GWA KAP 2 Folien Flashcards
Beschreibe das neoklassische Modell der REALEN SPHÄRE?
Welche Graphen sind abgebildet? Wie Zusammenhang?
- Arbeitsmarkt
- Beschäftigung L wird auf dem Arbeitsmarkt bestimmt!
- Arbeitsnachfrage (DL) hängt negativ vom REALLOHN ab, weil die Grenzproduktivität der Arbeit mit zunehmender Beschäftigung abnimmt (“Mehr Beschäftigung lohnt sich für die Unternehmen nur bei niedrigeren Reallöhnen”)
- Arbeitsangebot (SL) hängt positiv vom Reallohn ab, weil die Opportunitätskosten der Freizeit bei steigendem Stundenlohn zunehmen (“Freizeit wird teuerer/unattraktiver”)
- Im Gleichgewicht gibt es zum herrschenden Reallohn (W0/P0) keine unbefriedigte Nachfrage und kein unbefriedigtes Angebot –> Vollbeschäftigung - Produktionfunktion
- aus der gleichgewichtigen Beschäftigung (L0) ergibt sich in Abhängigkeit des Kapitalstocks (K) und der Technologie (A) ein gleichgewichtiges reales Produktionsniveau (Y0) - Kapitalmarkt [nicht in Abbildung zu sehen]
- Say’sches Gesetz
- Einkommen können konsumiert oder gespart werden Y = C + S
- Die Produktion besteht aus Konsum und Investition: Y = C + I
–> der Kapitalmarkt bringt die Sparwünsche der HH und die Investitionen der UN ins GLEICHGEWICHT! Wenn HH viel C, ist S niedrig -> dadurch ist der Realzins (r) hoch, die Kreditaufnahme für UN teuer und die I entsprechend niedrig.
Wenn HH wenig C –> führt ein niedriger Realzins zu entsprechend hohen I
S –> I
Beschreibe die MONETÄRE SPHÄRE im neoklassischen Model?
Woraus bestehen Graphen?
Was bestimmt was?
- Preisniveau (Quantitätstheorie des Geldes: M * V = P * Y)
- reales Güterangebot (AS) ist durch das Gleichgewicht (W0/P0, Y0) aus der realen Sphäre gegeben
- die reale Güternachfragen (AD) hängt negativ von den Güterpreisen und positiv von der Geldmenge ab:
a) negative Steigung von AD : bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (V = “wie oft wird ein Dollar pPeriod ausgegeben”) bedeutet ein fallendes Preisniveau (P) dass bei ggb. Geldmenge (M) mehr reale Gütertransaktionen (Y) nachgefragt werden
b) Vierschiebung von AD bei Veränderung der Geldmenge: Bei steigender Geldmenge (M0 auf M1) werden bei ggb. P mehr reale Gütertransaktionen (Y) nachgefragt.
–> Die Geldpolitik (Veränderung der Geldmenge) beeinflusst das Preisniveau aber NICHT die reale Sphäre:
a) Anstieg von M0 auf M1 würde bei konstantem P0 zu einer Übernachfrage führen
b) daher erhöhen UN die Preise (bis P1) dass AS und AD übereinstimmen
- Nominallöhne folgen der Preisentwicklung
- bei ggb. Nominallohn (W0) würde ein Anstieg P auf P1 einen Rückgang des Reallohns auf W0/P1 (-> damit eine Übernachfrage nach Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt bedeuten Z)
- Daher erhöhen UN W0 auf W1, so dass gleichgewichtige Reallohn bei W1/P1 wieder erreicht ist
David Hume: “Geld ist ein Schleier” –> die reale und monetäre Sphäre sind getrennt, deswegen hat die Geldpolitik keine realen Effekte!
Wie beschrieben läuft KM im Hintergrund!
Was wird dort bestimmt?
Woraus setzen sich die Graphen zusammen? Was bestimmt was?
Der Realzins (r) wird auf dem Kapitalmarkt bestimmt!
- I hängen negativ vom Zinssatz ab, weil Grenzprod. des Kapital bei steigendem Kapitaleinsatz abnimmt (“mehr Investitionen lohnen sich für die UN nur bei niedrigeren Zinsen”)
- S hängen positiv vom Zinssatz ab, weil die Opportunitätskosten des heutigen Konsum bei steigendem Zinssatz zunehmen (eine Einheit heutigen Konsums bedeutet einen größeren Verzicht auf künftigen Konsum, eine Einheit heutiger Ersparnis bedeutet mehr Konsumöglichkeiten in der Zukunft)
–> Im Gleichgewicht gibt es zum herrschenden Realzins (r0) KEINE unbefriedigte Nachfrage und kein unbefriedigtes Angebot!
Das Say’sche Gesetz
- KM sorgt dafür, dass S (nicht konsumierte Einkommen) in I umgesetzt werden. S = “loanable funds”
- wenn viel C (C0) ist S niedrig (S0). dann Zins hoch (r0) und I niedrig (I0). Wenn weniger C (C1) ist S hoch (S1). Weil viel Ersparnis angeboten wird, ist der Zins (als Preis für die Ersparnis) niedrig, und I (I1) hoch.
- Die über Arbeitsmarkt und Produktionsfunktion vorgegebene reale gleichgewichtige Funktion (Ye) wird immer auch nachgefragt (Nachfrage E0) Ye = E0 = C0 + I0 = C1 + I1
Was besagt die Robinson Crusoe-Ökonomie im Kapitalmarkt?
Robinson Crusoe-Ökonomie (repräsentativer Agent):
- RC braucht keinen KM!: wenn RC sein Getreide nicht isst (C), sondern spart (S), dann investiert er es automatisch (S = I = nicht gegessenes, sondern zur Produktion von günstigem Konsum wieder eingesätes/investiertes Getreide
- der neoklassische Kapitalmarkt sorgt dafür, dass eine dezentrale Marktwirtschaft im Prinzip so funktioniert wie RC Ein-Personen-Ökonomie. Der Verzicht auf Konsumausgabe (=Sparen) führt zu Investitionsausgabe, obwohl Sparen und Investieren nicht von denselben Wirtschaftssubjekten durchgeführt wird!
Bedeutet eine Anstieg der Anleihenpreise ein Rückgang des Zinssatzes?
Was ist “Idee der “loanable funds”
ja, Erkläre wieso!
-> wenn mehr gespart wird, werden mehr Anleihen nachgefragt. Dadurch steigt der Preis der Anleihen, d.h. der Zins fällt –> dies führt zu höheren Investitionen
Was ist für die Neoklassik die zentrale Ursache für Arbeitslosigkeit?
Zu hohe Reallöhne (zB wegen hohen Mindestlohns)
–> bei zu hohen Reallöhne, lohnt es sich für die UN nicht, so viel Arbeit nachzufragen, wie angeboten wird. -> sie produzieren entsprechend weniger als bei niedrigeren Reallöhnen und Vollbeschäftigung
Was sind die 4 Grundprobleme einer Geldökonomie?
- Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeberinnen können nicht über den Reallohn (w/p) verhandeln!
- Lohnverhandlungen betreffen den NOMINALLOHN (w)
- Die UN setzen die Preise (p)
- Wie kann der gleichgewichtige Reallohn erreicht werden? -> bestimmt durch Güternachfrage - Die bei der Produktion entstehenden Einkommen können für nicht-produzierbare Dinge (Geld usw.) verwendet werden.
-> kann ein allgemeiner Nachfragemanel entstehen? P.Davidson - wenn Geld produziert würde, gäbe es das Problem nicht - Es gibt keine rein technische Bestimmung des gleichgewichtigen Reallohns
-> “Grenzprodukt der Arbeit” kann nicht aus der aggregierten “Produktionsfunktion” (Y=Y(K,L) abgeleitet werden, weil diese keine technische Produktionsbeziehung darstellt, sondern auf monetären Größen basiert (–> Cambridge-Cambridge-Kapitalkontroverse) - In einer realen Ein-Gut_Ökonomie (Korn) entfallen diese Probleme
Was beschreibt das Keynessche Sparparadox als Ergebnis von Kapitalmarktversagen?
Sparen bedeutet nicht dass die gegenwärtige Konsumnachfrage durch eine zukünftige Konsumnachrage substituiert wird. -> wenn ich heute nicht ins Restaurant gehe, gibt sich daraus keine Notwendigkeit in einer Woche/Jahr zu gehen.
Es stellt insgesamt eine Verminderung dieser Nachfrage dar
Wie sieht das einfach keynesianische Modell und der Multiplikator aus?
Y = C + I
C = ca + cyY (ca = autonomer Konsum / cyY = einkommensabhängiger Konsum / cy marginale Konsumneigung)
I = I (hängen von animal Spirits ab)
->
Y = ca + cyY + I
->
Y = 1/1-cy * (ca+I)
Inwiefern unterscheidet sich das keynesianische Modell mit zinsabhängigen I?
I = aa - ar*r
aa = animal spirits der UN
ar = Zinsreagibilität der Investitionen
Y* = 1/1-cy * (ca + aa - ar*r)
Inwiefern verändert sich das keynesianische Modell bei zins- und nachfrageabhängigen Investitionen?
Was bedeutet dies fürs Sparparadox?
I = aa + ayY - arr
ay = Nachfragereagibilität der Investitionen
Y* = 1/1-cy-ay * (ca + aa - ar*r)
ca fällt um 1 Einheit, da HH weniger konsumieren und mehr sparen wollen –> Y fällt um 4 (zb wenn cy = 0,5 und ay =0,25); -> C fällt um 3 -> I um eine;
Da S = Y - C, fällt S 4 -3 = um 1 Einheit
–> Die Ersparnis fällt mit dem nachfragebedingten Rückgang von I
Was folgt aus dem Keynesianischen Kreuz und der IS - Kurve?
Je niedriger der Zins, desto höher die Produktion und die Einkommen
Aber was bestimmt den Zins? -> Luquiditätspräferenztheorie
Was ist im neoklassischen Modell der Zins?
Was im keynesianischen Modell? Welche Theorie?
Wozu führt eine hohe Liquiditätspräferenz?
- im neoklassischen Modell ist der Zins der Preis für die Ersparnis
–> r hat keinen Einfluss auf die Höhe von Y, sondern koordiniert Zusammensetzung von Y im Sinne der Güternachfrage (Y = C + I) Wenn Wirtschaftsubjekte sparen, legen sie dies am KM an, Preise für Anleihen steigen, d.h. Zins fällt. UN können günstiger Kredite aufnehmen und investieren mehr - Im keynesianischen Modell ist der ZINS der Preis für die Aufgabe von Liquidität
-> HH treffen zwei Entscheidungen
a) welchen Anteil ihrer Einkommen sie sparen möchten
b) welchen Anteil ihrer Ersparnis sie in Form von Geld (Liquidität) halten möchten und welchen in Form von Kapitalmarkt-Anleihen (Aufgabe von Liquidität)
-> Liquidität gibt Sicherheit & Flexibilität - Güterkaufe und Finanzanlagen bedeuten Aufgabe von Sicherheit und Flexibilität - Sie führt zu einem hohen Zins, weil nur ein geringer Teil der Ersparnis am Kapitalmarkt angelegt wird. Ein Anstieg des Zinses senkt die Investitionen und über den Multiplikator das BIP
Welche Identität steckt hinter der Liquiditätspräferenztheorie?
MV = PY (Quantitätsgleichung/Transaktionsgleichung/Verkehrsgleichung)
P= Preisniveau
Y = reales BIP (d.h. P*Y = nominales BIP)
M = Geldmenge
V = Umlaufgeschwidnigkeit des Geldes (“wie oft wird eine Geldeinheit im betrachteten Zeitraum durchschnittlich für reale Transaktionen ausgegeben?)
Wofür wird im neoklassischen Sinn das Geld nachgefragt? Wozu führt eine Erhöhung des Geldangebots?
Inwiefern unterscheidet sich dies beim keynesianischen Modell?
- Neoklassik
Geld wird NUR für Transaktionszwecke nachgefragt: Md = L(Y) = kPY = 1/V* P*Y. Weil Y aus der realen Sphäre vorgegeben ist, führt eine Erhöhung des Geldangebots durch die Zentralbank zu höheren Güterpreisen, P.
k ist die gewünschte Liquidität als Anteil am nominalen BIP und wird als konstant angenommen - Keynesianisch
Geld wird für Transaktionszwecke UND aus Gründen der Unsicherheit bzw. aus Spekulationszwecken nachgefragt:
Md = L1(Y) + L2(r)
-> bei niedrigen Zinsen (r) sind die Opportunitätskosten der Geldhaltung niedriger, so dass die Geldnachfrage höher ist.
-> wenn Liquiditätspräferenz wegen größerer Unsicherheit ansteigt, ist eine höherer Zins (r) notwendig, um Geldnachfrage konstant zu halten
-> Erhöhung des Ms durch ZB senkt den Zins, weil HH bei ggb. Liquiditätsnachfrage mehr Anleihen auf dem Kapitalmarkt kaufen.
Graphen anschauen! Folie 27