KE1 Flashcards

1
Q

K1.1: Begriff Verwaltung - um welche 5 Dinge kann es dabei gehen (grouped into 2 bullets)?

A
  1. Aufgaben, Prozesse und Strukuren
  2. Personal, einschl. Rekrutierung Karrieremustern, Fähigkeiten, Motivierungen
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2
Q

K1.2: Verwaltung ist sehr breit im Umfang - was sind Beispiele?

A
  1. Verschiedene Ebenen - Kommune, Land, Bund, EU
  2. Zentral vs periphaer - Stiftung preußischer Kulturbesitz, Bundesanstalt für Arbeit etc.
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3
Q

K 1.3: Verwaltung/ Verwaltungswissenschaft in der deutschen Tradition - wie ist Deutschland anders (und inwieweit prägt das den Ansatz dieses Textes)?

A
  • Deutschland - stark juristische Ausrichtung (Gegensatz USA - Public Administration)
  • Dieser Text - schert sich nicht darum (Ansatz eher politikwissenschaftlich)
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4
Q

K 2.1: Was ist das Politikverständnis, welches der Untersuchung der Verwaltung aus politik- und sozialwissenschaftlicher Perspektive zugrunde liegt (zumindest in diesem Text)?

A

Politik als policy-making, also als Be- und Verarbeitung sozialer Probleme

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5
Q

K 2.2: Wenn man die Rolle der Verwaltung im policy-making untersucht, was ist da ein gut geeignetes Modell?

A

Das System-Modell von David Easton

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6
Q

K 2.3: Das System-Modell von David Easton - was sind die Bestandteile und wie funktioniert es (modell-intern, in der Gesellschaft)?

A
  • Bestandteile: Im Zentrum das PAS (note - keine Unterscheidung Politik und Verwaltung!), links davon inputs, rechts davon outputs; UND feedback loop outputs zu inputs!
  • Funktion: Inputs wirken auf das PAS, welches diese verarbeitet und dann Entscheidungen trifft
  • Funktion dieses Systems im Rahmen der gesamten Gesellschaft: erledigt Aufgaben wie Sicherheit, Umverteilung, Konfliktschlichtung etc für die anderen Systeme in einer Gesellschaft
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7
Q

K 2.4: Das deutsche Wort Politik hat welche 3 englischen Worte die verschiedene Inhalte abdecken und worum geht es jeweils?

A

Policy: inhaltliche Dimension
Politics: Macht, Konflikt, Auseinandersetzung
Polity: Regeln, Verfahren (formell und informell)

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8
Q

K 2.5: Nach Ansicht dieses Textes, was ist die Rolle der Verwaltung im Rahmen von Politik als Policy-Making?

A

Die gewählten Amtsträger (Parlamentarier, Kommunalpolitiker, Präsidenten etc.) können nur einen kleinen Anteil der Policy-Entscheidung bestimmen (insbesondere bei den immer wichtigen Details). Deswegen ist für die Politikwissenschaften, die sich auf das Policy-Making fokussiert, die Untersuchung der Verwaltung sehr wichtig!

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9
Q

K 2.6 Was sind die 5 Phasen des politischen Prozesses (nach Lasswell, 1956)

A

Problemwahrnehmung und Agenda-Setting
Politikformulierung und Entscheidung
Politikdurchführung und Implementation
Evaluation und Wirkungsforschung
Terminierung

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10
Q

K 2.7 Die 5 Phasen des politischen Prozesses (nach Lasswell, 1956) - worum geht es in Phase 1, Problemwahrnehmung und Agenda-Setting?

A

Was sind die vom PAS (potenziell) zu bearbeitenden Probleme und was kommt tatsächlich auf die Agenda?

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11
Q

K 2.8 Die 5 Phasen des politischen Prozesses (nach Lasswell, 1956) - worum geht es in Phase 2, Politikformulierung und Entscheidung?

A

Hier geht es um den Prozess, in dem politische Ziele und Programme formuliert und schließlich verbindlich beschlossen werden: Welche politischen Ziele sollen künftig wie erreicht werden?

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12
Q

K 2.9 Die 5 Phasen des politischen Prozesses (nach Lasswell, 1956) - worum geht es in Phase 3, Politikdurchführung und Implementation?

A

Um die Umsetzung politischer Zielsetzungen: Wie werden die politischen Inhalte umgesetzt?

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13
Q

K 2.10 Die 5 Phasen des politischen Prozesses (nach Lasswell, 1956) - worum geht es in Phase 4, Evaluation und Wirkungsforschung?

A

Um die Überprüfung der direkten Wirkungen (impact) und die indirekten Auswirkungen staatlicher Aktivitäten (outcomes), einschließlich nicht-intendierter und negativer Ergebnisse: War die Policy erfolgreich? Was hat sich eigentlich warum geändert?

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14
Q

K 2.11 Die 5 Phasen des politischen Prozesses (nach Lasswell, 1956) - worum geht es in Phase 5, Terminierung?

A

Um die mögliche (aber seltene) Terminierung, d.h. die Beendigung einer Politik, entweder weil sie erfolgreich war (Problem beseitigt) oder gerade auch nicht (Ziele verfehlt).

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15
Q

K 2.12 Policy Cycle und 5 Phasen des politischen Prozesses (nach Lasswell) - wie/wo passt da die Verwaltung rein?

A

So ziemlich überall, z.B. bei der (präzisen) Problemdefinition, Artikulation der policy, Untersuchung der Folgen etc.

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16
Q

K 2.13 Was ist die Kernthese der “politics-administration dichotomy” (formuliert von Wilson, aber ähnlich Max Weber)?

A

Es gibt Kriterien der Rationalität des Handelns der Verwaltung, die unabhängig von Politik sind

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17
Q

K 2.14 Geschichte der Disziplin - USA - Brownlee Kommission - was sind die Liste der Management Funktionen der Verwaltung (POSDCRB)?

A

Planning, organizing, staffing, directing, coordinating, reporting, budgeting

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18
Q

K 2.15 Bürokratie nach Max Weber (Verwaltung ist…, 6 klassische Merkmale)

A
  • formal rationalste Form der Herrschaft
  • 6 Merkmale: Arbeitsteilung, klare Zuständigkeiten, Schriftlichkeit, Weisung, Regelgebundenheit, Unabhängigkeit eines so sozialisierten Beamtenstandes
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19
Q

K 2.16 Definition Management (Umgangssprache!?)

A

Organization and direction of resources to achieve a desired result; zielorientierte Steuerung

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20
Q

K 2.17 Begriff Governance - worum geht es hier (insbesondere in Abgrenzung zum Begriff Management) nach Jann (2002)?

A

Bei Governance geht es um das Verhältnis von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren und deren Koordination und Kooperation

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21
Q

K 2.18 Governance und “institutionalistische Wende” - was sind 4 wichtige Merkmale laut Schuppert (2007)?

A
  • die Koordination öffentlicher und gesellschaftlicher Akteure,
  • neue Aufgabenteilung zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft,
  • Koproduktion öffentlicher Güter
  • Verhandlungen und Netzwerke staatlicher und gesellschaftlicher Akteure.
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22
Q

K 2.19 Begriff Governance - was ist jeweils die enge und die weite Definition (und wer vertritt sie)?

A

Eng: bezieht sich nur auf diejenigen Formen der Handlungskoordination, bei denen staatliche Hierarchie durch die Kooperation staatlicher und privater Akteure abgelöst und weitgehend ersetzt wird.

Weit: „Governance meint dann das Gesamt aller nebeneinander bestehenden Formen der kollektiven Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte: von der institutionalisierten zivilgesellschaftlichen Selbstregelung über verschiedene Formen des Zusammenwirkens staatlicher und privater Akteure bis hin zu hoheitlichem Handel staatlicher Akteure“ (Mayntz 2004)

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23
Q

K 2.20 Verwaltungswissenschaft und Verwaltungspraxis - was sind die 5 “langen Wellen”, die dieser Text aufzeigt (Name, wann, Schlagworte)?

A
  • Demokratischer Staat: 50er Jahre; Rechtsstaat und Demokratie
  • Aktiver Staat: Mitte 60er; Planung und innere Reformen
  • Schlanker Staat: Ende 70er; Management und Entbürokratisierung
  • Aktivierender Staat: ab Mitte 90er; Governance und Zivil- / Bürgergesellschaft
  • Digitaliserter Staat: ab Mitte 00er; Digitalisierung, e-Government, open government
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24
Q

K 2.21 Open Government - was sind laut Barack Obama hier die 3 zentralen Prinzipien?

A

Transparenz, Partizipation und Kollaboration

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25
Q

K 2.22 Was sind die 4 verschiedenen Rationalitäten, welche die Verwaltung immer parallel berücksichtigen muss?

A

Juristische, ökonomische und 2x politische Rationalität (sowohl politics als auch policy)

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26
Q

K 3.1 Entwicklung der Staatsaufgaben - welche 3-4 Kompetenzarten können wir unterscheiden?

A
  • Regulierung
  • Förderung
  • Leistung/Produktion
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27
Q

K 3.2 “Three Worlds of Welfare Capitalism” - welche 3 Spielarten des Wohlfahrtsstaates unterscheidet Esping-Andersen (1990) idealtypisch (mit je einem Beispiel)?

A

konservativ (Deutschland)
sozialdemokratischen (Schweden)
liberal (USA)

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28
Q

K 3.3 Im cross-country Vergleich, gibt es durchgängig plausiblen Abgrenzungskriterien zwischen öffentlichen und privaten, hoheitlichen, nicht-hoheitlichen und gewerblichen Aufgaben? Und was ist das “so what”?

A
  • Nein - es gibt fast keine gesellschaftliche Aufgabe, die nicht irgendwo schon einmal entweder staatlich oder privat organisiert worden wäre.
  • So what? Wo genau eine Leistung erbracht wird ist v.A. eine politische Entscheidung!
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29
Q

K 3.4 Was sind die 4 Aufgabentypen staatlichen Handelns nach Reichardt (1993)?

A
  1. Staatliche Kernaufgabe: Gewährleistung und Vollzug liegt beim Staat
  2. Staatliche Gewährleistungsaufgabe: Gewährleistung durch Staat, Vollzug privat
  3. Staatliche Ergänzungsaufgabe: kein expliziter Gemeinwohlbezug, Vollzug Staat oder privat
  4. Private Kernaufgabe
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30
Q

K 3.5 Definition aktivierender Staat (think Schroeder, Rot-Gruen ab 1998). 3 Elemente - ein aktivierender Staat…

A
  • Stellt bestimmte Grundbedürfnisse sicher (direkter oder indirekter Vollzug!)
  • Unterstützt Eigeninitiative und gesellschaftliches Engagement
  • Trägt zu einer Optimierung der Abläufe in der Gesellschaft bei
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31
Q

K 3.6 Welche 2 Arten der Gewaltenteilung sind in D-land wichtig?

A
  • Horizontal (Exekutive, Legislative, Judikative) UND
  • Vertikal (Bund, Länder, Kommunen)
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32
Q

K 3.7 Horizontale Gewaltenteilung in D-land, was ist hier eine wichtige praktische Einschränkung?

A

Da D-land eine parlamentarische Demokratie ist, sind Parlament und Regierung eng verflochten

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33
Q

K 3.8 Vertikale Gewaltenteilung in D-land, was ist hier eine wichtige Einschränkung?

A

Die Länder sind durch den Bundesrat in die Gesetzgebung auf Bundesebene eingebunden

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34
Q

K 3.9 Föderalismus in Deutschland - was ist eine wichtige (grobe) Unterscheidung bei Gesetzgebung und Durchführung/ Verwaltung?

A
  • Gesetsgebungskompetenzen liegen beim Bund (Bundestag, Bundesrat)
  • Durchführung liegt auf Länderebene
35
Q

K 3.10 Bundesgesetzgebung - was sind die 2 Arten? Name und kurze Beschreibung

A
  • Ausschließliche Bundesgesetzgebung: können vom Bund alleine geregelt werden, sind in Artikel 73 GG aufgeführt
  • Konkurrierende Bundesgesetzgebung: Länder haben Recht zur Gesetzgebung, solange der Bund keine Gesetze macht. Note - wichtige Veränderungen in der Föderalismusreform!
36
Q

K 3.11 Ausschließliche Bundesgesetzgebung - was sind einige Bereiche laut Artikel 73 GG?

A
  • Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Schutz der Zivilbevölkerung
  • Staatsangehörigkeit, Freizügigkeit, Passwesen, Melde- und Ausweiswesen, Ein- und Auswanderung, Auslieferung
  • Währung-, Geld- und Münzwesen, Maße, Gewichte, Zeitbestimmung
  • Einheit des Zoll- und Handelsgebietes, Handels- und Schifffahrtsverträge, Waren- und Zahlungsverkehr mit dem Ausland, Zoll- und Grenzschutz
  • Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung ins Ausland
  • Bundeseisenbahnen und Luftverkehr, Post- und Telekommunikation
  • Rechtsverhältnisse der im Dienste des Bundes und der bundesunmittelbaren Körperschaften des öffentlichen Rechtes stehenden Personen
  • Gewerblicher Rechtsschutz, Urheberrecht, Verlagsrecht
  • Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus, Waffen- und Sprengstoffrecht
  • Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in der Kriminalpolizei, beim Verfassungsschutz sowie die internationale Verbrechensbekämpfung
  • Kernenergie, Entsorgung radioaktiver Stoffe
37
Q

K 3.12 Konkurrierende Bundesgesetzgebung - was war die Regelung laut Art. 72, Abs. 2 GG bis zur Föderalismusreform (2006)?

A

Unter Hinweis auf die „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ konnte der Bund Gesetze verabschieden. Bis das passiert war, konnten die Länder eigene Gesetze verabschieden.

38
Q

K 3.13 Konkurrierende Bundesgesetzgebung - was ist die Regelung seit der Föderalismusreform (2006) in Art. 74 GG? [3 Teile]

A
  • In 10 Gebieten gilt die alte Regelung (bis es Bundesgesetze gibt, können Länder alleine agieren)
  • Alle anderen Bereiche sind reine Bundesangelegenheiten
  • ABER in sieben Bereichen (Art 72) können die Länder zudem abweichende Regelungen beschließen, wenn der Bund von seiner Gesetzgebungskompetenz Gebrauch macht.
39
Q

K 3.14 Konkurrierende Bundesgesetzgebung seit der Föderalismusreform (2006) - was sind jetzt Schwerpunkte der konkurrierenden Gesetzgebung nach Art. 74 GG:

A

– Bürgerliches Recht, Strafrecht, Notariatswesen
– Personenstandswesen und Vereinsrecht
– Aufenthalts- und Niederlassungsrecht der Ausländer
– Öffentliche Fürsorge
– Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht
– Ausbildungsbeihilfen, Förderung der wissenschaftlichen Forschung
– Enteignung und Sozialisierung
– die Überführung von Grund und Boden, Naturschätzen und Produktionsmitteln in Gemeineigentum
– Kartellrecht
– Förderung der Land- und Forstwirtschaft, Sicherung der Ernährung
– Grundstückswesen, Bodenrecht, Wohnungswesen
– Seuchenschutz, Arzneimittelverkehr, Zulassung zu Heilberufen, Apothekerwesen
– Wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser
– Schutz beim Verkehr mit Lebens- und Genussmitteln
– Schifffahrt und Wasserstraßen
– Straßenverkehr, Kraftfahrtwesen sowie Bau und Unterhaltung von Fernverkehrsstraßen
– Abfallwirtschaft, Luftreinhaltung, Lärmbekämpfung

40
Q

K 3.15 Konkurrierende Bundesgesetzgebung seit der Föderalismusreform (2006) - was sind die sieben Bereichen (nach Art 72) in denen die Länder abweichende Regelungen beschließen, selbst wenn der Bund von seiner Gesetzgebungskompetenz Gebrauch macht?

A

– Jagdwesen
– Naturschutz und Landschaftspflege
– Bodenverteilung
– Raumordnung
– Wasserhaushalt
– Hochschulzulassung und Hochschulabschlüsse
– Grundsteuer

41
Q

K 3.16 Was sind die Schwerpunkte der Landesgesetzgebung?

A

– Schul- und Hochschulrecht
– Presse und Rundfunkrecht
– Kommunalrecht
– Landesplanungsrecht
– Polizeirecht
– Bauordnungsrecht
– Straßenrecht
– Wasserrecht

42
Q

K 3.17 Kommunen - wie steht es um deren Eigenstaatlichkeit und welche Art von Recht können sie setzen?

A
  • Kommunen besitzen keine Eigenstaatlichkeit und sind Teil der Länder (!)
  • Den Kommunen wird allerdings laut GG (Art. 28, Abs. 2 GG) das Recht zur kommunalen Selbstverwaltung gegeben
  • Kommunen können ihre eigenen Satzungen erlassen (see separate list…)
43
Q

K 3.18 Kommunen - was sind typische von ihnen verabschiedete Satzungen?

A

– Hauptsatzungen
– Haushaltssatzungen
– Bebauungspläne
– Gebühren- und Beitragssatzungen
– Steuersatzungen, z.B. Gewerbesteuerhebesatz

44
Q

K 3.19 Die BRD hat eine weitgehende Dezentralisierung der Verwaltungsdurchführung. Was sind praktische Voraussetzungen dafür, dass das in der Praxis die staatliche Einheit nicht gefährdet?

A
  • Eine bundeseinheitlichen Rechtsordnung
  • Einen bundeseinheitlich geregelten öffentlichen Dienst
  • Eine nationale Parteienstruktur
  • Ein bundeseinheitliches Wirtschaftssystem
45
Q

3.20 Bundesvollzug von Bundesgesetzen - in welchen Gebieten liegt das vor? [grouped in 3 buckets]

A
  1. Äußeres und Sicherheit: Auswärtiger Dienst, Bundeswehrverwaltung und Bundespolizei (vormals Bundesgrenzschutz)
  2. Infrastruktur: Bundeswasserstraßen, Schifffahrt und Eisenbahnverwaltung; neuerdings: Verwaltung der Bundesautobahnen (aber weiterhin NICHT die der Bundesfernstraßen!)
  3. Finanzen: Bundesfinanzverwaltung (in der Bund und Länder allerdings auch zusammenarbeiten)
46
Q

K 3.21 Durchführung von Bundesgesetzen – 4 Spielarten (Name, Fundierung im GG)

A
  1. Durch die Bundesverwaltung (Art. 86 und 87 GG)
  2. Im Auftrag des Bundes (Art. 85 GG) - Bund bezahlt und behält Aufsicht bzgl. Gesetz- und Zweckmäßigkeit SELTEN
  3. Als eigene Angelegenheiten der Länder (Art. 84 GG) - Land bezahlt, Bund hat Aufsicht nur bzgl. d. Gesetzmäßigkeit NORMALFALL
  4. Als Gemeinschaftsaufgaben (Art. 91a GG) - Länder haben Einfluss durch gemeinsame Rahmenplanung und teilen sich die Kosten NEU (Bsp. regionale Wirtschaftsförderung)
47
Q

K 3.22 Politikverflechtung - was ist mit diesem Begriff gemeint? (Allgemeine Definition, Auspraegung in D-land)

A
  1. Def.: Kompetenzverschränkungen, die staatsrechtlich autonome Entscheidungsträger zwingen, bei Entscheidungsfindung oder bei der Erfüllung der Aufgaben zusammenzuwirken
  2. In D-land: Vermischung der Aufgaben- und Verwaltungszuständigkeiten von Bund, Ländern und Kommunen (typisch für föderale Staaten)
48
Q

K 3.23 Politikverflechtung - wie ist die in D-land verfassungsmäßig institutionalisiert? 4 Aspekte

A
  1. Gemeinschaftsaufgaben
  2. Mitsprache der Länder im Bundesrat
  3. Steuerverbund
  4. Verwaltungsföderalismus
48
Q

K 3.24 Bundesrat und Zustimmungsgesetze - wie sind die definiert und was ist ihr Anteil an der Bundesgesetzgebung im Zeitverlauf gestiegen?

A

Können nur in Kraft treten, wenn der Bundesrat sie ausdrücklich billigt
Anteil ist von ca. 30% in den 1970er Jahren auf bis zu 55% Anfang des 21. Jahrhunderts angestiegen.

49
Q

K 3.25 Politikverflechtung - horizontale Verflechtungen - Definition und Beispiele

A
  • Def.: Mehrere Gebietskörperschaften stimmen sich bei Entscheidungen ab und schaffen ggf. Gemeinschaftsinstitutionen
  • Bsp.: ZVS, ZDF, (kommunale Zweckverbände?)
50
Q

K 3.26 Föderalismusreformen in D-land - 3 Wellen 2006-2017/2018

A
  1. 2006: Entflechtung der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern durch die Neuordnung der Gesetzgebungszuständigkeiten und eine Reduzierung der zustimmungspflichtigen Gesetze
  2. 2009: Einführung von Verschuldungsgrenzen und Schuldenbremsen; “Konsolidierungshilfe“ für die ärmsten Bundesländer
  3. 2017/2018: Wegfall des horizontalen Finanzausgleichs (und Ergänzung durch vertikalen Ausgleich); erweiterte Kompetenzen des Bundes im Soz. Wohnungsbau, Digitalisierung
51
Q

K 3.27 Föderalismusreformen in D-land - ein wichtiges Ziel der Reform von 2006 war die Verringerung der Gesetze mit Zustimmungspflicht. Wie hat es in der Praxis ausgesehen?

A

Rückgang des Anteils von ca 55% auf unter 40% (stabil!)

52
Q

K 3.28 Föderalismusreformen in D-land - Beurteilung auf 3 Dimensionen

A
  • Hierarchische Politikverflechtung: nimmt zu - der Bund zieht Landeskompetenzen an sich und finanziert Landesaufgaben mit; Übertragung von Kompetenzen nach unten ist in den Hintergrund gerückt
  • Bundesstaatliche Solidarität: nicht mehr zwischen den Ländern diskutiert, sondern vertikal als fiskalische Unterstützung durch den Bund hergestellt
  • Wettbewerbsföderalismus: nicht mehr prägend, Kooperation und gemeinsame Verantwortung von Bund und Ländern stehen wieder stärker im Vordergrund
53
Q

K 3.29 Was sind die 2 theoretischen Grundmodelle der Verwaltungsorganisation? [jeweils Name, Erklärung, Beispiel]

A
  • Funktional (aka vertikal): sektorale, spartenhafte Betrachtungsweise und ein aufgabenbezogenes Organisationsmodell; Beispiel: Eisenbahn, Ausw. Amt
  • Horizontal (aka Gebietsorganisationsmodell): jede Verwaltungsebene hat ihren abgegrenzten und gebündelten Aufgabenbereich („Universalität des Wirkungskreises“); allgemein dominant in D-land!
54
Q

K 3.30 Welche 4 Arten von Verwaltung unterscheiden Ellwein/Hesse (1997) ? [Name, Erklärung, Beispiele]

A
  1. Ordnungsverwaltung: Vollzug und die Kontrolle von Gesetzen und Vorschriften; Bsp.: Gewerbeaufsichtsämter, Bauordnungsamt, Polizei
  2. Dienstleistungsverwaltung: Erbringung technischer, personeller oder finanzieller Dienstleistungen. Bsp.: Bürgerämter, Sozialämter
  3. Politische Verwaltung: Führungshilfen und Entscheidungsvorbereitungen für die politische Spitze. Bsp.: Ministerien
  4. Organisationsverwaltung: Verwaltung der Verwaltung. Bsp.: Personalämter, Kämmerei
55
Q

K 3.31 Welche drei Prinzipien leiten die Arbeit der Bundesregierung und in welchem Artikel ist das verankert?

A
  1. Richtlinienprinzip
  2. Kabinettsprinzip und
  3. Ressortprinzip
    - Art 65 GG
56
Q

K 3.32 Kabinettsprinzip der Bundesregierung - worum geht es hier?

A

Bestimmte Entscheidungen der Bundesregierung müssen gemeinsam vom gesamten Kabinett getroffen werden, etwa die Einbringung von Gesetzesvorhaben oder die Aufstellung des Bundeshaushalts.

57
Q

K 3.33 In welchem Dokument legt der Bundeskanzler die Zahl der Ministerien und die Zuständigkeiten fest (und zu welchen Zeitpunkten)?

A

In der Geschäftsordnung der Bundesregierung (GOBReg) und i.d.R. zu Beginn jeder Regierung (i.e., nach den Koalitionsverhandlungen)

58
Q

K 3.34 Was ist ggw. eine typische Anzahl von Ministern in deutschen Regierungen?

59
Q

K 3.35 Was besagt das “Ressortprinzip” als wichtiges entscheidendes Strukturprinzip der deutschen Verwaltung und was bedeutet dieses Prinzip i.d. Praxis?

A

Bundesminister leiten ein Ressort (innerhalb der vom Bundeskanzler bestimmten Richtlinien) selbstständig und unter eigener Verantwortung; Folge: der Bundeskanzler greift nicht in die Arbeit der einzelnen Ressorts herein (und formellen Einsatz der Richtlinienkompetenz gibt es fast nie)

60
Q

K 3.36 Wieviele Beschäftigte gibt es derzeit in den Ministerien (einschl. Bundeskanzleramt) in Berlin und Bonn (und wie vergleicht sich D-land mit anderen Länder)?

A

18.000 Beschäftigte; damit hat D-land vergleichsweise sehr wenig Personal im internationalen Vergleich

61
Q

K 3.37 Was sind die obersten Bundesbehörden, die NICHT Ministerien sind und wie sind sie definiert?

A
  • Was: Bundespräsidialamt, Verwaltungen des Bundestages und des Bundesrates, Bundeskanzleramt, Presse- und Informationsamt,Bundesrechnungshof
  • Definitorisch: diese Behörden sind keiner anderen Behörde unterstellt, sondern unmittelbar einem Verfassungsorgan oder einer sonstigen politischen Spitze untergeordnet
62
Q

K 3.38 Die nichtministerielle Bundesverwaltung - was sind die 4 Arten? [Name, Beispiele, Steuerung]

A
  1. Unmittelbare Bundesverwaltung: Statistisches Bundesamt, Bundeskartellamt; Rechts- und Fachaufsicht
  2. Mittelbare Bundesverwaltung: Bundesbank, Bundesagentur für Arbeit; nur Rechtsaufsicht
  3. Bundesverwaltung in Privatrechtsform: DAAD, Kreditanstalt für Wiederaufbau; Direktionsrecht des Eigentümers
  4. Privatrechtliche Auftragsverwaltung: TÜV, Verein Deutscher Ingenieure (VDI); Vertrag
63
Q

K 3.39 Welche 4 obersten Bundesbehörden haben ihren eigenen dreistufigen Behördenaufbau (Oberste Bundesbehörde, Bundesmittelbehörde, Bundesunterbehörde)?

A
  1. die Bundesfinanzverwaltung
  2. die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
  3. die Bundeswehrverwaltung (mit ca. der Hälfte aller Bundesbediensteten)
  4. die Bundespolizei
64
Q

K 3.40 Agencification - worum geht es bei diesem Thema und in welchen 2 Bereichen wurde dies zum Thema der Forschung (und der öffentlichen Diskussion)?

A
  • Agencification: Fragen bzgl. der politischen Steuerung bzw. Autonomie aller dieser nachgeordneten Behörden und Organisationen
  • New Public Management - sah Verselbstständigung von Agencies als wichtiges Element zur Steigerung ihrer Leistungen
  • Regulierung - insbesondere in neuerdings privatisierten Bereichen
65
Q

3.41 Der deutsche Begriff für agencies ist Agentur. Es gibt für sie keine klare Definition, aber was sind typische Eigenschaften? Sie… [3 Kategorien]

A
  • Form und Struktur: Agenturen sind i.d.R. Organisationen des öffentlichen Rechts und sind strukturell disaggregiert, also nicht Teil eines Ministeriums
  • Entscheidungsfaehigkeit: Agenturen haben eine gewisse Kapazität für autonome Entscheidungen und verfügen über eigene Ressourcen, ABER stehen unter einer gewissen Kontrolle durch Ministerien und/oder Politikern
  • Weisen Kontinuität auf
66
Q

3.42 Landesverwaltungen - welche 3 Arten von Aufgaben führen sie aus? Ausführung von…

A
  • Bundesgesetzen im Auftrag des Bundes; Bsp.: Fernstraßen (insgesamt sehr selten); Bund hat Rechts- und Fachaufsicht
  • Bundesgesetzen in eigener Kompetenz; Bsp.: Krankenhausplanung, die Jugendhilfe, den Umweltschutz, die Stadtsanierung, das Baurecht, das Straßenverkehrsrecht und das Ausländerrecht; Bund hat nur Rechtsaufsicht
  • Landesgesetzen; Bsp. Polizei, Schulen
67
Q

3.42 Was sind die (typischen?) 4 Ebenen der Verwaltungen der Länder?

A
  • Oberste Landesbehörden: Ministerien (i.d.R. 8-12)
  • Obere Landesbehörden: Landesbehörden, Landesbetriebe
  • Mittlere Landesbehörden: Fachliche Mittelinstanzen (z.B. Oberfinanzdirektionen), Allgemeine Mittelinstanzen (Regierungspräsidien)
  • Untere Landesbehörden: Finanzämter, die Forstämter, die Versorgungsämter, die Gewerbeaufsichtsämter, die Gesundheitsämter (manche können auch in den Kommunen liegen!)
68
Q

3.43 Zweistufige vs dreistufige Länder - worum geht es hier?

A

Um die Frage, ob es Regierungspräsidenten gibt. Wenn ja (i.d.R. Flächenländer), dann dreistufig

69
Q

3.44 Kommunen - was fällt alles unter diesen Begriff?

A

Gemeinden, kreisfreie Städte, kreisangehörige Städte und Landkreise

70
Q

3.45 Kommunen - was sind sie staatsrechtlich?

A

Teile der Länder (!)

71
Q

3.46 Aufgaben der Kommunen - in welchen ~3 Sektoren liegen sie (vor allem)?

A
  1. innere Verwaltung und allgemeine Staatsaufgaben
  2. Soziales und Gesundheitswesen
  3. Wirtschaftsförderung, Verkehr und öffentliche Einrichtungen
72
Q

3.47 Aufgaben der Kommunen - wie können sie INHALTLICH unterschieden werden?

A

In Ordnungs-, Leistungs- und Planungsaufgaben

73
Q

3.48 Aufgaben der Kommunen - wie können sie von der Verursachung (oder der Rechtsgrundlage) unterschieden werden? [2 Kategorien mit Name, Definition und Beispielen]

A
  1. Auftragsaufgaben: Durchführung als unterste Instanz für Land/Bund; Bsp. Meldewesen, Bauaufsichtsrecht, Ausländerangelegenheiten, Zivilschutz und Ordnungsrecht
  2. Selbstverwaltungsangelegenheiten: freiwilligen Aufgaben (z.B. Einrichtung und Unterhaltung von Grünanlagen, Museen, etc.) und Pflichtaufgaben (z.B. Gemeindestraßen, Bebauungspläne, Bauleitplanung, Kindergärten, Jugendhilfe, Sozialhilfe, Wohngeld, Schulverwaltung etc.)
74
Q

3.49 Finanzierung der Kommunen - wo kommen die Mittel überwiegend her?

A
  1. Von den Kommunen kontrolliert: Realsteuern (Gewerbe- und Grundsteuer) sowie kleinere Verbrauchs- und Aufwandssteuern (z.B. Hundesteuer)
  2. Kommunale Anteile an den Gemeinschaftssteuern
  3. Kommunaler Finanzausgleich u.a. Zuweisungen
75
Q

3.50 Laufbahn - was ist die Definition, wie viele Laufbahngruppen gibt es (und wie heißen sie)

A
  • Def.: Ordnungen der Berufswege der Beamtenschaft
  • Anzahl: vier, den einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienst
76
Q

3.51 Personal im öffentlichen Dienst in 2019 - was ist die Gesamtzahl? Wie ist die Verteilung auf Bund, Länder, Kommunen und Sozialversiche-rungen (grob)?

A
  • Gesamtzahl: ca. 4.2m
  • Verteilung: Länder 50%, Kommunen 30%, Bund 11%, Sozialversicherungen 8%
77
Q

3.52 Personal im öffentlichen Dienst - was sind die 3 Phasen, was ist die je relevante Anzahl der Beschäftigten pro 1,000 Einwohner?

A
  1. Von 1950-1990: steter Anstieg (von 46 bis 78)
  2. ~1990: drastischer Anstieg auf 84 durch die Wiedervereinigung (Personalüberhang im Osten)
  3. Ab 1990: kontinuierliche Herabsenkung auf jetzt ca. 57
78
Q

3.53 Personal im öffentlichen Dienst - seit 1990 ist die Zahl der im öffentlichen Dienst beschäftigten um ca ⅓ gefallen (von 84 auf 57 pro 1,000 Einwohner). Was waren die 4 wichtigsten Gründe (plus Bonusentwicklung)?

A
  1. Privatisierungen von Telekom, Post und Bahn
  2. Abbau des Personalüberhangs im Osten
  3. Verkleinerung der Bundeswehr
  4. Restriktive Einstellungspolitik
    - Bonus: Anstieg der Teilzeitbeschäftigten von 6% auf 33%
79
Q

3.54 Personal im öffentlichen Dienst - was sind 4 relevante Trends?

A

Überalterung, Feminisierung (~25% 1950, >50% jetzt), Teilzeit, “Veredelung” (Anteil im hoeheren Dienst >20%, mehr als verdoppelt seit 1960!)

80
Q

3.55 Personal im öffentlichen Dienst - Anteil der Beamten - ggw und Trend?

A

Ggw knapp unter 40%, gefallen von ca 45%

81
Q

3.56 Personal im öffentlichen Dienst - Führungskräfte (hoechste 3 Ebenen nach den Ministern)- was sind 3 charakteristische Eigenschaften?

A
  1. Juristendominanz (60%)
  2. Laufbahnkarrieren (40% Länder, 50% Bund - Ausnahme Staatssekretäre)
  3. spezifische Fortbildungen (insbesondere Speyer!)