Kommunikation auf logischer Ebene Flashcards
Was versteht man unter Kommunikation auf logischer Ebene?
Kommunikation auf logischer Ebene beschreibt die Netzübergreifende Kommunikation von Geräten. Sie wird von der Vermittlungsschicht und der Transportschicht umgesetzt. Die Physikalischen Gegebenheiten, wie physikalische Adressierung sind nicht mehr relevant, da diese durch die untergelagerten Schichten bereits realisiert wurde. Der Fokus wird somit auf die logische Kommunikation gelenkt.
Was sind die Grundvoraussetzungen für die logische Kommunikation?
Die logische Kommunikation zwischen zwei Geräten setzt zunächst eine physikalische Verbindung über eine nahezu beliebige Anzahl von Knotenpunkten voraus. Die Ausgestaltung der physikalischen Verbindung (Kabelgebunden/Kabellos) spielt dabei keine Rolle, ebenso können unterschiedliche Techniken eingesetzt werden.
Wollen zwei Geräte auf logischer Ebene miteinander kommunizieren, werden ihnen logische Adressen zugewiesen.
Was sind die Merkmale eines (Layer-2-)Switches?
Switches verbinden Endgeräte bzw. Zweige eines Netzes auf physikalischer Ebene. Da (Layer-2-)Switches lediglich bis zur Sicherungsschicht arbeiten ist ihre Filter- und Weiterleitungsgeschwindigkeit höher als die vergleichbarer Router, welche die Pakete bis zur Vermittlungsschicht verarbeiten müssen. (Layer-2-)Switches bieten jedoch nur bedingt Schutzmechanismen vor Broadcast-Flooding.
Was sind die Merkmale eines Routers?
Router können mithilfe der IP-Adressen Broadcast-Domänen beschränken. Ausserdem wird, durch die maximale Anzahl von Hops im TTL-Feld, das Zirkulieren von Broadcast-Paketen im Netz beschränkt. Die aktive Topologie des Netzes ist somit nicht auf einen Spannbaum beschränkt, wodurch komplexe logische Netzstrukturen, wie z.B. das Interne, möglich werden.
Grundlagen der logischen Adressierung
Jedem Netzwerkadapter wird eine logische Adresse zugeordnet. Die hinter der logischen Adresse verborgene physikalische Adresse kann mittels Address Resolution Protocol (ARP) aufgelöst werden. Logische Adressen sind routbar und müssen nicht direkt in einem physikalischen Netzwerk erreichbar sein. Mit logischen Adressen können Elemente gruppiert werden (Unternehmensnetze, Abteilungsnetze) und Hosts auch ausserhalb dieser Gruppen und Netzwerkübergreifend erreichbar gemacht werden.
Was versteht man unter Unicast?
Als Unicast wird die direkte Kommunikation zwischen zwei Hosts bezeichnet. Die Adressierung eines Pakets erfolgt für genau einen Zielhost. Ist das Paket im Netzwerk des Hosts angekommen, wird die zur logischen Adresse gehörende MAC-Adresse ermittelt und das Paket zum Host weitergeleitet.
Wird von den meisten Standard-Client-Anwendungen wie Web-Browser, E-Mail-Client, etc. verwendet.
Was versteht man unter Multicast?
Die Kommunikation mit mehreren Empfängern einer logischen Gruppe wird als Multicast bezeichnet. Mit Multicast kann die Anzahl der Datenflüsse reduziert werden. Wird z.B. ein Video von mehreren Teilnehmern einer logischen Gruppe gestreamt, werden die Pakete nur einmal vom Server abgerufen und erst möglichst nahe an den Empfängern an diese parallel weitergeleitet. Dadurch können signifikant Ressourcen im Netzwerk eingespart werden.
Wird von den meisten Streaming-Anwendungen verwendet.
Was versteht man unter Broadcast?
Die Kommunikation mit allen Teilnehmern einer logischen Gruppe wird Broadcast genannt. Die Adressierung erfolgt dabei für die vollständige logische Gruppe. Somit wird auch die Weiterleitung der Broadcast-Nachricht auf der physikalischen Ebene auf genau diese Gruppe beschränkt.
Wird meistens nur von Netzwerk- und Systemdiensten verwendet.
Warum ist es wichtig Anwendungsprozesse zu adressieren und wie erfolgt die Adressierung?
In der Regel kommunizieren eine Vielzahl von Anwendungen auf einem Host über ein Netzwerk, daher reicht es nicht aus den Host zu adressieren, sondern es müssen auch die Anwendungen auf einem Host eindeutig identifiziert werden.
Auf der Transportschicht wir die logische Adressierung der Hosts um eine Adressierung der Anwendungsprozesse auf dem Host erweitert. Dies wird über Anwendungsports geregelt, welche in den Protokollen der Transportschicht definiert werden.
Die Anwendungsports werden erst auf dem Host selber zu einem Anwendungsprozess aufgelöst und die Pakete dann an den entsprechenden Prozess weitergeleitet.
Internet Protocol Version 4 (IPV4)
Die Logische Adressierung auf der Vermittlungsschicht geschieht meist mit IP-Adressen, welch auch über ein Netz hinaus gültig sein können.
Damit eine Ende-zu-Ende Adressierung möglich ist, benötigen beide Geräte eine gültige IP-Adresse, welche in den versendeten Netzwerkpaketen enthalten sein müssen. Absender- und Zieladressen, sowie einige weitere Parameter finden einen Platz im IP-Protokol.
Das Internet-Protokoll ist zuständig für die Adressierung zwischen Endgeräten und Fragmentierung von Netzwerkpaketen, sollten diese zu gross für die Übertragung sein.
Wie ist ein IPv4 Header aufgebaut?
Ein IPv4 Header besteht aus verschiedenen Feldern:
* Version: IP-Protokollversion (IPv4/IPv6)
* Internet Header Length: Länge des Headers
* Type-of-Service: Informationen zur Priorisierung von IP-Paketen
* Total Length: Länge des gesamten Datagramms in Byte (max. 65535 Byte)
* Identification: Eindeutige, nummerische Identifizierung
* Maximum Transfer Unit: Datagramme werden fragmentiert, falls sie grösser als die MTU sind, alle Fragmente haben dieselbe ID
* Don’t Fragment: verbietet das Fragmentieren
* More Fragments: weist auf weiter Fragmente hin
* Fragment Offset: Position des Fragments innerhalb des Datagramms
* Time to live: Zähler, der bei jedem Router um eins vermindert wird. Wenn TTL = 0, wird Datagramm verworfen
* Protocol: Welcher Protokollheader als nächstes folgt (z.B. TCP/UDP)
* Header Checksum: 16 Bit Prüfsumme zum Fehler bei der Übertragung erkennen
* Source Adress: Quell-IPv4-Adresse
* Destination Adress: Ziel-IPv4-Adresse
* Optionsteil: Hier können nicht implementierte Funktionen hinzugefügt werden wie z.B.:
* ○ Security:
* ○ Strict and Loose Source Routing
* ○ Record Route
Woher kommt die maximal erlaubte Grösse eines Netzwerkpakets?
Die maximale Grösse eines Netzwerkpakets wurde früher durch den Speicherausbau der Netzwerkkarten und die interaktivität des Netzwerks limitiert. Heute wird dies primär durch die eingesetzten Koppelelemente (Switch, Router) dominiert, welche oft eine grosse Zahl von Pakten zwischenspeichern müssen.
Wann wird ein IP Datagramm fragmentiert?
Ein Datagramm wird fragmentiert, wenn es die maximale Paket Grösse, definiert durch die Maximum Transfer Unit (MTU), überschreitet und eine Fragmentierung erlaubt ist. Der übliche MTU in Ethernetnetzwerken beträgt 1500 Byte, während die maximalle Grösse eines IP-Datagramms 65535 Byte beträgt. Wenn ein Datagramm die MTU von 1500 Byte überschreitet und Fragmentierung erlaubt ist (Don’t Fragment = 0), wird es in kleinere Teile zerlegt. Ist das Fragmentieren nicht erlaubt und das Datagramm überschreitet die MTU, würde es verworfen werden.
Fragmentiert wird dabei alles was dem IP-Header folgt.
Das zusammensetzen der Fragmente geschieht jeweils erst auf den Endgeräten.
Wie werden Fragmente von IP-Datagrammen identifiziert?
Jedes IP-Datagramm besitzt eine einzigartige ID. Damit mehrere Fragmente einem Datagramm zugeordnet werden können, ist die ID bei allen Fragmenten identisch.
Don’t Fragment (DF), More Fragments (MF), Fragment Offset (OF)
- Damit eine Fragmentierung erlaubt ist, muss das DF auf 0 gesetzt werden, sonst werden zu grosse Datagramme verworfen.
- Das MF ist, abgesehen vom letzten Fragment immer auf 1 gesetzt. MF = 0 kennzeichnet das letzte Fragment eines Datagramms.
- OF gibt an, an welcher Stelle das Fragment im IP-Datagramm bei der Zusammenstellung eingeordnet werden muss.
Wie wird das Routing der Fragmenten von IP-Datagrammen ermöglicht?
Jedes Fragment enthält einen eigenen vollständigen IP-Header, ohne den wäre aufgrund fehlender IP-Adressen kein Routing möglich. Ethernet- und IP-Header gehören also nicht zum fragmentierbaren Teil eines IP-Datagramms.
Was geschieht mit dem IP-Datagramm bei einem Übertragungsfehler?
Falls ein Fragment eines Datagramms verloren geht, wird auf der Empfängerseite eine definierte Zeitspanne gewartet, bevor das zum Teil zusammengesetzte Datagramm verworfen wird. Dies kann vom empfangenden Gerät mit einer Fehlermeldung an den Sender gemeldet werden.
Wie erfolgt die logische Adressierung von Hosts?
Die logische Adressierung von Hosts erfolgt im Internet Protocol mit IP-Adressen. Jeder Host im Netzwerk verfügt über eine physikalische MAC-Adresse, wie auch über eine IP-Adresse. Bei einer direkten physikalischen Verbindung zweier Hosts werden die im Ethernet-Header verfügbaren MAC-Adressen eingesetzt. Befinden sich die Hosts in unterschiedlichen Subnetzen, kommen die IP-Adressen im IP-Header zum Einsatz.
Ein Subnetz umfasst die Geräte, die sich gegenseitig physikalisch erreichen können.
Wie ist eine IPv4 Adresse aufgebaut?
Eine IPv4 Adresse wird in der Form x.x.x.x dargestellt. Wobei x eine ganze Zahl von 0 bis 255 sein kann. Die Zahlen werden durch Punkte getrennt.
Die ersten 3 Zahlen stellen den Netzwerk-Anteil der Adresse dar, die letzte Zahl den für Endgeräte reservierten Host-Anteil.
In jedem Netzwerk gibt es zwei reservierte Adressen:
Die Tiefste Adresse ist die Netzwerkadresse.
Die Höchste Adresse stellt die Broadcastadresse dar.
Welche zwei Typen von IP-Adressen werden unterschieden?
- Öffentliche IPv4-Adressen: Werden im Internet verwendet und von der IANA vergeben, sind einzigartig.
- Private IPv4-Adressen: Dürfen frei verwendet werden, funktionieren jedoch nicht im Internet.
IP-Adressen: interne Kommunikation
Der Adressbereich 127.0.0.0/255.0.0.0 ist für die interne Kommunikation eines Gerätes vorgesehen. Z.B. kann so die Kommunikation mit einem Webserver aufgenommen werden, der auf dem eigenen Computer installiert ist.
Wie können IPv4-Adressen konfiguriert werden?
IPv4-Adressen können entweder manuell und statisch konfiguriert oder mit dem Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) dynamisch zugewiesen werden. Werden die IPv4-Adressen dynamisch zugewiesen, ist die Zuweisung nicht nur flexibler, es kann auch sichergestellt werden, dass keine Adresse doppelt vorkommt.
Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP)
Mit DHCP können IPv4-Adressen den Geräten dynamisch zugewiesen werden. Da bereits bei mittelgrossen Netzwerken die dynamische Konfiguration einen signifikante Konfigurationsaufwand einspart, setzen eine Mehrzahl der Geräte DHCP ein.
Vor allem bei Geräten, die oft das Netzwerk ändern, wie Notebook oder Smartphone, macht die dynamische Zuweisung Sinn.
Was kann mittels Dynamic Host Configuration Protocols (DHCP) konfiguriert werden?
Mit dem DHCP kann einem Gerät nicht nur eine IPv4-Adresse zugewiesen werden, es können auch weitere Parameter wie das Standardgateway, einen DNS-Server oder einen Timeserver festgelegt werden.
Um zu verhindern, dass durch doppelte vergabe einer IPv4-Adresse zu Fehaldressierung kommt, verwalten die DHCP-Server eine Liste mit freien IPv4-Adressen.
Bei der Vergabe wird auch eine maximale Gültigkeitsdauer mitgegeben, wenn diese Abläuft, wird die IPv4-Adresse wieder verfügbar. Geräte können auch um eine Verlängerung der Ausleizeit bitten, dies wird üblicherweise nach Ablauf der ersten Hälfte der Ausleizeit gemacht.