Klausur Flashcards

1
Q

Was ist ein Vorurteil?

A
  • negative Bewertung & ablehnende Haltung gegenüber Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit
  • negative Gefühle & Verhaltenstendenzen
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2
Q

Diskriminierung

A

Wenn ein Vorurteil verhaltenswirksam wird

-> abwertendes & unfaires Verhalten

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3
Q

Vorurteilsforschung

A

Vorurteile verstoßen gegen menschliche Wertvorstellungen

a) Rationalität
b) Gerechtigkeit (Gleichwertigkeit)
c) Mitmenschlichkeit

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4
Q

Fünf Merkmale von Vorurteilen

A
  1. Gruppenbezogenheit =
    in-group/ out-group (soziale Kategorisierung von Individuen zu Gruppen)
  2. Typische Affekte
    - Antipathie
    - Angst
    - Wut
    - Hass
    - Schuld (gegenüber Juden)
  3. Gruppenbezogene Affekte
    - unterschiedliche Fremdgruppen rufen unterschiedliche Emotionen hervor -> unterschiedliches Verhalten zur Folge
    - Kognitionen (Überzeugungen, Ideologien)
  4. Offene & verdeckte Ausdrucksformen
    - offen/ traditionell
    - > direkte & offene Abwertung von Fremdgruppen
  • verdeckt/ modern
  • > versuchen gesellschaftliche Normen zu unterlaufen/ verbergen sich hinter politisch korrekten Überzeugungen
  • > Drei Dimensionen
    1) Verteidigung traditioneller Werte
    2) Übertreibung kultureller Unterschiede
    3) Verleugnung positiver Emotionen gegenüber Fremdgruppen
  1. Ungleichwertigkeit als Kernideologie
    - Abwertung von Fremdgruppen
  2. Spezifischer Charakter von Vorurteilen
    - Status- und Machtbeziehungen zwischen Eigen- und Fremdgruppe in einem gegebenen sozialen Kontext
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5
Q

Individuelle & soziale Funktionen von Vorurteilen

A

1) Vorurteile etablieren Ungleichheit
- Theorie sozialer Dominanz: hierarchiestärkend

2) Selbstwertdienliche Funktion
- Bedürfnis der Zugehörigkeit/ positives Selbstbild (Selbstbewusstsein)
- kollektiver Selbstwert (durch Abwertung anderer)

3) Identitätsfunktion
- Integrieren Individuen in Gruppen (Zusammenhalt)
- Integration durch Exklusion

4) Wissensfunktion
- bieten Verständnis, Weltanschauung oder Meinung (irrationale Ursache)

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6
Q

Intra-individuelle Faktoren als Ursache für Vorurteile

A
  • Verzerrungen in der Informationsverarbeitung
    (Kognitionen)
  • Starres, unflexibles Denken
  • Autoritarismus (Neigung zu ‚Autoritäten‘/ begrenzter Pluralismus)
  • Soziale Dominanzorientierung (Neigung zu hierarchischen Ordnungen)
  • Anomie (Bindungs- & Orientierungslosigkeit -> mehr Entscheidungsfreiheit und somit auch -zwänge)
  • Mangelnde Offenheit für Erfahrungen
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7
Q

Interpersonelle Faktoren als Ursache für Vorurteile

A
  • Voreingenommene homogene Netzwerke & Referenzgruppen

- sich mit anderen vergleichen & vorhandene Vorurteilsstrukturen übernehmen

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8
Q

Intergruppenfaktoren als Ursache für Vorurteile

A
  • soziale Kategorisierung
  • Identifikation mit Gruppen
  • Gruppensymbole
  • Gruppenemotionen
  • relative Deprivation
  • Macht- und Statusunterschiede
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9
Q

Kontextuelle Faktoren als Ursache für Vorurteile

A

Vorurteilsfördernd…

  • geschlossene, nationale, rigide Systeme
  • ethnische Segregation
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10
Q

Ursachen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF)

A

a) Bedrohung des sozialen Status
b) Verunsicherung & Angriff auf die ‚Normalität‘
c) Änderungen im Machtverhältnis von Gruppen

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11
Q

GMF & Vorurteile

A

Vorurteile & GMF hängen zusammen aufgrund der Ideologie der Ungleichwertigkeit

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12
Q

GMF

A

Verhältnis zwischen Gruppen, nicht individuelle Feindschaftsbilder gegenüber anderen

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13
Q

Gruppen die von GMF betroffen sein können

A
  • Frauen
  • Homosexuelle
  • Menschen mit Behinderung
  • Obdachlose
  • Muslime
    etc.
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14
Q

Gesellschaftliche Veränderungen & Ereignisse als Ursache von GMF

A
  • Entsicherung (finanziell, sozial etc.) durch Phänomene, wie
  • Kontrollverlust der Politik
  • Undurchschaubarkeit der (Welt-)Märkte
  • Entmachtung demokratisch legitimierter Parlamente
  • Unkontrollierbarkeit des Terrors
  • Signalereignisse:
  • Terroranschlag 9/11 (2001) ->Islamfeindlichkeit
  • Einführung von Hartz IV -> Statusbedrohung
  • Wirtschaftskrise -> allgemeine Verunsicherung
  • Schleichende Prozesse
  • autoritärer Kapitalimus -> Kontrollverlust, Transformation, Ökonomisierung des Sozialen
  • Entsicherung verbindet sich mit Richtungslosigkeit
  • Verhältnis von Kapitalismus & Demokratie
  • Beschleunigung schwerwiegender Entscheidungsabfolgen
  • Verlust von gesellschaftlichen Zusammenhalts
  • > Anomie (Bindungs- & Orientierungslosigkeit)
  • > Demokratieentleerung (Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber Politik & Gesellschaft)
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15
Q

Autoritärer Nationalradikalismus

A
  • Politischer Erfolgstypus zwischen konservativem Rechtspopulismus & gewaltförmigen Rechtsextremismus
  • Politischer Angriff auf offene Gesellschaften & liberale Demokratien
  • AFD als neuer Typus des autoritären
    Nationalradikalismus
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16
Q

Neuer Typus des autoritären Nationalradikalismus

A
  • Rechtspopulismus (gegen ‚Elite‘, für das ‚Volk‘, gleichzeitig für das Volk sprechen also sich über das Volk stellen)
  • Rechtsextremismus (Kameradschaft, NPD)
17
Q

3 charakteristische Merkmale für den neuen Typus des autoritären Nationalradikalismus

A

1) Das Autoritäre
- Kontrollparadigma gegenüber Politik & Gesellschaft

2) Das Nationale
- Betonung der Stellung des deutschen Volkes & seiner Identität

3) Das Radikale
- grenzüberschreitender Mobilisierungsstil

18
Q

Gründe für Erstarken des autoritären Nationalradikalismus

A
  • autoritärer Kapitalismus
  • soziale Desintegrationsprozesse
  • Demokratieentleerung
  • These (Heitmeyer):
    Ambivalenz der Moderne führt zu autoritären Versuchungen
19
Q

3 autoritäre Persönlichkeitsformen

A

1) Unterwürfiger Autoritarismus (Adorno)
- basiert auf unterdrückenden Erziehungsmethoden
- meint große Folgebereitschaft gegenüber Führungspositionen um Halt & Kontrolle (wieder-) zu erlangen

2) Anomischer Autoritarismus
- Desintegrationserfahrungen sowie das Fehlen von Gewissheiten & Orientierungen in der ambivalenten Moderne -> Suchbereitschaft für Erlangen von Kontrolle

3) Selbstbewusst & offen auftretender Autoritarismus
- aus eigener Überzeugung zur Herstellung & Verbreitung von Kontrolle (inkl. Machtbereitschaft)

20
Q

Das Erfolgsinstrumentarium des autoritären Nationalradikalismus

A
  1. Deutsch-sein als Identitätsanker
  2. Dichotome (=zweiteilige) Gesellschaftsbilder zur Komplexitätsreduktion (‚Volk‘ & ‚Elite‘)
  3. Kontrollparadigma (über Politik & Gesellschaft)
  4. Emotionalisierung gesellschaftlicher Probleme & Gefühle/ aggressive Sprache
  5. Annahme von Opferrolle (soziale Benachteiligung durch andere Fremdgruppen)
  6. Mobilisierungsstil: ethische & moralische Grenzüberschreitung
  7. Rethorische Abgrenzung zu rechtsextremen Gruppen
21
Q

Verschwörungstheorien (-mythen)

A

eine im Geheimen operierende Gruppe versucht aus niederen Beweggründen eine Institution, ein Land oder die ganze Welt zu kontrollieren oder zu zerstören (Butter)

22
Q

3 typische Charakteristika von Verschwörungstheorien

A

1) Nichts geschieht durch Zufall.
2) Nichts ist, wie es scheint.
3) Alles ist miteinander verbunden.

23
Q

Markante Merkmale von VTs

A
  • Immer das Werk einer Gruppe
  • Intendiert (mit bösem Willen)
  • Komplott von unten/oben, innen/ außen
24
Q

Grundsätze von VTs

A

1) Verschwörungsgemeinschaft
2) Dualismus zwischen Gut und Böse
3) Komplotte über lange Zeiträume
4) Geschichte ist plan- & kontrollierbar/ keine Zufälle

25
Q

Typologien von VTs (Position von Verschwörern)

A
  • von oben: Mächtige wollen noch mehr Macht
  • von unten: weniger Mächtige wollen mehr Macht
  • von innen: Mächtige verfolgen geheim eigene Ziele
  • von außen: Übernahme von Staaten oder Bürger*innen durch andere
26
Q

Formen von Verschwörungstheorien

A
  • Ereignisverschwörungstheorien
  • > 9/11, Kennedy-Attentat etc.
  • Systemverschwörungstheorien
  • > Gruppen, die für eine ganze Reihe von Ereignissen verantwortlich sind (bspw. Kommunisten, Juden etc.)
  • Superverschwörungstheorien
  • > Mischung aus Ereignis- & Systemverschwörungstheorie
  • dramatische, packende Geschichten
  • erzählen Geschichte immer vom Ende her
27
Q

Nutzenfunktionen von VTs

A
  • Antworten auf eine komplexe Welt
  • heben sich von der Masse ab
  • sind nicht länger Opfer/ Wissende & Aufklärer*innen
  • > von Position der Schwäche zu Position der Stärke
  • > Zugehörigkeit/ Anerkennung
  • > Selbstgewählte Identität
28
Q

Indexliste (Begriffe)

A

Anomie
= Bindungs- & Orientierungslosigkeit, fehlende stabile Bindungen

Autoritarismus
= Neigung zu Autoritäten & diktatorischen Herrschaftsformen, begrenzter Pluralismus

Autoritäre Persönlichkeiten (Heitmeyer)
= Unterwürfiger Autoritarismus
= Anomischer Autoritarismus
= Selbstbewusst & offene auftretender Autoritarismus

Autoritärer Nationalradikalismus
= Mischung aus konservativem Rechtspopulismus & gewaltförmigem Rechtsextremismus

Demokratieentleerung
= Gefühl keinen Einfluss auf politische & gesellschaftliche Entwicklungen zu haben

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
= Abwertung von Personen(-Gruppen) aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit
= einhergehend mit Vorurteilen

Ideologie der Ungleichwertigkeit
= Abwertung von Personen(-Gruppen)
= Eigene Gruppe wichtiger & wertvoller als andere Gruppen

Kontrollverluste
= Gefühl keine Erklärungen & keinen Einfluss auf aktuelle gesellschaftliche Ereignisse & auf die Auswirkungen auf das eigene Leben zu haben

Soziale (auch: relative) Deprivation
= Gefühl im Verhältnis zu anderen zu kurz zu kommen, „abgehängt“ oder benachteiligt zu sein

Soziale Dominanzorientierung
= Neigung zu hierarchischen Ordnungen, auch hinsichtlich Menschengruppen