Grundregeln der internationalen Beziehungen Flashcards
Wie wurden früher häufig völkerrechtliche Normen für das friedliche Zusammenleben von Völkerrechtssubjekten bezeichnet?
Grundrechte bzw. Grundpflichten der Staaten
Wo sind die meisten Grundregeln internationaler Beziehungen geregelt?
In der Satzung der Vereinten Nationen
Zähle besonders bedeutsame Prinzipien internationaler Beziehungen auf.
Gewaltverbot, Interventionsverbot, Gebot der friedlichen Streitbeilegung, Selbstbestimmungsrecht der Völker, Achtung der Menschenrechte
Nenne die drei völkerrechtliche Arten, die versuchen die Gewaltanwendung einzuschränken.
- Begrenzung der im Krieg erlaubten Mittel und Methoden (Kriegs- und Humanitätsrecht “ius in bello”)
- Beschränkung der Tatbestände rechtmäßiger Gewaltanwendung (“ius ad bellum”)
- Abrüstung und Rüstungskontrolle
Um was geht es im Briand-Kellogg-Pakt?
Wurde 1928 begründet. Die unterzeichneten Parteien verzichteten auf den Krieg als Werkzeug staatlicher Politik. Der Pakt beinhaltete keine wirksamen Sanktionen, konnte daher den 2. WK nicht verhindern.
Welchen Fortschritt erzielte das Gewaltverbot des modernen Völkerrechts?
- Untersagt nicht nur Krieg sondern generell bewaffnete Gewalt.
- Auch die Androhung von Gewalt ist untersagt
- Es wurde ein System kollektiver Sicherheit erschaffen
Nenne die 2 völkerrechtlichen Ausnahmen vom generellen Gewaltverbot.
Gewaltanwendung im Rahmen der Selbstverteidigung und als Maßnahme des Sicherheitsrates im Rahmen des Systems kollektiver Sicherheit der VN
Was bildet die völkerrechtliche Grundlage für Verteidigungsbündnisse wie die NATO?
Art. 51 der Satzung der VN legt das Recht eines Staates auf Selbstverteidigung mit Waffengewalt fest. Die Selbstverteidigung kann individuell und kollektiv erfolgen. Die kollektive Selbstverteidigung bildet also die Grundlage für Bündnisse wie die NATO
Was zeichnet das System der kollektiven Sicherheit der VN aus?
Durch die Mitgliedschaft so gut wie aller Staaten ist ein gemeinsames Vorgehen gegen Friedensstörer in den eigenen Reihen möglich. Es besitzt ein großes Sanktionspotenzial, dass gegen rechtswidrige Gewaltanwendung abschrecken soll.
Was ermöglicht ein umfassendes Gewaltverbot?
Die Pflicht der Mitgliedstaaten zur Beteiligung an gemeinsam beschlossenen Maßnahmen.
Was wird unter dem politischen Konzept der Schutzverantwortung (“responsibility to protect” - “R2P”) verstanden?
Kommt ein Staat seiner Pflicht nicht nach, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord oder ethnische Säuberungen zu verhindern, geht die staatliche Verantwortung zum Schutz der eigenen Bevölkerung auf die internationale Staatengemeinschaft (vertreten durch den Sicherheitsrat) über.
Wie wird das politische Konzept der Schutzverantwortung (“R2P”) vom Sicherheitsrat angewendet.
Die Geschichte zeigt, dass dieses Konzept nicht einheitlich angewendet wird. So wurden im lybischen Bürgerkrieg militärische Maßnahmen autorisiert, während dies im Syrienkonflikt nicht geschah.
Was besagt das Interventionsverbot?
Unterhalb der Schwelle der Gewaltanwendung ist auch die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten untersagt.
Mit was steht das Interventionsverbot in Konflikt und welche Art von Einmischung ist jedenfalls zulässig?
Strittig ist die Abgrenzung zwischen erlaubter Einflussnahme zur Durchsetzung von Gemeinschaftsanliegen und rechtswidriger Intervention. Das Einwirken auf andere Staaten, damit diese völkerrechtliche Verpflichtungen einhalten, ist jedenfalls erlaubt.
Welche innerstaatlichen Angelegenheiten sind aufjedenfall vom Interventionsverbot geschützt?
Die Wahl jedes Staates über den eigenen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Status.