Klausurfragen Referate Flashcards
Wie ist die familiäre Lernumwelt nach Frank Niklas definiert?
Als familiäre Lernumwelt werden […] diejenigen Aspekte verstanden, die dem Kind im Rahmen der Familie …
- die Möglichkeit bieten und es darin unterstützen
- spezifische Vorläuferfertigkeiten und zusätzliche Fähigkeiten … im Bereich
- Schriftsprache und Mathematik zu
- erwerben und zu üben … und damit auch
- weiterführende schriftsprachliche und mathematische Kompetenzen zu entwickeln.
Welche Komponenten der häuslichen Lernumgebungen wirken sich auf die kindliche Kompetenzentwicklung aus?
Zum einen wirken strukturelle Herkunftsmerkmale wie SÖS oder Migrationshintergrund indirekt ein.
Direkte Einwirkungen der familiären Lernumwelt auf die Kompetenzentwicklung unterscheiden sich in:
- Home Literacy Environment (sprachlich)
- Home Numeracy Environment (mathematisch)
Innerhalb dieser wirken z.B. Komponenten wie:
- Elterliche Einstellungen und Erwartungen
- Elterliche Unterstützung
- Kulturelles Kapital
- Kulturelle Praxis
Welche Interventionsmöglichkeiten zur Stärkung mathematischer Komponenten der familiären Lernumwelt gibt es?
- spezielle Frühförderprogramme im Vorschulbereich
- professionelle mathematische Förderung
- Alltägliche Ansätze (gemeinsame mathematische Aktivitäten von Eltern und Kind)
- Mathematische Spiele (Würfelspiele)
- Anschaffung/Nutzung geeigneter Lese- und Spielmaterialien
Aus welchen Komponenten besteht die Reisepädagogik? Erklären Sie diese kurz.
• Politische Komponente = Verantwortung der Gesellschaft für optimale Entwicklung des Kindes
• Pädagogische Komponente = Reisen dient der Bildung
(dem Kennenlernen neuer Kulturen, der Natur und der sportlichen Betätigung)
- Soziale Komponente = Reisen fördert Gemeinschaftserlebnisse und sollte für alle zugänglich sein
- Wirtschaftliche Komponente = Reisen als wichtiges Segment der Wirtschaft
Nennen Sie geordnet nach Effektivität (absteigend) die Kompetenzbereiche, auf die sich eine Sprachreise der Studie von Dalhaus et al. zufolge positiv auswirkt.
- Fremdsprachliche Fähigkeiten (1,6)
- Flexibilität und Mobilität (1,8)
- Interkulturelle Handlungsfähigkeit (1,9)
- Interkulturelle Aufgeschlossenheit und Sensibilität (1,9)
- Biographische Kompetenz (2,8)
Nennen und erklären Sie zwei Arten von Zeltlagerspielen und geben Sie mindestens ein Beispiel!
- Friedensspiele: Spiele ohne Wettkampf
(keine Gewinner oder Verlierer) - Kimspiele: Merkfähigkeit oder Feinabstimmung der Sinnesorgane (z.B. “Seh-Kim”: ein Teilnehmer geht raus, 2 andere tauschen Kleidungsstück -> der TN kommt zurück und soll die Änderung erkennen)
Wodurch ist das Würzburger Frühstudium-Programm charakterisiert?
- Richtet sich an Hochbegabte
- Ermöglicht den Besuch universitärer Veranstaltungen vor dem Schulabschluss
- Beratung/Zugang durch Begabungspsychologische Beratungsstelle
- Ausführliches Auswahlverfahren (schriftliche Bewerbung, psycholog. Testung, Gespräch, …)
- 21 verschieden Fächer stehen zur Auswahl (MINT, Medizin, … etc.)
- Anerkennung von Leistungen für ein späteres reguläres Studium möglich
Nennen Sie Vor- und Nachteile des Frühstudiums (Advanced Placement) in den USA. Würden Sie dieses Programm einer Bekannten empfehlen, deren Sohn ein regelrechter “Überflieger” auf der High School ist?
Vorteile:
- Möglichkeit ein Jahr College zu überspringen
- Erleichterter Übergang von Highschool zu College
Nachteile:
- Hohe Doppelbelastung
- Konkurrenzkampf unter den Schülern
Eine Empfehlung des Programms wäre nach meiner Sicht nur auszusprechen, wenn der Schüler überdurchschnittlich gute Leistungen zeigt, sich tendenziell unterfordert fühlt und hohe Eigenmotivation für das Programm zeigt.
Nennen Sie (mindestens) fünf Funktionen der Schule, die laut dem Modell der Erfolgsdeterminanten zu einem gelungenen Frühstudium beitragen können!
- Benennung von Ansprechpartnern
- Ermutigung geeigneter Schüler
- Regelungen für Unterrichtsausfall
- Beobachtung der Schulleistung
- ggf. Anerkennung von Leistungen
Was passiert im Alter mit der Anzahl dopaminerger Neurone und der BNDF-Produktion? Welche Auswirkungen hat dies auf das Lernen?
- Dopamin wichtig für die Initialisierung und Verortung von neuronalem Gedächtnisaufbau
- BDNF wichtig für die Entwicklung/Aufbau neuronaler Netzwerke beim Lernen
- Anzahl dopaminerger Neurone, Dopaminausschützung und BDNF im Alter verringert
- > Einhergehend mit verminderter Fähigkeit zu LTP
- Durch die geringere Ausschüttung von Dopmain und BDNF wird das Erlernen neuer Inhalte erschwert (LTP verringert). Die Behaltensleistung des Gedächtnis verringert sich.
Welche Maßnahmen (außer kognitivem Training) können vor allem ältere Menschen ergreifen, um der natürlichen Tendenz, an kognitiver Plastizität zu verlieren, entgegenzuwirken?
- soziale Interaktion, Kontakte pflegen
- Aerobe körperliche Betätigung
- Ernährung (Obst. Gemüse, gesunde Fette, maßvoller Fleischgenuss)
- intermittierendes Fasten
- gleichmäßiger Schlafrhythmus und Schlafhygiene
Welcher Zustand muss gegeben sein, damit es zu kognitiver Plastizität kommt, und welcher Faktor ist hierbei entscheidend? Belegen Sie Ihre Aussage anhand eines Beispiels.
- Mangelnde Passung aus Nachfrage/Anforderung und Angebot/Ressource.
A. Erhöhte Anforderung führt zu Mismatch
-> Erhöhung/Anpassung der verfügbaren Ressourcen
B. Verringerte Ressource führt zu Mismatch
-> Erhöhung/Ausgleich der verfügbaren Ressource
- Bedeutender Faktor im plastischen Prozess ist die Zeit. Nur wenn die mangelnde Passung „Mismatch“ über eine andauernde Zeitperiode anhält, kann es zu plastischer Veränderung/Anpassung kommen.
Erhöhung der Masse grauer Substanz in Motorarealen nach 3-monatiger Lernphase des Jonglierens. Beim Erlernen des Jonglierens ist die Anforderung an die Ressource (Motroareale) über eine andauernde Zeit (3 Monate) erhöht -> es kommt zu einer plastischen Veränderung.
Nennen Sie mindestens drei Aspekte, die für den Einsatz kognitiven Trainings wichtig sind, und erklären Sie, warum gerade diese für ein gewinnbringendes kognitives Training sorgen.
- Regelmäßigkeit (mindestens 1 mal pro Woche)
- > höherer Lernerfolg
- Variabilität
- > beugt Langeweile und Motivationsverlust vor
- Monitoring
- > Selbstwirksamkeit
Nennen Sie die fünf Säulen des Gedächtnistrainings nach Franziska Stengel. Worin unterscheidet sich ihr Konzept von anderen kognitiven Trainings?
- Kognitives Training nach Dr. med. Stengel
- Kognitive Strategien und Mnemotechniken
- Äußere Gedächtnishilfen
- Verhaltenstraining des Teilnehmers
- Beratung des sozialen Umfelds
- Alltagsbezogene Themen stehen im Zentrum
- Training der fluiden und kristallinen Intelligenz
- Erwachsenengerechte Pädagogik
Beschreiben Sie kurz die Studie zum kognitiven Training von Kray et al. Welche Ergebnisse sind vor allem für ältere Menschen relevant und wie lassen sich diese in deren Alltag übertragen?
- 3 Gruppen: Kinder, junge Erwachsene (Studis), Senioren
- > zweimal Pretest für Baseline-Werte
- > viermal Training
- > zweimal Posttest
- Training mit Aufgaben gleichen Typs vs. verschieden Typs vs. verschiedene Aufgaben mit zusätzlicher Variabilität, verbaler Selbstinstruktion
- Transfer von einfachen Unterscheidungsaufgaben im Training zu bspw. komplexen Symmetrie-Lokalisations-Aufgaben im Posttest -> findet statt!
- Kinder und Senioren holen im Vergleich zu jungen Erwachsenen auf
- Bei Senioren besonders effektiv: Variabilität in den Aufgaben und verbale Selbstinstruktion