Kap2 Flashcards

1
Q

Def Aufgabe, Aktivität, Praktiken

A

Eine Aufgabe ist ein kohärentes Stück Arbeit, das ausgeführt werden muss.(z.B. das Ermitteln von Anforderungen).

Eine Aktivität ist eine Handlung oder eine Reihe von Handlungen, die eine Person oder Gruppe ausführt, um eine Aufgabe zu erfüllen (z.B. die Identifizierung von Stakeholdern bei der Ermittlung von Anforderungen).

Eine Praktik ist eine bewährte Methode zur Durchführung bestimmter Arten von Aufgaben oder Aktivitäten (z.B. die Verwendung von Interviews, um die Anforderungen der Stakeholder zu ermitteln).

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2
Q

Neun grundlegende Prinzipien des Requirements Engineering

A

1 Wertorientierung: Anforderungen sind Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck
2 Stakeholder: Im RE geht es darum, die Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder zu befriedigen
3 Gemeinsames Verständnis: Erfolgreiche Systementwicklung ist ohne eine gemeinsame Basis nicht möglich
4 Kontext: Systeme können nicht isoliert verstanden werden
5 Problem - Anforderung - Lösung: Ein unausweichlich ineinandergreifendes Tripel
6 Validierung: Nicht-validierte Anforderungen sind nutzlos
7 Evolution: Sich ändernde Anforderungen sind kein Unfall, sondern der Normalfall
8 Innovation: Mehr vom Gleichen ist nicht genug
9 Systematische

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3
Q

Def Wert einer Anforderung

A

Nutzen abzüglich Kosten

Der Nutzen einer Anforderung ist der Grad, in dem sie zum Aufbau erfolgreicher Systeme und zur Verringerung des Risikos von Fehlschlägen und kostspieligen Nacharbeiten bei der Systementwicklung beiträgt.

Die Kosten für eine Anforderung entsprechen den Kosten für ihre Ermittlung, Validierung, Dokumentation und Verwaltung.

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4
Q

Vorteile durch RE

A

Die Vorteile von RE sind oft langfristige Vorteile, während die Kosten unmittelbar anfallen. Dies muss bei Beginn eines neuen Projekts berücksichtigt werden. Eine kurzfristige Kostensenkung durch geringere Ausgaben für RE hat einen Preis: Sie erhöht das Risiko teurer Nacharbeiten in späteren Projektphasen erheblich.

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5
Q

Wert des Requirements Engineering

A

kann als der kumulative Wert der spezifizierten Anforderungen betrachtet werden.

der wirtschaftliche Wert von RE ist meist ein indirekter:
Er spart Kosten bei der Implementierung und im Betrieb. RE als solches erzeugt nur Kosten.

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6
Q

Bewertung Kritikalität einer Anforderung

A

Zuallererst sollte die Kritikalität jeder Anforderung im Hinblick auf die Bedeutung der/des Stakeholder(s), die/der die Anforderung formulieren/formuliert (siehe Prinzip 2), und die Auswirkungen eines Fehlens der Anforderung bewertet werden.

y-Achse: Auswirkung einer fehlender Anforderung (niedrig, mittel, hoch)
x-Achse: Unbedeutend, wesentlich, kritisch

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7
Q

Einflussfaktoren einer Anforderung

A

Erforderlicher Aufwand zur Spezifizierung der Anforderung
Besonderheit der Anforderung (wie sehr sie zum Erfolg des Gesamtsystems beiträgt)
Grad des gemeinsamen Verständnisses zwischen Stakeholdern und Entwicklern und unter den Stakeholdern
Vorhandensein von Referenzsystemen (die als beispielhafte Spezifikation dienen können)
Länge des Feedback-Zyklus (die Zeit zwischen dem Spezifizieren einer falschen Anforderung und dem Erkennen des Fehlers)
Art der Kunden-Lieferanten-Beziehung
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften

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8
Q

Faustregel zur Entscheidung wie viel RE:

A

Der optimale zu investierenden RE-Umfang hängt von der konkreten Situation ab und wird von vielen Einflussfaktoren bestimmt.
Der Aufwand, der in RE investiert wird, sollte umgekehrt proportional zu dem Risiko sein, das Sie bereit sind einzugehen.

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9
Q

Kernziele von RE

A

Die Kernziele von RE sind das Verständnis der Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder und die Minimierung des Risikos, ein System zu liefern, das diesen Wünschen und Bedürfnissen nicht gerecht wird;

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10
Q

Klassen von Stakeholdern

A

Kritisch: Die Nichtberücksichtigung dieser Stakeholder führt zu schwerwiegenden Problemen und lässt das System wahrscheinlich scheitern oder unbrauchbar werden.
Schwerwiegend: Die Nichtberücksichtigung dieser Stakeholder wird sich negativ auf den Erfolg des Systems auswirken, es aber nicht zum Scheitern bringen.
Geringfügig: Die Nichtberücksichtigung dieser Stakeholder wird keinen oder nur einen geringen Einfluss auf den Erfolg des Systems haben.

Die Einbeziehung der richtigen Personen in die entsprechenden Stakeholder-Rollen ist für erfolgreiches RE von entscheidender Bedeutung. Nur Endbenutzer und Kunden zu berücksichtigen, reicht nicht aus!

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11
Q

Def Explizites und implizites gemeinsames Verständnis

A

Explizites gemeinsames Verständnis wird durch sorgfältig ermittelte, dokumentierte und vereinbarte Anforderungen erreicht. Dies ist das primäre Ziel von RE in planbasierten Prozessen.

Implizites gemeinsames Verständnis basiert auf dem gemeinsamen Wissen über Bedürfnisse, Visionen, Kontext usw. In agilem RE, wenn die Anforderungen nicht vollständig schriftlich spezifiziert sind, ist das Vertrauen in ein gemeinsames implizites Verständnis entscheidend.

Rolle des REs: gemeinsames Verständnis schaffen, f´ördern und sichern.

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12
Q

Faktoren, die gemeinsames Verständnis fördern

A

Domänen-Wissen
Domänenspezifische Normen
Frühere erfolgreiche Zusammenarbeit
Vorhandensein von Referenzsystemen, die allen Beteiligten bekannt sind
Gemeinsame Kultur und Werte
Informiertes (nicht blindes!) gegenseitiges Vertrauen

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13
Q

Faktoren, die gemeinsames Verständnis behindern

A

Geografische Entfernung
Von gegenseitigem Misstrauen geprägte Lieferanten-Kunden-Beziehung
Outsourcing
Regulatorische Randbedingungen
Große und vielfältige Teams
Hohe Fluktuation unter den beteiligten Personen

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14
Q

Kontext: Systeme können nicht isoliert verstanden werden

A

Anforderungen sind nie isoliert zu betrachten. Sie beziehen sich auf Systeme, die in einen Kontext eingebettet sind.

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15
Q

Def Context

A

CONTEXT (IN RE): The part of a system’s environment beeing relevant for understanding the system and its requirements.

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16
Q

Def CONTEXT BOUNDARY

A

The boundary between the context of a system and those parts of the application domain that are irrelevant for the system and its requirements.

17
Q

DefSYSTEM BOUNDARY:

A

The boundary between a system and its surrounding context.

18
Q

Def Scope

A

The range of things that can be shaped and designed when developing a system.

Manchmal stimmen jedoch die Grenze des Systems und sein Umfang nicht überein.

Es kann Komponenten innerhalb der Systemgrenze geben, die so wiederverwendet werden müssen, wie sie sind (d.h. sie können nicht geformt oder gestaltet werden), was bedeutet, dass sie außerhalb des Umfangs liegen. Auf der anderen Seite kann es im Systemkontext Dinge geben, die bei der Entwicklung des Systems neu gestaltet werden können, d.h. sie liegen im Umfang.

19
Q

Def Domänenanforderungen und Domänenannahmen

A

Domänenannahmen sind Annahmen über Phänomene der realen Welt innerhalb des Kontexts eines Systems.
Beispiel (Flugsicherungssystem) Die Anforderung „A1: Das FSS muss genaue Positionen für alle vom System überwachten Flugzeuge verwalten“.
Diese Anforderung kann jedoch nur erfüllt werden, wenn das Radar im Kontext des FSS die Anforderungen erfüllt, alle Flugzeuge in dem vom Radar überwachten Luftraum korrekt zu identifizieren

Darüber hinaus kann die Anforderung A1 nur erfüllt werden, wenn bestimmte Domänenannahmen im Kontext des FSS gelten, z.B., dass das Radar nicht durch einen böswilligen Angreifer blockiert wird

20
Q

Fragen innerhalb des Systemkontexts

A

RE geht über die Berücksichtigung der Anforderungen innerhalb der Systemgrenze und die Definition der externen Schnittstellen an der Systemgrenze hinaus. RE muss sich auch mit Phänomenen innerhalb des Systemkontexts befassen.

Wenn Änderungen innerhalb des Kontexts auftreten können, wie wirken sie sich auf die Anforderungen an das System aus?
Welche Anforderungen im Kontext der realen Welt sind für das zu entwickelnde System relevant?
Wie lassen sich solche Anforderungen aus der realen Welt adäquat auf die Anforderungen an das System abbilden?
Welche Annahmen über den Kontext müssen gelten, damit das System richtig funktioniert und die Anforderungen in der realen Welt erfüllt werden?

21
Q

Probleme, Anforderungen und Lösungen: Formen der Verflechtung

A

Hierarchische Verflechtung: Bei der Entwicklung großer Systeme mit einer mehrstufigen Hierarchie von Teilsystemen und Komponenten führen Anforderungen auf hoher Ebene zu Entwurfsentscheidungen auf hoher Ebene, die wiederum Anforderungen auf niedrigerer Ebene beeinflussen, die wiederum zu Entwurfsentscheidungen auf niedrigerer Ebene führen usw.
Technische Durchführbarkeit: Die Spezifizierung nicht durchführbarer Anforderungen ist eine Verschwendung von Aufwand; die Durchführbarkeit einer Anforderung kann jedoch möglicherweise erst bei der Untersuchung technischer Lösungen beurteilt werden.

Validierung: Prototypen, die ein leistungsfähiges Mittel zur Validierung von Anforderungen sind, stellen Teillösungen des Problems dar.

Lösungsvoreingenommenheit: Verschiedene Stakeholder können unterschiedliche Lösungen für ein bestimmtes Problem ins Auge fassen, mit der Folge, dass sie für dieses Problem unterschiedliche, widersprüchliche Anforderungen stellen.

22
Q

Folgen der Verflechtung von Probleme, Anforderungen und Lösungen auf Entwicklungsprozess

A

Eine strikte Trennung des RE von der Systementwicklung und den Implementierungsaktivitäten ist selten möglich. Daher funktionieren strenge Wasserfall-Entwicklungsprozesse nicht gut.
Dennoch sind Requirements Engineers bestrebt, Probleme, Anforderungen und Lösungen beim Denken, Kommunizieren und Dokumentieren so weit wie möglich voneinander zu trennen. Diese Trennung der Belange erleichtert die Bewältigung der RE-Aufgaben.

23
Q

Def Validierung

A

Im RE ist die Validierung der Prozess, mit dem bestätigt wird, dass die dokumentierten Anforderungen den Bedürfnissen der Stakeholder entsprechen; mit anderen Worten, es wird bestätigt, ob die richtigen Anforderungen spezifiziert wurden.

Validierung ist eine Kernaktivität im RE: Ohne Validierung gibt es keine Spezifikation.

24
Q

Warum wir eine frühe Validierung brauchen

A

System soll die Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder erfüllen. Es ist jedoch sehr riskant dies erst ganz am Ende der Entwicklung zu überprüfen. Um das Risiko unzufriedener Stakeholder von Anfang an zu kontrollieren, muss die Validierung im RE beginnen

25
Q

Was muss beim Validieren von Anforderungen geprüft werden?

A

Eine Einigung unter den Stakeholdern über die Anforderungen erreicht wurde (Konflikte gelöst, Prioritäten gesetzt)

Die Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder durch die Anforderungen ausreichend abgedeckt werden
Die Kontextannahmen (siehe Prinzip 4 oben) vernünftig sind, d.h. ob wir erwarten können, dass diese Annahmen bei der Einführung und dem Betrieb des Systems erfüllt werden können
26
Q

Gründe für sich ändernde Anforderungen

A

Geänderte Geschäftsprozesse
Wettbewerber, die neue Produkte oder Dienstleistungen einführen
Kunden, die ihre Prioritäten oder Meinung ändern
Veränderungen in der Technologie
Feedback von Systembenutzern, die nach einer neuen oder geänderten Funktion fragen
Erkennen von Fehlern in Anforderungen oder erkennen von fehlerhaften Domänenannahmen

27
Q

Ziele des Veränderungs-Managements

A

widersprüchliche Ziele verfolgen:
Lassen Sie zu, dass sich die Anforderungen ändern, denn der Versuch, die Veränderung der Anforderungen zu ignorieren, wäre zwecklos.
Halten Sie die Anforderungen stabil, denn ohne eine gewisse Stabilität der Anforderungen können die Kosten für Änderungen unerschwinglich hoch werden. Auch können Entwicklungsteams nicht systematisch entwickeln, wenn sich die Anforderungen täglich ändern.

Requirements Engineers müssen die Veränderung von Anforderungen steuern. Andernfalls werden Sie durch die Veränderung gesteuert.

28
Q

Innovation: Mehr vom Gleichen ist nicht genug

A

Requirements Engineers sind nicht das Diktiergerät der Stakeholder.So entsteht Innovation. Gute Requirements Engineers sind innovationsbewusst: Sie streben nicht nur danach, die Stakeholder zufrieden zu stellen, sondern auch danach sie glücklich zu machen, zu begeistern oder, dass sie sich sicher fühlen.
Gute Requirements Engineers gehen über das hinaus, was ihre Stakeholder ihnen sagen.

29
Q

Systematische und disziplinierte Arbeit

A

RE ist keine Kunst, sondern eine Disziplin, die eine systematische und disziplinierte Durchführung erfordert. Unabhängig von den genutzten Entwicklungsprozessen für ein System müssen geeignete Prozesse und Praktiken zur systematischen Ermittlung, Dokumentation, Validierung und Verwaltung von Anforderungen angewendet werden.
Agilität und Flexibilität sind keine gültigen Entschuldigungen für einen unsystematischen, ad hoc Stil der Arbeit im RE.

30
Q

Systematisches und diszipliniertes Arbeiten bedeutet,

A

Konfigurieren eines RE-Prozesses, der für das vorliegende Problem gut geeignet ist und sich gut in den Systementwicklungsprozess einfügt (siehe Kapitel 5).
Auswahl derjenigen RE-Praktiken und Arbeitsprodukte, aus der Menge der verfügbaren Praktiken und Arbeitsprodukte, die für das jeweilige Problem, den Kontext und die Arbeitsumgebung am besten geeignet sind (siehe Kapitel 3, 4 und 6).
Nicht immer das gleiche Verfahren, die gleichen Praktiken und Arbeitsprodukte verwenden
Prozesse und Praktiken aus früheren erfolgreichen RE-Tätigkeiten nicht unreflektiert wiederverwenden