Kapitel 1&2 Flashcards
Definiere (linear-) elastisches Verhalten
Verformung nennt man elastisch, wenn nach einer Belastung mit der Spannung o bei vollständiger Entlastung die Dehnung e wieder auf Null zurück geht.
Folgt der Verlauf von o und e dabei einer Gerade, sind also Spannung und Verformung proportional, spricht man von linearelastischem Verhalten
Definiere E- und G-Modul
E-Modul: Steigung der Tangente im Nullpunkt des Spannungs-Dehnungs-Diagramm.
Der E-Modul hängt vom Abstand der Atome im Kristallgitter ab, daher ist er nicht konstant, sondern von der kristallgraphische Richtung abhängig. Auf der Raumdiagonale im krz-Gitter ist der E-Modul beispielsweise am größten, da hier die geringsten Abstände vorliegen.
G-Modul: Steigung der Ursprungstangenten im Schubspannungs-Scherungs-Diagramm
Wie viele Einzelkristalle enthalten typischerweise technische Realmetalle?
Technische Realmetalle enthalten etwa 10^7 Einzelkristalle pro cm^3
Warum stimmen die aus Einzelkristalldaten errechneten E-Module oft nicht mit gemessenen Vielkristall-E-Modulen überein?
Weil herstellungsbedingt die Kristalle in Vorzugsrichtung ausgerichtet sein können. Man nennt die Werkstoffe dann texturiert.
Definiere Texuriert
Man nennt einen Werkstoff texuriert, wenn seine Kristalle herstellungsbedingt in Vorzugsrichtung ausgerichtet sind.
In diesem Fall weicht der gemessene E-Modul häufog von dem am Einzelkristall berechneten E-Modul ab.
Abweichungen von +10%, -10% sind normal.
Definiere Querkontraktionszahl
DieQuerkontraktionszahl beschreibt das Verhältnis aus Querdehnung und Längsdehnung: ɛ_q= -v*ɛ
-> Sie liegt typischerweise bei etwa 0,3
Formel für Volumenänderung bei einseitigem/hydrostatischem Druck
Einseitiger Druck:
∆V/V_0 = ɛ(1-2v)
hydrostatischer Druck:
∆V/V_0 = 3ɛ(1-2*v)
Formel für Kompressionsmodul
K = σ/(3ɛ(1-2*v))
= E/(3(1-2v))
Formeln für Normal- und Schubspannung
σ = E*ɛ
tau = G* y
Formel für Gleitmodul
G=E/(2(1+v))
zeitabhängige Unterschreitung von Prüfverfahren
- ruhende Belastung
- langsame, konstant steigende Belastung (Quasistatisch)
- > Anfangsphase im Zugversuch
- sehr schnell steigende Belastung
- > Stoß oder Schlagbeanspruchung
- Periodisch wechselnde Belastung
- > Untersuchung von Ermüdungserscheinungen
Wie wird aus einem Kraft-Verlängerungs-Diagramm ein Spannung-Dehnungs-Diagramm?
Umrechnung der Last in dei Nennspannung
σ = F/ S_0
S_0= Anfangsquerschnitt
Umrechnung der Verlängerung in die Dehnung (Nenndehnung)
ɛ= ∆L/L_0 *100%
Zugversuch: Durchführung und Norm
Beim Zugversuch werden schlanke Materialproben unter langsam ansteigender Beanspruchung bis zum Bruch belastet.
- > Probenquerschnitt kreisförmig, quadratisch, rechteckig oder ringförmig
- > Anfangsmesslänge muss größer als 20mm sein
Der Zugversuch ist nach DIN EN 10002 und ISO 6892 genormt
-> Der Zugversuch ist die wichtigste Methode zur Beurteilung mechanischer Eigenschaften
Wie verhalten sich Atome des Kristallgitters im unbelasteten/belasteten Zustand?
Im unbelasteten Zustand schwingen die Atome des Kristallgitters um eine Gleichgewichtslage, (die sich aus dem Gleichgewicht der abstoßenden und anziehenden Kräfte zwischen den benachbarten Atomen ergibt.)
Im belasteten Zustand (Verformung) rücken viele Atome aus der Gleichgewichtslage. (Dieser erzwungenen Verzerrung des Kristallgitters setzten die Atome Wiederstände entgegen, die den äußeren Belastungen das Gleichgewicht halten.)
Probenbezeichnungen:
a,b,d,L0,Lt,Lu,S0,Su
Dicke einer Flachprobe, Breite, Probendurchmesser einer Rundprobe, Anfangsmesslänge, Versuchslänge, Gesamtlänge, Messlänge nach dem Bruch, Anfangsquerschnitt, Kleinster Probenquerschnitt nach dem Bruch