Hintergrundwissen Flashcards

1
Q

Wie sind die Stämme bei mehrstämmigen konsonantischen Deklinationen auf die Kasus verteilt?

A

bei zweistämmiger Flexion:

  • stark: Nom., Akk., Vok. Sg. m.&f.
    Nom., Akk., Vok., Du. m.&f.
    Nom., Vok. Pl. m.&f.
    Nom., Akk., Vok. Pl. n.
  • schwach: der ganze Rest

bei dreistämmiger Flexion

  • stark: die gleiche wie bei zweistämmiger
  • mittel: Nom., Akk., Vok. Sg. n.
    Ins., Dat., Abl. Du. alle
    Ins., Dat., Abl., Lok. Pl. alle
  • schwächst: der Rest

und zwar hier mittlerer Stamm bei konsonantisch anlautender Endung und schwächster Stamm bei vokalisch anlautender Endung

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2
Q

Wie werden die Verbalstämme der ersten Präsensklasse gebildet?

A

Die erste Präsensklasse wird thematisch gebildet.

Ein tiefstufiger Vokal wird guniert, außer wenn er prosodisch lang ist (also die Wurzel konsonantisch auslautet oder er kurz ist und mindestens zwei Konsonanten folgen)

Wenn der Wurzelvokal durch Gunierung zu e oder o wird, muss nach Guhe Sandhi 5.1 e zu ay + Themavokal a und o zu av + Themavokal a werden

deswegen: bhū- 1. bhavati und jī- 1. jayati

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3
Q

Wie werden die Verbalstämme der zweiten Präsenklasse gebildet?

A

Die Verben der zweiten Präsensklasse werden athematisch gebildet.

Die Wurzel wird als schwacher Stamm und die gunierte Wurzel als starker Stamm verwendet.

An den Stamm wird die Flexionsendung direkt angehängt.

Diese weichen teilweise von den üblichen Endungen ab.

Achtung: es gibt viele unregelmäßige 2.-Klasse Verben!

Sandhi: ṛ im Wurzel vor vokalisch anlautender Endung -r-!

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4
Q

. Wie werden die Verbalstamme der dritten Präsensklasse gebildet?

A

schwacher Stamm:

Reduplikationssilbe + Wurzel + Endung

starker Stamm:

Reduplikation + gunierte Wurzel + Endung

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5
Q

Wie werden die Verbalstämme der vierten Präsensklassegebildet?

A

Die Verben der vierten Präsensklasse werden thematisch gebildet.

Wurzel + -ya-

Wurzelvokal i.d.R. nicht verändert

z.B.: puṣ- 4. puṣyati

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6
Q

Wie werden die Verbalstämme der fünften Präsensklasse gebildet?

A

athematisch

schwach: Wurzel + nu + Endung
stark: Wurzel + no + Endung
z. B.: su- 5. sunoti

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7
Q

Wie werden die Verbalstämme der sechsten Präsensklasse gebildet?

A

thematisch

unveränderte Wurzel + Themavokal + Endung

z.B. tud- 6. tudati

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8
Q

Wie werden die Verbalstämme der 7. Präsensklasse gebildet?

A

athematisch

nur konsonantisch auslautende Wurzeln

schwacher Stamm: Klassen-Nasalinfix in der Wurzel vor auslautendem Konsonant

bei h im Auslaut -> Anusvara

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9
Q

Wie werden Verbalstämme der achten Präsensklasse gebildet?

A

athematisch

nur kr- und Wurzeln auf -n

Stammsuffixe -u- (schwach) und -o- (stark)

u geht im Auslaut vor Endungen mit -m-, -v- oder -y- verloren

z.B.: tan- 8. tanoti (schwach tanuti)

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10
Q

Wie werden die Verben der 9. Präsensklasse gebildet?

A

athematisch

Stammsuffixe: -nī- (schwach) bzw. -nā- (stark)

z.B.: aś- 9. aśnī- (schwach) bzw. aśnā- (stark)

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11
Q

Wie werden die Verbalstämme der 10. Präsensklasse gebildet?

A

thematisch

-aya- Suffix

i, u und r (jeweils kurz und lang) im Auslaut der Wurzel werden guniert, a wird vrddhiert

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12
Q

Welche Vokale lauten im Sanskrit ab und wie sind ihre 3 Ablautstufen?

A

Tief Guna Vrddhi

a a ā

ā ā ā

i/ ī e ai

u/ ū o au

ṛ/ṛ ar ā

ḷ/ḷ al āl

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13
Q

Wie wirkt die RUKI-Regel im Altindischen?

A

uridg. *s wird nach r, u (v), k, i (j) zu ai. ṣ

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14
Q

Wie sind die starken und schwachen Stämme in den athematischen Verben verteilt?

A

Parasmaipada stark:

Präsens Singular, Imperfekt Singular, Imperativ 1. Personen + 3. Sg.

Atmanepada stark:

nur Imperativ 1. Personen

sonst schwach

Optativ immer schwach

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15
Q

Was besagt Brugmanns Gesetz?

A

uridg. *o (kurz) in offener Silbe > uriir. ā > ai. ā
1. Sg. Pf. uridg. *kue-kuór-h2e (oCC) > ai. cakára‘habe gemacht’
vgl. 2. Sg. Pf. uridg. *kue-kuór-e (oCV) > ai. cakāra‘hat gemacht’

Brugmanns Gesetz wirkt vor dem Laryngalschwund, vgl. dazu

uridg. *gonh1-o- > ai. jána- m. ‘Mensch’

Der Laryngal schließt die erste Silbe und kurz o wird lautgesetzlich zu kurz a.

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16
Q

Was besagt das BARTHOLOMAEsche Aspiratengesetz?

A

Wurzel/Stamm auf Media Aspirata + -t(h)- Suffix

==>

Wurzel/Stamm auf Media + -dh-Suffix

Bsp.: budh- +-ta- => buddha‘erwacht’

Die auslautende Media der Wurzel/ des Stamms kann sich nach den Pausaformregeln noch weiter verändern! (Guhe S.80)

t-Suffixale:

  • -tum Infinitiv
  • -tvā Absolutivum I
  • -tya Absolutivum II
  • -tavya Gerundivum
  • -ta PPP
17
Q

Was besagt Grassmanns Gesetz?

A
  • reguläre Ferndissimilation in Griechisch und Sanskrit, hier wichtig für alle Wortbildungen, die Reduplikation verwenden
  • Media Aspirata … Media Aspirata in einem Wort

dissimilieren zu ==>

Media … Media Aspirata

uridg. *dhe-dhoh1-ti > ai. dadhāti‘setzt’
uridg. *dheugh-ti > ai. dogdhi‘melkt’

1862 entdeckt, erklärt viele Ausnahmen der Lautgleichungen in Grimms Gesetz

18
Q

Inwiefern verändern sich die Kurzvokale während der Entwicklung vom Urindogermanischen zu Sanskrit?

A

uridg. *e ( bzw. *h1e), *o (bzw. *h3e) und *a (bzw. h2e) fallen zusammen zu altindisch a

man beachte jedoch BRUGMANNS GESETZ!

uridg. *bhér-e-ti > ai. bhárati‘er trägt’
uridg. *Hi̯ á ̑g-e-toi̯ > ai. yájate‘er opfert’
uridg. * ̑gómbh-o- > ai. jámbha- m. ‘Zahn’

19
Q

Welche Verben können als Kopula auftreten?

A

vṛt- 1. vartate‘sich drehen, rollen, kreisen; sich befinden, verweilen; (vorhanden) sein; entstehen; leben’

bhū- 1. bhavati‘werden, sein, entstehen’

sthā- 1. tiṣṭhati‘stehen, sich befinden, sein, bleiben’

20
Q

Welche Arten der Komparation gibt es und wie funktionieren sie?

A

1. primäre Komparation

Komparativ auf -(ī)yas starker Stamm auf -(ī)yāṃs

Superlativ auf -iṣṭha dekl. wie Adj. auf -a, f. -ā

meist von Wurzeln gebildet, seltener von Nominalstämmen, Wurzelvokal kann guniert werden

2. sekundäre Komparation:

Komparativ auf -tara

Superlativ auf -tama

wie m. und n. auf -a, f. auf -ā

3. kombiniert

Komparative auf -(ī)yastara oder -iṣṭhatara

Superlative auf -(ī)yastama -iṣṭhatama

  • Vergleichswort beim Komparativ im Ablativ*
  • beim Superlativ im Lokativ Pl. oder Genitiv Pl.*
21
Q

Wie sehen die Absolutiva aus und wie werden sie gebraucht?

A

Nebenhandlung mit gleichem Agens wie Haupthandlung

nicht deklinierbar

Abs. I : -tvā an nullstufige Wurzel (bei Fehlen des Bindevokals Wortsandhi beachten!)

Abs. II : -(t)ya an nullstufige Wurzel

Abs. III : -am an vrddhierte Wurzel (selten, immer Gleichzeitigkeit)

Folge von Handlungen, alle in Absolutiva, letzte Handlung finites Verb.

22
Q

Welche Kasus können absolutiv gebraucht werden und welches Bedeutung haben sie dann?

A

Es gibt den Locativus Absolutus und den Genitivus Absolutus.

Nebensatzkonstruktion bei Agensverschiedenheit

Prädikat als Partizip im Lok/ Gen

bei Lok.Abs. beliebiger Nebensatztyp

bei Gen.Abs. immer konzessiv

23
Q

Wie wird der Infinitiv gebildet?

A

gunierte Wurzel + -tum

Achtung: t-Suffix, also gilt ggf. Bartholomae

es kann auch der Bindevokal eingeschoben werden

irreg. vah- ->voḍhum

in Verbindung mit arh- 1. arhati höfliche Aufforderung

kann Zweck/ Ziel einer Handlung ausdrücken

24
Q

Wie wird das Passiv gebildet?

A

Passivstamm: meist unveränderte Wurzel + -ya-

Nullstufe, außer bei vand- und hims- (Guna)

ā und Diphthonge im Auslaut werden zu ī

i und u im Auslaut werden verlängert

an den so gebildeten Präsensstamm einfach Atmanepadaendungen hängen und in den Ofen schieben

25
Q

Wie wird das Futur gebildet?

A

gunierte Wurzel + -sya- bzw. -iṣya- + Präsensendung Par/A

Das Passiv wird formal durch das Atmanepada wiedergegeben.

26
Q

Wie wird der Konditional gebildet?

A

augmentierter Futurstamm

also:
Augment + gunierte Wurzel + sya/iṣya + Imperfektendungen Par/A

Funktion: Irrealis der Vergangenheit (manchmal Gegenwart)

27
Q

Was ist bei der Reduplikation zu beachten?

A

Reduplikationsvokal varriert je nach Anwendung

Aspirata im Wurzelanlaut wird mit einfachem Vertreter redupliziert

(einfache und aspirierte) Velare werden durch einfache Palatale redupliziert

h wird durch j redupliziert

Konsonantencluster werden mit erstem Konsonanten redupliziert

s+T/TA redupliziert mit T

28
Q

Wie wird das Desiderativum gebildet und wie flektiert es?

A

Reduplikation + -sa-

Reduplikationsvokal i.d.R. i außer bei u oder ū, dann u

ggf. Bindevokal i, dann ruki beachten

Konjugation wie thematische Verben, können auch Futur und Konditional bilden

29
Q

Wie wird das Gerundivum gebildet und verwendet?

A
  • tavya an gunierte Wurzel
  • anīya an gunierte Wurzel
  • ya an irgendwie komische Wurzel, evtl. tya

Partizip der Notwendigkeit, passivische Bedeutung, geht nach -a bzw. -ā Stämmen

drückt Notwendigkeit, Angemessenheit, Möglichkeit der Ausführung einer Handlung aus

Agens im Ins. oder Gen.

30
Q

Wie wird das Partizip Präteritum Aktiv gebildet?

A

PPP + vat

Deklination wie Adjektive auf vat

attributive oder prädikative Verwendung

keine Atmanepada-Entsprechung, also auch im passivischem Sinn verwendet

31
Q

Wie wird das Partizip Präsens Passiv gebildet?

A

Passivstamm + māna/mānā

32
Q

Wie wird das Partizip Präsens Parasmaipada gebildet?

A

Präsensstamm + t = schwach

Präsensstamm + nt = stark

nach -mat/-vat Flexion, außer im Sg.Nom.m. -an, Du.NAV stark außer 6. Klasse

Präsensstamm + ntī = feminin nach devī-Typus

zweistämmig

= dt. Part. I

33
Q

Wie wir das Partizip Präsens Atmanepada gebildet?

A

Präsensstamm + -māna/ -manā

Verwendung wie bei Part. Präs. Par.

34
Q

Wie wird das Partizip Futur Parasmaipada gebildet?

A

Futurstamm + t = schwach

Futurstamm + nt = stark

feminin stark oder schwach + ī

35
Q

Wie wird das Partizip Futur Atmanepada gebildet?

A

Futurstamm + māna/ mānā

36
Q

Wie wird das Partizip Präteritum Passiv gebildet?

A

nullstufige Wurzel + -ta /-na (f.-tā/nā)

ggf. Bindevokal

ā und Diphthonge im Wurzelauslaut zu ī

attributive und prądikative Verwendungsweise