Härten Flashcards
Beschreiben Sie den Ablauf der Wärmebehandlung Härten.
Ziel: Erzeugung eines überwiegend martensitischen Gefügezustands
Methode: vollständige oder teilweise Austenitisierung bei TA und Abkühlung (abschrecken) mit v > vkrit auf T < MS
Bei welchen Werkstoffen wird diese Wärmebehandlung angewendet?
Stahl
Welche mikrostrukturellen Vorgänge laufen beim Härten von Stahl ab?
untereutektoide Stähle: TA = 30 – 50 °C > A3 und abschrecken
Gefüge: Martensit und (für 0,5 cC 0,8 [Ma.-%]) Restaustenit
übereutektoide Stähle: TA = 30 – 50 °C > A1 und abschrecken Gefüge: Martensit, Eisencarbid, Mischcarbid, Restaustenit
durch Temperaturwah:l feinkörnigerer Martensit geringerer Restaustenitanteil.
Wie heißt das entstehende Gefüge?
Das entstehende Gefüge heißt Bainit oder Martensit
Was versteht man unter Härtbarkeit – Einhärtbarkeit – Aufhärtbarkeit?
Härtbarkeit: Fähigkeit härtbarer Stähle bei einer Wärmebehandlung Martensit oder Bainit zu bilden.
Einhärtbarkeit: Fähigkeit von Stahl, ein vollständig martenitische Struktur in dem gesamten Bauteil zu bilden
Aufhärtbarkeit: max erreichbare Härte
Welchen Einfluss hat der C-Gehalt auf die Härte/Härtbarkeit?
Mit steigendem C-Gehalt nimmt der zementitteil im Stahl zu
Welchen Einfluss haben Legierungselemente auf die
Härtbarkeit?
Verlangsamt den Diffusionsprozess->leichter Martensit(geringere kritische Abkühlungsgeschwindikeit)
Normalisieren
Ziel: Beseitigung oder Reduzierung der Werkstoffvorgeschichte durch vollständige oder teilweise Umkristallisation Feinkörnigkeit und homogeneres Gefüge zähe Stähle Methode: Glühung (> 30 min) und Luftabkühlung untereutektoide Stähle: 30-50 K > A3 (häufigster praktischer Einsatz) übereutektoide Stähle: 30-50 K > A1 (selten: 30-50 K > Acm (Gefahr Grobkornbildung))
Weichglühen
Ziel: Umwandlung des lamellaren oder Korngrenzenzementits in kugeligen Zementit gute Verform- oder gute Zerspanbarkeit Methode: Glühung: lange GlühdauernZiel: Umwandlung des lamellaren oder Korngrenzenzementits in kugeligen Zementit gute Verform- oder gute Zerspanbarkeit Methode: Glühung: lange Glühdauern
Vergüten
Ziel:
gezielte Erzeugung von dispers verteilten Carbidausscheidungen
in einer ferritischen Matrix, die günstige mechanische
Eigenschaften aufweisen
Methode:
Härten und dann Anlassen auf Temperaturen zwischen 250 und
650 °C für 1-2h
Einsatzhärten
Ziel:
Erzeugung einer harten, überwiegend martensitischen
Randschicht bei Stählen mit relativ kleinen C-Gehalten
( 0,2 Ma.-%)
Methode:
Aufkohlen oberflächennaher Werkstoffbereiche auf ca. 0,8 Ma.-%
C durch Glühung in C-abgebender Atmosphäre bei ca. 900°C und
Abschrecken (Härten)
Direkthärtung:
Abschrecken von Aufkohlungstemperatur
Einfachhärtung:
Abschrecken von einer dem Rand-C-Gehalt entsprechenden oder
anderen Härtungstemperatur
Doppelhärtung:
Abschrecken von einer dem Kern-C-Gehalt entsprechenden
Härtungstemperatur und anschließend von einer dem Rand-C-Gehalt
entsprechenden Härtungstemperatur
Nitrieren
Ziel:
Erzeugung harter Randschichten bei Stählen mit
Legierungselementen, die zur Nitridbildung neigen
Methode:
Aufstickung oberflächennaher Werkstoffbereiche auf ca. 0,1
Ma.-% N durch Glühung in N-abgebender Atmosphäre bei ca.
550 – 600 °C
Ablöschen (kein Abschrecken)
Verbindungsbildung führt zur Ausbildung einer harten
Schicht!