  1. Affektive Komponente
  2. Kognitive Komponente
  3. Expressive Komponente
  4. Motivationale Komponente
  5. Physiologische Komponente
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12
Q

Mehrkomponenten-Ansatz der Emotionen

Was beinhaltet die Affektive Komponente

A
  • *Das subjektive, individuelle Erleben**
    z. B. Gefühle der Beklemmung während einer Präsentation vor einer Klasse
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13
Q

Mehrkomponenten-Ansatz der Emotionen

Was beinhaltet die kognitive Komponente

A
  • *Repräsentiert alle Gedanken in Bezug auf die Emotion**
    z. B. Nachdenken über die Folgen eines möglichen Erfolgs oder Misserfolgs
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14
Q

Mehrkomponenten-Ansatz der Emotionen

Was beinhaltet die expressive Komponente

A
  • *Fasst alle Möglichkeiten zusammen, eine Emotion auszudrücken**
    z. B. ein gedemütigtes Gesicht/eingefrorenes Gesicht machen
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15
Q

Mehrkomponenten-Ansatz der Emotionen
Was beinhaltet die Motivationale Komponente

A

Adressiert die Hauptimpulse, die durch die Emotion stimuliert oder gehemmt werden

z.B. das Arbeiten an leichten Aufgaben, bevor man isch den schwierigen zugewendet)

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16
Q

Mehrkomponenten-Ansatz der Emotionen

Was beinhaltet die physiologische Komponente

A
  • *Die physikalischen Reaktionen, die mit einer Emotion verbunden sind**
    z. B. beschleunigter Herzschlag
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17
Q

Mehrkomponentenansätze erklären die Form einer Emotion. Sie können keine Unterschiede in emotionalen Erfahrungen vorhersagen. Als Konsequenz werden zusätzliche Kriterien für eine systematische Analyse der Qualität einer Emotion identifiziert.

Mindestens 8 Indikatoren können berücksichtigt werden
(Pekrun, 1992; Hascher, 2005; Edlinger & Hascher, 2008)

A
  1. Wert der Emotion (angenehm = positiv, unangenehm = negativ, und ambivalent)
  2. Erregungsebene (deaktivierend-aktivierend)
  3. Intensität (niedrig-intensiv)
  4. Dauer (kurz-lang)
  5. Häufigkeit des Auftretens (selten-häufig)
  6. Zeitdimension (retrospektiv wie Entlastung, aktueller Genuss, prospektiv wie Hoffnung)
  7. Bezugspunkt (selbstbezogen wie Stolz, orientiert an anderen Personen wie Sympathie oder Bezug auf die Aktivität wie Langeweile)
  8. Kontext der Emotion (Während es Lernens, in Leistungssituationen, während des Unterrichts, in sozialen Interaktionen, usw.)
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18
Q

Neben den Indikatoren der Emotion, kann eine weitere Kategorisierung vorgenommen werden, die sich mit der Tatsache befasst, dass Emotionen situationsspezifisch sein können oder auf einen breiteren Kontext angewendet werden können.
Diese Differenzierung wird durch welche Begriffe beschrieben?

A

Emotion als Zustand (Situativ)

Emotion als Merkmal (immer)

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19
Q

Schutz et al. (2009) schlugen die Differenzierung (Zustand – Merkmal einer Emotion) in drei Formen emotionaler Erfahrung vor:

A
  • Kernaffekt (Stimmung wie Betrübt sein)
  • Emotionale Episoden (Zustandsemotionen wie Traurigkeit)
  • Affektive Tendenzen (Merkmalsemotionen wie Depressivität)
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20
Q

Funktionen von Emotionen für das Lernen im Allgemeinen.

Was gibt es für Theorien

A
  • Stimmungskongruenz-Hypothese
  • Stimmung als Information
  • Stimmungsabhängige kognitive Stile
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21
Q

Funktionen von Emotionen für das Lernen im Allgemeinen.

Was gibt es für Theorien

Erkläre «Stimmungskongruenz-Hypothese»

A

Diese basieren auf der Idee kognitiver Netzwerke (Bower, 1981) .

Stimmungskongruenz erleichtert kognitive Prozesse.

Bsp.:

Positive Informationen (wie Feedback nach einem erfolgreichen Test) können in einer positiven Stimmung (wie Genuss) leichter abgerufen werden als in einer negativen Stimmung (wie Traurigkeit).

Die Gründe für die Kraft der Kongruenz liegen in der Architektur unseres Gehirns, die durch Assoziationen und semantische Ähnlichkeit organisiert ist:

Je ähnlicher und stärker die Assoziation, desto näher ist die Lokalisation im Gehirn und desto einfacher die Aktivierung.

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22
Q

Funktionen von Emotionen für das Lernen im Allgemeinen.

Bower stützte seine Argumente für die «Stimmungskongruenz-Hypothese» auf die Organisation unseres Gehirns.

Schwarz (1990) führte «Stimmung als Information ein»

Erkläre

A

Für Schwarz ist der relevante Punkt, die unterschiedliche Information, die die Stimmung selbst für einen Lernenden trägt.

Bsp.:

Positive Stimmung ist ein Signal für die positiven Eigenschaften einer Situation

Wie eine «Wie-fühle-ich-mich-Heuristik».

Eine Person interpretiert ihre Stimmung und reagiert positiv in einer positiven Situation und aversiv in einer negativen Stimmung

23
Q

Funktionen von Emotionen für das Lernen im Allgemeinen.

Die Integration der Auswirkungen der Stimmung auf die Kognition und die Vorstellung von Stimmung als Information führt zu der Hypothese von «stimmungsabhängigen kognitiven Stilen»
Erkläre

A

Positive Stimmung signalisiert eine angenehme, sichere Umgebung (= Information)

Ein solches positives Umfeld bietet optimale Voraussetzungen für ganzheitliches und kreatives Denken, da es den Lernenden nicht zur Bewältigung der Situation zwingt, sondern zu Aufgeschlossenheit (open-mindness) (= Kognition)

24
Q

Kann man sagen, dass positive Emotionen positive Auswirkungen aufs Lernen haben und negative Emotionen negative Auswirkungen aufs Lernen haben?

A

Nein, das wäre zu Einfach (Hascher & Edlinger, 2009)

25
Q

Die Stimmungskongruenz-Hypothese sagt voraus, dass eine positive Stimmung die Verarbeitung negativer Informationen erschwert. Stimmt dies in jedem Fall?

A

Es lässt sich zwar beobachten, aber auch das Gegenteil wurde festgestellt.

Es kann sein, dass positive Stimmung auch den Prozess negativer Informationen fördern kann

26
Q

Die Stimmungskongruenz-Hypothese sagt voraus, dass eine positive Stimmung die Verarbeitung negativer Informationen erschwert.

Es kann jedoch auch sein, dass positive Stimmung auch den Prozess negativer Informationen fördern kann.

Wie lässt sich das erklären?

A

Eine der Schlüsselvariablen scheint die subjektive Bedeutung der Information zu sein.

Wenn die Information von geringer Bedeutung sind, ist die Stimmungskongruenz effektiv.

Wenn die Information von hoher subjektiver Bedeutung ist, stört die positive Stimmung die kognitiven Prozesse nicht, aber auch negative Informationen gewinnen an Aufmerksamkeit und der Informationsprozess wird genau so oder sogar noch präziser.

Positive Stimmung kann sogar die Geschwindigkeit der Wahrnehmung und Verarbeitung und das logische Denken erhöhen (Abele, 1995)

27
Q

In Bezug auf die Wirkung der Stimmung auf die Motivation gibt es eine bekannte Theorie, dass Menschen höhere Risiken eingehen, wenn sie gut gelaunt sind – im Sinne eines Überschätzen der eigenen Kompetenzen wie «Ich fühle mich gut …. Ich kann alles».

Diese Theorie kann nicht verallgemeinert werden. Erkläre

A

Ja, Personen mit positiven Emotionen sind weniger vorsichtig, aber auch hier gehen sie nur mehr Risiken ein, wenn die Aufgaben, die sie zu meistern haben, von wenig persönlicher Relevanz ist (Aspinwall, 1998).

Bei hoher Relevanz ist man noch konservativer (geht weniger Risiken ein).

D.h. Positive Stimmung hat einen positiven Effekt auf das Lernen, solange die Lerninhalte von gewisser Bedeutung für den Lernenden sind.

28
Q

Funktionen von Emotionen für das schulische Lernen (in der Praxis)

Wie wirken positive Emotionen auf den Lerninhalt

A

Positive Emotionen erleichtern die Arbeit an Aufgaben, die Kreativität und Fantasie verlangen (Isen et al., 1987, Fredrickson, 2001)

Kognitive Prozesse scheinen durch positive Emotionen verstärkt zu werden, die zu immer mehr nonkonformistischem, divergentem Denken führen.

Schädlich sind positive Emotionen nur bei Inhalten mit geringer subjektiver Relevanz und geringer Herausforderung.

29
Q

Warum sind positive Emotionen schädlich bei Aufgaben mit geringer subjektiver Relevanz und geringer Herausforderung?

A

Wenn Schüler gut gelaunt sind und die Lernthemen für sie von geringer Bedeutung sind, könnte die positive Emotion sie vom Lernen abhalten.

Es kann sie motivieren, nur ein Minimum an Aufmerksamkeit auf die Aufgabe zu lenken, den Lernaufwand zu reduzieren oder Aufgaben mit einen für sie viel zu hohen Anspruchsniveau zu wählen.

30
Q

Negative Emotionen korrelieren nicht mit einem bestimmten kognitiven Stil, der das Lernen fördern oder behindern kann.

Was bewirken negative Emotionen in Bezug auf das Lernen?

A

Negative Emotionen führt dazu, dass man sich, statt aufs Lernen, auf die subjektiven Gefühle konzentriert.

Negative Emotionen lenken die Aufmerksamkeit auf sich selbst, weil man versucht, Wege zu finden das schlechte Gefühl loszuwerden.

Diese Form der Motivation wirkt sich negativ auf das Lernen aus, es sei denn, die Aufgaben sind sehr einfach

31
Q

Welche Variablen vermitteln zwischen Emotionen und Lernen

A
  • Kognitive Mediatoren
  • Motivationale Mediatoren
32
Q

Kognitive und motivationale Mediatoren vermitteln zwischen Emotionen und Lernen.

Welche Argumente unterstreichen die Funktion von Kognition und Motivation?

A

Die Stimmungswertigkeit (positiv/negativ) ist ein Einflussfaktor und die Stimmungskongruenz kann wirksam sein. Aber die Stimmungskongruenz wirkt nicht wenn die subjektive Relevanz des Lerninhalts fehlt. Dieses Resultat unterstreicht die Funktion des kognitiven Mediators.

Positive Emotionen und Erfolgsgefühle während des Lernens erhöhten die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen. Wenn man jedoch scheitert, ist es wichtig die Motivation nicht zu verlieren um weiterzumachen

33
Q

Was fand Gendolla (2003) betreffend der Stimmung und Motivation beim Lernen

A

Schüler in einer negativen Stimmung bewerteten die Aufgabenherausforderungen höher und investierten sie mehr in die Aufgaben.

Ein Anstieg der Investitionen aufgrund einer negativen Stimmung wurde jedoch nur für leichte Aufgaben gefunden.

Schüler, die eine positive Stimmung erlebten zeigen hohe Investitionen in schwierigeren Aufgaben, weil sie die Anforderungen nicht überschätzten oder geringfügig unterschätzten

34
Q

Empirische Evidenz aus der Schulbasierten Forschung über EmotionenSpezifische Merkmale des Lernens in der Schule

A

Das Lernen in der Schule ist zu einem grossen Teil sozial.

Lehrer und Schüler interagieren.
(Diskussionen, Fragen, Antworten, Fehler…)

Der Kontext, in dem Emotionen hervorgerufen werden, ist daher viel stärker und mehr mit dem Selbst verbunden als z.B. Stimmungsexperimente)

Jeder Lernende hat seine eigene Lerngeschichte.

Schulisches Lernen ist ein Prozess der Akkumulation – nicht nur von Wissen und Fähigkeiten, sondern auch von Lernerfahrungen, die die Einstellung eines Schülers zum Lernen beeinflusst.

35
Q

Es gibt eine Vielzahl von Reizen (Quellen) die die Emotion eines Schülers beeinflussen:

A
  • Lehrer
  • Gleichaltrige
  • Familie
  • Lernmaterial
  • Etc.
36
Q

Effects of mood and emotion on school learning

A
37
Q

Es gibt eine Vielzahl von Reizen (Quellen) die die Emotion eines Schülers beeinflussen:

Spielt es eine Rolle welche Quelle (Lehrer, Gleichaltrige, Schulstoff, etc.) eine Emotion auslöst?

A

Es macht einen Unterschied, welche Quelle eine Emotion hervorruft.

Negative Impulse von einem Lehrer können einflussreicher sein als eine negative Stimulation durch ein bestimmtes Lernthema oder eine einzelne Lernsituation.

Wichtig ist jedoch die gleiche Emotion unterschiedlicher Herkunft identische oder ähnliche Funktionen erfüllt und eine identische oder ähnliche Wirkung hat.

38
Q

Forschung über Emotionen im Studium haben deutlich zugenommen,

Es lassen sich 3 Ansätze unterscheiden

A
  1. Studenten Zustandsemotionen (emotionale Episoden)
  2. Eigenschaftsemotionen der Studenten (Affektive Tendenzen)
  3. Emotionalität des Lernsettings (Lehrer und Unterricht)
39
Q

Studentische situative Zustandsemotionen: Emotionale Episoden

Die Einzige Emotion, die sehr gut untersucht ist, ist welche?

A

Angstzustände.

Angst und Prüfungsangst wurden bspw. in Bezug auf

  • die Persönlichkeit des Kindes,
  • Geschlechterunterschiede,
  • das Selbstverständnis der Schüler,
  • die Schulnote und den Schultyp,
  • das soziale Lernen oder
  • die familiäre Situation

analysiert

40
Q

Ein grosser Schritt in Richtung des Verständnisses von Angst wurde 1967 von Liebert & Morris gemacht.

Was fanden sie heraus

A

Dass die Prüfungsangst aus zwei Komponenten besteht:

  1. Emotionalität (= höheres Mass an Erregung)
    Menschen neigen dazu aktivierter zu sein, wenn sie Angst vor etwas haben.
    Deswegen stimmten einige der Aussage zu: «Angst beeinflusst das Lernen und die Lernanstrengung positiv».
  2. Sorgenkomponente (= schädlich)
    Ängstliche Schüler sorgen sich um die Situation und ihre Ergebnisse und um soziale Vergleiche.
    Ihre Sorgen führen auch zu aufgabenirrelevanten Gedanken, die die zu lösenden Aufgaben stören.
    Sorgen und aufgabenirrelevantes Denken dominieren das Arbeitsgedächtnis, sie absorbieren Aufmerksamkeit und beeinflussen das Abrufen von Informationen
41
Q

Was kann aus der Zustands-Angstforschung gelernt werden

A
  1. Eine einzelne Emotion kann für die akademische Entwicklung sehr nachteilig sein
  2. Verschiedene Komponenten einer Emotion können unterschiedliche Funktionen erfüllen
  3. Welche kognitiven Prozesse Ursachen von Emotionen sind und wie Emotionen kognitive Prozesse beeinflussen
42
Q

Was sind affektive Tendenzen

A

= gewohnheitsmässige Emotionen

43
Q

Die gewohnheitsmässigen Emotionen der Schüler und ihr Einfluss auf das Lernen (affektive Tendenzen)

A

Das häufige Erleben einer Emotion kann zu einer Form von Gewöhnung führen. Diese affektiven Tendenzen oder Merkmalsemotionen haben wahrscheinlich einen grösseren Einfluss auf das Lernen als eine kurzfristige emotionale Episode über ein einzelnes Ereignis.

44
Q

Angst als Merkmal / affektive Tendenz

Was ist die Hautpursache für Ängste in der Schule

A

Eine facettenreiche Selbstwertbedrohung, durch häufige Leistungssituationen

Ängstliche Schüler achten mehr auf einschüchternde Informationen, wie über Leistung oder erwartete Lernergebnisse.

Dieses Phänomen wurde als Hypervigilanz beschrieben (Eysenck, 1992)

Aus phylogenetischer Sicht ist eine der wichtigsten Funktionen der Angst, das sehr schnelle Erkennen von Gefahren

45
Q

Hypervigilanz

Es könne 2 Formen der Hypervigilanz unterschieden werden.

A
  1. Allgemeine Hypervigilanz
    Der Schüler ist ständig auf der Suche nach Gefahren im schulischen Umfeld. In jeder Situation erwartet er/sie einige schädliche Aspekte
  2. Die spezifische Hypervigilanz
    Wenn ein Schüler dazu neigt, von schädlichen Hinweisen absorbiert zu werden, die er identifiziert hat. ER konzentriert sich auf diese Hinweise und kann sich nicht von ihnen ablenken
46
Q

Genuss/Freude als Merkmal / affektive Tendenz

A

Lernspass scheint eine Form der positiven Voreinstellung gegenüber der Schule zu sein.

Aber oft nimmt diese Freude an der Schule mit Eintritt und längerem Schulaufenthalt ab.

47
Q

Veränderung der Freude in der Schule

A
48
Q

Veränderung der Lernfreude und in der Leistung

A
49
Q

Lernfreude, abnehmend, stabil bleibend oder zunehemend?

Erkläre

A

Die Lernfreude nimmt im Laufe der Schuljahre ab, und der Rückgang scheint durch Merkmale der Organisation des schulischen Lernens verursacht zu werden, wie z.B. schlechte Übereinstimmung zwischen den Interessen und Bedürfnissen der Schüler und der Lernumgebung (Hagenauer, 2009)

Es gibt also eine negative Spirale von lernen und Emotionen, was ein wichtiger Grund für unzureichende Lernergebnisse und die hohe Menge an trägem Wissen sein könnte, das während der Schulzeit entwickelt wurde.

50
Q

Emotionalität des Lernsettings

A

Sich mit den Auswirkungen von Emotionen für das Lernen ausschliesslich auf die Emotionen der Schüler zu konzentrieren, scheint eine zu enge Perspektive zu sein.

Vielmehr können das schulische Umfeld insbesondere die Emotionen der Lehrer das Lernen in der Schule beeinflussen.

51
Q

Schlussfolgerung und zukünftige Forschungsperspektive

3 Aspekte die für die zukünftige Forschung im Kontext des schulischen Lernens von Bedeutung sind

A
  1. Wie können die Lerninstruktionen und Lernprozesse integrativ statt getrennt modelliert werden?
    * Wir werden das Zusammenspiel von Emotionen und Lernen nicht verstehen, wenn wir nicht in den kontinuierlichen Fluss eines Lehr-Lern-Prozesses eintreten.*
  2. Welche Funktionen haben die unterschiedlichen Qualitäten von Emotionen für den Lernprozess?
    * Wir können die Auswirkungen von Emotionen nicht hervorheben, wenn wir die Komplexität von Emotionen, ihre spezifischen Formen und die Variabilität ihrer Ursachen ignorieren.*
  3. Wir müssen mehr über die Funktion von Mediatorvariablen im Kontext von Lernen und Lehren herausfinden
    * Welche Faktoren vermitteln den Einfluss von Lernen und Emotion?*

Das in Abbildung 5 gezeigte Modell kann als Rahmen für zukünftige Forschung dienen

52
Q

Das in Abbildung 5 gezeigte Modell kann als Rahmen für zukünftige Forschung dienen

A
53
Q

Im gesamten Kontext einer Lernumgebung müssen die Lern- und Lehrprozesse integriert betrachtet werden.

Was bedeutet dies?

A

Lernen und Instruktion sind insofern voneinander abhängig, als das Lernen durch unterschiedliche Unterrichtsstrategien verbessert oder behindert wird und dass das Lehren durch unterschiedliche Lernstrategien erleichtert oder behindert wird.

Emotionen sind einerseits mit den Lern- und Unterrichtsprozessen und andererseits mit Kognitionen verbunden.

Zusätzlich zu direkten Einflüssen kann die Wirkung von Kognition und Emotion vermittelt werden.

Grundsätzlich müssen Emotionen hinsichtlich Form und Qualität differenziert und im Hinblick auf ihre vielfältigen Komponenten, Entscheidende Quellen der Kognition und Emotion sind die Lernenden selbst, andere Protagonisten der Lernsituation wie Lehrer und Gleichaltrige sowie Lernaufgaben.