Hochbau || Konstruktion 1(Baugrund) Flashcards

1
Q

Bauwerk und Boden - Welche Parameter sind zu beachten, welche Entscheidungen können aus planerischer Sicht hinsichtlich der Positionierung des Gebäudesn am Bauplatz getroffen werden?

A
  • Untergrundverhältnisse
  • Grundwasserverhältnisse
  • Tragfähigkeit des Bodens
  • Art der Böden am Baugrund
  • Einwirkung von Feuchte und Nässe in Bezug Boden
  • Anpassungen des Baugrunds an Gebäude
  • Anpassungen des Gebäudes an Baugrund
  • wechselwirkende Anpassungen
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2
Q

Welche Vorarbeiten / Untersuchungen sind für die Beurteilung des Baugrundes/ des Bodens und gegebenenfalls vor Baubeginn durchzuführen? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Planer?

A
  • Bodenuntersuchtungen stellen die absolute Grundlage jedes baulichen Projektes dar. Aus den Erkenntnissen / Daten der Bauuntersuchungen wird das Bodengutachten erstellt.
  • das Bodengutachten gibt Auskunft über Tragfähigkeit, Boden- und Grundwasserverhälntisse und ist die Basis der Planungsarbeiten.
  • Auf Grundlage des Bodengutachtens kann ein Konzept für Bodenanpassungen erstellt, eine Fundierungsidee ausgearbeitet und die Wahl für Abdichtungssysteme getroffen werden.
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3
Q

Nennen Sie Methoden der Baugrunduntersuchung.

A
  • Probeschürfungen
  • Aufschlussbohrungen
  • Sondierungen
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4
Q

In welcher Beziehung stehen Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit - welche Konsequenzen ergeben sich dadurch für den Hochbau?

A

Im warmen Zustand, kann die Luft mehr Wasser aufnehmen als im Kalten. Bei Abkühlung der Luft gibt die Luft Wasser bzw. -dampf ab und es kommt zu Kondensat.

Im Bauwesen ist die Phänomen deshalb relevant, da dies auch bei der Umgebungsluft von kalten Öberflächen passiert und es in weiterer Folge zu Feuchteansammlungen an Bauteiloberflächen kommt.

Da die Feuchteansammlung nicht nur die Bauteiloberfläche betrifft, sondern auch Auswirkungen auf die Konstruktion haben kann, muss man im Bauwesen darauf achten die Feuchteinwirkungen bzw. Kondensation zu kontrolliert.

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5
Q

Welche Abdichtungsmaßnahmen werden agewendet um Kondensation bzw. Feuchteeinwirkung zu begegnen?

A

Zur Verhinderung von Kondensation müssen folgende Prinzipien beachtet werden:

  • Beim Einsatz von Dampfsperre / -bremse muss diese warmseitig vor der Wärmedämmung angebracht werden.
  • Die Dampfdichte der Werkstoffe muss von innen nach außen abnehmen, Tragschicht innen, dicht. Schutzschicht außen dampfdurchlässig.
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6
Q

Welche besondere bauphysikalische Situation tritt im Sockelbereich eines Gebäudes auf und wie wirkt sich das auf die Planung aus – Zählen Sie konzeptionelle Maßnahmen & technisch-konstruktive Maßnahmen auf.

A
  • Sockelbereich unterliegt der Wirkung von feuchtem Boden
  • Sockelbereich unterliegt der Wirkung von unterschiedlichen Temperaturverhältnissen (relevant in Zusammenhang mit Feuchte)
  • Sockelbereich unterliegt der Wirkung von physischen und vor allem chemnische Einwirkungen
  • Sockelbereich unterliegt der Wirkung von Spritzwasser bzw. abprallendes Niederschlagswasser (bis 30 cm über GOK)

Maßnahmen:

  • Materialwahl **Granit, **Klinker oder **Beton als horizontale Sperrschicht
  • vertikale Abdichtungen + Spezialputz
  • Isolierschächte und Sperrgräben
  • Drainagesysteme
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7
Q

Welche Arten der Sockelausbildung kennen Sie? Beschreiben Sie diese kurz und nennen Sie die Vor- und Nachteile.

A

A) Vorspringender Sockel: vor allem im Mauerwerksbau eingesetzt um die konstruktiven Lasten vorteilhafter abzuleiten. Durch das Vorspringen kommt es zu einer verstärkten Bewitterung des Sockels. Bauphysikalisch unterscheidet sich der Sockel zum Rest der Wand, was Vorteile aber auch Nachteil mit sich bringen kann.

B) Bündiger Sockel: diese Sockelart ist bündig zur restlichen Wand. Dennoch muss auf eine klare Trennung von Sockel und restlicher Wand geachtet werden, auch im Aufbau der einzelnen Schichten.

C) Rückspringender / Konkaver Sockel: Wird bei hinterlüfteten Fassaden angewendet. Die Wasserableitung erfolgt über eine Tropfnase. Gestalterische ist der “konkave Sockel” der Gegenpart zum vorspringenden Sockel und der Sockel gerät in den Hintergrund.

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8
Q

Warum und in welcher Weise ist Frost, speziell im Baugrund, für die Fundierung relevant - welche hochbautechnischen Konsequenzen ergeben sich dadurch bei der Bauausführung?

A

Beim Frieren erfährt das Wasser eine Volumensänderung, was einen zusätzlichen Druck auf das Gebäude bedeuten kann. Auch Frostsprengungen und ein Anheben der Bodenplatte können Begleiterscheinungen von Frost im Baugrund sein.

Aufgrund der Auswirkungen von gefrorenem Wasser bzw. Frostbildung ist es ratsam ein Gebäude erst unter der Frostgrenze zu gründen. Die Frostgrenze in Österreich liegt bei 120 - 150 cm unter GOK.

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9
Q

Was ist eine Frostschürze und wozu dienst sie?

A

Ein Frostschürze ist eine konstruktive Maßnahme um den Auswirkungen von Frostbildung bzw. Auffrieren vorzubeugen. Sie kommt bei Flachgründungen bzw. nicht unterkellerten Bauwerken zum Einsatz. Die Bodenplatte wird bei Gründung auf frostempfindlichen Böden (Schluff, Ton sowie Sande und Kiese mit nennenswertem Feinkornanteil) ringsum mit dieser Schürze versehen, um zu verhindern, dass am frostexponierten Rand Frostschäden durch Auffrieren entstehen.

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10
Q

Welche Vorkehrungen müssen während der Bauphase getroffen werden, wenn ein Bauwerk bzw. Bauwerksteile in den Grundwasserbereich reichen? Erläutern Sie eine Maßnahme.

A

Im Bauzustand darf kein Wasser in der Baugrube sein, da dieses den Baufortschrift behindern bzw. unmöglich oder zunichte machen kann. So kann beim Aushärten / Abbinden von Beton Wasser großen Schaden anrichten, weil Zement ausgewaschen werden kann.

Maßnahmen und Vorkehrungen:

  • Grundwasserabsenkung
  • Wasserdichte Baugrube
  • Abpumpen > nur bei kleineren Baugruben möglich
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11
Q

Welche grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es bei der Materialwahl zur Abdichtung von erdberührten Bauteilen - Unterscheidung hinsichtlich der Abdichtungsbaustoffe.

A

:: Abdichtungsbaustoffe: *Bitumen, *Kunststoffe & Elastomere, *Dichtschlämme

:: Undurchlässige Baustoffe: Weiße Wanne (WU Beton)

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12
Q

Erklären Sie den Begriff “Weiße Wanne” + die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems.

A

:: Weiße Wanne: bei der “Weißen Wanne” handelt es sich um einen speziellen Beton der den Transport von Feuchtigkeit vermindern soll.

  • Zusatzmittel / hydrophobische Dichtmittel
  • mindestens 30 cm Bauteilstärke

.- hoher Bewehrungsanteil

  • Fugenbänder bei allen Arbeitsschritten
  • der Beton ist die Abdichtung selbst

+) einfache Konstruktion

+) geringe Bauzeiten

+) geringe Witterungsabhängigkeit

+) undichte Stellen leicht zu beheben

  • ) relativ teure Betonart
  • ) Arbeitsfugen unbedingt abzudichten
  • ) hoher Bewehrungsanteil
  • ) keine absolute Wasserdichte
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13
Q

Erklären Sie den Begriff “Schwarze Wanne” + die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems.

A

:: Schwarze Wanne: bei der “Schwarzen Wanne” handelt es sich um eine Abdichtungsmaßnahme von unterkellerten Tragkonstruktionen. Staubindender Voranstrich vor der Auflage jeder Schicht, Schichten werden zusammengeschweißt, Bahnübergriff mind. 10cm. Fertige Abdichtung muss mit Schutzschicht vor chemischen & mechanischen Beanspruchungen geschützt werden. Sowie vor Witterung und UV Strahlung & Durchwurzelung.

Abdichtung und Tragskonstruktion sind hier im Gegensatz zur “Weißen Wanne” getrennt.

  • Trägerkonstruktion mit Bitumenmantel versehen
  • 2 bis 3 lagig, je nach Bautiefe
  • aufwendige Konstruktion

+) absolut dicht

+) bei kleinere Bauvorhaben vorteilhaft

  • ) sehr aufwendig
  • ) Fehler aufwendig behebbar
  • ) veraltete Abdichtungstechnik
  • ) Schutz der Abdichtung sehr wichtig
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14
Q

Erklären Sie den Begriff “Braune Wanne” + die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems.

A

:: Braune Wanne: die “Braune Wanne” basiert auf dem Prinzip der “Schwarzen Wanne”, wobei hier Matten (Betonit-Matten) verlegt werden anstatt mit Bahnen zu arbeiten.

  • Mattensystem (Betonit-Matten)

+) einfache Handhabung

+) “Selbstheilung” durch hohe Quellfähigkeit

+) Witterungsunabhängigkeit beim Einbau

+) keine Hinterwanderung der Abdichtung durch Feuchte bei Schadstellen

  • ) nicht produktneutral
  • ) Restrisiko der Feuchte
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15
Q

Ist eine Weiße-Wannen-Konstruktion 100% wasserdicht? Erläutern Sie den Begriff Anforderungsklassen in diesem Zusammenhang.

A

Die Weiße Wanne ist nie zu 100% wasserdicht, denn geringe Mengen dringen durch Verdunsten an die Wandoberfläche, der Wandquerschnitt selbst ist entsprechend dem Wasserandrang mehr oder wenig durchfeuchtet.

Das Prinzip der Weißen Wanne ist grundsätzlich nicht die 100%ige Dichtheit, sondern die Verlangsamung des Feuchteeintirtts, was eine nachträgliche Trocknung des Querschnitts besser ermöglicht > Feuchtebarriere.

Anforderungsklassen:

AS: vollständig trocken

A1: weitgehend trocken

A5: durchfeuchtet

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16
Q

Welche speziellen Anforderungen werden an Betonwände und -decken bei einer Ausführung einer weißen Wanne im Unterschied zur Ausführung von Normalbeton gestellt?

A
  • Mindestdicke der Wände > 30cm
  • Mindestdicke der Decken > 35cm
  • Einsatz von Zusatzstoffe bzw. Dichtmittel
  • höherer Bewehrungsanteil
17
Q

Wie wird die Dichtigkeit der Anschlüsse zwischen Wand- und Bodenplatte bei einer weißen Wanne gewährleistet?

A
  • durch Abdichtungen

- durch Fugenbänder

18
Q

Erklären Sie die Kapillarwirkung von Wasser und ihre Auswirkungen auf den Hochbau und wo diese auftritt.

A

Die Kapillarwirkung ist der Wassertransport entgegen der Schwerkraft > wenn Adhäsion & Kohäsion größer als das Gewicht sind kommt es zur Kapillarleitung, Wasser bewegt sich nach oben. Die Kapillarwirkung ist abhängig von der größe der Poren im Boden bzw. in den Bauteilen. Steigkraft hängt auch von der Bindigkeit des Bodens ab.

19
Q

Nennen Sie hochbautechnische Maßnahmen um den Wassertransport zu verhindern.

A

Um die Wasserwanderung nach oben zu vermeiden wird eine kapillarbrechende Schicht (z.B. eine Rollierung - 15cm dick, aus Geröll 16/32) unter dem Sockel / Bodenplatte angebracht.

20
Q

Welche Möglichkeiten der Bodenuntersuchungen sind ihnen bekannt? Beschreiben Sie diese.

A

:: Probeschürfen

  • begrenzte Tiefen; idr. bis 5m (mit Spezialgerät bis 10m)
  • aufschlussreiche Ergebnisse
  • wichtig ist das Erreichen einer tragfähigen Schicht

:: Aufschlussbohrungen

  • Tiefenbohrungen möglich > für Tiefen ab 10m geeignet
  • Trocken oder Spülbohrung
  • Bodenprobe (meist zylinderförmig)
  • Schichtprofil des Bodens
  • aufschlussreiche Werte über den Boden

:: Sondierungen

  • “indirekte” Bodenuntersuchung
  • Vorauswertung bzw. Ergänzung zur Aufschlussbohrung
  • Rammwiderstand als Basis der Untersuchung
  • Rammdiagramm als Resultat der Sondierung

:: Bohr- und Rammkernsondierungen

  • “flexibelste” Maßnahme der Bodenuntersuchung
  • 80mm bis 15m Tiefe
  • an schwer zugänglichen Stellen und schrägt möglich
  • elektrisch oder bezinbetrieben

:: sonstige Maßnahmen

  • Isotopenmessung
  • Bodenradar
21
Q

Welche Eigenschaften der Bodenproben sind für die Laboruntersuchungen interessant?

A
  • Korngrößenverteilung
  • Porenanteil
  • Wassergehalt
  • Setzungsverhalten
22
Q

Beschreiben Sie die Charakteristik vom Wasser im Allgemeinen und nennen sie mindestens 5 Erscheinungsformen des Wassers im Bauwesen.

A

Wasser hat das Bestreben sich zu einem horizontalen Spiegel auszubreiten, was jedoch durch Kohäsinskräfte (Tröpfchenbildung) erschwert wird.

Wasser tritt in 3 verschiedenen Aggregatszuständen auf **fest, **flüssig und **gasförmig. Als gasförmiger Stoff (Wasserdampf) durchsetzt Wasser andere Gase wie z.B. Luft und dringt / durchdringt nahezu alle Baustoffe.

Erscheinungsformen des Wassers im Bauwesen:

  • Niederschlag
  • Bodenfeuchte
  • Stauwasser
  • Spritzwasser
  • Grundwasser
  • Wasserdampf