ICD 10 Flashcards

1
Q

Was sind die allgemeinen Kriterien für die Diagnose einer Störung der Sexualpräferenz (=Paraphilie)?

A

G1. Wiederholt auftretende intensive sexuelle Impulse (dranghaftes Verlangen) und Phantasien, die sich auf ungewöhnliche Gegenstände oder Aktivitäten beziehen.

G2. Handelt entsprechend den Impulsen oder fühlt sich durch sie deutlich beeinträchtigt.

G3. Diese Präferenz besteht seit mindestens sechs Monaten.

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2
Q

Welche 10 Klassifikationen (F0-F9) von psychischen und Verhaltensstörungen werden im ICD-10 unterschieden?

A
  • F0. Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
  • F1. Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
  • F2. Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
  • F3. Affektive Störungen
  • F4. Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
  • F5. Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
  • F6. Persönlichkeits und Verhaltensstörungen
  • F7. Intelligenzminderung
  • F8. Entwicklungsstörungen
  • F9. Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
  • F99. Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
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3
Q

Diagnostische Kriterien Abhängigkeitssyndrom

A

3 oder mehr der folgenden Kriterien über mehr als einen Monat oder wiederholt innerhalb von 12 Monaten:

  • 1. Starkes Verlangen/Craving bzw. Zwanggefühl bzgl. Konsum einer Substanz
  • 2. Verminderte Kontrolle über den Substanzgebrauch, d.h. Beginn, Beendigung oder Mengedes Konsums
  • 3. körperliches Entzugssyndrom bei Reduktion oder Absetzen der Substanz
  • 4. Toleranzentwicklung gegenüber den Wirkungen der Substanz
  • 5. Einengung auf den Substanzgebrauch, bemerkbar an Vernachlässigung/Aufgabe anderer wichtiger Vergnügen/Interessenbereiche
  • 6. Anhaltender Substanzgebrauch trotz eindeutig schädlicher Folgen bzw. obwohl sich der Betroffene der möglichen Schäden bewusst ist bzw. bewusst sein könnte
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4
Q

allgemeine Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung

A

F60

  • G1. Die charakteristischen und dauerhaften inneren Erfahrungs- und Verhaltensmuster der Betroffenen weichen insgesamt deutlich von kulturell erwarteten und akzeptierten Vorgaben (“Normen”) ab. Diese Abweichung äußert sich in mehr als einem der folgenden Bereiche
    • 1. Kognition (d.h. Wahrnehmung und Interpretation von Dingen, Menschen und Ereignissen; entscheidende Einstellungen und Vorstellungen von sich und anderen)
    • 2. Affektivität (Variationsbreite, Intensität und Angemessenheit der emotionalen Ansprechbarkeit und Reaktion)
    • 3. Impulskontrolle und Bedürfnisbefriedigung
    • 4. Die Art des Umgangs mit anderen Menschen und die Handhabung zwischenmenschlicher Beziehungen
  • G2. Die Abweichung ist so ausgeprägt, dass das daraus resultierende Verhalten in vielen persönlichen und sozialen Situationen unflexibel, unangepasst oder auch auf andere Weise unzweckmäßig ist (nicht begrenzt auf einen speziellen auslösenden Stimulus oder eine bestimmte Situation).
  • G3. Persönlicher Leidensdruck, nachteiliger Einfluss auf die soziale Umwelt oder beides sind dem unter G2. beschriebenen Verhalten zuzuschreiben.
  • G4. Nachweis, dass die Abweichung stabil, von langer Dauer ist und späten Kindesalter oder der Adoleszenz begonnen hat.
  • G5. Die Abweichung kann nicht durch das Vorliegen oder die Folge einer anderen psychischen Störung des Erwachsenenalters erklärt werden. Es können aber episodische oder chronische Zustandsbilder der Kapitel F0 - F5 und F7 neben dieser Störungexistieren oder sie überlagern.
  • G6. Eine organische Erkrankung, Verletzung oder deutliche Funktionsstörung des Gehirns müssen als mögliche Ursache für die Abweichung ausgeschlossen werden (falls eine solche Verursachung nachweisbar ist, soll die Kategorie F07 verwendet werden).
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5
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für eine paranoide Persönlichkeitsstörung?

A

F60.0

  • A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein.
  • B. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:
    • ​1. übertriebene Empfindlichkeit auf Rückschläge und Zurücksetzungen.
    • 2. Neigung, dauerhaften Groll zu hegen, d.h. Bleidigungen, Verletzungen, oder Missachtungen werden nicht vergeben.
    • 3. Misstrauen und eine anhaltende Tendenz, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindich oder verächtlich missdeutet werden.
    • 4. streitsüchtiges und beharrliches, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten.
    • 5. häufiges ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber der sexuellen Treue des Ehe- oder Sexualpartners.
    • 6. ständige Selbstbezogenheit, besonders in Verbindung mit starker Überheblichkeit.
    • 7. häufige Beschäftigung mit unbegründeten Gedanken an “Verschwörungen” als Erklärung für Ereignisse in der näheren Umgebung des Patienten oder der Welt im Allgemeinen.
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6
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für eine schizoide Persönlichkeitsstörung?

A

F60.1

  • A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein.
  • B. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:
    • 1. wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude
    • 2. emotionale Kühle, Distanziertheit oder abgeflachter Affekt
    • 3. reduzierte Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle für andere oder Ärger auszudrücken
    • 4. erscheint gleichgültig und indifferent gegenüber Lob oder Kritik von anderen
    • 5. wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen (unter Berücksichtigung des Alters)
    • 6. fast immer Bevorzugung von Aktivitäten, die alleine durchzuführen sind
    • 7. übermäßige Inanspruchnahme durch Phantasien und Introvertiertheit
    • 8. hat keine oder wünscht keine engen Freunde oder vertrauensvolle Beziehungen (oder höchstens eine)
    • 9. deutlich mangelhaftes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen; wenn sie nicht befolgt werden, geschieht dies unabsichtlich
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7
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für eine dissoziale Persönlichkeitsstörung?

A
  • A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein.
  • B. Mindestens drei der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:
    • 1.​ herzloses Unbeteiligt sein gegenüber den Gefühlen anderer.
    • 2. deutliche und andauernde verantwortungslose Haltung und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen.
    • 3. Unfähigkeit zur Aufrechterhaltund dauerhafter Beziehungen, obwohl keine Schwierigkeit besteht, sie einzugehen.
    • 4. sehr geringe Frustrationstoleranz und niedrige Schwelle für aggressives, einschließlich gewalttätiges Verhalten.
    • 5. fehlendes Schuldbewusstsein oder Unfähigkeit, aus negativer Erfahrung, inbesondere Bestrafung, zu lernen
    • 6. deutliche Neigung, andere zu beschuldigen oder plausible Rationalisierungen anzubieten für das Verhalten, durch welches die Betreffenden in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten sind
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8
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom impusliven Typ?

A
  • A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein.
  • B. Mindestens drei der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen, darunter Item 2:
    • 1. deutliche Tendenz unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln
    • 2. deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden
    • 3. Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt mit Unfähigkeit zur Kontrolle explosiven Verhaltens
    • 4. Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden
    • 5. unbeständige und launische Stimmung
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9
Q

Was sind die Kriterien für die Diagnose einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ?

A
  • A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein.
  • B. Mindestens drei der oben unter F60.30 B. erwähnten Kriterien müssen vorliegen und zusätzlich mindestens zwei der folgenden Eigenschaften und Verhaltensweisen:
    • 1. Störungen und Unsicherheit bezüglich Selbstbild, Zielen, und “inneren Präferenzen” (einschließlich sexueller)
    • 2. Neigung sich auf intensive aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge von emotionalen Krisen
    • 3. übertriebene Bemühungen, das Verlassenwerden zu vermeiden
    • 4. wiederholte Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung
    • 5. anhaltenden Gefühle von Leere
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10
Q

Was sind die Kriterien für die Diagnose einer histrionischen Persönlichkeitsstörung?

A
  • A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein.
  • B. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:
    • 1. dramatische Selbstdarstellung, theatralisches Auftreten oder übertriebener Ausdruck von Gefühlen
    • 2. Suggestibilität, leichte Beeinflussbarkeit durch andere Personen oder durch äußere Umstände
    • 3. oberflächliche, labile Affekte
    • 4. ständige Suche nach aufregenden Erlebnissen und Aktivitäten, in denen die betreffende Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht
    • 5. unangemessen verführerisch in Erscheinung und Verhalten
    • 6. übermäßige Beschäftigung damit, äußerlich attraktiv zu erscheinen
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11
Q

Was sind die Kriterien für die Diagnose eines Asperger-Syndroms?

A

A. Es fehlt eine klinisch eindeutige allgemeine Verzögerung der gesprochenen oder rezeptiven Sprache oder der kognitiven Entwicklung. Die Diagnose erfordert, dass einzelne Wörter im zweiten Lebensjahr oder früher und kommunikative Phrasen im dritten Lebensjahr oder früher benutzt werden. Selbsthilfefertigkeiten, adaptives Verhalten und die Neugier an der Umgebung sollten während der ersten drei Lebensjahre einers normalen intellektuellen Entwicklung entsprechen. Allerdings können Meilensteine der motorischen Entwicklung etwas verspätet auftreten und eine motorische Ungeschicklichkeit ist ein übliches (aber kein notwendiges) diagnostisches Merkmal. Isolierte Spezialfertigkeiten, oft verbunden mit einer auffälligen Beschäftigung sind häufig, aber für die Diagnose nicht erforderlich.

B, Qualitative Beeinträchtigungen der gegenseitigen sozialen Interaktion (entspreched den Kriterien für Autismus).

C. Ein ungewöhnlich intensives umschriebenes Interesse oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten (entspricht dem Kriterium für Autismus; dort sind aber motorische Manierismen, ein besonderes Beschäftigtsein mit Teilobjekten oder mit nicht-funktionalen Elementen von Spielmaterial eher ungewöhnlich).

D. Die Störung ist nicht einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung, einer schizotypen Störung (F21), einer Schizophrenia simplex (F20.6), einer reaktiven Bindungsstörung des Kindesalters oder einer Bindungsstörung mit Enthemmung mit Enthemmung (F94.1 und F94.2), einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung (F60.5) oder einer Zwangsstörung (F42) zuzuordnen.

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12
Q

Was sind die Kriterien für die Diagnose eines Fetischismus?

A

A1. Die allgemeinen Kriterien für eine Störung der Sexualpräferenz (F65) müssen erfüllt sein.

B2. Der Fetisch (ein unbelebtes Objekt) ist die wichtigste Quelle sexueller Erregung oder für die sexuelle Befriedigung unentbehrlich.

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13
Q

Was sind die Kriterien für die Diagnose eines fetischistischen Transvestitismus?

A

A. Die allgemeinen Kriterien für eine Störung der Sexualpräferenz (F65) müssen erfüllt sein.

B. Tragen von Kleidungsstücken oder Accessoires des anderen Geschlechts, um den Anschein zu erwecken und das Gefühl zu haben, Angehöriger des anderen Geschlechtes zu sein (cross-dressing).

C. Das Tragen der gegengeschlechtlichen Kleidung ist eng mit sexueller Erregung verbunden. Wenn es zum Orgasmus gekommen ist und die sexuelle Erregung abnimmt, besteht ein starkes Verlangen, die Kleidung abzulegen.

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14
Q

Was sind die Kriterien für die Diagnose von Exhibitionismus?

A

A, Die allgemeinen Kriterien für eine Störung der Sexualpräferenz (F65) müssen erfüllt sein.

B. Es besteht die vorübergehende oder andauernde Neigung, die eigenen Geschlechtsteile unerwartet fremden Personen (gewöhnlich des anderen Geschlechts) zu zeigen, fast immer in Verbindung mit sexueller Erregung und Masturbation.

C. Es besteht kein Wunsch oder keine Aufforderung zum Geschlechtsverkehr mit der(den) “Zeugin(nen)”.

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15
Q

Was sind die Kriterien für die Diagnose einer akuten Intoxikation?

A
  • G1. Deutlicher Nachweis des kürzlich erfolgten Konsums einer oder mehrerer psychotropen Substanzen in einer für die vorliegende Intoxikation ausreichend hohen Dosis.
  • G2. Symptome oder Anzeichen für eine Intoxikation, vereinbar mit den unten näher ausgeführten bekannten Wirkungen der in Frage kommenden Substanz (oder Substanzen) und von ausreichendem Schweregrad, um Störungen von klinischer Relevanz des Bewusstseins, der Kognition, der Wahrnehmung, der Affekte oder des Bewusstseins, der Kognition, der Wahrnehmung, der Affekte oder des Verhaltens zu verursachen.
  • G3. Die Symptome und Anzeichen sind nicht erklärbar durch eine vom Substanzgebrauch unabhängige körperliche Krankheit, und sie sind nicht besser erklärbar durch eine andere psychische oder Verhaltensstörung.

​Die fünfte Stelle dient der Kennzeichnung von Komplikationen bei einer akuten Intoxikation:

  • F1x.00 ohne Komplikationen (Symptome wechselnden Schweregrades, meist dosisabhängig)
  • F1x.01 mit Verletzung oder anderen körperlichen Schäden
  • F1x.02 mit anderen medizinischen Komplikationen (z.B. Hämatemesis, Aspiration von Erbrochenem)
  • F1x.03 mit Delir
  • F1x.04 mit Wahrnehmungsstörungen
  • F1x.05 mit Koma
  • F1x.06 mit Krampfanfällen
  • F1x.07 pathologischer Rausch (gilt nur für Alkohol)
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16
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für die Diagnose eines frühkindlichen Autismus?

A

A. Vor dem dritten Lebensjahr manifestiert sich eine abnorme und beeinträchtigte Entwicklung in mindestens einem der folgenden Bereiche:

1. rezeptive oder expressive Sprache, wie sie in der sozialen Kommunikation verwandt wird

2. Entwicklung selektiver sozialer Zuwendung oder reziproker sozialer Interaktion

3. funktionales oder symbolisches Spielen

B. Insgesamt müssen mindestens sechs Symptome von 1., 2. und 3. vorliegen, davon mindestens zwei von 1. und mindestens je eins von 2. und 3.:

1. Qualitative Auffälligkeiten der gegenseitigen sozialen Interaktion in mindestens zwei der folgenden Bereiche:

a. Unfähigkeit, Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung und Gestik zur Regulation sozialer Interaktionen zu verwenden.

b. Unfähigkeit, Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzunehmen, mit gemeinsamen Interessen, Aktivitäten und Gefühlen (in einer für das geistige Alter angemessenen Art und Weise trotz reichlicher Möglichkeiten)

c. Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, die sich in einer Beeinträchtigung oder devianten Reaktion auf Emotionen anderer äußert; oder Mangel an Verhaltensmodulation entsprechend dem sozialen Kontext; oder nur labile Integration sozialen, emotionalen und kommunikativen Verhaltens

d. Mangel, spontan Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit anderen zu teilen (z.B. Mangel, anderen Menschen Dinge, die für die Betroffenen von Bedeutung sind, zu zeigen, zu bringen oder zu erklären)

2. Qualitative Auffälligkeiten der Kommunikation in mindestens einem der folgenden Bereiche:

a. Verspätung oder vollständige Störung der Entwicklung der gesprochenen Sprache, die nicht begleitet ist durch einen Kompensationsversuch druch Gestik oder Mimik als alternativer Modus der Kommunikation (vorausgehend oft fehlendes kommunikatives Geplapper)

b. relative Unfähigkeit, einen kommunikativen, sprachlichen Kontaktaustausch mit anderen zu beginnen oder aufrechtzuerhalten (auf dem jeweiligen Sprachniveau)

c. stereotype und repetitive Verwendung der Sprache oder idiosynkratischer Gebrauch von Wörtern oder Phrasen

d. Mangel an verschiedenen spontanen Als-ob-Spielen oder (bei jungen Betroffenen) sozialen Imitationsspielen

3. Begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten in mindestens einem der folgenden Bereiche:

a. umfassende Beschäftigung mit gewöhnlich mehreren stereotypen und begrenzten in Inhalt und Schwerpunktabnormen Interessen; es kann sich aber auch um ein oder mehrere Interessen ungewöhnlicher Intensität und Begrenztheit handeln

b. offensichtlich zwanghafte Anhänglichkeit an spezifische, nicht funktionale Handlungen oder Rituale

c. stereotype und repetitive motorische Manierismen mit Hand- und Fingerschlagen oder Verbiegen, oder komplexe Bewegungen des ganzen Körpers

d. vorherrschende Beschäftigung mit Teilobjekten oder nicht funktionalen Elementendes Spielmaterials (z.B. ihr Geruch, die Oberflächenbeschaffenheit oder das von ihnen hervorgebrachte Geräusch oder ihre Vibration)

C. Das klinische Bild kann nicht einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung zugeordnet werden: einer spezifischen Entwicklungsstörung der rezeptiven Sprache (F80.2) mit sekundären sozio-emotionalen Problemen; einer reaktiven Bindungsstörung (F94.1); einer Bindungsstörung mit Enthemmung (F94.2); einer Intelligenzminderung (F70-F79), mit einer emotionalen oder Verhaltensstörung; einer Schizophrenie (F20) mit ungewöhnlich frühem Beginn; einem Rett-Syndrom (84.2)