Grundlagen Soziologie Flashcards

1
Q

Verschiedene Bedeutungen von „Gesellschaft“

A
  • Verbundenheit von Lebewesen
  • Größere Gruppen mit spezifischen Zwecken
  • Kulturell oder politisch tonangebende Kreise
  • Geselliges Zusammensein
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2
Q

Soziologie und Gesellschaft

A
  • Hauptthema der Soziologie: moderne Gesellschaft
  • Bürgerliche Gesellschaft: betont Freiheit und Rechte des Individuums
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3
Q

Merkmale der modernen Gesellschaft

A
  1. Trennung Wohn- & Arbeitsplatz
  2. Verstädterung der Lebensweisen
  3. Soziale Sicherheit: anonyme Solidargemeinschaften ersetzen traditionelle Sicherungen
  4. Einheitliches Recht: ersetzt ständische Privilegien
  5. Ausdifferenzierung in Teilbereiche: Arbeit, Politik, Freizeit etc.
  6. Rollendifferenzierung: verschiedene Rollen in unterschiedlichen Bereichen
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4
Q

Was ist Verhalten, Handeln und soziales Handeln

A
  1. Verhalten: jegliche Tätigkeit oder Untätigkeit
  2. Handeln: Verhalten mit subjektivem Sinn
  3. Soziales Handeln: auf das Verhalten anderer bezogen
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5
Q

Merkmale sozialen Handelns

A

Bezug auf „andere“:
- Bekannte oder Unbekannte
- Einzelpersonen oder Gruppen
- Verhalten in Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

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6
Q

Idealtypen sozialen Handelns (nach Max Weber)

A
  1. Zweckrational: Zweck-Mittel-Abwägungen
  2. Wertrational: Glaube an Eigenwert des Verhaltens
  3. Traditional: eingelebte Gewohnheit
  4. Affektuell: aktuelle Gefühlslagen
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7
Q

Identität – Definition

A
  • Kontinuität des Selbsterlebens (Ich- oder Selbstidentität)
  • Entsteht durch Übernahme sozialer Rollen und Anerkennung durch die Gesellschaft
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8
Q

Identitätsbildung (nach Erikson)

A
  • Hauptphase: Pubertät und Adoleszenz
  • Aufgabe: Integration von Anlagen, Bedürfnissen, Fähigkeiten in Rollen
  • Gefahr bei Konflikten: Identitätsdiffusion (Störungen)
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9
Q

Symbolischer Interaktionismus (Mead)

A
  • Identität als Leistung: Balance zwischen Anforderungen der Umwelt und eigenen Bedürfnissen
  • Gegenposition: zur psychoanalytischen Identitätstheorie Eriksons
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10
Q

Kulturelle Identität

A
  • Kollektive Identität: von Kulturen, Gesellschaften, Untergruppen
  • Merkmale: Religion, Sprache, Dialekt, Geschlecht usw.
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11
Q

Institutionen – Definition

A
  • Dauerhafte, abstrakte soziale Gebilde
  • Bestehen aus: Grundsätzen, Regeln, Verfahren, Symbolen
  • Tradition und Legitimität
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12
Q

Beispiele für Institutionen

A
  • Familie, Religion, Rechtssystem
  • Bildungswesen, Wissenschaft, Medien, Politik
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13
Q

Familie, Religion, Rechtssystem
Bildungswesen, Wissenschaft, Medien, Politik

A
  • Institution ≠ Organisation
  • Bsp.: Katholische Kirche (Institution) vs. kath. Gemeinde (Organisation)
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14
Q

Funktion von Institutionen

A
  • Sinnstiftung und Orientierung
  • Entlastung des Individuums durch feste Regeln
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15
Q

Prozess der Institutionalisierung

A
  1. Habitualisierung: Gewohnheit in sozialem Handeln
  2. Typisierung: Standardisierung und Musterbildung
  3. Objektivierung/Historisierung: Soziales Handeln wird „objektiv“ und besteht scheinbar außerhalb des Individuums
  4. Legitimierung: Handlungen werden symbolisch begründet und gerechtfertigt
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16
Q

Sozialer Konflikt – Definition

A
  • Beziehung zwischen mindestens zwei Akteuren
  • Gekennzeichnet durch tatsächliche oder wahrgenommene Unvereinbarkeiten
  • Beispiele: Interessen, Einstellungen, Identitäten, Bedürfnisse
17
Q

Konflikttypen

A
  • Sachliche vs. emotionsgeleitete Konflikte
  • Echte Konflikte (konkrete Ziele) vs. unechte Konflikte (Vorurteile, Feindbilder)
18
Q

Eskalation in Konflikten (Eskalationsmodelle)

A
  1. Latente Spannungen
  2. Offene Meinungsverschiedenheiten
  3. Feindseligkeiten und Drohungen
  4. Gewalt
19
Q

Reichweite und Mobilisierung

A
  • Reichweite: Abhängig von Mobilisierung kollektiver Akteure
  • Wichtig: Organisationen/Netzwerke mit materiellen und symbolischen Ressourcen
20
Q

Ursachen sozialer Konflikte

A
  • Direkte Ursachen: z. B. erlebte Diskriminierung, Gewaltmittel
  • Strukturelle Ursachen: Institutionalisierte Ausgrenzung, ökonomische/politische Benachteiligung
21
Q

Funktion und Produktivität sozialer Konflikte

A
  • Konstruktive Konflikte:
  • Stärkung des Zusammenhalts
  • Förderung kollektiver Lernprozesse
  • Anstoß zur Problemlösung und sozialem Wandel
22
Q

Soziale Kontrolle – Definition

A
  • Beabsichtigte Herrschaft der Gesellschaft über das Individuum
  • Ziel: Erzielen gesellschaftlich erwünschten Verhaltens
23
Q

Formen der Kontrolle

A
  • Interne Kontrolle: Selbstkontrolle durch verinnerlichte Werte und Normen
  • Externe Kontrolle: Notwendig, wenn interne Kontrolle fehlt oder abweichendes Verhalten belohnt wird
24
Q

Institutionalisierte Instanzen sozialer Kontrolle

A
  • Polizei und Justiz: Sanktionieren Abweichungen von rechtlichen Normen
  • Weitere Instanzen: Schulen, Soziale Arbeit
25
Q

Erweiterte Definitionen in der Soziologie

A

Umfasst auch:
- Soziale und technische Arrangements, Mechanismen, Normen
- Glaubenssysteme, positive und negative Sanktionen
Ziel: Verhinderung unerwünschten Verhaltens

26
Q

Soziale Kosten der sozialen Kontrolle

A
  • Bürokratisierung
  • Ressourcenbedarf für Kontrolle und Überwachung
  • Gegenstrategien/Ausweichstrategien
  • Demokratiegefährdung
  • Akzeptanzprobleme und Legitimationsprobleme
27
Q

Dynamische soziale Verhältnisse

A
  • Soziale Beziehungen: Hierarchien, Über- und Unterordnungsverhältnisse
  • Beispiele: Klassenverhältnisse
28
Q

Machtbegriff nach Max Weber

A
  • Macht: Chance, eigenen Willen gegen Widerstand durchzusetzen
  • Einsatz: Einflussnahme für Durchsetzung eigener Interessen
29
Q

Autorität

A
  • Definition: Beruht auf anerkannter Kompetenz und Überlegenheit
  • Verbunden mit: Amt, Funktion oder Sache
30
Q

Herrschaft nach Max Weber

A

Herrschaft: Legitimierte Macht
- Verlangt Unterordnung/Fügsamkeit anderer
- Institutionalisiert und strukturell gefestigt

31
Q

Macht- und Herrschaftsquellen

A
  1. Körperliche Überlegenheit
  2. Charisma oder Autorität der Persönlichkeit
  3. Ressourcen/Kapital (Bourdieu)
  4. Institutionen und Ämter
  5. Weitere Faktoren
32
Q

Definition von Werten

A
  • Werte: Zielmaßstäbe oder „abstrakte Vorstellungen des Wünschenswerten“ (Kluckhohn 1951)
  • Superpräferenzen: Moderieren allgemeine Wünsche und beeinflussen Wahl von Handlungsweisen, Mitteln und Zielen
33
Q

Arten von Werten

A
  1. Personale Werte: Individuum und Identität
  2. Kollektive Werte: Gesellschaft, kulturelle Identität
34
Q

Werte vs. Normen

A
  • Werte: Keine äußeren Sanktionen, geringer Grad an Verbindlichkeit
  • Normen: Konkrete Regeln mit Sanktionspotenzial

Wechselwirkung:
- Werte werden durch Normen konkretisiert
- Normen bedürfen Wertebasis zur Legitimation

35
Q

Theorie des Wertewandels (Inglehart 1982)

A
  • Grundgedanke: Werte als Antworten auf biologische, psychologische, soziale und ökonomische Bedürfnisse

Maslow-Pyramide:
- Grundbedürfnisse → Materialistische Werte (Sicherheit, Ordnung) → Postmaterialistische Werte (Freiheit, Selbstverwirklichung)

36
Q

Wertewandel und Generationenfolge

A
  • Wandel durch Generationenfolge: Ältere Geburtskohorten durch jüngere ersetzt
  • Silent Revolution: Jüngere Generationen prägen veränderte Werthaltungen