Lernen Flashcards
Universalismus
bestimmte Verhaltens- und Denkmuster sind universell und kulturell unabhängig
Funktionalismus
Verhaltens- und Denkmuster passen sich an die jeweilige Umwelt und kulturelle
Gegebenheiten an
Definition Lernen
ein Prozess, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotenzial/der Verhaltensmöglichkeit führt und auf Erfahrung aufbaut
Nicht-Assoziatives Lernen
Einfacher Lernakt, bei dem nur Informationen über die Eigenschaften eines einzigen Reizes bekommen werden und das Verhalten daran orientiert wird
-> Es erfolgt keine Verknüpfung zweier Reize
- Sensitivierung
- Habituation
- Dishabituation
Assoziatives Lernen
Bildung neuronaler Verknüpfungen zwischen einem neutralen Reiz und einem zweiten Stimulus, der entweder positive oder negative Auswirkungen auf den Organismus hat
- klassische & operante Konditionierung
- auch Rückbildung von neuroyalen Verbindungen -> Effizienzsteigerung
Habituation
= Abnahme der Reaktionsbereitschft bei wiederholter Stimulusdarbietung
-> Reiz erweist sich als unbedeutend
-> wenn Reiz längere Zeit ausbleibt nimmt Reaktionsbereitschaft wieder zu
-> zentralnervöse Gewöhnung, nicht Ermüdung der Muskulatur etc.
-> Bsp.: Städtelärm, Parfum, …
Dishabituation
= Aufhebung einer Habituation; vollständige Auslösung einer zuvor
durch Habituation (Gewöhnung) verminderten oder vollständig ausbleibenden Verhaltensreaktion
-> durch längeres Ausbleiben/Präsentation eines neuen Reizes
-> Bsp.: Ändern des Hintergrundbilds am Handy
Sensitivierung/Sensibilisierung
Zunahme der Stärke einer Reaktion bei wiederholter Darbietung desselben Reizes
-> Gegenteil der Habituation
-> Bsp.: Schmerzempfinden, kratzender Pullover
Sensitivierung - State-System Theorie
der aktuelle State beeinflusst den Lernprozess
(State = die Kombination der
Faktoren Stimmung, Emotionen, Wahrnehmungen und körperliche Empfindungen)
-> Sensitivierung führt zu Veränderung des States und führt generell zu gehobener Bereitschaft auf Reize zu reagieren
synaptische Plastizität
wiederholte Aktivierung von Nervenzellen führt zu Verstärkung und gesteigerter Effektivität der Verbindungen
-> LTP
-> LTD
synaptische Plastizität - Experiment Rosenzweig, Bennet & Diamond
- untersuchten Auswirkung von Umweltreizen auf die Hirnentwicklung bei jungen Ratten
Experimentaldesign:
- Gruppe 1: 10-20 Tiere pro Käfig, viele Reize und Lerngelegenheiten (Gegenstände zum Spielen & Erforschen: Leitern, Labyrinthe, Räder etc.)
- Gruppe 2: 1 Tier pro Käfig ohne Sozialkontakt, reizarme Umwelt, weniger Möglichkeiten zum Spielen & Lernen
Ergebnisse:
- Gehirne der Ratten aus Gruppe 1 waren signifikant schwerer als die der Vergleichsgruppe
- Besonders deutliche Gewichtsunterschiede im zerebralen Kortex (-> Lernen)
- Gehirne der 1. Gruppe: signifikant ausgeprägtere kortikale Tiefe
- Verzweigung von Dendriten (Anzeichen für die Zunahme der synaptischen Verbindungen
zwischen Axonen und Dendriten)
- Vergrößerung der Synapsenoberfläche
Klassische Konditionierung - Pawlow
- Arbeite ursprünglich an einer Funktion zur Untersuchung von tierischen Drüsen, die an der Verdauung von Futter beteiligt sind.
- Jeder Reiz, der regelmäßig dem Fütterungsprozess vorgeschaltet war, führte zur selben Reaktion: Der vorzeitigen Speichelabsonderung
Klassische Konditionierung - Definition
Die Form des Lernens, bei der der Organismus durch wiederholte, zeitlich kontingente Darbietung von einem zunächst neutralen Reiz (CS) und einem bereits eine Reaktion auslösendem (unkonditioniertem) Stimulus (US) eine Assoziation (Verknüpfung) zwischen diesen bildet, sodass der CS die Reaktion schließlich auch allein auslöst
Unkonditionierter Reflex
- US & UR
- statt erlernte angeborene Reaktion auf Stimulus
CS - Konditionierter Stimulus/NS - Neutraler Stimulus
hat vor der Konditionierung keinen entsprechenden UR ausgelöst & kann erst nach Konditionierung entsprechende CR auslösen
CR - Konditionierter Reiz
wurde als Reaktion auf CS erlernt
ISI - Interstimulus Intervall
zeitlicher Abstand zwischen dem CS und dem einsetzen des US
Konditionierter Reflex
Verbindung zwischen Stimulus & Reaktion nicht angeboren sondern erlernt
Phasen der klassischen Konditionierung
- Kontrollphase
- Konditionierungsphase
- Auswirkungen der Konditionierungsphase
- Extinktion (Löschungsphase)
- Spontanerholung / Rekonditionierung
Phasen der klassischen Konditionierung - 1. Kontrollphase
- Überprüfung, ob US→UR
- Überprüfung, ob CS eine Orientierungsreaktion (OR) auslöst
- Überprüfung, ob CS schon →UR
Phasen der klassischen Konditionierung - 2. Konditionierungsphase
- CS + US, US = UR
- Wichtig: Zeitliche Beziehung zwischen CS und US (wird als Interstimulusintervall (ISI)
bezeichnet) - Dabei gilt das Gesetzt der Kontinuität: Räumlich (im Zusammenhang) und zeitlich (kurz
nacheinander) müssen CS und US mehrmals wiederholt auftreten.
Phasen der klassischen Konditionierung - 3. Auswirkungen der Konditionierungsphase
CS→CR