Innere Flashcards

1
Q

Metabolisches Syndrom

A

Definition:

Das Metabolische Syndrom ist eine Kombination von vier Faktoren, die zu Herz-Kreislauf Erkrankungen führen:

Der Begriff Metabolisches Syndrom bezeichnet die Kombination von gestörtem Fettstoffwechsel (Triglyceridwert, HDL-Cholesterin), Hypertonie, Zuckerstoffwechsel und abdominale Adipositas.

Unter einer Dyslipoproteinämie versteht man ein gestörtes Verhältnis der Lipoproteinfraktionen im Blutserum, besonders das Missverhältnis von HDL zu LDL.

(Triglycerid und Cholesterin sind zwei verschiedene Arten von Lipiden, die im Blut zirkulieren. Triglyceride speichern nicht verbrauchte Kalorien und versorgen den Körper mit Energie. Cholesterin hingegen wird verwendet, um Zellen und bestimmte Hormone aufzubauen.)

Diagnostik:
3 oder mehr der unten stehenden Risikofaktoren nach AHA

-Talienumfang: männer >102cm Frauen > 88cm

-Triglyzeride: >- 150mg/dl oder einnahme von Lipidsenker

-HDL-Cholesterin: Männer <40mg/dl Frauen <50mg/dl oder Medikament

-Blutdruck: >- 130/85 mmHg oder Antihypertensiva (Blutdrucksenkender Mittel)

-Nüchternblutglukose: >- 100mg/dL oder Antidiabetika

Risikofaktoren:
-Stress
-körperliche Inaktivität
-erhöhte Menge an Viszeralfett
-Alkohol
-Nikotin
-ungesunde Ernährung

Therapie:
Im Vordergrund steht die Reduktion der Hyperinsulinämie und der Dyslipidämie. Eine erhebliche Besserung wird häufig bereits durch Lebensstilveränderungen erzielt. Wichtig sind ein regelmäßiges körperliches Training, eine Gewichtsreduktion und eine Ernährungsumstellung. Diese Maßnahmen können sowohl den Insulinhaushalt als auch die Cholesterinwerte beeinflussen. Zusätzlich sollten Risikofaktoren, wie Nikotin und Alkohol gemieden werden. Eine Hypertonie sollte medikamentös eingestellt sein. Bei andauernder Dyslipidämie und/oder Hyperglykämie ist ebenfalls eine medikamentöse Therapie indiziert.

Prognose:
Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von arteriosklerotischen Gefäßerkrankungen.

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Q

PT Metabolisches Syndrom

A

PT Metabolisches Syndrom:

-KEIN training ohne Belastungstes: Pat. mit metabolischem Syndrom weisen grundsätzlich ein hohes Risiko für kardiale Komplikationen auf.

Anamnese:
-wegen arterieller Hypertonie in Behandlung?
-Größe, Gewicht, BMI ausrechnen
-Systemanamnese: bereits Gefäßerkrankungenm Herzbeteiligung
gab es schon mal Vorfälle, Erkrankungen des Herz-Kreislaufssystems? z.B. Schmerzen in der Brust/ Angina pectoris Beschwerden. Enggefühö erfragen
-Hatten Sie schon mal das gefühl dass ihr Herz gestolpert ist? (Herzstolpern)
-Können Sie schmerzfrei Laufen? haben sie das gefühl Sie sind beeinträchtigt in Ihre Gehstreke? (pavk)
-Polyneuropathie (häufige Komplikation bei Diabetes): Erfragen ob es Taubheitsgefühle, Kribbeln, Kälte an Händen und Füßen gibt.
-Retinophatie: Erfragen von Sehbeeinträchtigungen

Inspektion:
-Füße angucken, offene Stellen, Defektstellen der Ha… (Diabetisches Fußsyndrom)
-(Atmung)

Palpation:
-Temperaturunterschiede im Seitenvergleich
-Hautfarbe: Blässe, kühl

Weitere Funktionsuntersuchungen:
-Vitalparameter: Puls (distale Pulsquellen untersuchen)
-Arthroanalyse nicht so relevant (in Bedarfsfall), aber anfragen ob Gelenkschmerzen da sind etc.
-Nerven- und Muskelanalyse: wenn Pat. in Anamnese neurologische Symptome angibt, dann volle Untersuchung
-Vibrationsempfinden prüfen! (Pallästhesie) (fällt bei Pst. mit Diabetes als erstes aus)
-Bauchumfang messen

Klinimetrie:
-Aktivitätsprotokoll objektivieren mittels Aktivitätstagebuch, standarisierte Fragebögen (IPAC)
-Fitnesstracker
-Ess- und Trinkverhalten –> Fragebögen
-“Körperzusammensetzungswaage”?

Ziele:
-Reduktion des Bauch-/Taillenumfangs um 5cm in einem halben Jahr
-Reduktion des Körpergewichts auf – in einem / halben Jahr
-Erhöhung der Maximalleistung auf dem Fahrradergometer /Laufband auf – Watt in einem halben Jahr
-Normalisierung des Blutzuckers aus –
-Erhöhung der körperlichen Aktivität auf 150min mittelgradiger Belastung in einer Woche innerhalb eines halben Jahres
-Reduktion des Alkoholkonsums um die hälfte
-Normalisierung des Blutdrucks auf 150/100 (RuheBD) innerhalbt eines Jahres
-Reduktion von Fettmasse

Maßnahmen:
-strukturierte Ausdauertraining nach festgeschriebenen Protokoll
-Heimtrainingsplan erarbeiten
-Ernährungsberatung (unterstützend), Verweisen auf Experten
-Verhaltenstherapie (Trink-, Bewegungs-, …) Lebensstilwandel anstoßen. Tipps für Alltag, beratung für körperliche Aktivität
-Erproben von Sportarten, Interesse an bestimmter Sportart?
-Kraftsport

Körperliche Aktivität:
-zw. 150-300min pro Woche Empfohlen, dannach steigen die Risiken und Verletzungsrisiko und Vorteile bleiben im Platau.
-Schwangere und Wöchnerin 150min
-Erwachsene 150-300min + 2xW krafttraining + (ältere)3xW Gleichgewicht und Kraft aktivitäten
-Kinder und Jugendliche 60min pro Tag
-wer kann > 300min

Intervaltraining Beispiel:

-50Watt wiederstand 5min erwärmung
-200Watt solange tretten bis er nicht mehr kann (einschatzüng der 100% intensität wenn es keine Pulsmessung gibt, wenn Pulsmessung dann Maximalwert beispiel war 150/min) (werte kommen vom Belastungs-EKG Maximalwert)
-Pause: bis er sich erhohlt fühlt (25% HRR) erstmal langsamer tretten, dann richtig sitzen bleiben ohne tretten (beispiel 85/min Puls)
-immer wiederholen
-bis 20-30min am Tag (150min Woche)
-intensitätsbereich: 100%-25%

FORMEL: HFtrain = HFruhe + (HFmax - HFruhe x Faktor

100% training Faktor = 1
25% pause Faktor = 0,25

für intensives Ausdauertraining: 0,8
für extensives Ausdauertraining: 0,6
für Untrainierte: 0,5

Komplikationen während des trainings:
-unterzuckerung (vor allem Diabetiker): heißhunger, andere Symptome. Therapieren: zucker geben
-herzfrekunzstörung (arrytmien): trainingsabbruch (Pat hat das gefühl Herz schlägt nicht regelmäßig)
-vegetativen Symptomen: weißes munddreieck, Übelkeit, blässe…
-Kurzatmigkeit: (sauerstoffsättigung 90% aufpassen, 85% abbruch.)
-große Schmerzen

Monitoring:
-pulssteuerung 100-25% Herzfrequenzreserv unterwegs sein
-Borgskala 7-8 erholungsbereich. 19-20 intensität, dann wieder Pause
-Volumina des Sauerstoffs VO2 Max.

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3
Q

Adipositas

A

Definition:
ist eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung der Kösperfetts. BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m^2)

Undergewicht: < 18,5
Normalgewicht: 18,5-24,9
Übergewicht: 25-29,9 kg/m^2
Adipositas: BMI >- 30 kg/m^2
Grad I 30-34,9
Grad II 35-39,9
Grad III 40+

Studien zeigen, dass Viszerales Fett das großte beeinflußende Faktor ist, da Adipokine produziert werden die Entzündungsmediatoren auschütteln

Ätiologie:
erhöhte Energieaufnahme
reduzierte Energieverbrauch

Risikofatoren:
-Familiäre Disposition, Genetische Ursachen
-Lebensstil
-Schlafmangel
-Stress
-depresive Erkrankungen
-Essstörungen
-endokrine Erkrankungen
-Medikamente (z.B. Antidepressiva, Neuroleptika, Antidiabetika, Betablocker)

Prognose:
erhöhte:
-Kardiovaskuläre risikofaktoren
-Herzinfarkt
-Apoplex
-Schlafapnoe
-Gallensteine
-Karzinome
-Venenthrombose
-Gonarthrose

PT

Anamnese:
-beginn und Entwicklung des Übergewichts und mögliche Einflussfaktoren
-frühere Behandlungsversuche und Gründe für deren Scheitern
-Frage nach Motivation, Bereitschaft und Selbstverantwortung sowie nach familiär und sozialen Umfeld
-Familienanamnese bezüglich Adipositas, Typ-2 Diabetes, Hypertonie und kardiovaskuläre Erkrankungen
-Ernährungsanamnese
-Bewegungsanamnese

Körperliche Untersuchung:
-Größe, Gewicht, BMI
-Tailenumfang
-BD
Labordiagnostik:
-Blutbild
-Lipidstatus
-Blutzucker

Ziele:
innerhalb von 6-12M Gewichtsabnahme von:
BMI 25-35 5% des Ausgangsgewichts
BMI >35 10% des Ausgangsgewichts
ab 5% bringt schon messbare gesundheitliche Vorteile

realistisch: ein Stabiles Gewicht zu erhalten ist schon ein Erfolg

Grundumsatz:
Männer: 24kcal (100kJ) x kg Körpergewicht
Frauen: 24kcal (100kJ) x kg Körpergewicht x 0,9

zum Gewichtreduktion:
ungef. 500kcal weniger als was den Körper braucht in ruhe (?)

Empfehlung:
essen niedrige Energiedichte Produkte (wenige kalorien pro Gramm). Magen wird trotzdem voll (Sättigungs gefühl)
dehnung auf den Magen und Darm hemmt die ausschüttung von Ghrelin produktion, Ghrelin ist die Hormon, die Hunger produziert.
z.B.: Kartoffeln, Nudeln, Reis, Spätzle (ED bis 1,5kcal/g)
hohes ED (ab 2,5kcal/g): croissant, ciabatta, Knäckebrot, Weizentoast.

Bewegung:
-soll keine Kontraindikation geben
-mind 150min pro Woche Ausdauertraining.
-bei BMI > 35 sollte gelenkschonende Sportarten z.B. Schwimmen / Wassergymnastik wählen
-Erklärung der Vorteile der körperliche Aktivität unabhängig von der Gewichtsreduktion (Herz-Kreislauf)
-setzung von realistische Ziele
-aktivität zur Gewichtsstabilisierung auf Dauer

**Leitlinien Adipositas:

Prinzipien der mäßig hypokalorischen Mischkost
-Ernährungsinformation und schulung
-Reduzierung der Energiezufuhr um 500-800 kcal pro Tag
-Verringerung der Zufuhr gesättigter Fette (tierische Fette)
-Ausreichende Proteinzufuhr (mindestens 50g pro Tag)
-Reichlich Gemüse, Salate, Obst, Vollkornprodukte
-Ausschließlich kaloriefreie Getränke
-Verteilung auf drei bis vier feste Mahlzeiten pro Tag

allgemeine Emphelungen Übergewicht:
-Körperliche aktivität soll neben Ernährungs- und Verhatenstherapie ein Bestandteil der Maßnahmen zur Gewichtsreduktion sein.
-soll sichergestellt, dass es keine kontraindikationen zu zusätzlicher körperliche Aktivität
-mindestens 150min in der Woche Ausdauertraining (nur Krafttraining alleine wenig effektiv)
-bei BMI > 35 kg/m2 gelenkschonende Sportarten
-Aufklärung gesundheitliche Vorteile der körperlichen Aktivität unabhängig von Gewichtreduktion.
-verständliche und realistische Ziele
-weitere körperliche Aktivität nach Gewichtreduktion zur Gewichtstabilisierung

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4
Q

Fettstoffwechselstörungen

A

Unter einer Dyslipoproteinämie versteht man ein gestörtes Verhältnis der Lipoproteinfraktionen im Blutserum, besonders das Missverhältnis von HDL zu LDL.

-hohe HDL-Cholesterinspiegel schützen vor Atherosklerose.
HDL einzige lipoprotein, die aus der Peripherie Fett ins Leber transportiert.

-hohe LDL-Cholesterinspiegel fördern Atherosklerose

Diagnostik:
Gesamtcholesterins (norm <200mg/dl) und Triglyzeride (<150mg/dl) Bestimmung aus dem Serum
-LDL/HDL-Quotient <3,5. Erhöht >3,9

Therapiemaßnahmen:
-Veränderung der Lebensstil: Verzicht auf Alkohol und reduzierte Zufuhr schnell verstoffwechselbarer Ausdauertraining pro Woche, Ernährungsberatung
-Reduktion des Gewichts: sehr effektiv bei Abdominale Adipositas. bei höhe triglyceridwerte manche Patienten zeigen sehr deutliche Trygliceridsenkung nach wenigen Kilogramm Gewichtreduktion, bei anderen wenig Effekt.

generell Empfehlenswert ist eine ausgewogene Ernöhrung und vermehrte körperliche Aktivität mit dem Ziel Gewichtsnormalisierung.

Häufigste Ursache: Fehlernährung
Wichtigtes Symptom: artherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Spätsymptome
-Wichtigste Diagnostiche Maßnahmen: Messung des Cholesterins und Differenzierung in LDL- und HDL-Cholesterin
-Wichtigste Therapeutische Maßnahme: Umstellung der Ernährung auf Produkte pflanzlicher Herkunft

**Leitlinien Dyslipoproteinämie:
Lebensstil interventionen zur:

Reduktion der LDL-Wert:
-Reduktion der excessive Körpergewicht
-Erhöhung von Ballaststoffaufnahme
-Reduktion LDL fette einnahme (milchprodukte, rotes Fleisch, prozessiertes essen )

Reduktion der Triglycerid Wert:
-Reduktion der Alkohol einnahme
-erhöhung der alltägliche körperliche Aktivität
-reduktion der allgemeine Kohlenhydrate einnahme

Erhöhung der HDL-Wert:
-erhöhung der alltägliche körperliche Aktivität
-reduktion der Körpergewicht
-Erhöhung der Einnahme von “gute Fette”

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5
Q

arterielle Hypertonie

A

ist eine kardiovaskuläre Erkrankung, die durch systolische Blutdruckwerte ≥ 130 mmHg und/oder diastolische Blutdruckwert von ≥ 85 mmHg definiert ist.

top Risikofaktor für Aterosklerotische veränderungen (Bluthochdruck hat fast jeder dritte in Deutschland)

Arterieller Blutdruck = Herzzeitvolum (HZV) x totaler peripherer Widerstand (TPR)
wenn einer Parameter sich erhöht, erhöht sich das gesamte Blutdruck.

HZV: Herz pumpt in Ruhe 5L, beim aktivität 20L. Cortisol erhöht HZV
TPR: Gefäßwiderstand. Vasokonstriktion erhöht es

Einteilung:

-Primär: 90% der Fälle. ohne erkennbare Ursachen. essentielle oder idiopathische Hypertonie. viele Risikofaktoren spielen eine Rolle.
Na zufuhr zu hoch, K zu niedrig (Na zu hoch, wassereinsammlung in Extrazellulärraum (Gefäße) erhöht das HZV), Genetische Faktoren, Stress.

-sekundär: oft Nierenerkrankungen oder hormonelle Störungen

Symptome:
Frauen:
-Kopfschmerzen morgens
-Schlafstörungen
-Nervösität
-Übelkeit

Männer:
-Nasenbluten
-gerötetes Gesicht
-Kurzatmigkeit

Diagnostik:
24h RR Messung

Einteilung:
Kategorie
Optimaler Blutdruck < 120 < 80
Normaler Blutdruck 120–129 80–84
Hoch-normaler Blutdruck 130–139 85–89
Milde Hypertonie (Grad 1) 140–159 90–99
Mittlere Hypertonie (Grad 2) 160–179 100–109
Schwere Hypertonie (Grad 3) ≥ 180 ≥ 110
Isolierte systolische Hypertonie > 140 < 90

Therapie:
allgemein immer Lebensstil-Beratung/Anpassung

-Hochnormal und Grad I: Medikamentös bie Pat mit sehr höhen Risiko
ab Grad II sofortige Medikamentöse Behandlung mit regelmäßige Kontrolle

Basistherapie:
Veränderung der Lebensweise
-Körpergewicht reduzieren
-ausgewogene Ernährung (mehr Gemüse, Fisch, Nüsse, Olivenöl, reduktion vom Milchprodukten und rotem Fleisch)
-Verzicht auf Nikotin
-Einschränkung von Kaffee- und Alkoholkonsum
-regelmäßige Bewegung
-Entspannungstechniken
-Einschränkung der Kochsalzzufuhr auf <5g /Tag

Medikamentös:
-ACE Hemmer (angiotensin converting enzym) Angiotensin II verursacht vasokonstriktion, was BD erhöht. Hemmer hemmt die umwandlung von angiotensin I zu II
-Diuretika
-Kalziumantagonisten
oft 2 oder 3 kombiniert
selten Betablocker

Prognose:
50-60% entwickeln eine frühzeitige Arteriosklerose.
Folgeerkrankung: KHK, Linksherzhypertrophie, Herzinsuffizienz, Aortenaneurysma oder –dissektion, Hirninfarkte, pAVK, chronische Niereninsuffizienz
hypertensive Krise ab 230/130 mmHg

**Leitlinien art. Hypertonie
-Einschränkung der Kochsalzzufuhr auf <5g pro Tag
-Beschränkung des Alkoholkosums auf:
Männer < 14 Einheiten pro Woche (Wein: 1750ml, Bier: 3500ml “7-Bier”)
Frauen <8 Einheiten pro Woche (Wein: 1000ml, Bier: 2000ml)
(eine Einheit = 125ml Wein oder 250ml Bier)
-erhöhter Konsum von Gemüse, frischem Obst, Fisch, Nüssen, ungesättigten Fettsäuren (Olivenöl)
-Regulierung des Körpergewichts oder Taillenumfang bis zu Normwerte um den Blutdruck und das Kardiovaskuläre Risiko zu senken
-Regelmäßige aerobe Belastung (mind. 30min moderates Training 5-7 Tage pro Woche = 150-210min)
-Rauchen beenden.

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6
Q

Diabetes mellitus

A

ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel beruht und durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Sie ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen verbunden

Typ I:
5% aller Diabetiker
autoimmune Zerstörung der B-Zellen (insulinproduzierende Zellen) des Pankreas –> abslouter Insulinmangel
akute Entwicklung

Typ II:
95% aller Diabetiker
verminderte Insulinausschüttung und verminderte Insulinempfindlichkeit der Zielzellen durch Überanspruchung –> relativer Insulinmangel und Insulinresistenz.
überangebot Glukose –> körper produziert mehr insulin. wenn es permanent so ist, entsteht eine resistenz. passieren zwei sachen
1. fehlt die sensibilität der Insulin an der Zielzelle –> Insulinresistenz
2. B-Zellen werden insuffizient. Funktionsunfähig –> Insulinmangel
schleichende Entwicklung

Symptome:
-Leistungsminderung und Müdigkeit
-Heißhunger
-Schwitzen und Kopfschmerzen
-Glukosurie und Polyurie
-Juckreiz, Furunkel
-Potenzstörung, Amenorrhoe

Diagnostik:
-oGTT (oraler Glukosetoleranztest):
vorher 10h nüchtern (keine Nahrungsaufnahme)
Aufnahme von 75g Glukose in 5min
nach 2h > 200mg/dl → DM
140-200mg/dl –> gestörte Glukosetoleranz –> Prädiabetes

-Glykohämoglobin (HbA1c)
= Blutzuckergedächtnis
Glukose geht teilweise Verbindung mit Hämoglobin ein Anteil glukosebindenden Hämoglobins (Glykohämoglobin) am Gesamthämoglobin ist proportional zum durschschnittlichen BZ-Spiegel der vorangegangenen 1-3 Monate (norm: < 7%)
guter Parameter zur Verlaufskontrolle

Therapie Ziele:
-Normalisierung BZ Werte
-Normalisierung Triglyzeridwerte
-Regulierung Gewicht
-Schulung der Patienten
-engmaschige Kontrolle bei Schwangerschaft
-(Normalisierung Blutdruck)

diätische Therapie:
-Umstellung der Ernährungsgewohnheiten bei Typ II
-Anpassung der Nahrungsaufnahme an Insulindosis bei Typ I
Grundsätze:
-geringer Anteil Monosaccharide
-hoher Anteil an Polysacchariden und Obst und Gemüse
-3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten
-Nahrungsaufnahme sollte sich zu
50-60% aus Kohlenhydraten
30% aus Fetten
10-20% aus Eiweißen zusammensetzen
-Flüssigkeitsaufnahme auf Wasser und Tees beschränken
-körperliche Aktivitäten senken BZ Spiegel

oral medikamentöse Therapie:
nur bei Typ II möglich, da noch eigenständig Insulin produziert wird
-Biguanide: verzögern Kohlenhydratresorption, fördern Glukoseaufnahme, hemmen Glukoneogenese, senken Appetit
-Sulfonylharnstoff: stimulieren Insulinausschüttung
-Glitazone: erhöhen Insulinempfindlichkeit
-Glinide: kurzfristige Erhöhung der Insulinausschüttung

Insulintherapie:
-Insulingabe bei Typ I und fortgeschrittenen Typ II Diabetes
-meist subkutan appliziert

Unterscheidung nach Wirkzeiträumen
-kurzwirkend: nach 15-20min für 4-6h (z.B Actrapid)
-verzögernd: nach 30-90min für 9-18h (z.B Insuman Basal)
-langwirkend: nach 3-4h für über 24h (z.B. Ultratard)

akute Risikos:
-Hypoglykämischer Schock (bei falschdosierung der Insulin)
-Hyperglykämischer Schock
„Diabetisches Koma“ Coma diabeticum

bei unklarer Schockgenese mit Glukose antherapieren

Spätfolgen
-Diabetischer Fuß
-Polyneuropatie
-koronare Herzkrankheit
-Retino- und Makulopathie
-periphere arterielle Verschlusskrankheit

**Leitlinien Diabetes mellitus und prä-Diabetes
-Rauchen beenden
-reduktion der Kalorieneinnahme für Übergewichtige Pat.
-moderat bis hohes Ausdauertraining für mind. 150min pro Woche wenn nicht kontraindiziert

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7
Q

COPD

A

cronic obstructive pulmonar disease - chronische obstruktive Lungenerkrankung

ist eine Sammelbezeichnung für chronische Erkrankungen der Atemwege, die mit einer zunehmenden Einschränkung der Lungenventilation (Airflow) einhergehen. Sie gehört zur Gruppe der obstruktiven Ventilationsstörungen und beinhaltet die Kombination aus chronisch-obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem, und Asthma bronchiale als Teilkomponente (keine destruktion der Atemwege, deswegen reversibel).

obstruktive Störung
(symptom: Belastungsdyspnoe)

Lungenfunktionstest: Figur b) ventilationsstörung - obstruktiv
Ausatmung gestört
keine Auffälligkeiten beim Einatmung (PIF ungeändert)
(beim Einatmen, erweitern sich die Atemwege und die Obstruktion spielt keine große Rolle)
PEF als messwert wichtig

*Lungenemphysem: (Diffusion- Ventilationsstörung)
Def: eine irreversible Erweiterung der Lufträume distal der terminalen Bronchiolen, durch Destruktion des Lungenfuktionsgewebe (lungenparenchym).

das Lungenephysem tritt meist in Rhamen einer COPD auf, obwohl es auch isoliert auftretten kann.

Ätiologie:
Die häufigste Ursache (> 90%) eines Lungenemphysems ist das inhalative Zigarettenrauchen, das zur Entwicklung einer COPD führt. Dabei stellt auch das Passivrauchen ein bedeutsames Risiko dar (permanente mikroentzündung mit Nikotin als Giftstoff)
Weitere, seltenere Ursachen sind:

-Exogene Noxen: Gase, Feinstäube, Smog
-Virusinfektionen der Lunge
-genetische Faktoren (z.B. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel): enzym entscheident für die Wandstärke der Alveolen,
wenn nicht mehr da ist, geschädigung der Wände.

Klinik: Belastungsdyspnoe und in fortgeschrittenen Stadium zu Ruhedyspnoe, eingeschränkter Körperliche Mobilität und Zeichen einer Rechtsherzbelastung.

Diagnostik:
Auskultatorisch findet sich ein leises Atemgeräusch mit Giemen und Brummen. Es entwickelt sich ein Fassthorax. Spirometrie und thorakale CT, Labormesisch ist an einen alpha1-Pi-Mangel zu denken.

Therapie und Prognose: entscheidend –> Rauchverzicht. Therapie nach Leitlinien der COPD.
bei alpha1-Pi-Mangel Substitution (auch beim angeborene Mangel früher Substitution)

Typisches Bild: Pink Puffer
bestimmten Patiententyp mit schwerer COPD, bei dem das Lungenemphysem im Vordergrund steht.
-Dyspnoe
-hörbare erschwerte Atmung
-Kahexie ( kommt durch die erhöhte Atemarbeit zustande)
-hypertrophe Sternocleido und andere Einatemhilfsmuskeln durch Palpation erkennbar.
-extrem viel einatmenarbeit notwendig (vermehrte Einsatz der inspiratorische Hilfsmuskeln)
-vorgeneigt gestütz “Tripod”-Position. (Schwerkraft hilft mit vorneigung in die Einatmung) + (pectoralis major wird punktum fixum und wird als einatemmuskel benutzt)
-paradoxe Atmung, deswegen Hose offen
-Husten meist nicht so presenz und wenn, dann trocken,
-Hautfarbe “pinnk” oder normal: sie haben kein CO2 diffusionsproblem da CO2 diffundiert 20x besser als O2. dadurch kann das CO2 ausgeatmet werden und sie entwickeln keine Zyanose)
-Fassthorax: gesamte Brustkorb nach ventral gehoben, Rippen stehen waagerecht.
-Auskultation: abgeschwächte Atemgeräusche; kein Sekret, massive Überblähung.
-Perkusion: hypersonorität
-verschieblichkeit der Lungengrenzen deutlich reduziert und die liegen viel zu tief (Lungen dehnen sich in alle Richtungen, auch nach unten)

Inspiratorische Atemhilfsmuskulatur:
-M. sternocleidomastoideus
-M. scalenii
-M- pectoralis major et minor
-M. serratus posterior superior
-M. serratus posterior inferior
-M. serratus anterior
Der Musculus pectoralis major ist im Kutschersitz der stärkste inspiratorische Atemhilfsmuskel.

PT bei Pink Puffer
Hauptproblem: Dyspnoe
Ziel: die Beluftung von bereiche wo es noch keine Lungenemphysem gibt (perkusion wo nur den Sonor statt hypersonorität, Auskultation; wo ich besonders gut Geräusche höhre)
Mit: packegriffe, Kontaktatmung
Oder besser: Euler-Liljestrand-Mechanismus: durch bestimmte Lagerungen
Lange postinspiratorische Pause oder Positive Ausatemwiderstände (niedrig um die Emphyseme nicht zu begünstigen) erhöht die ausatmungszeit und gibt mehr Zeit für die Gasaustausch
Er muss NICHT mehr einatmen, keine Atemvertiefende Übungen (Lungen sind in eine Permanente inspirationsstellung, wenn wir zusätzlich weitere Einatemvertiefende Maßnahmen einsetzen vergünstigen wir die Überblähungen)
-Atemlenkungsübungen
-Nasenclips am Krankenhaus um die O2 conzentration zu verbessern (wenn die Pat nicht permanent durch den Mund atmen) –> oft ineffizient

Hauptziel: Sauerstoffsättigung normalisieren
-Sauerstofflangzeittherapie
-Perfusion der nicht emphysematischen Areale –> Lagerungstherapie (Schwerkraft) gesunde Areale zeigen nach oben
-Atemlenkung in nicht emphysematische Areale (Kontakt, Packe-, Haltegriffe, Heiße Rolle)
-über konstanten PEP mehr Zeit zur
O 2 Diffusion schaffen (Lippenbremse, Strohhalm, PEP Gerät, …)

-Therapeutische Volumenreduktion:
—PIR für Zwerchfell: daumen entlang rippenbogen, pat spannt gegen dieser widerstand während der einatmung das Zwerchfell
—aktivierung des M. Transversus abdominis bei expiration
—lippenbremse
—unterstützung der Expiration zur Entblähung: komprimierung des Thorax in Seitenlage. Ausgeatmet wird über die Lippenbremse, um einen Tracheobronchialkollaps zu vermeiden.

*cronische Bronchitis:
Def:
Als Bronchitis wird eine Entzündung der Atemwege im Bereich der Bronchien bezeichnet.
eine chronische Bronchitis liegt vor, wenn bei einem Patienten in 2 aufeinanderfolgenden Jahren in mindestens 3 Folgemonate Husten und Auswurf bestehen.
eine einfache chronische bronchitis liegt vor, wenn lediglich eine chronische bronchiale Hypersekretion mit Husten und Auswurf (ohne Luftnot) besteht.

Epidemiologie:
chronische bronchitis 15% der Männer, 8% der Frauen und ca. 10% der Erwachsenen erkrankten an einer COPD

Ätiopathogenese: Hauptursache der chronisch-obstruktiven Bronchitis ist das Zigarettenrauchen (kontinuierliche entzündung der Schleimhäute). Rezidivierende virale infekte können eine bakterielle Exazerbation bewirken.

Pathophysiologie:
Auslöser der chronischen Bronchitis sind lokale Entzündungsprozesse der Bronchialschleimhaut durch mikrobielle Infektionen oder Noxen (Stoff oder Umstand, der eine schädigende Wirkung auf den Organismus ausübt; Rauch, Feinstäube). Entzündungsmediatoren induzieren Umbauprozesse des Bronchialepithels mit folgendem histopathologischen Befund:

-Metaplasie der Bronchialschleimhaut: Das spezialisierte respiratorische Epithel (Flimmerepithel) wird im Bereich des Schädigungsherdes durch funktional minderwertiges Plattenepithel ersetzt.
-Hyperplasie der Becherzellen: Die Hyperplasie der kleinen Bronchialdrüsen führt zu einer Erhöhung der Sekretviskosität (Dyskrinie) bei gleichzeitiger Hypersekretion.
Verlust des Flimmerepithels, Dyskrinie und Hypersekretion verursachen zusammen eine massive Einschränkung der mukoziliären Clearence (Als mukoziliäre Clearance bezeichnet man den vom respiratorischen Epithel getragenen Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien). Es kommt zur Anschoppung des Sekretes mit nachfolgendem Bronchialwandödem. Bei längeren Verlaufsformen entsteht eine bronchiale Hyperreagibilität. Diese äußert sich in einer reizbedingten irreversible Obstruktion der Bronchien und im Lauf der Jahre führt das zu einer progredienten Destruktion des Lungengewebes mit der Entwicklung eines Lungenemphysems.

kann trotzdem zu einer Lungenemphysem führen; während de Einatmung erweitern sich die Atemwege (unterdruck), in der Ausatmung verkleinern sich , die Bronchialwände sind durch die chronische Entzündung abgeschwäscht und dadurch entsteht ein großes risiko, dass die Bronchialwände kollabieren oder sich zusammenklappen. “Air trapping” kommt als gegen Mechanismus um in die Alveolarraum druck zu erzäugen. das führt aber oft dazu, dass es sich einen Lungenemphysem entsteht. (bessere Mechanismus: Lippenbremse beim Ausatmen “positive expiratory pressure”
Kräftigung der Ausatmenmuskeln ist nicht eine eigeeignete Maßnahme, da das Problem nicht ist, dass die Pat. nicht genug Kraft zum Ausatmen haben.

Zunahme des Residualvolums mit verschiebung der Atemruhelage zur Inspiration.

Klinik:
Husten mit Auswurf und Belastungsdyspnoe

Typisches Bild: Blue Bloater
-Husten mit Auswurf
-bläuliche verfärbung (Zyanose): CO2 bleibt am Eritrozyten “air trapping” wehrend der Ausatmung ist der thorakale Druck sehr hoch, entzündete instabile Bronchien kollabieren und Pat kann nicht ausreichend ausatmen (auch so kann sich eine Lungenephysem entwickeln)
-expiratorische hypertrophe muskulatur.
-Palpation: erhöhte tonus der expiratorische Hilfsmuskulatur
-Fingern durch langhaltende Sauerstoffmangel –> Uhrglasnägel Trommelschlegelfinger
-eher “Bloated” “aufgedunsen”
-keine Dyspnoe
-Auskultation: Sekret; rassel geräusche entw. trocken oder feucht, grobbläsige. Brummen (frequenzveränderung)
-Bronchiophonie: positiv in manche areale
-Stinnfrenitus: auch in manche areale positiv
-Perkussion: hyposonorität
-verschieblichkeit dder Lungengrenzen deutlich reduziert

Exspiratorische Atemhilfsmuskulatur:
-M. rectus abdominis
-M. transversus abdominis
-M. obliquus externus abdominis
-M. obliquus internus abdominis
-M. quadratus lumborum
-M. latissimus dorsi (“Hustenmuskel”)
-M. transversus thoracis

Diagnostik:
(abgrenzung von anderen Erkrankungen (v.a. Asthma bronchiale aber auch Linkherzinsuffizienz, Bronchiektasen und Bronchialkarzinom) und die Bestimmung des Schwergrades
-Labor: Blutgasanalyse (Hypoxämie und/oder Hyperkapnie), Blutbild und CRP
-Lungenfunktionsanalyse: Lungenfunktionsverlust. bei obstruktion sind FVC und FEV1 vermindert, die Reristance (Atemwegswiderstand) ist erhöht.
-Bildgebende Verfahren: Röntgen-Thorax-Übersicht
-HRCT
-EKG und Echokardiographie (Ausmaß der Rechtsherzbelastung)
-Belastungstests: körperliche Leistungsfähihkeit (6-Minuten-Gehtest)

Differenzialdiagnose Asthma
-Alter bei Erstdiagnose:
COPD: meist zw. 50-60.LJ
Asthma: meist in Kindheit oder Jugend

-Tabakrauchen
COPD: direkte Zusammenhang
Asthma: keine Kausalität

-Atemnot
COPD: bei Belastung
Asthma: anfallsartig

-Verlauf
COPD: progredient
Asthma: variabel, episodisch

-Allergie
COPD: selten
Asthma: häufig

-akute reversibilität der Obstruktion:
COPD: nicht oder eingeschränkt reversibel
Asthma: gut reversibel

-pathologisch-anatomische Unterschiede
COPD: strukturelle Veränderung, periphere Atemwege betroffen
Asthma: funktionelle Veränderung, zentrale Atemwege betroffen

“eine anfallsartig auftretende Atemnot ist nicht typisch für die COPD, sondern für ein Asthma bronchiale.”

Schwergrad:
*I (leichtgradid):
FEV1 >80% des Sollwerts.
FEV1/VC <70%.
mit oder ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Dyspnoe. -evtl. bei starker körperliche Belastung)

*II (mittelgradid):
FEV1 50-<80% des Sollwerts.
FEV1/VC <70%.
mit oder ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Dyspnoe)

*III (schwer):
FEV1 30-<50% des Sollwerts.
FEV1/VC <70%.
mit oder ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Dyspnoe)

*IV (sehr schwer):
FEV1 <30% des Sollwerts oder <50% des Sollwerts mit chronische respiratorische Insuffizienz.
FEV1/VC <70%.
Pat. kaum belastbar, Zeichen eines Cor pulmonale, einer Hypoxämie mit Polyglobulie und meist einer Hyperkapnie.

(FEV1: forziertes expiratorisches Volumen in einer Sekunde (Einsekundenkapazität). VC: inspiratorische Vitalkapazität)

Therapieziele:
-linderung der Symptomatik
-Verbesserung der Lebensqualität
-Verzögerung der Progredienz
(Erfolg schwergradabhängig)

Medikamentöre Beandlung:
-Bronchiodilatatoren: schnell wirksame oder lang wirksame inhalative Anti-cholinergika und ß2-Sympathomimetika
-Inhalative Glukokortikoide (lindert Entzündungsprozesse)
-Roflumilast

Rehabilitationsmaßnahmen:
erhalt der körperliche Mobilität und beinhalten u.a. körperliches Training (Lungensportgruppe), Atem- und Physiotherapie (Ausdauer und Krafttraining)

-Apparative/operative Behandlung:
-O2-Langzeittherapie wenn die Sauerstoffpartieldruck zu niedrig ist.

Therapie der Exazerbation (Verschlechterung):
die COPD-Exazerbation ist eine ernste Erkrankung, die eine konsekuente Behandlung erfordert. Diese beinhaltet intensivierte antiobstruktive Therapie, Antibiotika, Kortikosteroide und evtl. O2-Therapie.

Asthma???

BB Zielstellung in der PT:
Hauptziel: Reinigung der Atemwege

Erkennen, wo en Sekret sich befindet (bronchiophonie)

Maßnahmen an einnahme von Sekretolitika anpassen. Nach 30min Einnahme sehr effektive Sekret
abtransportierende Maßnahmen

  1. Sekret muss abgelöst werden (flüssiger machen), oft medikamente.
  2. Dannach sekret von den wänden lösen: intrabronchiale vibrationen.
  3. Dannach Sekret richtung mundhöhle transportiert werden: Atmungstechniken (Atemtechniken), Autogene drainage, Drainage Lagerungen (angepasst an wo den Sekret sich befindet), Active cicle of breathing techniques usw.
  4. Abhusten: nicht jeder Hustenreiz sofort umsetzen, sondern etwas unterdrucken und wenn es nicht mehr geht dann kräftig Husten. Wenn wunden im Thorax dann Schutzmaßnagmen (kissen umarmen unw.)

mit Atmungstechniken: Modifizierte forced expiratory Technique, LEGOS, modifizierte Autogene Drainage
+
Heiße Rolle: auf dem Thorax lösst sekret (funktioniert)

Schulung: Ausatemwiderstand; Lippenbremse (eigentlich immer), Ausatemtrainer (täglich mal ab un zu), Atmungstechniken

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8
Q

PT bei COPD

A

Therapie nach Symptome und Leistungsfähihkeit nach Leitlinien der Niderlände

symptome Fragebogen:
-CAT (Fragebogen, mit dem der Schweregrad der Lungenerkrankung festgestellt werden kann. Einschätzung von Beschwerden und Einschränkungen im Alltag.) <10 low. 10>middle<17. >18high
-CCQ

Patienten mit niedrige Symptomatic oder moderate aber Körperlich aktiv (körperliche Leistung: >70% des 6mgt normwert (normwert für gesunde mind. 600m) und Körperliche aktivität: >5.000 Schritte am Tag) –> therapie: anpassung des Lebensstyls “wenn nötig”.

Pat. mit moderate Symptomatik mit wenige Leistungsfähigkeit (< 70% des Sollwerts 6mgt) oder höhe Symptomatik –> neben Lifestyleberatung; Ausdauertraining und Krafttraining

bei schwere Symtomatik oder exazerbation –> Interdisziplinäre Lungenrehabilitation

Verschiedene Aspekte der Therapie bei Körperliche funktionen:
-körperliche Leistungsfähihkeit: mit Tests messbar; Muskelfunktion, Gleichgewicht, algemeine Leistungsfähihkeit.
-körperliche Aktivität: Verhalten, mit Apps, Smartwatch messbar.
-Respiratorisches System: Funktionfähigkeit der Atemmuskulatur, Haltung, Atmungsrhytmus, Atemwegsreinigungfunktion.

*Lebensstilanpassung: Tabakentwöhnung eine relevante Verbessuerung der Symptomatik kann nut mit totaler Abstinenz erreicht weden. Maßnahmen: Dokumentation der Rauchgewöhnheiten, motivierende Beratung und schulung der Risiken, Einverständnis, kombinierte Maßnahmen (Verhaltenstherapeutisch und medikamentös).

*Optimierung der körperliche aktivität: Informierena über die Relevanz von körperliche Ativität im Alltag und im Training und die positive einfluss auf die Erkrankung, inklusive die Sprechung von Ängste und Barrieren. Ausmaß der körperliche Aktivität erfragen und motivieren, angepasst an die individuelle Voraussetzungen.
Typische Barrieren: Angst vor Dyspnoe, Einschränungen wegen andere Krankheiten (Herz-Kreislauf, Arthrose, etc.), Übergewicht, Antriebslosigkeit, Soziales Umfeld (pflegebedürftigte Angehörige).

*körperliche Leistungsfähihkeit: Ausdauer / Intervales training, Krafttraining, Gefäßtraining, O2 therapie, Elektrotherapie (faradische Schwellstrom)

**Ausdauertraining:
-Häufigkeit: 3-4 Tage pro Woche am anfang, dannach als Aufrechterhaltung 1-2 mal pro Woche
-Intensität:
ausdauer 60-80% maximale kapazität.
interval: 85-100% der maximale Kapazität
an die Symptome angepasst: 4-6 Borgskala
-Art: je nach Pat. wunsch, empholen Laufband oder Ergometer
-Dauer:
ausdauer: mind. 10min
interval: 30-60sec mit 1-2min Pause
totale Zeit pro session: 20-60min.

**Krafttraining:
-Häufigkeit: 2-3 mal die Woche sowohl am anfang als auch für dannach
-Intensität: 60-80% der maximale Kraft
-Art: je nach Pat. Ziel aber empholen Gerät- und Funktionellestraining für große Muskelgruppen sowohl am Obere- als auch Untereextremität
-Dauer: 2-5 Sets 8-15 Widerholungen mit mind. 2min Pase zw. Sets

IMMER:
-davor Belastungstest unbedingt (ergometrie) und mit Ergebnisse dann die Abstufung und Trainingprametern wählen.
-paO2 >90%
-<90% über 10min nach Pause Arzt kontaktieren.
-<85% Sättigung sofort Abbruch und Arzt kontaktieren.

Interventionen für das Atmungssystem
-respiratorisches Msukeltraining (nur für Pat. ohne Lungenephysem), mit verschiedene Geräten, mind 5mal die Woche 1-2 mal am Tag (30 Atemzüge pro Session, jede session ungef. 5min). dosierung: so anstrengend dass Pat 5min das halten können, Zwingenkombiniert mit Ausatemwiderstand.
-Atmungstechniken: Ziel: Verbesserung der Dyspnoe. Lippenbremse, Atemerleichternde Stellungen, Atemlenkungsübungen.

*Stressreduzierende Maßnahmen oder entpannungstechniken

*Haltung Verbesserung/Anpassung: Atmungstechniken und Aktivitäten mit vorgeneigte Haltung, auch mit Arme an den Oberschenkel getütz. auch nach körperliche Aktivität.

*Sekretlösende Maßnahmen: Aktive Techniken:
-Drainagelagerungen: für Sputummengen von mehr als 30ml am Tag. dafür muss man wissen, wo das Sekret sich lokalisiert. zuerst die stärker betroffene Lungenareale. immer zw. Lagewechsel muss abgehustet werden um die Vershiebung des Sekrets in andere Lungenabschnitte zu vermeiden. Max. 3 Drainagelagen hintereinander. Lage: wo Sekret sich befinde soll überhalb der Trachea stehen.
-Gerätanwendung: Oszilierende PEP, Acapella, Peak flow (indirekt parameter für die offenheit bzw. obstruktion der Bronchien (für chronische Bronchitis oder allgemein COPD) auch nach clearence als messung wirksamkeit der Therapie).
-Atmungstechniken: geht darun die entsprechenden Luftbewegungen so zu steuern sodass das Sekret richtung obere Atemwege transportiert werden. adhesion der Sekret zu ermöglichen = stark ausatmen (bronchial wände verängen sich, bronchialwände zueinander bewegen), langsam einatmen visköslosend. Dauer: 5-10min, stündlich gerne, aber davon abhängig, ob der Pat. es alleine umsetzen kann oder wieviel sekret noch da ist.

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9
Q

Pneumonie (Lungenentzündung)

A

restriktive Störung
(symptom: Ruhedyspnoe, Husten)

entzündung der lungenparenchym (Die Alveolar­wän­de aus­klei­den­de, dem Gas­austausch die­nen­de Epithel­zellen)

Def:
akute oder chronische Infektionskrankheiten der Lunge, die durch Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten verursacht werden.

Einteilung nach Erreger:
-bakteriell
-virale

Einteilung nach Aufenthaltsort der Infektion:
-CAP (comunity acquired pneumonia): erworben außerhalb des Krankenhauses. (häufigste Erreger: Streptococcus pneumoniae (Bakteriell))
-HAP (Hospital acquired pneumonia): Pneumonie die 48h nach Krankenhausaufnahme auftretten. (häufigste Erreger: Staphylokokken, Bakterie) (nosocomiale) schwer erkennbar da Pat. oft schwere Vorergrankungen.

Einteilung nach klinischem Verlauf
-typische Pneumonie: alveoläre Pneumonie (Bakteriell)
-atypische Pneumonie: interstitielle Pneumonie. (Erreger: Viren, SARS-CoV2)

Klinik:
-Typische Pneumonie (alveoläre, bakteriell): plötzlicher Beginn, hohes Fieber, Schüttelfrost, schweres Krankheitsgefühl, trockener Husten.

-atypische (interstitielle, Viral): beginn oft schleichend. Leichtes fieber, geringer Husten und langsam zunehmende Atemnot, ansteigende Entzündungsparameter.

Diagnostik:
-Anamnese
mit ausreichender Sicherheit gestellt, wenn Hauptkriterium (apparativer Befund) und 2 Nebenkriterien (klinischer Befund) nachgewiesen werden können:
-apparativer Befund: neues infiltrat in der Röntgen-Thorax-Übersicht (Verschattet –> flüsigkeitansammlung, verdichtung der Gewebe)
-klinischer Befund: Fieber, Husten (trocken oder produktiv), blutig tingierter Auswurf, typischer Auskultationsbefund (fein- bis mitelblasige Rasselgeräusche, Knackgeräusche, Bronchiophonie) CAP wert (Labor)

CURB oder CRB-65 zu Risikoeinschätzung: CURB (also, 1Punkt) hoch, intensive medizinische Betreuung.

Therapie:
-immer Antibiotikatherapie

Supportive Maßnahmen:
-Antipyretika
-Antitussiva, Sekretolytika
-ausreichende Flüssigkeitzufur
-Physiotherapie

kontrolle zur erkennung der Fieberabfall, abnahme von CRP (Entzündungswert) und Leukozytenzahl BSG = Blutsenkunsgeschwindigkeit)

Verlauf und Komplicationen:
-bei einer unkomplizierten CAP bessert sich der klinische Befund unter Therapie nach etwa 3 Tagen.
-ein schwerer Pneumonieverlauf ist bei einer Verschlimmerung der Grunderkrankung zu befürchten. es kann zu respiratorischer Insuffizienz und Sepsis kommen (durch PH veränderung).

Typische Komplikationen sind:
-Lungenabzess (Hohlraum in der Lunge, der mit Eiter gefüllt ist. Aufgrund einer Entzündungsreaktion stirbt Lungengewebe ab (Nekrose) und es entsteht eine Eiterhöhle).
-kamifizierende Pneumonie (fleischartige Verdichtung des Lungengewebes durch Bildung von Granulationsgewebe)
-parapneumonischer Erguss (Ein parapneumonischer Erguss ist ein Pleuraerguss, der durch Übertritt von Bakterien in den Pleuraspalt neben einem Pneumonieherd auftritt.)
-Pleuraempyem (Ansammlung von Eiter in der Pleura)

Prävention:
Pneumokokkenschutzimpfung sowie Grippeschutzimpfung für Risikogruppen:
->60Jahre
-Immundefekte
-Herz-Kreislauf-Erkrankungen
-chronische Krankheiten der Atmungsorgane
-Diabetes mellitus
-andere Stoffwechselkrankheiten
-chronische Nierenkrankheiten
-neurologische Krankheiten

PT:
Euler-Liljestrand-Mechanismus (hypoxic pulmonary vasoconstriction): gute luftung der Lunge –> bessere Durchblutung
bessere DB –> bessere antikörper abwehr (mehr verfügbar)
weniger beluftet: mehr potenziell einer Lungenentzündung

Wenn wir Atemtherapie machen und Pat noch Fieber haben, dann –> Euler-Liljestrand-Mechanismus (hypoxic pulmonary vasoconstriction): Die Lungenstrombahn ist das einzige Gefäßgebiet des menschlichen Körpers, in dem eine Hypoxie ( Minderversorgung mit Sauerstof) nicht eine Vasodilatation, sondern eine Vasokonstriktion hervorruft. Das Lungenparenchym in der kurzgeschlossenen Region wird weniger durchblutet. Bei krankheitsbedingten Ventilationsstörungen wie im Falle der Pneumonie werden durch die Vasokonstriktion schlechter ventilierte Abschnitte minderperfundiert (minderdurchblutet), besser ventilierte hingegen besser durchblutet. Es findet also eine Umverteilung des Blutes statt.

Vorinformationen: Zur Abklärung, ob eine physiotherapeutische Behandlung angezeigt ist, benötigt man in jedem Fall einen tagaktuellen
Laborbefund, ein rezentes Thoraxröntgen und einen Auskultationsbefund zur Entscheidungsfindung. Außerdem ist dazu
die Beurteilung des klinischen Zustandsbildes inkl. Messung der Körpertemperatur mit Angabe, ob fiebersenkende Mittel verabreicht wurden, erforderlich.

wichtig: akute entzündung KEINE Atemtherapie; kann in die Blutbahnen weitergeleitet werden
kann und zu eine echte Sepsis führen.
Entzündungwehr (CRP erhöht; wichtige mediator von Entzündungsreaktionen und Leukositose (erhöhte Leukozit wert) auch BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) erhöht.

erhöhte Körper T zeigt auch, dass eine Infektion noch nicht beherrscht ist. mind. 7 Tage post infektionanfang soll der Pat sich erhohlen.

Prophylaxe:
Lungenentzündungen vorbeugen vor eine OP:
-in KK: maximale lungenventilation alle Lungenareale
zu Hause davor: inspiratorisches Muskeltraining (!!!)

inspiratorisches Muskeltraining: IMT geräte mit wiederstand
wiederstand einstellen sodass15min gerade so erträglich sein kann (3xTäglich)
2 Wochen vor OP (aufenthaltsdauer deutlich verkürtz und risiko pneumonie senkt)

PT-Anamnese:
Symptomanamnese
-Atem- und bewegungsabhängige Schmerzen
-Schwindel
-Borg-Skala für Atemnot in Ruhe 8 (0–10) (besser in Deutschland die modified Medical Research kouncil Skala mMRC-Grad)
-Husten trocken (später, nach Fieberrückgang: produktiv, zähflüssig, mit grünlichem Auswurf)

Sozialanamnese

mMRC Skala:
*Grad 0: Atemnot bei Schweren Anstrengungen
*Grad I: Atemnot bei schnellem Gehen oder bei leichten Anstiegen
*Grad II: Langsameres Gehen als Gleichaltrige aufgrund von Atemnot
*Grad III: Atemnot bei Gehstrecke um 100m
*Grad IV: Atemnot beim An- bzw. Ausziehen

PT Diagnostik:
Inspektion, Palpation, Auskultation, Perkusion: auskltation wo genau ist Sekret? (z.B. bronchiophonie, differenzierung re, li, oberen, unteren Lappen)
inspektion der Haut, Blaue Flecken? Atmung, eine seite mehr als andere Beluftet, Bauchatmung?
Palpation: Atemhilfsmuskulatur tonus

Ziele:
-sekretmobilisation und abtransport
-schmerzreduktion
-normalisierung der Atemhilfsmuskulatur
-erhöhung der Sauertstoffsättigung

-Patienten mit primärer unkomplizierter Pneumonie sollten nicht routinemäßig mit sekretmobilisierenden Maßnahmen behandelt werden; einzige Maßnahmen, um die Diffusionsstörung zu behandeln, bestehen üblicherweise in der Verabreichung von Antibiotika und Sauerstoff – PEP sollte in Erwägung gezogen werden (um den körper mehr zeit zu geben braucht bei Ausatmung mehr Zeit (länger Zeit gasaustausch zu organisieren)

-Zur Schmerzreduktion und Verbesserung der Atmungsmechanik ist ein Rippengurt indiziert – sind Rippen ausreichend stabilisiert, können Lagerungen für Patienten mit abklingender Pneumonie zur Ventilationsverbesserung (kaum Drainageeffekt!) durchgeführt werden.

-nutzen Sie physiologische Formen der Inspirationsvertiefung mit PEP, wie Mobilisation aus dem Bett, Durchführung von ADL (selbstständige Körperpflege, Essen bei Tisch), Bewegungsübungen im Bett, Gehen auf Flur, … - ergänzend können volumenorientierte Spirometer (Atmungstrainer) eingesetzt werden (=Empfehlung zur stationären Pneumonieprophylaxe) + Lippenbremse

-bei persistierender Sekretproblematik sind Clearance-Maßnahmen angezeigt – nach Einnahme von Sekretolytika (30-60min) eignen sich apparative Verfahren (VRP-Flutter, Acapella, u.a. erzeugen vibrationen von innen (intrabronchial)) und therapeutische Atmungszyklen (z.B. ACBT), inspirationvertiefende Maßnahmen.
PEP (Liippenbremse) um die Expirationszeit zu Verlängern und mehr Zeit für die Diffusion geben.

-Kräftigung inspiratorischer Muskeln prästationär/präoperativ (Prähabilitation) scheint sich positiv auf Komplikationsraten und Aufenthaltsdauer auszuwirken.
3x Täglich 5 min
Wiederstand der inspiration soll noch tolerierbar sein
PIP/IMT Atmungsgerät

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10
Q

Leitsymptome der Pulmologie

A

-Husten - Tussis (Medikament: Antitusiva): akutes Husten <3W. Chronisch >3Wochen. jeder Husten die mehr als 3 Wochen dauert, muss abgeklärt werden.

-Geräuusche (Stridor,

-Dyspnoe (Atemnot): unterscheidung zw. Belastungs- und Ruhedyspnoe, und akute und chronische Dyspnoe (akut: Lungenödem, Asthma bronchiale, Lungenembolie. chronisch: Linksherzinsuffizienz, COPD, interstittieller Lungenkrankheit)
MRC (medical research council) Dyspnoe Skala:
*Grad 0: keine Dyspnoe, Atemnot nur bei deutliche körperliche Anstrengung
*Grad 1: leichte Belastungsdyspnoe, Kurzatmigkeit bei raschem Gehen oder leichtem Anstieg
*Grad 2: mäßige Belastungsdyspnoe, Kurzatmigkeit bei normalem Gehen auf der Ebene, Gehpausen zum Luftholen auch bei eigenem Tempo.
*Grad 3: schwere Belastungsdyspnoe, Pausen beim Gehen nach einigen Minuten oder nach etwa 100m im Schritttempo
*Grad 4: sehr schwere Dyspnoe (Ruhedyspnoe), zu kurzatmig, um das Haus zu verlassen; Luftnot beim reden und/oder Anziehen

-Blau verfärbung (Zyanose):
*Zentrale: Haut und Schleimhaut
*periphere: nur Haut, Schleimhaut bleibt rosa

-Expectoration: Auswurf/Bronchialsekret, normal farblos-glasig. weiß –> virale Infektion
gelb- grün –> bakterielle Infekt
rot –> Blut, alarmsymptom für Bronchialkarzinom, Tuberkulose, Lungenembolie, Pneumonie.

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11
Q

allgemein SKL in der Pulmologie

A

Anamnese:
typische Leitsymptome, Nikotinkonsum, Familienanamnese, Berufs- und Umgebungsanamnese, Allergieanamnese.

körperliche Untersuchung: Inspektion, Palpation, Perkusion, Auskultation.

Labordiagnostik: Entzündungsparameter (Blutsenkungsgeschwindigkeit und Leukozitwerte erhöht), immunologische Parameter, Allergieparameter, Tumormarker, ACE.

Lungenfunktionsanalyse: Spirometrie, Ganzkörperplethysmographie, inhalative Provokationstests, Diffusionkapazität, Lungen-Compliance.

Blutgasanalyse: invasiv (arterielle Punktion) oder nicht invasiv: Pulsoxymetrie)

Spiroergometrie: Beurteilung der körperlichen Belastbarkeit.

bildgebende Verfahren: Röntgen-Thorax-Übersicht, CT, MRT, thorakale Sonografie, perfusions-Ventilations-Szintigrafie, Bronchografie, FDG-PET

invasive Methoden: Bronchoskopie, transthorakale Lungenbiopsie, Pleurapunktion, Thorakoskopie.

Allergiediagnistik: Hauttests (Prick- Reibtest), Gesamt-IgE, allergenspezifisches IgE

kardiologische Techniken: Echokardiographie, Rechtsherzkatheter.

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12
Q

normwerte Sauerstoff- und Kohlendioxidpartialdruck

A

vor Austausch:
paO2: 40 mmHg
paCO2: 45 mmHg

nach Austausch:
paO2: 100 mmHg
paCO2: 40 mmHg

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13
Q

KHK - Koronare Herzkrankheit

A

Definition:
-Folgen einer arteriosklerotisch bedingten Stenose (Verängung) der Koronargefäße, die zu einem Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und –angebot der Herzmuskulatur führt (Myokardischämie).
verläuft lange asymptomatisch und wird zumeist erst ab einer Lumeneinschränkung von >70% klinisch manifest.

Duale Reihe Def.:
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die Manifestation der Atherosklerose an den Koronararterien. Die Atherosklerose führt zur Bildung von Plaques und zu einem unterschiedlichen Ausmaß an Kalkeinlagerungen in die Schichten der Gefäßwand. Dadurch kommt es zu einer Verengung (Stenosierung) der Koronararterien, wodurch ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffverbrauch des Herzmuskels entstehen kann (Myokardischämie). Neben einem stummen Verlauf manifestiert sich die KHK klinisch in Form der stabilen Angina pectoris und des akuten Koronarsyndroms.
Weitere Folgen sind potenziell lebensbedrohliche Arrhythmien und eine durch die Schädigung des Myokards verursachte Herzinsuffizienz.

Erstmanifestation der KHK erfolgt bei:
-40% der Patienten als Angina pectoris
-40% der Patienten als Herzinfarkt
-20% erleiden einen plötzlichen Herztod

Epidemiologie:
-Häufigste Todesursache in den Industrienationen
-Langzeitprävalenz für Männer 30% und bis zu 15 % für Frauen; Frauen typischerweise gehäuft ab dem 5. Lebensjahrzehnt betroffen (Östrogenschutz = Östrogen
fördert die Erweiterungsfähigkeit von Herzkranzgefäßen, hält das LDL-Cholesterin niedrig und das HDL-Schutzcho­lesterin hoch.)

Ätiopathogenese:
1. Makroangiopathien durch Verengung großer Koronargefäße infolge Arteriosklerose
2. Mikroangiopathien infolge art. Hypertonie, Diabetes mellitus, Vaskulitiden
3. Koronarspasmen, Embolien in Koronararterien, Gefäßanomalien

alle 3 zusammen oder getrennt führen zu eine Lumeneinengung der Koronargefäße wo Widerstand erhöht ist, DB sinkt und dadurch entsteht ein Missverhältnis zwischen O2 Bedarf und angebot –> Myokardischämie

Risikofaktoren:
Hauptrisikofaktoren:
-Bluthochdruck
-Diabetes mellitus
-Fettstoffwechselstörungen
-Zigarettenrauchen

Andere Risikofaktoren:
-Adipositas
-Bewegungsmangel
-Glukosetoleranzstörung (Diabetes-Vorstufe)
-Veränderungen im Gerinnungssystem
-chronische Entzündungszustände
-Stress

Einteilung:
-nach Anzahl der betroffenen Herzkranzarterien
*Eingefäßerkrankung: Einer der drei Hauptäste der Herzkranzgefäße ist von einer oder mehreren Engstellen (Stenosen) betroffen.
*Zweigefäßerkrankung: Zwei der drei Hauptäste der Herzkranzgefäße sind von einer oder mehreren Engstellen (Stenosen) betroffen.
*Dreigefäßerkrankung: Alle drei Hauptäste der Herzkranzgefäße sind von einer oder mehreren Engstellen (Stenosen) betroffen

Hauptäste der Herzkranzgefäße:
-Die linke Koronararterie (LCA oder Arteria coronaria sinistra) teilt sich in zwei Hauptäste: Ramus circumflexus und Ramus interventricularis anterior.
-Die rechte Koronararterie (RCA oder Arteria coronaria dextra) hat meistens einen Hauptast: den Ramus interventricularis posterior

Der Hauptstamm der linken Koronararterie ist ein lebenswichtiges Gefäßsegment. Sein Verschluss hat eine erhebliche und deshalb häufig zum Tode führende myokardiale Durchblutungsstörung zur Folge.

-Einteilung nach Verlauf
*Chronische koronare Herzkrankheit (inklusive stabile angina Pectoris)
*akutes Koronarsyndrom (instabile angina pectoris, Herzinfarkt, plötzlicher Herztod)

-Einteilung nach dem Grad der Querschnittsminderung
*Grad I - Querschnittsminderung 25–49% Koronarsklerose, jedoch keine relevante Stenose
*Grad II - Querschnittsminderung 50–74% Signifikante Stenose
*Grad III - Querschnittsminderung 75–99% Kritische Stenose: Sind keine Kollateralgefäße vorhanden, ist die Koronarreserve erschöpft, und es resultiert eine belastungsabhängige Angina pectoris
* Grad IV - 100 % Verschluss

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14
Q

(chronische) Koronare Herzkrankheit - Stabile Angina pectoris

A

Klinik:
-reversible retrosternale Schmerzen infolge reversibler Myokardischämie, die in folgende Regionen ausstrahlen können, großflächiger Schmerz
-in den linken oder rechten Arm,
-die linke Schulter,
-den Hals oder Unterkiefer,
-den Rücken
-den Oberbauch (v.a. bei Schädigung/Ischämie der Herzhinterwand)

Weitere Symptome:
-(Todes-)Angst;
-Vegetative Begleitsymptome wie Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen
-Besserung der Symptomatik nach 5-10 min.
-Stabile Angina pectoris: regelmäßig durch bestimmte Belastungen auslösbar und spricht gut auf Nitroglyzerinpräparate an

-Einteilung der stabilen Angina pectoris gemäß Canadian Cardiovascular Society (CCS):
*CCS 0 - Keine Einschränkung bei körperlicher Aktivität
*CCS I - Leichte Einschränkung der körperlichen Aktivität; Angina nur bei starker Belastung
*CCS II - Geringe Einschränkung der körperlichen Aktivität; Angina bei:
-Schnellem Gehen und Treppensteigen
-Bergaufgehen
-Körperlicher Belastung bei Kälte oder unter emotionalem Stress
*CCS III - Erhebliche Einschränkungen der körperlichen Aktivität: Angina bei:
-Normalem Gehen von ≤ 100 m
-Normalem Treppensteigen ≤ 1 Etage
*CCS IV - Angina pectoris bei jeglicher körperlichen Aktivität oder bereits in Ruhe

Auslösende Faktoren:
*Myokardiales O2-Angebot verringernde Faktoren:
-Intraluminale Verengung der Koronarien, z. B. durch: Arteriosklerose, Thromben, v. a. bei Plaqueruptur, Koronarspasmen, Kälte.
-Extraluminale Verengung, d. h. Kompression von außen, z. B. durch erhöhte Wandspannung des Ventrikels
-Verminderter Perfusionsdruck, z. B. bei Blutdruckabfall
-Verkürzte Diastole bei zunehmender Herzfrequenz
-Extrakardiale Ursachen, z. B.: Respiratorische Insuffizienz, Anämie

*Myokardialen O2-Bedarf erhöhende Faktoren:
-Vermehrte Herzarbeit, z. B. bei: Linksherzinsuffizienz, Körperlicher Arbeit, Fieber, Hyperthyreose
-Myokardhypertrophie, z. B. infolge: Arterieller Hypertonie, Klappenstenosen

Diagnostik:
-Anamnese (Risikofaktoren, Symptomanamnese)
-Körperliche Untersuchung
-Labor (CK, CK—MB, Troponin, diagnost. Abgrenzung zu Herzinfarkt)
-Sichere Diagnose: Koronarangiographie (invasiv)

Ärztliche Therapie:

-1.Minimieren der Gefäßrisikofaktoren durch veränderte Lebensweise:
-Körpergewicht normalisieren/Ausgewogene Ernährung
-Rauchen einzustellen
-Regelmäßige Bewegung
-Gezielte Entspannung

-2. Medikamentöse Therapie
-Azetylsalizylsäure (ASS) - Hemmen Thrombozytenaggregation
-Betablocker - Senken myokardialen Sauerstoffbedarf
-Statine - Reduzieren Cholesterinsynthese
-Nitrate, Molsidomin und Kalziumantagonisten - Erweitern Gefäße
-Ranolazin - Anfallsprophylaxe (bei Kontraindikation für Betablocker)
-Ivabradin - Senken Herzfrequenz (bei Kontraindikation für Betablocker)

-3. Revaskularisierende Maßnahmen
-Katheterverfahren (minimalinvasiv): Aufdehnen des Gefäßes über einen Ballonkatheter (perkutane transluminale coronare Angioplastie, PTCA). Einbringen einer Gefäßstütze (Stent)
-Operative Verfahren = Bypassoperation
für ausgeprägtere Formen der KHK (Mehrgefäßerkrankungen) Bypasschirurgie der PTCA überlegen
a) Bypass-Operation mit Sternotomie
Hauptindikationen:
* Hauptstammstenose
* 3-Gefäßerkrankung
* gescheiterte PTCA
Sternotomie:
* Brustkorberöffnung durch Längsdurchtrennung des Brustbeins
* Aufdehnung mit Spreizer
* Fixierung mit Drahtcerclagen
* 2-3 Monate für vollständige Heilung
b) Minimalinvasive Bypass-Operation (MIDCAB, MV-MIDCAB)
* wenn sich die verengten Blutgefäße an der Vorder- oder Seitenwand des Herzens
* Zugang über Schnitt an der linken oder rechten Brustwand

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Q

(akutes) Khoronarsyndrom - Instabile Angina pectoris (Präinfarktsyndrom)

A

Definition:
Pektanginöse Beschwerden, die
-In Ruhe auftreten und länger als 20 min. anhalten (innerhalb der letzten Woche)
-Sich innerhalb der letzten 2 Monate deutlich verschlechtert haben (mind. CCS III) oder
-Kürzlich neu aufgetreten sind (ebenfalls CCS III)

Klinik:
Siehe stabile Angina pectoris plus
-Keine anhaltende Besserung der Beschwerden durch Ruhe oder Nitrate
-Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Erbrechen und Oberbauchbeschwerden nicht selten die einzigen Alarmzeichen

Diagnostik:
Siehe stabile Angina pectoris

Prognose:
abhängig von
-fortbestehenden Gefäßrisikofaktoren,
-Ausmaß der Myokardischämie,
-Funktion des linken Ventrikels
-Lokalisation, Zahl und Stenosegrad der betroffenen Gefäße

Bei ausschließlich medikamentöser Behandlung:
-Mortalität innerhalb eines Jahres ca. 30%
-Bei Patienten mit einer Hauptstammstenose Mortalität innerhalb eines Jahres über 70%.

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16
Q

(akutes) Khoronarsyndrom - Herzinfarkt

A

Definition:
umschriebene Nekrose des Herzmuskels, die in der Regel auf dem Boden einer KHK entsteht; Thrombusbildung nach Aufbrechen arteriosklerotischer Plaques -> dahinterliegendes Gewebe wird nicht mehr durchblutet und geht zugrunde, wenn nicht innerhalb kurzer Zeit die Reperfusion gelingt.

Ätiopathogenese:
-Häufig: Ruptur arteriosklerotischer Plaques->Freisetzung Plaqueanteile->Aktivierung Thrombozytenaggregation->Thrombusbildung
-Selten: Embolie von Herzklappenprothesen, Endokarditiden

Klinik:
Plötzlich auftretende starke, lang anhaltende (>15 min.) Angina-pectoris-Beschwerden, die sich kaum durch Nitroglyzerin beeinflussen lassen; nicht selten Auftreten frühmorgens
Typisch: retrosternale Schmerzen, die häufig in den linken Arm ausstrahlen

Achtung mögliche atypische Schmerzausstrahlungen:
-in den rechten Arm -> Fehlinterpretation als „Schulter-Arm-Syndrom“
-Unterkieferschmerzen -> Fehlinterpretation als „Zahnschmerzen“
-Oberbauchschmerzen -> bei einem Hinterwandinfarkt möglich, Fehlinterpretation als „Magenbeschwerden“
-zwischen den Schulterblättern -> Fehlinterpretation als „Rückenschmerzen“ oder „Rippenblockierungen“

Achtung: 15–20 % aller Myokardinfarkte verlaufen ohne Schmerzen („stumme Infarkte“)insbesondere bei älteren Patienten und bei Diabetes mellitus (Unwohlsein, Verwirrtheit, Synkopen und Lungenödemzeichen im Vordergrund)

Infarktsymptome bei Frauen weniger typisch:
-Kurzatmigkeit / Atemnot
-Schweißausbrüche
-Rückenschmerzen
-Übelkeit
-Erbrechen
-Schmerzen im Oberbauch
-Ziehen in den Armen
-Unerklärliche Müdigkeit
-Depressionen

(Not)Ärztliche Diagnostik:
-Anamnese
-Körperliche Untersuchung: Inspektion, Palpation Thorax, Auskultation Herz
-Blutdruckmessung
-Pulsoxymetrie
-Laborparameter
-Koronarangiographie
-EKG (vorrangigste Diagnostik)

Verhalten bei Verdacht auf Herzinfarkt:
„Time is muscle!“
-Telefon 112
-Durchblutung so schnell wie möglich wiederherstellen, um Infarktgröße und damit die Komplikationen zu begrenzen
-Erste Maßnahmen bereits durch Notarzt
-„Door-to-ballon time“ 90 min. oder weniger, über 90 Minuten steigt Mortalitätsrisiko

Komplikationen:
Innerhalb der ersten 48 Stunden:
-Herzrhythmusstörungen (u.a. Vorhofflimmern, AV-Blockierungen, ventrikuläre Extrasystolen, Kammertachykardien, Kammerflimmern)
-Akute Linksherzinsuffizienz bei 30 % der Patienten
-Kardiogener Schock bei 10 % der Fälle
-Bei ausgedehnten Gewebsdefekten:
* Herzwandruptur mit Herzbeuteltamponade (Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel)
* Ventrikelseptumruptur;
* Papillarmuskelfehlfunktion mit Mitralklappeninsuffizienz.

Spätkomplikationen:
-Herzwandaneurysma (10 % aller Patienten) -> begünstigt Linksherzinsuffizienz
-Rhythmusstörungen und Thrombenbildungen
-Postmyokardinfarktsyndrom (autoimmunreaktion)

Ärztliche Therapie:

a) Frühphase
-strenge Bettruhe, Patient psychisch abgeschirmt
-Ggf. über Nasensonde Sauerstoff
-Kontinuierliche Überwachung von Herzrhythmus, Blutdruck, Atmung

Medikamentöse Therapie:
-Acetylsalizylsäure, Heparin und andere blutverdünnende Substanzen: Verhindern, dass Gefäßthrombus sich weiter vergrößert
-Nitroglyzerin: Lindert Angina-pectoris-Beschwerden und entlastet das Herz, indem es die Koronararterien sowie die zu- und abführenden Gefäße erweitert
-Morphinpräparate: reduzieren die Schmerzen und wirken angstlösend
-Betablocker: Senken myokardialen Sauerstoffbedarf und Häufigkeit von bedrohlichen Herzrhythmusstörungen
-ACE-Hemmer: bremsen strukturelle Umbauvorgänge des Myokards und entlasten das Herz

Reperfusionstherapie:
-Eröffnung betroffene Koronararterie mittels Akut-PTCA-Stent (perkutane transluminale coronare Angioplastie)
-systemische Thrombolyse (Fibrinolyse oder Lysetherapie), nach Lysetherapie sollte innerhalb der nächsten 24 Stunden Koronarangiographie und PTCA folgen

b) Langzeittherapie = Sekundärprävention
Allgemeinmaßnahmen, die die Gefäßrisikofaktoren minimieren durch Standardmedikation:
ASS dauerhaft;
-Clopidogrel, Ticagrelor oder Prasugrel zusätzlich zu ASS für einen begrenzten Zeitraum, meistens für ein Jahr;
-Betablocker zumindest für zwei Jahre;
-ACE-Hemmer bei eingeschränkter Ventrikelfunktion bzw. Herzinsuffizienz dauerhaft;
-Statine mit dem Ziel, das LDL-Cholesterin unter 70 mg/dl zu senken
-Medizinische Rehabilitation (siehe Physiotherapie bei Herzerkrankungen)

Prognose:
ca. 50 % der Patienten versterben (Kammerflimmern als Haupttodesursache):
-30 % bevor sie die Klinik erreichen
-10–20 % in der Klinik
-5-10 % plötzlicher Herztod (maligne Rhythmusstörungen) innerhalb von 2 Jahren

17
Q

PT HKH

A

*PT bei bestehenden Risikofaktoren und CCS 0 (ohne Angina pectoris)

Voraussetzungen
-Ärztlicher Belastungstest durchgeführt und für Training freigegeben
-Individuell angepasstes Training
-Ärztliche Überwachung nicht erforderlich, Monitoring sinnvoll

Therapieziele
-………….
-………..
-………..

Maßnahmen
-alle Sportarten und Übungsprogramme
-Intensität: keine Einschränkung (ABER: Leistungssport besser vermeiden)

*PT bei Patienten mit Koronarer Herzkrankheit und Hochrisikofaktoren

Evidenzlage Bewegungstherapie als Sekundärprävention
-Durch regelmäßiges körperliches Training kann die kardiovaskuläre Mortalität von Patienten mit einer KHK gesenkt und die Lebensqualität erhöht werden.

Angenommene Wirkweise:
-günstige Effekte auf den Blutdruck, die Lipidwerte, die glykämische Kontrolle und das Körpergewicht
-Hypothese, dass körperliche Aktivität antiatherogene und antiinflammatorische Effekte hat, die koronare Endothelfunktion verbessert und zu einer Steigerung der fibrinolytischen Aktivität führen kann.

Hochrisikofaktoren für übungsinduzierte Herzereignisse bei Patienten mit KHK:
-Koronarstenose >70% in einem großen Koronargefäß oder >50% im linken Hauptstamm, diagnostisch bestätigt durch eine Koronarangiographie
-LVEF ≤ 50%
-Auslösung einer Myokardischämie bei einer Belastungsergometrie (stabile Angina pectoris)
-Herzrhythmusstörungen (sehr häufig, in Ruhe und bei maximaler Belastung)
-Myokardinfarkt, PCI oder Bypassop in den letzten 12 Monaten.

-IMMER Ergometer Belastungstest bevor
-bei Belastungsabhängige Symptomen sollte nur bis zu einer Intensität belastet werden, ab der Symptome auftreten.

Absolute Kontraindikationen von Bewegungstherapie:
-NYHA Stadium IV/Dyspnoe während des Sprechens
-Dekompensierte Herzinsuffizienz
-Unkontrollierte arterielle Hypertonie (160-180/100 mmHg)
-Atemfrequenz über 30 Atemzüge/min.
-Ruhepuls ≥110 BpM
-Instabile Angina pectoris
-Herzrhythmusstörungen, die durch körperliche Belastungen ausgelöst werden
-Myokardinfarkt oder Lungenembolie vor weniger als 3 Monaten
-Unkontrollierte Herzrhythmusstörungen
-Akute Perikarditis, Myokarditis
-Schwere stenosierende und insuffiziente Herzklappenstörungen, die für OP angezeigt sind

Relative Kontraindikationen:
-Patienten mit Diabetes Mellitus, die unter erhöhten Augeninnendruck leiden (Retinopathiegrad ≥3)

Überprüfung folgender Parameter durch Therapeuten vor, während und nach der Bewegungstherapie:
-Blutdruck: ein Abfall des systolischen Blutdrucks > 15 mmHg im Vergleich zum Ausgangswert, ein übermäßiger Anstieg des systolischen Blutdrucks > 150mmHg,
-Pulsfrequenz und -rhythmus im Zielbereich (Berücksichtigung ß-Blockergabe!): Bradykardie (< 60 BpM), elektrokardiographische Anzeichen einer kardialen Ischämie oder ventrikuläre Arrhythmien, LVEF unter 40%
-Gesichtsfarbe: Zyanose, Blässe (Hinweis auf niedriges Herzminutenvolumen ggf. begleitet durch Übelkeit)
-Atemfrequenz und –tiefe: Plötzlicher Anstieg auf ≥40 Atemzüge /min., O2-Sättigung ≤90
-Gesichtsausdruck: Hinweis auf Brustschmerzen/Angina pectoris, übermäßige Anstrengung
-Subjektive Belastung: Borgskala (6-20): ≥ 15
-Vegetative Reaktionen: Schwitzen, Schwindel, Übelkeit als Hinweis auf niedriges HMV (Herzminutenvolum)

Ziele:
-Verbesserung bzw. der Erhalt der Skelett- und Atemmuskelfunktion
-Steigerung der kognitiven Kompetenz und des psychischen Wohlbefindens
-Verbesserung der Mobilität (Erlernen und Verbessern von Lagewechseln: Rückenlage – Seitlage – Sitz – Stand – Gang)
-Verbesserung bzw. Erhalt der selbstständigen Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens
-Verbesserung der Entspannungsfähigkeit
-Veränderungen am Bewegungsapparat verhindern
-Prävention von Sekundärkomplikationen durch Immobilisation (Atemwegserkrankungen, tiefe Beinvenenthrombosen, Dekubitalulzera)
-Verbesserung der Fähigkeit, eigene Belastungsfähigkeit einzuschätzen/ Verbesserte Wahrnehmung der Symptome
-Steigerung der hämodynamischen Reagibilität
-Verbesserung des Krankheitswissens
-Sekundärprävention wiederholter akuter Herzereignisse
-Verbesserung der kardiovaskulären Belastbarkeit
-Eigene Grenzen erkennen
-Lernen mit eigenen krankheitsbedingten Belastungsgrenzen umzugehen
-Angst vor Bewegung abbauen
-Verbesserung des Wissens zu Maßnahmen des Selbstmanagements

Maßnahmen:
Allgemeine Empfehlungen

-Ausdauertraining mit moderater Intensität im Umfang von 30-60 Minuten an ≥ 5 Tagen pro Woche.
-Beratung und Anleitung zu geeigneten Ausdauertrainings im Alltag: Alles was große Muskelgruppen in rhythmischen Art über eine bestimmte Zeit in Bewegung versetzt u.a. Radfahren, zügiges Spazierengehen, schwere Hausarbeit, Gartenarbeit, sportliche Freizeitaktivitäten u.a. Nordic Walking, Wandern, Joggen, Skilanglauf, Aerobic, Schwimmen
-Krafttraining

Belastungsintensitäten für Ausdauertraining:
-FRAGEN

Belastungsintensitäten für Krafttraining:
-Als Ergänzung zu Ausdauertraining
-insbesondere bei älteren (und gebrechlichen) Patienten, die aufgrund mangelnder Muskelkraft und Kraftausdauer an belastungsbedingten Einschränkungen leiden.

Angenommene Wirkweise:
-Stabilisierung und Zunahme der Muskelmasse
-Unterstützung der Blutdruckregulation und Verbesserung der Insulinsensitivität.

Sicherheitsaspekte um Blutdrucksteigerung nicht zu provozieren:
-Dynamisch statt statisch üben
-Kleine Muskelgruppen statt große
-Pausen zwischen den Serien mind. 30 Sekunden
-Nicht bis zur völligen Erschöpfung
-Richtige Atmung !!!!! Pressatmung unbedingt vermeiden.

Durchführung:
-submaximales Krafttraining (Achtung: nicht für Hochrisikopatienten LVEF <35%)
-Übungen an den großen Muskelgruppen (Schultergürtel/Arme, Rumpf, Hüfte/Beine) mit jeweiliger Berücksichtigung des Agonisten und Antagonisten pro Set.
-2 wöchige Einführung/bei wenig leistungsfähigen Patienten und/oder Patienten mit einer KHK und mittlerem oder hohen Risiko: 2-3 x/Wo. 10 Wiederholungen gegen geringen Widerstand (<30 % der Maximalkraft(1RM)) mit 2–3 Serien, insgesamt ca. 1 Stunde/Wo.
-nach Einführung, Krafttraining:
–für Chronische KHK: 2-3 Sets, 2/Wo., 8-12 Widerholung pro Set, 60-80% der Maximalkraft (1 RM)
–In Reha nach akuten Koronarsyndrom: 6-8 Sets, 2-3 x/Wo., 10-15 Widerholungen, 40-65% der Maximalkraft (1 RM).

Aufbau Krafttraining:
-Bewegungsabläufe der einzelnen Übungen und korrekte Atemtechnik üben ohne volles Gewicht
-„Eigentliches“ Training (vorher Aufwärmen an Ausdauergeräten)
-Heimübungsprogramm zusammenstellen und erproben

Patienten nach einem akuten Koronarsyndrom und nach einer Herzklappen- oder Bypass-OP:

Typische Versorgungssettings in 3 Phasen:
-Akutklinik - Phase I - Frühmobilisation im Krankenhaus.
-Rehaklinik - Phase II Anschluss Rehabilitation (Ambulant oder stationär über meist 3 Wochen)
-zu Hause - Phase III Nachsorge (dauerhafte, kontinuierliche Betreuung in Herzgruppen am Wohnort)

Phase I - Frühmobilisation im Krankenhaus
-Intensivüberwachung von ca. 24–48 Stunden
-Belastbarkeit: Alltagsbelastbarkeit leichten Grades ist bei Niedrigrisiko-Patienten innerhalb einer Woche, bei Hochrisiko-Patienten ca. innerhalb von 3 Wochen.

Globales Ziel der Frühmobilisation:
Patient so weit belastbar, dass er bei der Entlassung aus stationärer Behandlung den alltäglichen körperlichen Beanspruchungen gewachsen ist; mäßige Anstrengung bei Entlassung ist möglich (Ziel≥ 3-4 METs).

Sicherheitsaspekte:
-Ärztliche Überwachung und Monitoring
-Belastungsdosierung in HF und Borgskala niedrige Dosierung (nicht über 100 Schläge/Min. hinaus, Daumenregel Ruheherzfrequenz plus 20 als Orientierung der Belastungssteigerung)
-Keine statische Muskelaktivität/Haltearbeit
-Keine Überkopfübungen/ Prüfung Schrittmacher/ICD bei Schultergelenksbewegungen
-Vorsicht bei Übungen für M. pectoralis (z.B. horizontale Zirkumduktion oder Boxen) Auslösen von Rhythmusstörungen
-Kein Anhalten des Atems
-Die Bewegungen fließend, nicht zu hastig
-Übungen mit zu hoher Anforderung an die Koordination erschweren Körperwahrnehmung.

Maßnahmen
a. Gesteigerte dynamische Bewegungsserien kleiner, mittlerer und größerer Muskelgruppen der Extremitäten in sogenannten Belastungsphasen
-Beginn in jeweilig anzutreffender Ausgangslage
-Mobilisation in Stand und Gehen unter Monitoring und niedriger Belastungsintensität
-ADL-orientiert in Vorbereitung der Entlassung, u.a. Gehen auf ebenen Strecken und Treppensteigen
-Treppensteigen langsam am Ende des Krankenhausaufenthaltes
b. Maßnahmen zum Verbessern der Atembewegungen und Entspannung
-Als Pausen zwischen den Belastungsphasen zum Maßnahmen zur Verbessern der Atembewegungen und zur Entspannung
-gewebslösende Maßnahmen wie Ausziehen der Interkostalräume, Hautverschiebungen, Packegriffe, Hautfalte wegatmen lassen
-Wahrnehmen der Atembewegungen, Vergrößern der Atembewegungen, Streichungen
-Dehnlagerungen und selbsttätiges Dehnen eines Armes oder Beines (nicht bei Aneurysma)
c. Information und Aufklärung zu Gesundheitsverhalten
-Einschätzung, ob realistische Situationseinschätzung (Unter-/ Überschätzung eigener Fähigkeiten/Belastbarkeit)
-Bewusstsein für auslösende Faktoren des Ereignisses
-Bereitschaft zu Lebensstilveränderung?
-Aufklärung zu Risikofaktoren
-Umgang mit körperlicher Aktivität bei Erkrankung Befähigung zu Selbsteinschätzung angemessener körperlicher Aktivität (Borg-Skala Anstrengung und Atem, Warnzeichen)

Besonderheiten der Physiotherapie nach Sternotomie (u.a. nach Bypass-Operation)
Merke: 3 Monate nach einer Sternotomie ist das Brustbein wieder voll belastbar. Postoperative Thoraxschmerzen
-Oft Hals- und Brustwirbelsäule
-Bewegungs- und atmungsabhängige Thoraxschmerzen
-Bei Lachen, Niesen etc.
-Medikamentös behandelt

Sicherheitsaspekte
-Manuelle Techniken im Wundgebiet kontraindiziert
-Für 6 Wochen Arme nicht über die Horizontale heben
-Für 4 Wochen nicht aufstützen und Oberkörper einseitig belasten
-In ersten 2-3 Wochen Sternumgriff bei Husten und Niesen
-In ersten 4-6 Wochen nur en bloc drehen
-In ersten 3 Monaten keine schweren Gegenstände über 5 kg tragen, leichtere nur körpernah

Zusätzliche Therapieziele:
-Erlernen Sternumschutz
Sternumgriff beim Husten und Niesen:
-Überkreuzgriff, Hände seitlich am Thorax und
-Thorax zusammendrücken, um inneren Druck bei Husten/Niesen entgegenzuwirken

Maßnahmen
-Ab ersten Tag Postoperative Behandlung auf ITS
-Voraussetzung: Pat. extubiert und KSL stabil
-Erläuterung Brustbeinschutz, Anleitung brustbeinschonende Transfer- und Alltagsbewegungen
-Mobilisation bis zum Sitz, wenn wach genug bis zum Stand
-Atemtherapie: oft Atelektasen
-2 Transfervarianten (wichtig ist Transfer im Block)
-Tragen einer Thoraxweste

-Atemtherapie: Atemtechniken zum Lösen, Sammeln und Abtransport des Bronchialsekrets, narbenschonende Hustentechniken, atemvertiefende Maßnahmen. keine Dehnlagerungen, Dehnzüge am Thorax, intrathorakale Druck, oder klopfungen am Thorax
-Bewegungstherapie: Bewegungen der Extremitäten bei stabilisierter Wirbelsäule, Techniken zum Wiedererlangen der endgradigen Beweglichkeit der operierten Extremität (bei Gefäßentnahme), Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen, Steigern der individuellen Ausdauer. kein unilaterale und diagonale Armbewegungen, Armflexion über 90° in den ersten postoperativen Tagen, je nach Wundheilungs- und Konsolidierungsstadium der Sternumosteotomie, rotatorische, flexorische und lateralflexorische Bewegungen der Wirbelsäule oder Seitenlage.

Beispiel aus dem Paulinenkrankenhaus Berlin zum Belastungsaufbau nach Sternotomie:
-Sitzen an der Bettkante
-Stehen und Schritte am Bett – evtl. Transfer auf den Pflegesessel
-(Toilettenstuhl durch die Pflege) im Hinblick auf die ADLs
-Gehen im Zimmer und Weg zur Toilette
-Gehen im Flur mit möglichst täglicher Steigerung der Gehstrecke
-bis hin zum unabhängigen Gehen – Erreichen der Selbstständigkeit
-auch im Hinblick auf die ADLs
-Treppentraining
-Gruppengymnastik

Anschlussrehabilitation bei Herzerkrankungen (Phase II):
Übergang von Phase I in Phase II soll zeitnah erfolgen

Optimaler Zeitpunkt für Trainingsbeginn:
-Keine Unterschiede in trainingsassoziierten akuten Koronarsyndromen bei frühen Trainingsbeginn (17 Tage nach PCI) und späten (75 Tage nach PCI) Trainingsbeginn.

Therapieziele:
-Leistungsfähigkeit optimieren, um Belastungen im Alltag zu meistern
-Angst vor körperlichen Belastungen abbauen
-Einen gesunden und körperlich aktiven Lebensstil entwickeln
-Körperwahrnehmung verbessern
-Eigene Grenzen kennenlernen und Umgang mit Einschränkungen lernen
-Erkennung und Behandlung von Risikofaktoren
-Einstellung, das Wissen zur Erkrankung verbessern und damit Motivation und Adhärenz verbessern

Sicherheitsaspekte:
-Kardiologe informiert Physiotherapeut über sicheren Herzfrequenzbereich
-Bei implantierten Defibrillator (ICD): In den ersten 6-8 Wochen nach der Implantation kein Krafttraining der oberen Extremitäten
-Diabetes mellitus:
–Überprüfung auf Wunden und sensorische Defekte
–Überprüfen Sie die Blutzuckerwerte vor, während und nach dem Training. Blutzuckerwerte ≤5 und ≥15 mmol/l sind relative Kontraindikationen für das Training.
–Eine Retinopathie der Klasse ≥3 ist eine relative Kontraindikation für das Training
-Lungenprobleme
-O2-Sättigung (SaO2) sollte während des Trainings ≥90 % bleiben (und nicht mehr ≥4 % fallen)
-Kein Training nach Mahlzeiten,
-Kein Training bei Auftreten von Krankheitssymptomen (Angina pectoris, Kopfschmerzen, Schwindel),
-Kein Training bei Hitze, Föhn

Ausdauertraining als Dauerform oder Intervalltraining

Für beide Trainingsformen: 2-wöchige Einführung mit 40-50 % Herzfrequenzreserve (HFR), 1-2 Einheiten/Tag je 15 min.

-Moderates kontinuierliches Ausdauertraining: von 50 auf 80 % HFR steigern, 20-30 min. mindestens 2-3 /Woche

-Hochintensives Intervalltraining HIT (Achtung: nicht bei Patienten mit NYHA III): 4 Mal 4 min bei 80–90 % HFR, mit aktiver Erholung für 3 min bei 40– 50 % HFR

-Moderat-intensives Intervalltraining: 4 Mal 4 min bei 50-60 % HFR, mit aktiver Erholung für 3 min bei 40– 50 % HFR

Merke: Bei Patienten mit reduzierten LVEF scheint aerobes HIT besser zu sein als moderates kontinuierliches Ausdauertraining, während moderates kontinuierliches Ausdauertraining effektiver Körpergewicht reduziert

Umsetzung Ausdauertraining:
-Fahrradergometertraining
-Gymnastik
-Terrraintraining als Gruppentraining (Gehtraining außen, Belastung 13-14 bei Borg 6-20 bzw. 3-4 bei CR 1-10) (moderat 20 min. Steigerung: 40 min.)

Krafttraining in Rehabilitation bei Herzerkrankungen:

Achtung: Kein Krafttraining für Patienten mit OP (Sternotomie und implantierten Defibrillator) in den ersten 8 Wochen nach OP; danach 4 Wochen leichte Übungen für obere Extremität:
-Gewichte nicht über 5 kg
-Nicht über Horizontale trainieren
-Symmetrisch Arbeiten
-Gute Rumpfstabilität
(Durchführung wie oben)

**Phase III Nachsorgephase:
Herz(sport-) gruppe:
-eine ärztlich betreute und durch einen qualifizierten Übungsleiter geleitete Gruppe von maximal 20 Herzpatienten, die sich mindestens einmal pro Woche zum Bewegungstraining (Rehabilitationssport) trifft
-Inkl. Elemente aus den Bereichen Stressbewältigung / Entspannungsverfahren, gesunde Ernährung / Gewichtsreduktion sowie regelmäßige krankheitsbezogene Informationen in Form von gesundheitsbildenden Maßnahmen
-Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung, die vom zuständigen Kostenträger (Kranken-versicherung oder Rentenversicherung) vor Teilnahmebeginn genehmigt werden muss
-50 Übungseinheiten in 18 Monaten (Regelfall) oder bei chronischen Erkrankungen 120 Übungseinheiten in 36 Monaten.

Voraussetzungen Trainingsgruppe
-Belastbarkeit mit 75 Watt am Fahrradergometer bzw. 1 Watt/kg. Körpergewicht, ggf. unter Nitropräparaten und Betablockern, ohne dass schwere stenokardische Beschwerden auftreten,
-Einverständnis des behandelnden Hausarztes
-keine Zeichen von Herzinsuffizienz in Ruhe und/oder bei einer Belastung von 75 Watt bzw. 1 Watt/kg Körpergewicht,
-keine wesentliche Herzvergrößerung,
-kein Verdacht oder Nachweis eines Herzwandaneurysmas (Ausnahme: mittels Katheter erwiesene hämodynamische Bedeutungslosigkeit des Aneurysmas, auch unter Belastung),
-keine Erregungsleitungsstörungen unter Belastung, Extrasystolien ausreichend behandelt

Voraussetzungen Übungsgruppe
-Einverständnis des behandelnden Hausarztes
-Belastbarkeit unter 75 Watt bzw. 1 Watt/kg Körpergewicht
-Patienten mit anhaltenden Rhythmusstörungen,
-Patienten nach ausgedehnten Infarkten und mit Aneurysmen,
-Patienten mit Reinfarkten und inoperablen Zwei- und Dreigefäßerkrankungen,
-Patienten mit Belastungsinsuffizienz,
-alte oder erheblich vorgealterte Patienten mit generalisierter Sklerose, mit Vorhofflimmern, Schrittmacherträger, Patienten nach Klappenersatz,
-Patienten mit schweren orthopädischen oder angiologischen Erkrankungen und adipöse Patienten

Übungsgruppen:
-Spaziergänge
-Wassergymnastik
-leichte Gymnastik im Gehen, Stehen, Sitzen, Liegen
-leichte Ballspiele und Spiele
-Entspannung

Trainingsgruppen:
-Dauerlauf, Jogging
-Schwimmen
-Lauftraining
-Training mit dynamischer Belastung von 1/6 der Skelettmuskulatur über 3–5min
-Spiele
-verschiedene Sportarten
-Entspannung

Mindestmonitoring:
-Blutdruck- und Ruhepulsmessung zu Beginn jeden Termins,
-Pulsmessung nach den einzelnen Übungsabschnitten

18
Q

Herzinsuffizienz

A

Definition:
eine Funktionsstörung des Herzens mit herabgesetztem Herzzeitvolumen, in deren Folge nicht genügend Blut durch die Körperperipherie gepumpt wird, um die Durchblutung aller Organe in Ruhe sowie unter Belastung zu gewährleisten und ihren metabolischen Bedarf zu decken. Klinisch liegt eine Herzinsuffizienz dann vor, wenn typische Symptome (Dyspnoe, Müdigkeit, Leistungsinsuffizienz, Flüssigkeitsretention) infolge einer kardialen Funktionsstörung auftreten.
Es handelt sich um ein klinisches Syndrom, das unterschiedliche Ursachen haben kann.

Kompensatorisch werden verschiedene Adaptationsmechanismen angeschaltet, mit denen es gelingt, vorübergehend das erforderliche Herzminutenvolumen aufrechtzuerhalten. Bei chronischer Aktivierung tragen diese Mechanismen jedoch zur Progression der Herzinsuffizienz bei, wodurch ein Circulus vitiosus entsteht.

Prävalenz:
-Eines der häufigsten internistischen Syndrome
-1-2% der Bevölkerung.
-1 % bei 45–55-Jährigen auf ca. 10 % bei 80-Jährigen
-Die Häufigkeit nimmt wie die jeweils zugrundeliegenden Erkrankungen mit dem Alter zu.

Ursachen:
-Arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkt für ca. 70-80 % der Fälle von Herzinsuffizienz verantwortlich.
-restliche 20-30% durch nicht-ischämischen Kardiomyopathien, Herzklappenerkrankungen, Arrhythmien oder Perikarderkrankungen.

Je nach überwiegend betroffener Herzkammer wird zwischen Linksherz-, Rechtsherz- und Globalinsuffizienz unterschieden. Prinzipiell kann jede Linksherzinsuffizienz bei Versagen der Kompensationsmechanismen zu einer sekundären Rechtsherzinsuffizienz führen.
Eine kompensierte Herzinsuffizienz: nachweisbare Störung der kardialen Pumpfunktion nicht zu einer Symptomatik führt (z. B. durch eine entsprechende medikamentöse Therapie).
Eine dekompensierte Herzinsuffizienz geht mit entsprechenden Symptomen einher.

Eine systolische Herzinsuffizienz liegt bei gestörter Kontraktion des Herzens vor, eine diastolische Herzinsuffizienz ist Folge einer gestörten kardialen Füllung. Nach Beginn und Verlaufsform wird eine akute von einer chronischen Herzinsuffizienz unterschieden.

Einteilung nach ihrem Zeitpunkt:
-akute Herzinsuffizienz: tritt innerh. von min bis Std. auf, in Form eines kardiogenen Schoks durch abrupten Abfall des Herzminutenvolumens. z.B. bei ausgedehnten Myokardinfarkt oder in form eines kardiogenen Lungenödems durch Rückwärtsversagen des linken Ventrikels.
-chronische Herzinsuffizienz: wenn die zugrunde liegende Erkrankung und die Symptome über mindestens 6 Monate andauern. Hauptursache sind arterielle Hypertonie und die KHK

Auswirkungen:
-systolische Funktionsstörung: linker Ventrikel zu schwach, um das Herzzeitvolumen bedarfsgerecht zu steigern (die häufigsten Herzerkrankungen). verminderte Kontraktilität einer oder beider Herzkammern mit entsprechend herabgesetztem Schlagvolumen. Ursächliche Erkrankungen: KHK, Myokardinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Myokarditis, Dilatative Kardiomyopathie.

-Diastolische Funktionsstörung: ventrikuläre Erschlaffung und die Kammerfüllung beeinträchtigt; Blut staut sich vor dem Herzen zurück (seltener).
Einschränkung des Schlagvolumens durch eine verschlechterte diastolische Füllung eines Ventrikels.
Ursächliche Erkrankungen: Linksventrikuläre Hypertrophie, v. a. bei arterieller Hypertonie, Hypertrophe und restriktive Kardiomyopathie, Perikarditis und Herzbeuteltamponade.

Klinisches Bild chronische Linksherzinsuffizienz:
-Pumpschwacher linker Ventrikel führt zu Vorwärtsversagen (zu wenig Blut in Kreislauf) oder Rückwärtsversagen (Rückstau in Lungenkreislauf “Lungenöden”

Symptome:
-Vorwärtsversagen: herabgesetzte körperliche Leistungsfähigkeit, Tachykardie, Schwäsche, Erschöpfung und Müdigkeit. Zerebrale Minderdurchblutung; Schlafstörungen, Verwirrtheit und Synkopen. Schweres Pumpversagen: Arterielle hypotonie und Schock.
-Rückwärtsversagen: Dyspnoe, zunächst nur bei stärkerer Belastung, später auch bei geringerer Belastung oder Ruhe. Orthopnoe, d.h. lageabhängige, insbesondere bei flachem liegen auftretende Luftnot. Reiz- oder Stauungshusten (trocken, mit schaumigem Auswurf und Blutbeimengungen). Zentrale zyanose. paroxysmale nächtliche Dyspnoe, d.h. Luftnot- und Hustenanfälle

Klinisches Bild chronische Rechtsherzinsuffizienz:
-Rechtsherzinsuffizienz meist durch Rückwärtsversagen infolge einer Linksherzinsuffizienz, das den rechten Ventrikel sekundär belastet = globale oder biventrikuläre Herzinsuffizienz. Isolierte Rechtsherzinsuffizienz eher selten.

Symptome:
-Ödeme
-Nykturie
-damit verbundene Gewichtszunahme
-gestaute Halsvenen
-Akrozyanose (Blaufärbung der Körperanhänge)
-Funktionsbeeinträchtigung folgender Organe: Pleura, Magen, Leber, Nieren

Pathophysiologie:
Die Pathogenese der Herzinsuffizienz ist insbesondere in den Frühstadien durch „primäre Kompensationsmechanismen“ geprägt, mit denen der Organismus das Herzzeitvolumen trotz der oben beschriebenen Beeinträchtigungen zu stabilisieren versucht. Erst in späteren Stadien tritt die Anpassung des Körpers an das verminderte Herzzeitvolumen durch „sekundäre Kompensationsmechanismen“ in den Vordergrund.

-Primäre Kompensationsmechanismen:
MACHEN

Krankheitsverlauf und Prognose chronische Herzinsuffizienz:
-voranschreitender Prozess (auch wenn keine neue oder zusätzliche Myokardschädigung auftritt)
-jederzeit plötzliche Verschlechterung möglich d. h. akute Dekompensation aufgrund von Komplikationen
-Prognoseverschlechterung mit zunehmendem NYHA-Stadium: Innerhalb von 2 Jahren versterben etwa 10 % der Patienten im NYHA-Stadium I und 40 % aller Patienten im NYHA-Stadium IV.
-Selten Verbesserung, z. B. nach einer Myokarditis oder nach Beseitigung einer eindeutigen Ursache, z. B. einer tachykarden Herzrhythmusstörung oder eines Herzklappenfehlers durch einen Klappenersatz.

Zeichen für Verschlechterung einer chronischen Herzinsuffizienz:
-Gewichtszunahme von > 2 kg innerhalb von 2 Tagen
-Beinödeme
-Vermehrte Dyspnoe oder Anstrengungsgefühl bei Belastung
-Erhöhter Ruhepuls

Komplikationen:
-kardiales Lungenödem
-kardiogener Schock
-lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
-thrombotische und thrombembolische Ereignisse

Diagnostik einer chronischen Herzinsuffizienz:
Klinik und Diagnostik der Linksherzinsuffizienz (Duale Reihe: Innere Medizin)
-Anamnese: Müdigkeit, eingeschränkte Belastbarkeit, Herzrasen, Palpitationen, Dyspnoe, v. a. im Liegen, (nächtlicher) Husten ggf. schaumiger Auswurf, Nykturie, Gewichtszunahme, Beinschwellung.
-Untersuchung des Herz: durch: Auskultation, Blutdruckmessung, EKG, Röntgen-Thorax, Echokardiografie. Befund: Tachykardie, arterielle Hypotonie, Herzvergrößerung, Herzgeräusche, 3. + 4. Herzton.
-Untersuchung der Lunge: durch: Perkussion, Auskultation, Röntgen-Thorax. Befund: Tachypnoe, pulmonale Stauung mit basalen RGs, Lungenödem, Pleuraergüsse.
-Hals: durch: Inspektion der Halsvenen im Sitzen. Befund: Jugularvenenstauung.
-Haut: Inspektion. Befund: Blässe, Zyanose.
-Extremitäten: durch: Inspektion, Palpation, Umfangsmessung, Körpergewicht. Befund: periphere Ödeme

Ärztliche Therapie der chronischen Herzinsuffizienz:
-Kausale Therapie:
–zugrundeliegende Erkrankung behandeln
–Herztransplantation

-Symptomatische Therapie:
*Allgemeinmaßnahmen:
–Gewichtnormalisierung
-Beschränkung Flüssigkeitszufuhr auf 1,5-2L pro Tag
-Begrenzte Salzzufuhr -> Reduzierung Flüssigkeitseinlagerung
-Verzicht auf Nikotin und Alkohol
-bei stabiler chronische Herzinsuffizienz: regelmäßige körperliche Aktivität
-strenge körperliche Schonung und Bettruhe nur bei NZHA-Stadium IV

*Medikamentöse Therapie
–ACE-Hemmer und Angiotensin (AT)-Rezeptor-Antagonisten: unterbrechen das RAAS und verhindern ungünstigste Umbauvorgänge des Myokards.
–Betablocker: hemmen den Sympathikuseinfluss
–Diuretika: Flüssigkeit wird ausgeschieden und die Vorlast gesenkt.

19
Q

PT Herzinsuffizienz

A

Maßnahmen:

Merke: Hochintensive Kraft- und Ausdauersportarten mit kompetitiven Charakter sind nicht für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz geeignet (gilt für alle NYHA-Stadien)

Maßnahmen NYHA Stadium I:
=Keine Probleme bei alltäglichen Belastungen
-Geeignete Sportarten Radfahren, Wandern, Schwimmen, Gymnastik
-Nicht kompetitiver Sport (Kraft, Ausdauer, gemischtes Training, niedrig bis moderate Intensität) nur bei Patienten mit stabilen Status für mindestens 4 Wochen, bei denen alle Kontraindikationen ausgeschlossen sind

Maßnahmen NYHA Stadium II
=Keine Beschwerden in Ruhe und bei geringer Anstrengung
-Moderates Ausdauertraining
-Behandlung einer Herzinsuffizienz im Stadium II entspricht derjenigen von Stufe III der Mobilisation nach Herzinfarkt

Maßnahmen NYHA III
=Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris bei geringer körperlicher Belastung z. B. Gehen in der Ebene
Bei stabilem NYHA III körperliche Aktivität mit moderater Intensität (sollte-Empfehlung)
Trainingsprogramme bei stabilen Patienten mit systolischer Dysfunktion
-sind minimalen Risiken verbunden
-verbessern die Belastbarkeit und Lebensqualität
-Verbessern die (All-cause)-Mortalität und reduzieren KH-Wiedereinweisungen
-Bei Patienten mit diastolischer Dysfunktion nur wenige Studien, die Nutzen belegen-> Empfehlung aufgrund von Expertenkonsens

Merke:
-Je größer der Anteil der Muskelanspannung und je höher die Anzahl der beteiligten Muskeln, umso höher die Druckarbeit des Herzens
-Rhythmische Muskelverkürzungen bei dynamischen Bewegungsserien erhöhen die Volumenarbeit des Herzens

Strategie: Trainingsreiz auf periphere Muskulatur bei gleichzeitig möglichst geringer Herz-KSL-Belastung
-Dynamische Übungen statt statische
-Einseitige statt beidseitige Übungen
-Häufige Pausen
-Geringe Wiederholungszahl
-Reduktion der Haltearbeit: angelehntes Sitzen, Füße aufgestellt
-Wenn möglich keine Flachlagerung auf dem Rücken (Zufluss zum Herzen)

-Gehtraining
-Lokales Ausdauertraining als Dauerform oder Intervalltraining (nicht high-intensity)
-Krafttraining (nicht für LVEF <35)
-Ggf. Atemmuskeltraining und Massage zur Detonisierung der Atemhilfsmuskulatur
-Information zur Bedeutung körperlicher Aktivität
-Ggf. Beratung zu energiesparenden Techniken
-Ggf. Hilfsmittelversorgung
-Heimübungsprogramm
-Entspannungsmaßnahmen

Maßnahmen NYHA Stadium IV
=Beschwerden bereits in Ruhe
Im Vordergrund:
-Erleichtern der Atemarbeit
-bei Bettruhe notwendige Prophylaxen

Maßnahmen
-aktive Techniken der Bewegungs- und Atemtherapie
-passive Techniken (Lagern)
-Mobilisation während strenger Bettruhe (-> PT bei Herzinfarkt)
-Mobilisation während aufgelockerter Bettruhe

Achtung:
In instabiler Phase
-schnelle Veränderungen möglich- vor und während jeder Behandlung Monitoring von Ruhepuls, Belastungspuls und Blutdruck kontrollieren und subjektive Belastung erheben
-Keine Lymphdrainage, Verschiebung der Flüssigkeit ins Gefäßsystem potentiell gefährlich für erneute Dekompensation

Allgemein
-Sämtliche elektrotherapeutische Maßnahmen in Herzregion absolute Kontraindikation und in weiter entfernten Gebieten relative KI bei Herzschrittmacherpatienten
-Diuretika-Nebenwirkungen: Schwindel, orthostatische Hypotonie, muskuläre Krampfneigung bei Kaliummangel, Lungensekret zäher
-Flüssigkeitslimitierung beachten

PT nach Herztransplantation
Beachte:
-infolge der Durchtrennung afferenter und efferenter Nervenfasern keine Angina-pectoris-Beschwerden
-durch fehlende Innervation durch Sympathikus und Parasympathikus schnelle Herzfrequenz (normaler Puls nach Transplantation bei 100 Schläge/Minute)
-Erhöhung des Herzminutenvolumens nicht unmittelbar über Aktivierung sympathischer Afferenzen, nur im geringen Maß über Frank-Starling-Mechanismus und über Ausschüttung von Stresshormonen mit zeitlicher Verzögerung

Akutstationär
-Kontraindikationen: siehe PT nach Sternotomie
-akutstationäre Versorgung nach Klappenersatz, Bypass, Schrittmacher- oder Defibrillatorimplantation wird in Anlehnung an das Mobilisationsprogramm nach Herzinfarkt entsprechend der Stufe II

Anschlussrehabilitation und Nachsorge
-Körperliche Leistungsfähigkeit nach Herztransplantation bei ca. 50-60% gleichaltriger gesunder Personen
-Bewegungstherapie reduziert kardiovaskuläre Risiko infolge der immunsuppressiven Medikation
-Verringert Krankenhauswiederaufnahme und verlängert Langzeitüberleben

Wirkmechanismus
-Verbesserte funktionelle Kapazität durch periphere Anpassung der Muskulatur inkl. verbesserte O2-Kapazität
-Moderate Intensität bis zu 5x7Woche für 30 min.
-Kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining
-Freizeitsport empfehlenswert bei asymptomatischen Patienten mit gut eingestellter Therapie

20
Q

NYHA- Klassifikation

A

der New York Heart Association zur Beschreibung der Schwere einer Herzinsuffizienz

-NYHA I (asymptomatisch)
Herzerkrankung ohne körperliche Limitation. Alltägliche körperliche Belastung verursacht keine inadäquate Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris.

-NYHA II (leicht)
Herzerkrankung mit leichter Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe und bei geringer Anstrengung. Stärkere körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris, z. B. Bergaufgehen oder Treppensteigen.

-NYHA III (mittelschwer)
Herzerkrankung mit höhergradiger Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei gewohnter Tätigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe. Geringe körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris, z. B. Gehen in der Ebene.

-NYHA IV (schwer)
Herzerkrankung mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und in Ruhe, Bettlägerigkeit.

21
Q

paVk (periphere arterielle Verschlusskrankheit)

A

“Schaufensterkrankheit“,
„Raucherbein“

Def:
Einschränkung der Durchblutung durch eine fortschreitende Stenosierung (graduell) bzw. den komplette Verschluss (Okklusion) der arteriellen Beingefäße, seltener der Aorta oder Armgefäße entsteht.

Epidemiologie:
-Gesamtprävalenz: 3-10%
-ab einem Alter von 70 Jahren steigt die Prävalenz auf 15-20%
-Männer sind bis zu 5-mal häufiger betroffen als Frauen
-In Deutschland steigende Inzidenz

Ursachen:
-Arteriosklerose (95 % der Fälle)
-Entzündliche, genetische und traumatische Ursachen und kardiale oder arterielle Embolien (5%)

Risikofaktoren:
-Niereninsuffizienz (bei Patienten mit Niereninsuffizienz entwickelt sich dreimal häufiger eine paVK als bei normaler Nierenfunktion (ARIC-Studie Atherosclerosis Risk in Communities)
-Diabetes mellitus (durch Arteriosklerose)
-Rauchen
-Hyperipoproteinämie
-Hypertonie
-Adipositas
-Bewegungsmangel
-Stress

Klinisches Bild:
-Leitsymptom: Claudicatio intermittens; Belastungsabhängige, krampfartige Schmerzen. O2-Bedarf der Muskulatur beim Gehen nicht mehr gedeckt ->ischämiebedingte, distal von der Stenose auftretende Schmerzen
-„Schaufensterkrankheit“ -> Patient bleibt schmerzbedingt stehen -> Weitergehen bei Wiederdurchblutung
-Gehstrecke ist durch den Schweregrad bestimmt.
-blasse, kühle Haut
-in fortgeschrittenen Stadien bereits Ruhebeschwerden bzw. Gewebe geht zugrunde (absterben) (critical limb ischemia, CLI); verursacht durch eine Kombination aus Ischämie, Wunden und Infektion. ist mit einer hohen Amputationsrate und Mortalität verbunden)
-Blässe oder zyanotisch-marmorierte Haut;
-Spärliche oder fehlende Behaarung;
-Gestörtes Nagelwachstum;
-Eventuell Nekrose bzw. Gangrän
-Eventuell Muskelatrophie
-Temperaturdifferenz: Die betroffene Seite ist kälter.
-Pulsstatus: Wenn mehr als 90 % des Gefäßes verschlossen -> keine Pulse mehr zu tasten
-Stenosegeräusch hörbar, wenn mehr als 60 % des Lumens verlegt

Klinische Stadien sind Abhängig vom:
-Stenosegrad
-Blutviskosität
-Ausprägung der Kollateralkreisläufe

Einteilung:
Deutsch: Stadien nach Fontaine-Ratschow
-Stadium I: symptomfrei, meist klinischer Zufallsbefund (z.B. fehlende oder abgeschwächte periphere Puls)
-Stadium II: Claudicatio intermittens
*IIa beschwerdefreie Gehstrecke > 200 m
*IIb beschwerdefreie Gehstrecke < 200 m
-Stadium III: ischämische Ruheschmerz
-Stadium IV: Trophische Störungen (Nekrosen, Ulzera; Defekt der Haut bis in den Bereich der Dermis oder tiefer bzw. der Schleimhaut durch alle Wandschichten., Gangrän; sonderform der Nekrose)

International/angloamerikanisch: Rutherford-Kategorien:
-Grad 0 / Kathegorie 0: asymptomatisch
-Grad I / Kathegorie 1: leichte Claudicatio intermittens
-Grad I / Kathegorie 2: mäßige Claudicatio intermittens
-Grad I / Kathegorie 3: schwere Claudicatio intermittens.
-Grad II / Kathegorie 4: ischämischer Ruheschmerz
-Grad III / Kathegorie 5: kleinflächige Nekrose
-Grad III / Kathegorie 6: großflächige Nekrose

Verschlusstypen nach Lokalisation:

-Beckentyp (30 %): Puls fehlt ab Leiste abwärts. Schmerzen Hüfte, OS
_Bauchaorta
_A. iliaca
Beckenarterien, einschließlich Aorta unterhalb des Abgangs der Nierenarterien; Claudicatio im Bereich der Oberschenkelmuskulatur und zum Pulsausfall von der Leistenbeuge an nach distal.; Ist Aorta mitbetroffen, Impotenz beim Mann (Leriche-Syndrom).

-Oberschenkeltyp (50 %): Puls fehlt ab Kniekehle abwärts. Schmerzen in der Wade
_A. femoralis
_A. poplitea
A. femoralis, Claudicatio intermittens der Wadenmuskulatur; Leistenpuls ist normal tastbar, während die Kniekehlenpulse abgeschwächt sind oder fehlen.

-Peripherer Typ (20 %): Fußpulse fehlt. Schmerzen am Fußsohle.
_A. tibialis posterior
_A. tibialis anterior
_A. fibularis (peronea)
_A. dorsalis pedis
Unterschenkel-, Fuß- oder Digitalarterien. vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus; Kältegefühl und Sensibilitätsstörungen im Bereich der Füße und Hände.

Seltener (weniger als 10%):
-Schultergürteltyp: A. subclavia, Radialispuls abgeschwächt oder nicht mehr zu tasten
-Armtyp: A. axillaris und der A. brachialis; Radialispuls abgeschwächt oder nicht mehr zu tasten; Schweregefühl und rasche Ermüdung in Ober- und Unterarm.

Differentialdiagnostik:
abgrenzung von einer Neuropathie
-

Ätzliche Diagnostik:
-Pulspalpation (am besten mit Auskultation zusammen)
-Auskultation der Gefäße
-Inspektion und Palpation der Haut: Integrität, Turgor, Schweißbildung, Farbe, Temperatur.
-Inspektion und Palpation der Muskulatur: Atrophie/Deformität.
-Standard zur Feststellung von intermittent Claudication: laut AWMF S3-LL: Ratschow-Lagerungstest (länger als Arterie fühllung 10sek verdacht, Füße wieder rot. venenfühlung >20sek verdacht), laut ESC-Guideline: Edinburgh Claudication Questionnaire
-Goldstandard: ABI (ankel brachial index)

Ankle-Brachial-Index:
Messung des Knöchel-Arm-Index (engl. Ankle Brachial Index, ABI):
-dopplersonographische Messung des arteriellen Verschlussdrucks der A. dorsalis pedis und der A. tibialis posterior und ggf. der A. fibularis im Liegen (Pknöchel)
-Messung des Blutdrucks am Oberarm (POA)
-Quotient aus Unterschenkeldruck durch Oberarmdruck (je Seite)
->Wegen des hydrostatischen Drucks ist der Knöcheldruck beim Gesunden auch im Liegen höher als der Druck am Oberarm
-Je größer ABI desto besser

Ankle-Brachial-Index
-0,9–1,2: Normwert
-< 0,9: Verdacht auf pAVK
-0,9–0,75: pAVK mit Kompensation
-0,75–0,5: mittelschwere Durchblutungsstörung
-< 0,5: kritische Ischämie mit Nekrosegefahr

Therapiemaßnahmen:

nicht invasiv:
-Gefäßrisikofaktoren reduzieren: u.a. Lebensstil- und medikamentöse Maßnahmen (Thrombozytenhemmer).

-Stadienabhängige symptomatische Therapie der pAVK (Fontaine):

*Gehtraining: nur für Stadium I und II
*Medikamente (Thrombozytenhemmer): für Stadium II, III und IV.
*Rekanalisierende Maßnahmen: nicht für Stadium I, Zum Teil für Stadium II, ja für Stadium III und IV.

Rekanalisierende Maßnahmen:
-Kathetermaßnahmen bei kurzstreckigen Stenosen

-operativen Verfahren bei langstreckigen Stenosen
*Bypass-OP: durch körpereigene Venen umgangen
*Interponate: In Abhängigkeit von der Größe des stenotischen Gefäßes ersetzen körpereigene Venen, z. B. V. saphena magna, oder Kunststoffprothesen den verengten Abschnitt.
*Thrombendarteriektomie (TEA): Die arteriosklerotisch veränderte innere Gefäßwand wird ausgeschält.
*Amputation als Ultima Ratio.

Prognose/ spätfolgen:
-Patienten mit pAVK besitzen ein hohes Risiko für das Auftreten von weiteren arteriosklerotischen Erkrankungen (z.B. Myokardinfarkt, Schlaganfall).
-critical limb ischemia (CLI): verursacht durch eine Kombination aus Ischämie, Wunden und Infektion. ist mit einer hohen Amputationsrate und Mortalität verbunden.

22
Q

PT pavk

A

Performancetests:

*Belastungstests
Achtung: Belastungstests nur bei Stadium I und II

-Laufbandtest (aktueller Goldstandard):
Gehen auf einem Laufband mit einer Erhöhung der Steigung alle 2 min. um 2% bis auf max. 18%
–Erfassung der Strecke bis zum Auftreten eines ersten Schmerzes (initial claudication distance, ICD)
–Erfassen der Strecke bis zum Auftreten eines sehr starken Schmerzes, der zum Aufhören zwingt (absolute claudication distance, ACD)
Achtung: ACD ist reliabler als ICD

-Gehtest in der Ebene (Alternative, wenn kein Laufband vorhanden):
* In der Ebene mittels Metronom, Norm: 120 Schritte/Minute
* ICD und ACD erheben

-Lagerungsprobe nach Ratschow
(kaum noch in Praxis angewendet, da nur Screening und kein Test auf Veränderung, andere Tests überlegen)

–Untere Extremität
1. Patient RL, die Beine senkrecht Knie nahezu gestreckt, (bei Ermüdung kann Therapeut auch halten) bewegt die Füße (Frequenz: 30 Bewegungen/Min.), bis der Ischämieschmerz auftritt, längstens 2 Minuten
2. Patient im Sitz, Beine hängen frei: Zeitmessung, nach welcher Zeit sich die Haut wieder rötet und sich die Venen füllen
Rötung: norm: bis 10sek, auffällig: >20sek
Venenfüllung: norm: Bis 20 sek, auffällig: >40sek

–Obere Extremität
-ähnlicher Untersuchungsablauf auch an oberer Extremität möglich
-am erhobenen Arm Faustschlussbewegungen
-Die Beurteilung erfolgt nach den gleichen Kriterien wie an der unteren Extremität.

Beachte:
-Wenn bereits Abklärung mittels ABI und Gehstrecke, dann Lagerungsprobe nicht mehr notwendig
-retrograde Auffüllung der Unterschenkelvenen infolge Insuffizienz des Klappenapparates die Beurteilung des Lagerungstests sehr erschweren kann
–> nicht als alleiniger Test geeignet
-Einsatz bei gehbehinderten oder kardiopulmonal eingeschränkten Patienten als Alternative zum Gehtest
-Nicht für Verlaufsbeobachtung geeignet

Lebensqualität und Aktivitäten bei pavk
Derzeit kein deutsches krankheitsspezifisches Instrument zur Erhebung von Lebensqualität
-Vascular Quality of Life Questionnaire-6 englisch (Handout, Nordanstig et al. 2014)
-EQ-5D (deutsch)
Zur Erfassung von Leistungsfähigkeit:
-physische Domänen des SF-36
-Walking impairment questionnaire (WIQ) englisch, niederländisch

Allgemeine und spezielle Therapieziele:
-die Hemmung der Progression der PAVK
-die Risikoreduktion peripherer vaskulärer Ereignisse
-Reduktion kardiovaskulärer und zerebrovaskulärer Ereignisse
-Reduktion von Schmerzen
-die Verbesserung der Lebensqualität
-die Verbesserung der Gehleistung/Verbesserung der (subjektiven und objektiven) Belastbarkeit;
-Verbesserung der Schmerztoleranz beim Gehen/ Umgang mit Schmerz
-Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke
-Befähigung zum Selbstmanagement
-Förderung der Körperwahrnehmung
-Verbesserte Nutzung eines Kollateralkreislaufs
-Verbesserung der O2-Nutzung der Muskulatur
-Durchblutungsförderung der Haut

Generelle Kontraindikationen
-Druck durch Lagerung, Kleidung
-Antithrombosestrümpfe: Druck von außen drosselt Blutzufuhr noch mehr (nur bei ABI >0,8 erlaubt)
-Kältezufuhr: Vasokonstriktion bei kaltem Wetter, Gehstrecke noch kürzer
-Lokale Wärme in der Nähe des Verschlusses: Lokaler Stoffwechsel angeregt, O2-Bedarf steigt (bei kalten Füßen keine Wärmflasche!)

Physiotherapie bei paVK Stadium II
a. Information, Beratung
b. Trainingsprogramm
c. Physikalische Maßnahmen

Hypothese:
-Durch ischämischen Schmerzreiz lokale Entzündungsmechanismen ausgelöst aber auch arterielle Dilatation verbessert und Angiogenese (Gefäßneubildung).
-Längerfristiges Ausdauertraining wirkt antiflammatorisch

Empfehlung:
-distal des Strombahnhindernisses liegende Muskulatur systematisch belasten, Intervalltraining
-Belastung so wählen, dass nach 3-10 min. Schmerzen auf Stufe 1 (ACSM-Claudicatio VAS) auftreten
-Pause erst bei Auftreten eines moderaten bis starken Schmerzes (2-3 Claudicatio-VAS)
-Pause nur so lange, bis Schmerz wieder weg

American College of Sports Medicine (ACSM) Skala für Schmerz bei Claudication intermittens
Grad 1: Minimaler Schmerz oder minimal unangenehmes Gefühl
Grad 2: Moderater Schmerz/unangenehmes Gefühl (Ablenken vom Schmerz ist möglich) z.B. durch Gespräche
Grad 3: Intensiver Schmerz (Ablenken ist nicht mehr möglich)
Grad 4: Unerträglicher Schmerz

“Walk-through-Phänomen”: Beschwerdelinderung nach initialer Claudicatio in einigen Fällen durch Ausschüttung körpereigener Vasodilatatoren

aktuelle Trainingsprinzipien:
-Ausdauertraining: mind 3xW. moderat-hoh intensiv, >30min mind 12Wochen. Laufband oder Draußen. moderat bis zu maximum Claudication intermittens.

-Krafttraining: 3xW. moderat- hoch intensiv, 3 sets, 6-15 Widerholungen, 40-60min session mind 12 Wochen, 5-9 Ferschiedene Übungen unter aufsicht im Ganzkörper, besonders UEX. ohne bis minimaler Schmerz.

Passive Maßnahmen
Durchblutungsfördernde Maßnahmen im Segment
-Bindegewebsmassage nach Elisabeth Dicke (Connective tissue massage) (limitierte Evidenz)
-Heiße Rolle über Kreuzbein (kaum/keine Evidenz)
-Bürstungen in segmentaler Zone (kaum/keine Evidenz)
Achtung: keine passiven durchblutungsfördernden Maßnahmen distal des Verschlusses, da durch die Weitstellung der Gefäße der Sauerstoffverbrauch ansteigt, dem jedoch aufgrund des Gefäßverschlusses nicht ausreichend nachgekommen werden kann

**PT bei paVK Stadium III

Ziele + Maßnahmen:

-Durchblutungsförderung im Segment –> Bindegewebsmassage (Achtung: Bei Schmerzen sofort absetzen am Segment)
(Heiße Rolle auch nur am segment, nicht auf höhe der Verschluss)

-Unterstützen des arteriellen Blutstroms –> Horizontallagerung oder Tieflagerung
(Achtung: Tieflagerung bei gleichzeitig bestehender Venenklappeninsuffizienz: Bildung von Ödemen -> zusätzliche Beeinträchtigung der peripheren arteriellen Durchblutung)

-Erhalten der Körperwärme –> Lose um den Unterschenkel geschlungene Wattewickel (Eskimoverband) für konstante Wärme

-Erhalten größtmöglicher Selbstständigkeit –> aktive Übungen der Arme,
Wahrnehmen der Atembewegungen,
Aufstehen und Gehen mit Gewichtsverlagerung

Verschluss einer Extremitätenarterie
Ursachen
-lebensbedrohlicher gefäßchirurgischer Notfall!
-bei ca. 7 % der Patienten wird die Amputation der betroffenen Extremität notwendig und etwa 30 % sterben in der Akutphase
-In 70 % der Fälle durch Embolie bedingt
-Dabei in 90 % aller Fälle das Herz als Emboliequelle, z. B. bei Vorhofflimmern, Endokarditis und Aneurysmen
-Deutlich seltener: Ablösen von Plaquematerial aus arteriosklerotisch veränderten Gefäßen, vor allem aus der Aorta
-Bei 20 % entwickeln sich arterielle Thrombosen aus einer pAVK
-In seltenen Fällen: Trauma oder eine Kompression von außen

Symptome und Komplikationen
Symptome -„6 Ps“:
-Pain: Plötzlich einsetzende, heftige Schmerzen, die sich bei Tieflagerung bessern;
-Paleness: Blässe distal des Verschlusses;
-Paraesthesia: Gefühlsstörungen und Missempfindungen, die auf eine Nervenbeteiligung hindeuten;
-Paralysis: Lähmung der betroffenen Extremität;
-Pulselessness: Keine Pulse distal des Verschlusses;
-Prostration: Schock.

Komplikationen:
Wenn Ischämie länger als 6–12 Stunden andauert -> Zerfall der Muskulatur (Rhabdomyolyse) -> Zerfallsprodukte können neben einem Schock ein akutes Nierenversagen bedingen.

Diagnostik:
-Typische Symptomatik in Anamnese und körperlicher Untersuchung
-Bei zweifelhaftem Pulsstatus Diagnose per Doppler- bzw. farbkodierter Duplexsonographie sichern

Ärztliche Therapie
Sofortmaßnahmen:
-Extremität tief lagern;
-Watteverband, um vor Auskühlung zu schützen;
-Schmerzmittel i. v., auch um einer sympathikusvermittelten Vasokonstriktion vorzubeugen;
-Heparin i. v., um weitere Thrombusbildung zu verhindern;
-Schockprophylaxe durch Volumensubstitution

Kontraindiziert:
-Hochlagerung der Extremität;
-Druck;
-Lokale Wärme oder Kälte.

Operativ:
-Einweisung umgehend in eine gefäßchirurgische Klinik
-Embolus mittels Fogarty-Ballonkatheter oder chirurgisch entfernt
-Bei Verschlüssen im Unterarm- bzw. Unterschenkelbereich: auch lokale Lysetherapie eine Alternative zur Embolektomie

Sekundärpräventiv:
-Identifikation Emboliequelle und kausale Therapie

23
Q

Chronisch venöse Insuffizienz (CVI)

A

Def:
Die chronisch-venöse Insuffizienz ist eine Erkrankung der Beinvenen, die mit venösen Abflussbehinderungen, Mikrozirkulationsstörungen und trophischen Veränderungen im Bereich der Unterschenkel und Füße einhergeht.

Epidemiologie:
Nach epidemiologischen Studien sind etwa 2-5% der Bevölkerung in westlichen Industrieländern von der chronisch-venösen Insuffizienz betroffen. Der Erkrankungsgipfel liegt bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, bei Männern zwischen dem 70. und 80. Lebensjahr.

Pathophysiologie:
Die chronisch-venöse Insuffizienz entsteht durch einen erhöhten Druck in den Beinvenen, der durch mehrere Faktoren gefördert wird:
-Thrombosen der Beinvenen (Phlebothrombose)
-Mangelnder Gegendruck der Unterschenkelmuskulatur (Muskelpumpe)
-Fehlfunktion der Venenklappen.
als folge tretten Proteine und Wasser in das Interstitium ein, und bei größeren Mengen erfolgt eine einlagerung im Gewebe was eine lokale Sauerstoff-Unterversorgung mit sich bringt. hierdurch kommt es zu lokalen Fibrosen und Ulzerationen.
Diese Veränderungen leiten einen Circulus vitiosus ein, der zu einer weiteren Schädigung der Venen mit zunehmender Klappeninsuffizienz führt.

Risikofaktoren:
-Alter
-Adipositas
-Venenentzündungen
-Beintraumata

Schweregrade:

Stadium I: dunkelblaue Hautvenenveränderungen am medialen und lateralen Fußrand (Corona phlebectatica), Zyanose, reversible Stauungsödeme (schwere Beine, Spannungsgefühl, verminderte Kraft in den Beinen, Hitze, Schmerzen)

Stadium II: Zusätzlich rotbraune Hyperpigmentierung und Atrophie blanche (weiße, atrophische Narbenherde als Folge einer Wandentzündung der Arteriolen mit nachfolgender ischämischer Nekrose und Vernarbung). Ödeme nicht mehr reversibel -> Entwicklung Stauungsekzem (Jucken) +Bewegungseinschränkung im Sprunggelenk

Stadium III: Unterschenkelgeschwüre (Ulcus cruris; ein tiefe, meist nässende Wunde im Bereich des Unterschenkels) häufig oberhalb des Innenknöchels.

Diagnostik:

Anamnese
-seit wann Krampfadern
-welche Beschwerden (wichtig hier Schwellung, Hautveränderungen, Juckreiz, Schmerzen nach längerem Stehen)
-welche Maßnahmen der Linderung
-Medikamenteneinnahme
-Vorerkrankungen: Thrombosen, Ulzerationen

Inspektion
-Hautveränderungen
-sichtbaren Varizen an Ober- und Unterschenkeln
-Ödeme
-Hyperpigmentierungen
-Ekzeme und (abgeheilte) Ulzerationen

Palpation
-strangartige subkutane Verhärtungen (Hinweis auf eine akute oder abgelaufene oberflächliche Venenthrombose)
-Flächige subkutane Verhärtungen (Hinweis auf Zeichen einer Dermato(-lipo)sklerose)
-Ödeme
-Überwärmung
-Druckempfindlichkeit

Apparative Diagnostik

*Duplex-Sonographie:
-Standard
-nicht-invasive Untersuchungsmethode
-Morphologie der Venen, zur anatomischen Verteilung der pathologischen Befunde, der Offenheit und Klappenschlussfähigkeit bzw. Flussrichtung in allen 3 Venengruppen.

*Photoplethysmographie (PPG) synonym Lichtreflexionsrheographie (LRR)
-Erfassung der Reflexion ausgesendeter Infrarotlicht-Strahlen bei Muskelarbeit und Pause, Erfassung der Venenauffüllzeit
-als Screening Methode und / oder als Verlaufskontrolle, um die venöse Funktionsstörung zu quantifizieren

  • Venenverschlussplethysmografie:
    -Stauungsmanschetten an den Oberschenkeln für maximale Füllung der Beinvenen Plötzliches Ablassen der Manschetten -> Erfassungs der Volumenabnahme im Bein mit Dehnungsmessstreifen.
    -zur Messung der druckabhängigen venösen Kapazität, des venösen Ausstroms und der aktiven Volumenabschöpfung

Ggf. weitere Verfahren
*Computertomographie (CT)
-Abklärung der Venen des Körperstammes (Beckenvenen, V. cava inferior und superior sowie Venen des Schultergürtels) im Rahmen der Lungenemboliediagnostik.

Lebensqualität
-Chronic Venous Insufficiency Questionnaire (CIVIQ, Biemans et al. 2011, doi:10.1016/j.ejvs.2011.04.007)
-Tübinger Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität bei chronisch venöser Insuffizienz (Dissertation Friederike Murmann, siehe Moodle)

24
Q

Thrombose

A

Def.:
Thrombozytenaggregate bzw. Gerinnsel in den oberflächlichen oder tiefen Venen

-Thrombophlebitis: akute thrombose und Entzündung der oberflächliche Venen.

-Phlebothrombose: Thrombotischer Verschluss der tiefen Venen.

Thrombophlebitis:
Entzündung einer oberflächlichen Vene und Verlegung durch Thrombus meistens bei vorbestehender Varikose

Eher mechanische Ursachen:
-durch zusätzliche Immobilisation oder Verletzungen (Stoß gegen Vene), Druck durch zu enge Kleidung (Jeans, Schienbeinschützer.
-an den Armen in der Regel iatrogen bedingt, z. B. durch Venenverweilkatheter, Injektionen und Blutentnahmen.

Klinisches Bild:
-derber, druckschmerzhafter Strang tastbar.
-lokale Entzündungszeichen (gerötet, überwärmt).
-anders als bei Phlebothrombose nicht angeschwollen (da venöser Rückstrom über die tiefen Venen gewährleistet).

Komplikationen:
-Ausweitung des Prozesses über die Perforans-Venen auf die tiefen Venen und damit Gefahr einer Lungenembolie
-Infektion

Diagnostik:
-Klinische Zeichen
-Kompressions- und Duplex-Sonographie, insbesondere um Phlebothrombose auszuschließen.

Therapie:
-Keine einheitlichen Richtlinien
-Blutverdünnung durch Antikoagulantien bei Thrombophlebitis
-Schmerzlinderung mittels medikamente, kühlender Umschläge und Salbenverbände;
-Belastbarkeit: Keine Bettruhe! -> Mobilisation, Anregung Muskelpumpe, Anregung Atempumpe, um einer tiefen Venenthrombose vorzubeugen (Merke: Gehen besser als Stehen, Liegen besser als Sitzen)
-Hochlagerung
-Kompression nur dann, wenn sie toleriert wird

Phlebothrombose:
Def.:
-„Tiefe Venenthrombose“ (TVT)
-Gerinnselbildung im tiefen Venensystem mit unvollständigem oder komplettem Verschluss des Gefäßlumens -> gestörter Abfluss des Blutes mit akuter venöser Hypertonie.

Häufigkeit:
-Die Prävalenz der Phlebothrombose ca. 7 %
-mittlere Inzidenz bei 1–2 Erkrankungen pro 1 000 Einwohner und Jahr

Lokalisation:
-Mehr als 90 % der TVT bilden sich im Einflussgebiet der unteren Hohlvene:
-V. iliaca: 10 %;
-V. femoralis: 50 %;
-V. poplitea: 20 %;
-Unterschenkelvenen: 20 %.

-In ⅔ der Fälle ist das linke Bein betroffen, da die Beckenarterie die Beckenvene überkreuzt und komprimiert.
-obere Extremität selten betroffen, z.B. durch komprimierende Strukturen des Bewegungsapparates wie Halsrippe und enges Skalenusdreieck, sowie durch zentrale Venenkatheter und Tumoren.

Ursachen:
Virchow Trias (1856 Pathologe Rudolf Virchow)

a) verlangsamte Blutströmung (Kreislauffaktor)
-Immobilität, z. B. bei Bettruhe oder Gipsverband
-postoperativ
-Erweiterte Gefäße, z. B. bei Varikose
-Frühere Thrombosen, die zu einer chronisch-venösen Insuffizienz geführt haben
-Varikose
-Rechtsherzinsuffizienz
-Komprimierte Gefäße, z. B. durch langes Sitzen im Auto bzw. Flugzeug oder durch Tumoren
-paVK

b) Gefäßwandveränderungen (Wandfaktor)
-Operationen
-Traumen
-Entzündungen -> Gefäßwandschädigung -> Blutstillung und Gerinnung

c) veränderte Blutzusammensetzung (Blutfaktor)
-erhöhte Blutviskosität, z. B. durch Exsikkose (Austrocknen) oder Thrombozytose (vermehrte Thrombozytenzahl)
-erhöhtes Gerinnungspotenzial (Thrombophilie), u.a. durch
* Angeborenem oder erworbenem Inhibitorenmangel (Protein S-, Protein C- sowie AT III-Mangel)
* genetisch bedingte Veränderung des Gerinnungsfaktors V (Faktor-V-Leiden-Mutation, Resistenz gegen aktiviertes Protein C (APC))
* Einfluss von Geschlechtshormonen, z. B. bei Einnahme von Ovulationshemmern („Pille“) sowie bei Schwangeren und Wöchnerinnen

Weitere Risikofaktoren
-Tumoren (komprimiert Gefäße, Bildung gerinnungsaktiver Faktoren)
-Alter über 65 Jahre ( mögliche Vorerkrankungen, degenerative Veränderungen, weniger
Bewegung, weniger Trinken (Blutviskosität))
-Rauchen ( Nikotin verengt Blutgefäße (Blutfluss sinkt), erhöht Blutgerinnung)
-Schwere Infektionen und Sepsis ( Immobilisation, gesteigerte Blutgerinnung durch Entzündung)

Achtung:
-Rauchen → 5-faches Risiko;
-„Pille“ → 3-faches Risiko;
-Rauchen und „Pille“ → 15-faches Risiko!

Klinisches Bild:
akuter venöser Rückstau -> distal der Thrombose:
-Schwere- bzw. Spannungsgefühl;
-Ziehende Schmerzen, die sich bessern, wenn die betroffene Extremität hochgelagert wird
-Schwellung
-Zyanose
-Überwärmung
Achtung: Nur 10 % aller Patienten zeigen alle genannten Symptome!
Fehlende Symptome schließen eine Thrombose nicht aus!

Komplikationen:
-Lungenembolie

Spätkomplikationen:
-Postthrombotisches Syndrom mit chronisch venöser Insuffizienz
-Rezidiv

Regenerationsprozesse:
-Selten: vollständige körpereigene Fibrinolyse
-Falls nicht erfolgreich -> Verweben mit Gefäßwand und proteolytischer Abbau des Thrombus, Kollateralisierung; bindegewebige Veränderung der Venen durch Prozess
-Durch Ausfall der Klappenfunktion -> eine beim Gehen persistierende venöse Hypertonie.

Thrombosescreening für Physiotherapeuten:
-Anamnese
-Puls- und Umfangsmessung
-Palpation: periphere Gefäßverdickungen, Schwellungen, Hauttemperatur.
-Wells-Score: 10 Symptome mit punkte gelistet, wenn Pat. das Symptom zeigt, dann kriegt er die Punk (Schwellung, Schmerz, Immobilisation, Krebserkrankung, Bettruhe. Wahrscheinlichkeit eine alternative Diagnose -2 Punkte)
*< 1 Punkt: geringe Wahrscheinlichkeit für TVT
*1-2 Punkte: mittlere Wahrscheinlichkeit für TVT
* > 2 hohe Wahrscheinlichkeit für TVT

Achtung Testgüte des Wellscore:
Bei Patienten in der Akutkrankenhausversorgung:
-Wells-Score allein diskriminiert kaum besser als der Zufall zwischen Personen mit und ohne TVT
Bei Patienten außerhalb der Akutversorgung:
-Wells Score (≤ 1) kombiniert mit einem negativen D-Dimere Test ist mit einer extrem geringen Wahrscheinlichkeit mit TVT assoziiert.

Weitere Diagnostik:
Bildgebende Verfahren
-(Farb-) Doppler-Sonographie
-(Farb-) Duplex-Sonographie
-Phlebographie (nur bei unklaren Fällen)
-Ultraschall
-CT

Labor:
-D-Dimere (D-Dimere zeigen unspezifisch eine Gerinnungsaktivierung an. Es handelt sich um Spaltprodukte des Fibrins, die im Rahmen jeder Fibrinolyse gezwungenermaßen entstehen, auch bei der physiologischen Wundheilung.)
-D-Dimere sind bei einer TVT und einer Lungenembolie, nach Operationen, bei Entzündungen und Tumoren sowie in der Schwangerschaft erhöht.

Therapie:
-Linderung der akuten Stauungssymptome
-Verhinderung der Frühkomplikation Lungenembolie
-schnelle Senkung und dauerhafte Normalisierung des akut erhöhten venösen Drucks, um Klappenfunktion zu erhalten zur Vermeidung eines postthrombotischen Syndroms
-Rezidivprophylaxe (sekundäre Prävention).

Standardtherapie:
a. gerinnungshemmende Therapie (Antikoagulation)
-Operation und Fibrinolyse (unter Anstieg der Nebenwirkungsrate) einer ausschließlichen Antikoagulation nicht überlegen
-Gegenwärtig Antikoagulation Therapie der Wahl der akuten Becken-/Beinvenenthrombose
-Schulter-, Armvenenthrombosen wegen ihrer guten Prognose ausschließlich antikoaguliert
-Thrombosen in anderen Organgebieten (Sinus-, Nieren-, Mesenterial-, Lebervenen- sowie Pfortaderthrombose) überwiegend eine Antikoagulation durchgeführt.

b. Rekanalisationstherapie in ausgesuchten Fällen
-Lysetherapie: Einschränkung der Anwendbarkeit durch zahlreiche Kontraindikationen
-Interventionelle Verfahren: Interventionelle Therapieformen (Venoplastie, Stent-Implantation, mechanische Thrombusentfernung), nur in Ausnahmefällen (Kompressionssyndrom der V. cava superior oder narbige Stenosen der Beckenvenen).

Begleittherapie:
-Kompressionstherapie
-Begleittherapie Kompressionstherapie:
Wirkprinzip:
a. verkleinert den venösen Querschnitt einer Extremität-> stellt die Klappendichtigkeit wieder her ->erhöht die Strömungsgeschwindigkeit in den Venen ->venöse Dränage verbessert-> Ödem abtransportiert
b. Vermeidung sekundäre Varikose/postthrombotisches Syndrom
c. initial mit elastischen Binden und nach Abschwellung mit angepassten Kompressionsstrümpfen
d. Kompressionstherapie mindestens 6 Monate nach TVT fortsetzen

Prognose
-30 % der Patienten Lungenarterienembolie
-30 % postthrombotisches Syndrom (Wirkprinzip: bei unvollständiger Rekanalisation der tiefen Venen wird zurückströmendes Blut aus den tiefen Venen in die oberflächlichen Venen gedrückt -> oberflächlichen Venen vermehrter Druckbelastung nicht standhalten und dilatieren Entstehung sekundärer Varizen, Schwellung, Ödeme, CVI; Behandlung siehe Varikosis, CVI)
-30 % innerhalb von 8 Jahren ein Rezidiv.
-tiefe Beinvenenthrombose mit Lungenembolie ist die häufigste Todesursache in der Schwangerschaft.

Prävention einer Thrombose:
Basismaßnahmen für alle Patienten: Frühmobilisation + Bewegungsübungen
+
Spezielle maßnahmen individuell und Risiko-adaptiert: medikamentöse Maßnahmen + physikalische Maßnahmen

physikalische Maßnahmen: Ziel ist, die Blutströmungsgeschwindignkeit in den Venen zu erhöhen und damit der Thromboseentstehung vorzubeugen, mit:

-intermittierende pneumatische Kompression (IPK): *ersetzt die Arbeit der Wadenmuskelpumpe beim immobilen Patienten. Geräte mit 1 bis 3 Kammern verwendet; nach Anlegen der Fuß- oder Beinmanschetten werden die Luftkammern mit einem Druck um 45 mmHg in definierten Zeitabständen automatisch aufgeblasen und wieder entleert.
Kontraindikationen: dekompensierte (Rechts-)Herzinsuffizienz, offene Wunden, die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), ausgedehnte Entzündungsreaktionen (Phlebitis, Erysipel), Traumen, Neuropathien und der schwere, nicht einstellbare Hypertonus.

-Medizinische Thrombose-Prophylaxe-Strümpfe (MTPS): Evidenz mit hoher Vertrauenswürdigkeit, dass Thrombosestrümpfe wirksam das Risiko einer TVT reduzieren bei Patienten mit einer allgemeinen oder orthopädischen Operation (mit und ohne Kombination mit anderen Präventionsmaßnahmen. Ausschließliche Versorgung mit Thrombosestrümpfen im Vergleich zu Medikamentöser Prophylaxe unterlegen.

***PT bei Varikose, CVI, postthrombotischen Syndrom:

Voraussetzung für Physiotherapie:
-Ausschluss einer begleitenden peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Anamnese, Inspektion, Pulspalpation, Doppler (ABI)), Duplex) -> falls paVK vorhanden und ABI <0,8, keine Kompression erlaubt
-Ausschluss eines akuten thrombotischen Geschehens (Ultraschall bei klinischem Verdacht)
-Ausschluss eines Infektes (Anamnese, Inspektion, ggf. Labor)

Hochlagerung:
-Gefälle von 20-30 Grad, im Liegen
-kein (großer) Hüftknick, ggf. Becken mit Hilfe eines Kissens in eine extendierte Stellung bringen
-Empfehlung bei der Behandlung eines Postthrombotischen Syndroms: nach 30 Min. in Sitz 3-4x/Tag Hochlagerung des betroffenen Beins.
-Effekte: Verbesserte Mikrozirkulation (Die Mikrozirkulation (Durchbllutung) ist der Teil des Blutkreislaufs, der sich in den kleinsten Blutgefäßen (Blutkapillaren, Arteriolen, Venolen) vollzieht).

Kompressionstherapie:
In allen Stadien der Varikose und der chronischen venösen Insuffizienz geeignet.
Effekte:
-Erhöhung des venösen Rückflusses
-Reduzierung des Drucks beim Gehen
-Reduzierung der Level an vaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren und Tumornekrosisfaktor-α bei Patienten mit venösen Ulzera ->Verbesserung der Wundheilung
in Form von:
a) Kompressionsverbänden
b) medizinischen Kompressionsstrümpfen (MKS)
c) apparativer intermittierender pneumatische Kompression (IKP)

Kontraindikationen der Kompressionstherapie:
-Fortgeschrittene pavk
-Dekompensierte Herzinsuffizienz (NYHA III + IV)
-Septische Phlebitis
-Phlegmasia coerulea dolens

Risiken:
-Ausgeprägte nässende Dermatosen
-Unverträglichkeit auf Kompressionsmaterial
-Schwere Sensibilitätsstörungen der Extremität
-Fortgeschrittene periphere Neuropathie (z. B. bei Diabetes mellitus)
-Primär chronische Polyarthritis

Weitere Maßnahmen:

*Atemtherapie (Evidenzlage unklar)
-Wirkannahme: Steigerung des venösen Rückflusses durch Intensivierung der thorako-abdominalen Saug-Druck-Pumpe
-In Rückenlage, Hochlagerung der Beine, Kontaktatmung in den Bauch

*Hydrotherapie – Kalte bzw. wechselwarme Güsse nach Kneipp
-Wirkannahme: Steigerung des Venentonus durch Kälte und dadurch Steigerung des venösen Rückflusses
-moderate Verbesserung von Schmerzen, QoL, Hautveränderungen, unklare Evidenz zu Schwere der Erkrankung, Nebenwirkungen.

*Bewegungstherapie
-Wirkannahme: Aktivierung Extremitätenpumpe
-Zu wenig Studien für Aussagen zur Wirksamkeit
-Flussgeschwindigkeit in V. femoralis erhöht, wenn Bewegungen des Sprunggelenks und Atmung kombiniert
-Gehtraining (in Kombination mit Kompressionsstrümpfen venöser Rückfluss noch gesteigert)
-Krafttraining (Kraftverlust der Wadenmuskulatur-> z.B. Calf raises)

*Information und Beratung
-Informationen zu Erkrankung
-Anleitung zu Selbstmanagement (Hochlagerung, Atemvertiefung, Hydrotherapie, Eigentraining, Schuhwerk, Sitzhaltung, etc.)
-Wechselnde Belastungen
-Sportarten mit Belastungsspitzen und alle Maßnahmen die den Gefäßtonus senken - ungünstig
-Warnzeichen für Komplikationen

25
Q

Allgemeine Risikofaktoren für Herzerkrankungen

A

kardiovaskuläre Risikofaktoren:
* arterielle Hypertonie
* Hyperlipoproteinämie (hohes LDL-Cholesterin, erhöhte Triglyzeride)
* Diabetes mellitus
* Übergewicht
* Rauchen

Vorerkrankungen:
* Tonsillitiden,
* Scharlach
* fieberhafte Gelenkbeschwerden

26
Q

Häufige Symptome im Zusammenhang mit Herzerkrankungen

A

-Schwindel, Synkopen (kurzdauernde Bewusstlosigkeit)
-Herzklopfen (Palpitation mit verstärkt spürbarem Herzschlag), Herzrasen, Herzstolpern (wahrgenommene arrhythmische Herzaktionen)
-Ödemneigung (abends dicke Beine?)
-Nykturie (nächtliches Wasserlassen)
-gastrointestinale Beschwerden
-nächtlicher Husten
-unklares Fieber
-Gewichtsveränderungen
-Schmerz(ausstrahlung)
-Luftnot

27
Q

Artheriosklerose

A

„Zivilisationskrankheit“

Definition:
-eine Verdickung und Verhärtung der Gefäßwand, die die Arterien des Körperkreislaufs, d. h. die Arterien des Hochdrucksystems, betreffen auch als Makroangiopathie bezeichnet (veränderte Gefäße größer als 2 mm)

Gefäßwand : lumen, intima, media, adventita

Entstehung:
-Intimaschädigung durch kleinste Endothelverletzungen, lokale Entzündungen-> porös
-Lipide gelangen durch die poröse Intima in die Gefäßwand, Makrophagen folgen
-Makrophagen synthesieren Kollagenfasern ->Plaques ->Gefäßwand versteift, Gefäßlumen verkleinert
-Plaqueruptur: Thrombozyten u. Gerinnung wegen Gefäßwunde aktiviert -> Thrombusbildung-> Gefäßverschluss

28
Q

Leitsymptome der Kardiologie

A

*Zyanose:
Die Zyanose ist eine Blauverfärbung der Haut und/oder der Schleimhäute. Sie tritt entweder als Hämoglobinzyanose oder Hämiglobinzyanose auf.

-zentralen Zyanose: sind Haut und Schleimhäute zyanotisch verfärbt (Zunge und Lippen sind zyanotisch)
-peripheren Zyanose: Akren zyanotisch, die zentralen Schleimhäute dagegen rosig rot (Zunge rosig, Lippen zyanotisch)

*Dyspnoe (Atemnot):
die subjektive Empfindung erschwerter Atmung. Eine tatsächliche Hypoventilation ist dabei für das Symptom „Dyspnoe“ nicht erforderlich.

Je nach der Symptomdauer werden die akute, innerhalb von Minuten bis Stunden auftretende und die chronische, seit Tagen bis Monaten bestehende Dyspnoe unterschieden.

*Thoraxschmerz:
Schmerz im Bereich des Brustkorbs.

Der typische Thoraxschmerz ist der ischämisch bedingte, pektanginöse Schmerz, der bei einer Koronarstenose oder einem Koronarverschluss im Rahmen einer koronaren Herzerkrankung (KHK) auftritt. Neben kardialen sind weitere häufige Ursachen für Thoraxschmerzen pulmonale, vertebragene und gastrointestinale Erkrankungen

*Ödeme:
Ödeme sind pathologische Flüssigkeitseinlagerungen im Interstitium.

Abhängig von der Ursache können Ödeme lokalisiert oder generalisiert auftreten. Spezielle Formen sind Aszites (Peritoneum), Hydrothorax (Pleuraergüsse) und Anasarka (generalisiertes Ödem).

Die Ursache für Ödeme ist ein Missverhältnis zwischen hydrostatischem und kolloidosmotischem Druck in Gefäßen, Zellen und Extrazellulärraum. Ödeme entstehen daher häufig in den Unterschenkeln, entweder bei erhöhtem hydrostatischem Druck, z. B. bei venösen Abflussstörungen oder bei vermindertem kolloidosmotischem Druck

29
Q

Zusammenfassung venöser Rückstrom

A

Zusammenfassung venöser Rückstrom

Zusammengesetzt aus
(a) dem nach der Passage der Kapillaren noch verbleibenden Blutdruck (ca. 15 mmHg),
(b) dem Sog, der in der Systole durch die Senkung der Ventilebene des Herzens entsteht,
(c) dem Druck, den die sich kontrahierende Skelettmuskulatur auf die Venen ausübt (Muskelpumpe),
(d) dem durch Inspiration bedingten Überdruck im Bauchraum bei gleichzeitig erhöhtem Unterdruck im Brustraum, der zur Venenausweitung im Thorax und damit zu einem Sog führt.

Zentraler Venendruck:
-Druck im rechten Vorhof, normal: (0 – 9 mmHg), in erster Linie vom Blutvolumen abhängig
-erhöhter zentraler Venendruck (> 15 mmHg) u. a. bei einer Herzinsuffizienz, d. h. bei einer zu geringen Pumpwirkung des Herzens und physiologischerweise, während einer Schwangerschaft.