Köhne Flashcards
Definieren Sie Schmerz!
= unangenehmes Sinnes- oder Gefühlsempfinden, das mit einer aktuellen oder potentiellen Gewebeschädigung einhergeht oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben ist
Erläutern Sie die Schmerzentstehung!
- Schmerzreiz
- thermische, elektrische, chemische, mechanische Reize - Freisetzung von Schmerzstoffen/Botenstoffe/Mediatoren
- zB Prostaglandine, Histamin, Serotonin - Reizwahrnehmung durch Nozizeptor
- Reizweiterleitung durch sensible Nervenbahnen zum Rückenmark
=> Resktion => Reflexauslösung => Muskelkontraktion - Stammhirn - vegetative Reaktion (Schweißausbruch, RR Erniedrigung)
- Thalamus -> Schmerzbewertung/Angstentstehung
- Wahrnehmung des Schmerzes
Welche Schmerzarten kennen Sie?
- Nozizeptiver Schmerz
- Neuropathischer Schmerz
- Psychogener Schmerz
Wie entsteht Notizeptiver Schmerz?
- Mechanischer, thermischer, chemischer oder elektrischer Reiz trifft auf freie sensorische Nervenendigung
- Überschreitung der Schmerzschwelle
- Ausschüttung chemischer Botenstoffe
- Stimulation der Schmerzrezeptoren
Was ist Nozizeption?
= Prozess der Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung von Schmerzreizen durch das Nervensystem
Wie kann man nozizeptiven Schmerz unterscheiden?
- somatischer Schmerz
- viszeraler Schmerz
Was ist somatischer Schmerz?
- direkte Reizung von Schmerzrezeptoren in Haut, Muskeln, Bindegewebe, Knochen, Gelenken
Wie werden somatische Schmerzen unterschieden?
Nach Lage:
- Oberflächenschmerz (Haut)
- Tiefenschmerz (Muskeln, Gelenke, Bindegewebe, Knochen)
Wie werden somatische Schmerzen beschrieben? Nennen Sie Beispiele!
- stechend, scharf begrenzt, gut lokalisierbar
- zB Schnittverletzung am Finger, Herzstiche bei AP-Anfall
Was sind viszerale Schmerzen?
- Schmerzen in Brust-, Bauch- und Beckenraum
= Eingeweideschmerzen
Wie werden viszerale Schmerzen beschrieben?
- dumpf, schlecht lokalisierbar
- > Anzahl der Schmerzrezeptoren geringer als in Haut, Muskulatur, Gelenken
- ziehend, drückend
- > werden in anderen Körperregionen verortet (Gefahr von Fehldiagnosen: Schmerzen im Pankreas auch als Schmerzen im Lendenwirbelbereich)
Wie entstehen Neuropathische Schmerzen?
- Funktionsstörung oder Schädigung des peripheren oder zentralen Nervensystems
- zB durch Banscheibenvorfall, Tumor (Druck auf Nerv)
Wie werden neuropathische Schmerzen beschrieben?
- einschießend, schneidend, stechend, attackenweise auftretend
- Dauerschmerz: brennend, bohrend
Wovon spricht man wenn bei neuropathischem Schmerz viele Nerven betroffen sind?
Polyneuropathie
Wodurch entsteht psychogener Schmerzen?
- keine organische Ursache
- Entstehung durch: Komflikte, psychische Überforderung, Angst, Depression, Stress
Wie wird psychogener Schmerz beschrieben?
- wird als real empfunden
- > schmerzcharackter oft nicht klar beschreibbar
- verändert sich nicht in Anstrengung/Ruhe
- oft einhergehend mit funktionellen, vegetativen Symptomen (Kopfschmerzen, Schlafstörungen)
- Schmerzmittel helfen oft nicht
Was ist im Umgang mit psychogenen Schmerzen besonders wichtig?
Psychotherapeutische Begleitung zur Ermittlung des Auslösers der Schmerzen, Umgang mit Schmerzen einüben
Worauf weisen verschiedene Schmerzqualitäten hin?
- schneidend, stechend, scharf, klar lokalisierbar
—> akutes Schmerzereignis - ziehende, klopfende, brennende Schmerzen
—> länger andauerndes Schmerzgeschehen
Erläutern Sie das Stufenschema der WHO!
- Stufe:
- Nichtopioidanalgetikum
- zB ASS, Ibuprofen
+ Koanalgetikum zB Antidepressiva (Amitryptellin) - Stufe
- niederpotente Opioidanalgetika
- ZB Tramadol, Tillidin
+ Koanalgetikum zB Laxantien, Antiemetika - Stufe
- Hochpotente Opioide
- zB Oxy, Morphin, Fentanyl, Buprenorphin, Pethidin, Dipidolor
Komedikation: zB Untemetika, Laxantien
Welche Stufen des Stifenschemas der WHO sind kombinierbar?
1+3
1+2
Was ist bei chronischen Schmerzen und akuten, starken Schmerzen in der Schmerztherapie zu beachten?
Chronische Schmerzen:
- beginn mit niedrigster Stufe der Analgetikatherapie
Akute, starke Schmerzen:
- beginn mit der höchsten Stufe
Wie erfolgt die Nichtmedikamentöse Schmerztherapie?
- Physiotherapie (manuelle Therapie)
- Ergotherapie
- Osteopathie
- Aromatherapie
- Wärme und Kälteanwendungen
- TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation)
- Entspannungstechniken
Was sind Opioidanalgetika?
= zentral wirksame Analgetika
Wie wirken Opioidanalgetika?
- über Opioidrezeptoren
—> befinden sich an verschiedenen Stellen im ZNS
——> Hemmung der Neuronalen Erregung
Wie werden Opioidanalgetika unterschieden?
- schwache/ niederpotente Opioide
—> Codein
—> Tramadol zB Tramal - stark wirksame/hochpotente Opioide
—> Fentanyl zB Abstral
—> Transdermales Fentanyl zB Durogesic
Was ist bei Opioidanalgetika zu beachten?
BTMG
Welche Nebenwirkungen haben Opioidanalgetika?
- Atemdepression, Unterdrückung des Hustenreflexes (Pneumonieprophylaxe)
- Müdigkeit, Sedierung (Sturzprophylaxe)
- zerebrale Krampfanfälle (VZK)
- Übelkeit, Erbrechen (Antiemetika)
- Obstipation (Obstipationsprophylaxe)
- Abhängigkeit, Missbrauch
Nennen Sie Cotherapeutika zu Opioidanalgetika!
- Antidepressiva
- Antikonvulsiva
Was sind Analgetika?
= schmerzstillende, schmerzlindernde AM zur Behandlung chronischer und akuter Schmerzen
Wo wirken Nicht-Opioidanalgetika?
- Nozizeptoren
Was sind wirkungsmerkmale der Nivht Opioidanalgetika?
- analgetisch
- antipyretisch
- antiphlogistisch
Welche Nebenwirkungen haben Nicht- Opioidanalgetika?
- Schädigung der Magenschleimhaut
- Magenblutung
- Schädigung der Niere
- Gefäßspasmen
- Asthmaanfälle
- Hautreaktionen
Nennen Sie Beispiele für Nichtopioidanalgetika!
- ASs zB Aspirin
- Ibuprofen zB Ibu
- Diclofenac zB Voltaren
- Naproxen zB Proxen
- selektive COX-Hemmer zB Parecoxib
Was sind Koanalgetika?
= adjuvante Analgetika
- werden mit Schmerzmed. Verabreicht, gehören nicht zu klassischen Schmerzmedikamenten
- Unterstützen Analgesie
- Behandlung der Nebenwirkungen der Analgetika
Was gehört zu den Koanalgetika?
- Antidepressiva
- Antikonvulsiva
- Biphosphonate
- Glukokortikoide
- Antiemetika
Was sind Grundregeln der medikamentösen Schmerztherapie bei akuten Schmerzen?
- höchst mögliche Analgetika (WHO) - Stufe anwenden
- Zahnschmerzen - Ibuprofen
- Herzinfarkt - Morphin
- OP - Höchste Stufe nach Bedarf/ Anordnung
Was sind Grundregeln der medikamentösen Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen?
- frühes Einsetzen der Schmerztherapie
- möglichst orale Therapie
- Einnahme nach festem Zeitschema
- individuelle Daratellung
- kontrollierte Dosisanpassung
- Gabe des Medikaments nach dem Prinzip der Antizipation (=Gabe eines neuen Medikaments bevor die Wirkung des vorhergehenden aufgebraucht ist)
- Kombination von retardierten Analgetika und nicht retardierten Analgetika
- bei NW Gabe von Komedikation
Schmerzmittelgabe ist Menschenrecht
Definieren sie Schmerzmanagement!
= alle Maßnahmen mit dem Ziel der Schmerzlinderung
Definieren sie Schmerzassasement!
= Maßnahmen zur Schmerzerfassung