LE 3: Messung, Skalen, Indizes Flashcards

1
Q

Was ist eine Variable?

A

= Merkmal, Eigenschaft -> wird zum betrachteten Objekt (≠ Merkmalsträger)
= zu untersuchende Items des jeweiligen Objekts
bezogen auf einen Merkmalsträger (z.B. Person)
variiert in mindestens 2 Ausprägungen (z.B. “m” und “w”)

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2
Q

Was ist eine Merkmalsausprägung?

A

= einzelne “Werte”; verschiedene “Möglichkeiten” der Merkmale
kontinuierlich (stetig) vs. diskret (dicho- oder polytom)
-> sollen möglichst disjunkt und erschöpfend sein!
z.B. Körpergröße, Geschlecht, Parteien

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3
Q

Wer oder was sind Merkmalsträger?

A

= zu untersuchendes Objekt (= Analyseeinheit/Untersuchungsgegenstand)
individuell (z.B. einzelne Person) vs. kollektiv (Personengruppen)
= Bezugspunkt für die Messung, hypothesenabhängig

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4
Q

Durch was bildet sich die Datenmatrix?

A

durch Merkmalsträger, Merkmal und Ausprägung

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5
Q

Was ist eine Messung?

A

= Übersetzung von empirischen in numerische Relative (systematisch!)

  • Transformation von sozialer Realität in die Forschung: Wirklichkeitsausschnitte werden systematisch und intersubjektiv nachvollziehbar untersucht
  • Fokussierung des Merkmalsträgers auf bestimmte, für die Fragestellung relevante Charakteristika -> Reduktion von Komplexität
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6
Q

Was sind Skalen?

A

-> Zusammensetzung aus mehreren Einzelmessungen (Items), die alle das gleiche Merkmal oder ähnliche Merkmale erfassen und sich auf das gleiche Konstrukt beziehen
Skalenniveaus und Skalentypen

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7
Q

Was sind Indizes?

A

= Bündelung von Indikatoren zu einem Index

- repräsentieren einen Merkmalsraum

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8
Q

Was ist ein empirisches Relativ?

A

= zu untersuchender Wirklichkeitsausschnitt

Objekte, Merkmale und Merkmalsträger

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9
Q

Was ist ein numerisches Relativ?

A

= Übersetzung in abstrakte, zählbare Einheiten (Codes)
-> homomorph = strukturerhaltend
-> isomorph = eindeutig rückführbar
Operationalisierung: Konventionen für Zuweisung der numerischen Relative (eindeutig und regelhaft)

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10
Q

Was ist das besondere am empirischen und numerischen Relativ?

A

beide sind umkehrbar und eindeutig einander zuzuordnen

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11
Q

Was ist ein Indikator?

A

= operationalisiertes Teilkonstrukt -> Item

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12
Q

Was ist ein Index?

A

= systematische Zusammenfassung der Einzelwerte von Indikatoren zu einem gemeinsamen Kennwert

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13
Q

Was ist eine Skala?

A
  1. Systematik in der Anordnung der Ausprägungen

2. getestete Folge von Einzelvariablen eines Konstrukts -> Anwendung auf die Einzelvariablen

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14
Q

Welche Skalenniveaus gibt es und was ist das besondere an allen?

A

Skalenniveaus besitzen Einfluss auf die zulässigen Transformationen der Werte

  • > nominal
  • > ordinal
  • > metrisch

=> gedanklicher Rückbezug auf den Ausgangspunkt wichtig!

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15
Q

Was sind die Eigenschaften einer nominalen Skalierung?

A

= Klassifikation der Objekte nach Gleichheit oder Verschiedenheit (“gleiche Ausprägungen bedeuten Gleiches, ungleiche bedeuten Ungleiches”)
Items sind gleichberechtigt und gleichwertig; Ausprägung stehen für sich
- numerische Relative schließen sich gegenseitig logisch aus -> Zugehörigkeit zu einer Klasse = Nicht-Zugehörigkeit zur anderen (z.B. Geschlecht: männlich oder weiblich)
-> informationsärmstes
Modalwert: Ausprägung mit höchster Besetzungszahl
dichotome Merkmale: nur 2 Ausprägungen
polytome Merkmale: 3+ Ausprägungen
ABER abhängig von der Forschungsfrage! (z.B. christlich, muslimisch, jüdisch = polytom; christlich, andere = dichotom

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16
Q

Was sind die Eigenschaften einer ordinalen Skalierung?

A

a) Einstufung der Objekte nach rangskalierten Vorgaben
b) Rangordnung der Objekte bzgl. einer Eigenschaft
- einfache Rangordnungsvorgabe
- einzelne Paarvergleiche
Messwerte werden in eine sachlogische Reihenfolge gebracht
- strukturgleiche Abbildung; homomorph/isomorph möglich
- Messung der Objekte auf einer Rangskala auf einer logischen Vergleichsebene: Vergleich der Qualitäten der Merkmalsausprägungen
- “gleich” vs. “ungleich”; “größer” vs. “kleiner” möglich ABER NICHT “doppelt so”, “halb so” -> Abstände der Skala nicht gleich groß => keine richtige Berechnung von Mittelwerten möglich
Median: Skalenwert der die unteren 50% von den oberen trennt

17
Q

Was sind die Eigenschaften einer metrischen Skalierung?

A

Rangfolgenskala
= beliebige Zahlenwerte (können jeden Wert annehmen) mit gleich großen Abständen zwischen den einzelnen Ausprägungen
diskrete (zählbare) oder stetige (Kontinuum) Werte möglich
a) Intervallskala: kein absoluter Nullpunkt, keine Verhältnisaussagen möglich; meist Minimal- und Maximalwert; gleich große Abstände zw. den einzelnen Skalenpunkten
b) Ratioskala: “natürlicher” Nullpunkt, Verhältnisaussagen möglich durch korrekte Wiedergabe der Verhältnisse

18
Q

Wie wird mit Skalenniveaus in der Praxis umgegangen?

A
  • mit dem Skalenniveau wächst der Informationsgehalt -> möglichst hohes Skalenniveau vs. überzogene Differenzierung
  • Skalen sind abwärtskompatibel -> Überführung auf geringeres Niveau durch Aggregieren
  • oft Interpretation von Ordinalskalen als Intervallskalen (“quasi-metrisch”)
  • Skalen sind messungs-, nicht objektabhängig
19
Q

Was ist das Ziel von Indizes und Skalen?

A

Messung von komplexen Konstrukten

20
Q

Warum werden Items in Skalen ausdifferenziert?

A

Skalen sind Messinstrumente, die sich aus mehreren Items zusammensetzen, die das gleiche oder ähnliche Merkmale erfassen und sich auf dasselbe Konstrukt beziehen

21
Q

Wieso erfolgt die Verrechnung der Items durch Indizes?

A

Ein Index repräsentiert den Merkmalsraum einer Skala durch die rechnerische Zusammenfassung durch Items

22
Q

Warum erfolgt eine Indexbildung und welche Kriterien sind daran geknüpft?

A
  • > Ermittlung eines Zahlenwertes, der die einem Konstrukt zugeordneten Indikatoren bündelt
  • Indikatoren sollten den Merkmalsraum des Konstrukts vollständig und eindimensional abbilden
  • Indizes reduzieren gleichzeitig den Merkmalsraum
  • Index als Summe aller gemessenen Merkmale ist selbst ein neues Merkmal
  • Ende besitzt Intervallniveau (z.B. 30 = 2*15 -> “doppelt so”), unabhängig von Indikatoren
  • Indikatoren sollten dasselbe Datenniveau aufweisen
23
Q

Was ist eine Guttman-Skala?

A

Items mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad: monotone Itemcharakteristik (eindimensional), Umschlagpunkt
Beispiel: politische Partizipation
regelm. Zeitung lesen: 0 1 1 1 1
wählen gehen: 0 0 1 1 1
Mitgliedschaft in einer Partei: 0 0 0 1 1
aktive Funktion: 0 0 0 0 1

Skalenwert: A 0; B 1; C 2; D 3; E 4 -> Person E ist am meisten politisch aktiv, da höchster Skalenwert
Prüfung: Berechnung korrekter/fehlerhafter Antwortmuster

24
Q

Was ist das semantische Differential?

A

-> Darstellung charakteristischer Merkmalsmuster von Objekten
Ziel: anschauliche Präsentation der Einzeldimensionen; empirische Bestimmung des Bedeutungsgehaltes eines Begriffs
Vorgehensweise:
1. Bestimmung von Gegensatzpaaren (i.d.R. 10-20)
2. Einstufung anhand einheitlicher Beurteilungsskala (5- oder 7-teilig)
- Wert wird zwischen 2 Polen eingeordnet -> Polaritätenprofil
- Verbinden ermittelter Werte -> Entstehung vertikaler “Fieberkurven”
3. Abtragen der Mittelwerte pro Dimension
-> ergibt Durchschnittsprofile, ggf. für Teilstichproben
- Vergleich zweier komplett unterschiedlicher Dinge möglich

25
Q

Was ist die Likert-Skala?

A

= Kombination aus Thurston-Skala (gewichtete Indexbildung) und semantischem Differential: additiver Index mehrerer, fünf- oder mehrstufig beurteilter Items
z.B. Gratifikationen von Fernsehsendungen
“trifft zu” = 1; “trifft nicht zu” = 5
Befragte sollen ihre Zustimmung “abwägen”
- einzelne Items sind intervallskaliert
- abgestufte Antwortvorgaben
- Indexwert bildet untersuchte Eigenschaft besser ab als ein einzelnes Item
- Gesamtpunktzahl ist aussagekräftiger als bei der Thurston-Skala, weil einzelne Items bereits intervallskaliert sind -> Likert-Skala ist gebräuchlicher

26
Q

Welches Problem kann es bei der Likert-Skala geben?

A

Inkonsistenzen im Antwortverhalten erwartbar, da die einzelnen Items unterschiedliche Dimensionen messen
-> ggf. Eliminierung von mehrdimensionalen Items einer Batterie

27
Q

Welches Kriterium muss bei der Likert-Skala beachtet werden?

A

Trennschärfe-Koeffizient
= Korrelation der Summenscores mit jedem Einzelitem (ggf bereinigt um das betreffende Item selbst)
-> Frage: Güte der Messung?

28
Q

Durch was erfolgt Messbarkeit?

A

Indikatorenbildung und operationale Definitionen

29
Q

Was sind homomorphe Abbildungen?

A

zugehörig zum numerischen Relativ
- Strukturgleichheit gewährleistet (impliziert Reihenfolge)
- Überführung des empirischen Relativ in das numerische ist nicht mehr eindeutig umkehrbar
Bsp.: Schulnoten -> mehrere Personen kommen auf eine Note

30
Q

Was sind isomorphe Abbildungen?

A

zugehörig zum numerischen Relativ
Zuordnung ist möglich = empirisches R. und numerisches R. sind umkehrbar und eindeutig zueinander zuzuordnen
jeder Wert des numerischen Relativs darf nur einmal vorkommen!
Bsp.: Laufzeiten
1:52 h -> Person 1
1:37 h -> Person 2
2:27 h -> Person 3

31
Q

Durch was kann man Skalen unterscheiden?

A

Messniveau und mathematische Eigenschaften

32
Q

Wie werden die Ergebnisse einer nominalen Skalierung oft präsentiert?

A

Häufigkeiten oder Prozentwerte

33
Q

Was ist die quasi-metrische Skalierung?

A

Skalen mit nur 3,4 oder 5 Skalenpunkten werden so behandelt, als wären die Abstände zwischen den einzelnen Skalenpunkten gleich groß
-> problematische Berechnung eines Mittelwerts

34
Q

Welche allgemeinen Dinge gelten für Skalenniveaus noch?

A
  • > Abstände zwischen 2 beliebigen Objekten müssen gleich groß sein
  • > Skalenniveaus sind abwärtskompatibel
  • > Messung bestimmt das Skalenniveau (nicht das gemessene Phänomen)
  • > je höher das Skalennivau, desto differenzierter die Messung
35
Q

Welche Vor- und Nachteile bietet eine differenzierte Messung?

A

pro: mehr Berechnungen mit Daten möglich, detailliertere Interpretation möglich
contra: größerer Erhebungsaufwand, Auswertungsaufwand, Aufwand bei der Ergebnisdarstellung

36
Q

Wie läuft die Konstruktion eines Index ab?

A
  1. Entwicklung vieler Indikatoren, die ein Konstrukt beschreiben
  2. Messung der Indikatoren
  3. Reduktion der Indikatoren zu einem Zahlenwert -> Zahlenwert stellt Index dar
37
Q

Welche Implikationen gibt es bei Indizes?

A
  1. reduzieren den Merkmalsraum -> Verlust der Differenziertheit
  2. Index = Summe aller gemessenen Merkmale; neues Merkmal an sich
  3. vollständige und eindimensionale Abbildung des Merkmalsraumes
  4. Niveau einer Intervallskala
  5. eingehende Messungen benötigen das gleiche Messniveau
38
Q

Welche Vor- und Nachteile bieten Indizes?

A

pro: griffige Darstellung auf einen Blick
contra: stark verkürzende, vollständig abstrakte Darstellung des Untersuchungsgegenstandes

39
Q

Wie baut man eine Likert-Skala auf?

A
  1. Pre-Test: 2 Gruppen mit je sehr +/- Einstellung zu einem Objekt
  2. Aufnahme dieser Items und Items, die ähnlich wie die übrigen Items der Skala beantwortet wurden
  3. Summieren der Antworten auf einzelne Items