iu study Flashcards
Wir wird Beratung definiert?
Als freiwillige, meist kurzfristige, oft an eine konkrete Situation gebundene soziale Interaktion, die sich auf nicht pathologische Problemfälle bezieht.
Die Interaktion in der Beratung ist von strikten Regeln geleitet und findet häufig in einem institutionellen Rahmen statt.
Erkläre den Unterschied Beratung und Psychotherapie.
Der wesentliche Unterschied zur Psychotherapie besteht darin, dass bei Beratungsleistungen keine psychischen Störungen mit Krankheitswert behandelt werden dürfen.
Welche drei Phasen des Beratungsprozesses kennst du?
1. Eröffnungsphase = Orientierungsphase
Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung
gemeinsame Problemanalyse
gemeinsame Zielanalyse
2. Problembearbeitungsprozess
Klärungs- und Veränderungsphase
3. Gesprächsabschluss
Entscheidung für eine der Handlungsalternartiven
Rückmeldung über den Gesprächsverlauf
Vereinbarung über das weitere Vorgehen
Welche theoretischen Beratungsansätze kennst du?
Psychodynamische Theorie: Dazu zählen Arbeiten von Alfred Adler, Erik Erikson und Carl G. Jung oder auch der Gestalttherapie (Fritz Perl), der Transaktionsanalyse (Erich Berne) sowie des Neurolinguistischen Programmierens (Richard Bandler/John Grinder).
Die psychodynamische Beratung fokussiert auf die unbewussten Prozesse, die das Verhalten der Klienten beeinflussen.
Kognitiv-behavioristische Theorie: Sie umfasst Beratungsansätze von Albert Ellis (rational-emotive Verhaltensberatung), Aaron Beck (Erkenntnistherapie) oder Arnold Lazarus (mehrdimensionale Beratung).
Die Verhaltensberatung entwickelte sich in den USA, wo man einen optimistischen, schnelleren, vorwärtsstrebenden wissenschaftlichen und „Was klappt“-Beratungsansatz bereitwillig akzeptierte.
Ziel ist es: Denken bzw. Kognitionen zu ändern und auf dieses veränderte Denken ein verändertes Verhalten folgen zu lassen.
Existenzial-humanistische Theorie: Diese bezieht sich in der Regel auf die Beratungsfelder Lebensberatung, Logotherapie, Gestaltungstherapie und personenzentrierte Beratung, für die der Einfluss von Carl Rogers am bedeutendsten war.
Rogers (1977) glaubte, dass das Beratungsziel nicht einfach die Problemlösung sei. Ziel sei es, den Klienten zu ermöglichen, sich so zu entwickeln, dass sie gegenwärtige und zukünftige Probleme bewältigen können.
Welche drei Grundsätze sind für eine Beratung verpflichtend?
- Ausgangspunkt von Beratung hat stets ein Anliegen zu sein, das von dem Ratsuchenden formuliert wird und nicht vom Dienstleister.
- Freiwilligkeit tritt als verpflichtendes Prinzip hinzu, denn ein Zwang zur Inanspruchnahme von Beratung darf nicht vorliegen.
- Ziel ist die Aktivierung interner Ressourcen
Definiere vier Zielgruppen in der Beratungsarbeit
Psychosoziale und sozialpädagogische Arbeit Mitarbeiter in der Sozialen Arbeit und in der Pflege
Unternehmens- und Organisationsberatung Fach- und Führungskräfte, Institutionen
Karriereberatung Berufseinsteiger, Fach- und Führungskräfte
Gründerberatung Start-up-Unternehmen, Selbstständige, Freelancer
Nenne 7 Kennzeichen der Beratung (Zusammenfasung des Kapitels)
- Dienstleistung
- zielgruppenspezifisch
- sie basiert auf gemeinsam erarbeiteten Grundsätze
- ein positives Menschenbild als Voraussetzung
- sie will Denkvoraussetzungen verändern
- interne Ressourcen aktivieren
- Prinzip der Freiwilligkeit
Welches Dilemma beobachtet man häufig in Supervision?
Supervision besteht fast immer in der Reflexion jenes Spagats zwischen Hilfe und Kontrolle, dem die Mitarbeiterebene in beruflichen Alltagssituationen ausgesetzt ist.
Beschreibe zwei Ebenen der Supervison.
Das Beobachtungsfeld erster Ordnung das sogenannten „Heimatsystem“ oder auch „Klientensystem“, beschreibt die wechselseitige Beziehung zwischen Beratern und deren eigener Klientel.
Das Beobachtungsfeld zweiter Ordnung, das eigentliche „Supervisionssystem“.
Der Berater nimmt die Rolle des Supervisanden ein und wird von einem Supervisor zur Reflexion schwieriger Klientenfälle angeleitet.
Wozu sollte der Supervisor den Supervisanten in die Lage versetzen?
Ziel ist es das der Supervisand in die Lage versetzt wird, sich selbst aus einem Überblick heraus – quasi auf der Metaebene – zu betrachten.
Das bedeutet auch die Reflexion des Verhaltens von Supervisanden innerhalb des Klientensystems.
Hat der Supervisand seine eigenen Potenziale erkannt und weiß sie umzusetzen, hat er das Ziel erreicht.
Wobei unterstützt die Supervision den Supervisanden?
- Entwicklung neuer Perspektiven
- Aktivierung verborgener Ressourcen
- Verbesserung der Handlungskompetenz
- Umgang mit Veränderung
Welche 7 Voraussetzungen muss ein Supervisor mitbringen?
- positive Grundhaltung
- ein hohes Maß an Stressresistenz
- charakterliche Festigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit,
- Toleranz auch anderen Kulturen und Religionen gegenüber
- die Fähigkeit, Abstand zu gewinnen und Distanz zu wahren,
- die Fähigkeit zur Empathie und zum Aufbau von Vertrauen,
- die Fähigkeit Probleme zielgerichtet lösen zu können
Was beschreibt Übertragung und Gegenübertragung
Übertragung kennzeichnet den Vorgang der Reaktivierung von kindlichen Gefühlen oder Erwartungen in einer neuen sozialen Beziehung und die Übertragung auf den Berater.
Gegenübertragung ist die emotionale Reaktion des Therapeuten auf die Übertragung des Klienten.
Wer kann außer einer Einzelperson noch um eine professionelle Beratung ersuchen?
Antwort: eine Gruppe oder eine Organisation
Frage: Warum werden die Kosten einer Beratung in Supervision, Intervision oder Coaching nicht von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen?
Weil bei Beratungsangeboten keine psychische Störungen mit Krankheitswert bearbeitet werden dürfen
Wofür setzen sich die Berufsverbände und Wissenschaftsvertreter besonders ein?
Für die zunehmende Anerkennung geregelter Zulassungsbedingungen zur Beratungstätigkeit
Welche Form der Interaktion ist mit der Beratungsarbeit verbunden?
Eine Interaktion, die von strikten Regeln geleitet wird und meist in einem institutionellen Rahmen stattfindet
Nenne 5 Aufgaben, die die Intervision erfüllen soll.
- Stärkung von Eigenverantwortung und Motivation
- Stärkung der beruflichen Identität
- Förderung der Professionalität
- Erprobung neuer kommunikativer Muster
- Erwerb eigener Beraterqualitäten
Nenne 7 Charakteristika der Intervention
- Gruppe von Gleichrangigen
- Gemeinsamer beruflichen Fokus
- Streben einen Prozess zur Lösungsfindung an
- Einigung auf eine optimale Struktur
- Prinzip der Freiwilligkeit
- Kultur von Geben und Nehmen
- Die gegenseitige Beratung erfolgt ohne Honorar
Nenne 7 Grundschritte (Ablauf) der Intervision
- Auswahl des Moderators
- Anwärmphase
- Sammeln der Beiträge durch den Moderator
- Festlegen der Reihenfolge zur Bearbeitung der Anliegen
- Problembearbeitung entsprechend der festlegelegten Reihenfolge und unter Zuhifenahme spezifischer, auch kreativer Methoden und Modelle
- Kurze Auswertung
- Klärung von organisatorischen Fragen
Nenne 4 Zielgruppen im Coaching.
Business Coaching
Life Coaching/ Gesundheitscoaching
Coaching im Non-Profit- Bereich
Sport-Coaching
Nenne Kommunikationstechniken des Coaching.
Paraphrasieren bedeutet, die Worte des Gegenübers noch einmal mit eigenen Worten zu wiederholen. Dadurch kann der Gesprächspartner seine Aussage aus einer etwas anderen Sicht erneut betrachten und/oder gegebenenfalls seine Sicht der Dinge klarstellen. Paraphrasieren setzt aktives Zuhören seitens des Coaches voraus.
Verständigungsorientierte Fragetechniken W-Fragen. Wieso…, wann…, was möchten Sie erreichen?
Ziel: die Welt des Klienten zu erkunden.
Die Wunderfrage.
Nenne drei elementare Grundlagen des Coachings
Drei elementare Grundlagen:
Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und gegenseitige Akzeptanz, für die Beziehung zwischen Coach und Coachee.
Welche fünf Ziele soll eine professionelle Intervision verfolgen? Klausurfrage
Stärkung der Eigenverantwortung und Motivation
Stärkung der beruflichen Identität
Förderung der Professionalität
Erprobung neuer kommunikativer Muster
Erwerb eigener Beraterqualitäten