Kapitel 1: Emotion Flashcards

1
Q

Arbeitsdefinition von Emotion nach Meyer, Reisenzein, Schützwohl, 2001

A

Emotionen sind

  • zeitlich datierbare konkrete Episoden von Phänomenen,
  • aktuelle psychische Zustände von Personen
  • bestimmte Intensität/ Dauer/ Qualität
  • idR objektorientiert
  • spezifischen Verhaltens-, Erlebens-, physiologischen Aspekt
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2
Q

Unterscheidung: Emotionen vs. Stimmungen

A

Stimmungen sind länger und weniger intensiv

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3
Q

Unterscheidung: Emotionen vs. Gefühle

A

Gefühlen sind nicht immer objektbezogen

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4
Q

Zusammenhang / Art der Struktur von Emotionen

A
  1. ) Emotionen sind nach Gegensatzpaaren bzgl. des Gefühlserlebens geordnet (Lust/Unlust)
  2. ) Unterscheidung zwischen angeborenen (primären) und erlernten Emotionen
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5
Q

Komponenten von Emotionen

A
  1. ) subjektives Erleben
  2. ) motorische Reaktionen, Gesichtsausdruck
  3. ) Physiologische Änderungen
  4. ) Kognitionen
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6
Q

Probleme bei der Untersuchung des subjektiven Erlebens von Vpn

A
  1. Ritualisierte Antworten (Vgl.: „Wie geht‘s?“ – „Gut.“)
  2. Abfrage dauert oft länger als Emotion selbst
  3. Entstehung der Emotion bleibt unbemerkt
  4. Falsche Ursachenzuschreibung
  5. Emotionen werden falsch benannt
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7
Q

In welchem Ausmaß beeinflussen Emotionen die motorische Reaktion des Menschen?

A

Emotionen beeinflussen Mimik bis hin zur gesamtkörperliche Motorik.
Sogar beim Tastendruckexperiment (Clynes) konnten verschiedene Druckmuster je nach Stimmung gemessen werden.

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8
Q

“Wo” findet man die sichtbarsten Auswirkungen von Emotionen beim Menschen (Motorik)?

A

Im Gesicht

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9
Q

Zentrale Erkenntnisse zur Erkennung von Emotionen im kulturellen Kontext

A
  • Erkennung echter Emotionen gelingt oft, aber unterschiedlich:
  • interkulturelle Unterschiede:
    Bsp.: USA -> Furcht, Argentinier -> Trauer
  • interemotionale Unterschiede:
    Bsp.: Glücklich sein wird leichter erkannt als Trauer
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10
Q

Zentrale Erkenntnisse zur Erkennung echter Emotionen

A

Unterscheidung echter und vorgespielter Emotionen im Alltag nicht über Zufallsniveau

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11
Q

physiologischer Veränderungen bei Freude

A

erhöhte Aktivität im linken frontalen Hirnbereich (nicht bei nicht durch Freude induziertes Lächeln)

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12
Q

physiologische Veränderungen bei Angst

A
  • Hormonausschüttungen: Cortisol und Adrenalin
  • Anstieg der Herzfrequenz
    = unspezifische Reaktionen
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13
Q

Verarbeitung emotionsauslösender Reize (2 Pfade)

A

Pfad A: auf Erfahrungen basierender, unflexiblerer, parallel verlaufender, schnellerer Pfad
- Bsp.: Erschrecken vor Gummispinne

Pfad B: sequenzieller, bewusst ablaufender, flexibler, langsameren Pfad
- Bsp.: man merkt, dass es eine Gummispinne ist und, dass man keine Furcht haben muss

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14
Q

Einfluss der Emotionen auf Denk- und Wahrnehmungsprozesse

A
  1. ) Denk- und Wahrnehmungsprozesse
    - Es kommt zu Verzerrungen
  2. ) kognitive Prozesse: „wie“ gedacht wird
    - Trauer -> analytisch, Freude -> flexibel-kreativ, Angst -> Tunnelblick
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15
Q

Beziehungen zwischen Emotionskomponenten

A
  • Intensität der Emotionen (va. bei mittlerer Ausprägung)
  • interindividuelle Varianzen
  • intraindividuelle Varianzen
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16
Q

Internalisierer-Externalisierer-Effekt

A
  • Erklärung zu negativen Korrelaten zwischen Physiologie & Ausdruck
    = emotionsauslösender Reiz wird über 2 getrennte Kanäle verarbeitet:
  • Nach innengerichteter, physiologischer Verarbeitungskanal und
  • Nach außen gerichteter, expressiver Kanal
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17
Q

Haben Manipulationen externer Komponenten Auswirkungen auf interne Komponenten?

A

bei Kognitionsstil und Reaktionszeit: ja, aber ohne Veränderungen beim subjektiven Erleben (Zähne/Lippen Stift)

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18
Q

Wozu dienen Emotionen?

A
  1. ) Kommunikation
  2. ) Verhaltensvorbereitung
  3. ) Motivation
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19
Q

Übersetzung: Survival of the fittest

A

Überleben des Bestangepassten

20
Q

Preparedness (Seeligmann)

A
  • Wir lernen entwicklungsgeschichtlich relevante Reize schneller, obwohl davon heute nicht mehr die größte Gefahr ausgeht.
    = Bereitschaft, dass Reize, von denen eine phylogenetische Bedeutsamkeit (P.) angenommen werden kann (z.B. Schlangen), leichter mit einer Furchtreaktion assoziiert werden als bedrohliche, aber evolutionär unbedeutende Reize (z.B. Waffen). (Dorsch Lexikon)
21
Q

4 Kommunikationsfunktionen von Emotionen

A
  1. Zustand: Wie fühle ich mich?
  2. Intention: Was habe ich vor?
  3. soziale Repräsentation: Was passiert gerade?
  4. Beziehungsanzeige und -änderung: Wie stehe ich zu dir?
22
Q

„Fight-or-Flight-System“ (Cannon, 1927)

A

= Stress und die damit einhergehenden Emotionen

23
Q

Verhaltensvorbereitung als Funktion von Emotionen

A
  • Verhaltensvorbereitung als zentrale überlebenswichtige Aufgabe (Frijda, 1986)
  • Bsp.: Tunnelblick, Fight-or-Flight
24
Q

Funktionscluster von 8 angeborenen Emotionen (Plutchik, 1984)

A
Furcht
Ekel
Wut
Freude
Traurigkeit
Vertrauen
Erwartung
Überraschung
25
Q

2 Systeme der Reizwahrnehmung (LeDoux, 1989)

A
  1. low road: Amygdala, Thalamus - unpräzise, schnell - erste affektive Reaktion => ermöglicht überlebenssichernde Emotionen
  2. high road: Thalamus, Cortex, Hippocampus - Amygdala - Präzise, bewusst, zeitintensiver
26
Q

„Thwarted action state signalling“-Theorie, TASS (Salzens, 1991)

A
  • Integration von Verhaltens- und Kommunikationsfunktion von Emotionen
  • Ursache von Emotionen:
    Negative -> Behinderung der motivierten Handlung
    Positive -> Erfolgreiches Abschließen intendierter Handlungen
  • Funktion: Mitteilung eines Problems an das Kommunikationsziel
  • Entwicklung: Ausdifferenzierung des emotionalen Ausdrucks
  • Phylogenese der Differenzierung: erklärbar durch die Vorteile, welche Emotionen bei dem Zusammenleben in sozialen Gruppen bieten langfristig
27
Q

Historische Theorien in der Emotionsforschung

A
  1. Watsons Theorie der Emotionen (Behaviorist)

2. James-Lange-Theorie

28
Q

Watsons Theorie der Emotionen: Primäremotionen

A
  1. Furcht
  2. Wut
  3. Liebe
29
Q

Watsons Theorie der Emotionen & die Evolutionstheorie

A

Emotionen stören den Denk- und Handlungsprozess und können deshalb nicht als evolutionärer Anpassungswert gelten.

30
Q

James-Lange-Theorie

A
  • „Man läuft nicht weg, weil man Angst hat. Man hat Angst, weil man wegläuft.“
  • Auf einen reiz folgt eine sofortige körperliche Reaktion, und jene löst dann das emotionale Erleben aus.
31
Q

Cannons Kritik an der James-Lange-Theorie

A
  1. Unterbrechung der Nervenverbindungen geht nicht mit emotionalem Totalausfall einher.
  2. gleichen viszeralen Veränderungen bei unterschiedlichen Emotionen
  3. Die viszeralen Rezeptoren sind diffus.
  4. Die Reaktionen des autonomen Nervensystems sind zu langsam, als dass sie als Grund für das plötzliche Entstehen von Emotionen herangezogen werden könnten.
  5. Die Stimulation und Simulation viszeraler emotionstypischer Veränderungen löst keine Emotionen aus.
32
Q

Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter und Singer (1962)

A

Physiologische Veränderungen in Interaktion mit der Einschätzung der Situation lösen Emotionen aus.
Physiologie + Situationseinschätzung = Emotion

33
Q

Erregungstransfer

A
  • abgeleitet aus Zwei-Faktoren-Theorie (Schachter und Singer)
    = residuale physiologische Erregung verstärkt nachfolgende Emotionen in Erlebens- und Verhaltenskomponente
34
Q

Kognitive Theorien

A
  1. Netzwerktheorien

2. Appraisaltheorien

35
Q

Netzwerktheorien

A
  • Emotionen als zentrale Knotenpunkte im Wissens- und Erlebensnetzwerk
  • Zustandsabhängigkeit von Emotionen
  • Stimmungskongruenz
36
Q

Zustandsabhängigkeit von Emotionen

A

= Bei hoher Ähnlichkeit zwischen aktueller und zu erinnernder emotionaler Situation lassen sich Informationen besser abrufen.
- Netzwerktheorien

37
Q

Stimmungskongruenz

A

= Zur aktuellen Stimmung passende Informationen lassen sich besser abrufen als inkompatible Informationen.
- Netzwerktheorien

38
Q

Appraisaltheorie

A
  • Reizwahrnehmung -> erste Bewertung bzw. Einschätzung der Situation -> Emotion/ keine Emotion
39
Q

Appraisaltheorie nach Arnold, 1960

A
  1. Wahrnehmung eines Sachverhalts bzw. Glaube an Sachverhalt
  2. Evaluation, ob Sv positiv oder negativ
  3. pos -> Emotionen (Freude) & körperlich-motorische Reaktion
    neg -> Emotionen (Angst) & körperlich-motorische Reaktion
40
Q

Appraisaltheorie nach Lazarus, 1966

A
  1. Relevanz:
    Beurteilung des Reizes nach positiv, negativ oder irrelevant
  2. Bewältigungskapazitäten:
    Negative Bewertung -> Abschätzung, in welcher Relation die eigenen Bewältigungskapazitäten zur Situation stehen
  3. Selbstwert:
    Beurteilung des Ereignisses bzgl. des Selbstwerts
  • Ergebnisse dieser Bewertungen = lässt Emotion entstehen
  • Bewertungen laufen nicht zwangsweise bewusst ab
41
Q

Appraisaltheorie Oatley & Johnson-Laird, 1987

A

Aufgabe von Emotionen
1. Lösen Konflikte und
2. Setzen Prioritäten
Beim gleichzeitigen Verfolgen vieler Pläne

Struktur/ Existenz von:

  1. Bewusste Instanz mit propositionalem Gehalt
  2. Evolutionär älterer Apparat
42
Q

Methoden der Emotionserzeugung

A
  1. Physiologie : Psychopharmaka, Erregungstransfer
  2. Ausdruck : Mimik-, Gestiknachstellung
  3. Kognition und Erleben : Wiedererleben, Veltentechnik
  4. Situationsreize : Medienwiedergaben, Reizdarbietung
  5. Depressionsneigung : Persönlichkeitsmessung
43
Q

Unterscheidung: Motivation und Emotion

A
  • Motivation: das, weswegen man etwas tut

- Emotion: das, was man fühlt

44
Q

Attributionale Theorie (Weiner)

A

Eine Situation wird nach Abschluss stets aus drei Dimensionen bewertet:

  1. Lokation (external/ internal)
  2. Stabilität (stabil/ variabel)
  3. Kontrollierbarkeit (hoch/ gering)
  • Bsp.: Begabung: internal, stabil, unkontrollierbar
  • ermöglicht dem Individuum Vorhersagen, Kontrolle bzgl. Umwelt und Erklärung bzgl. Situations-Emotions-Zsmhg.
  • Erklärt, wie Emotionen anderer eigene Emotionen und Motivation (mit-)formen
45
Q

Unterscheidung: Appraisaltheorie vs. Attributionstheorie

A
  • Appraisaltheorie: Bewertung der Situation (verhaltensvorbereitende Fkt von Emotionen)
  • Attributionale Theorien: Bewertung der Ursachen (motivationale Fkt von Emotionen
46
Q

Hedonistische Theorien der Motivation

A
  • (pos) Emotionen werden zu den Motiven der Motivation
    1. Hedonismustheorien der Gegenwart
    2. Hedonismustheorien der Zukunft