Grundlagen: Materialien; Schrift, Design und Typografie; Reproduktion und Druck; Workflow und Informationstechnologie Flashcards
Was versteht man allgemein unter einem Workflow?
Als Workflow, zu Deutsch Arbeitsablauf, bezeichnet man einen Vorgang, der aus verschiedenen Prozessen und Aktivitäten aufgebaut ist. Betrachten tut der Workflow hierbei die operative Ebene, im besten Falle so, dass von einer Aktivität unmittelbar auf die nächste geschlossen werden kann, die erste also die zweite determiniert. Dies bedeutet, dass die als nächstes bevorstehende Aktivität vom Ergebnis der vorherigen abhängt. Beide hängen voneinander ab und sind in sich geschlossen. Idealerweise zerlegt die Arbeitsablauf-Beschreibung den Prozess in trennbare Bestandteile.
Charakteristisch für den Workflow ist sein vorherbestimmter Anfang und sein vorherbestimmtes Ende, neben dem klar strukturierten Hauptteil
Erkläre folgende Begriffe: Computer to Plate, Computer to Press und Digitaldruck
Bei Computer-to-Plate werden die Druckdaten in einem Belichter einfach auf eine Druckplatte gelasert, welche nach der Entwicklung manuell in die Druckmaschine eingespannt werden.
Anders bei Computer-to-Press auch direct Imaging genannt. In diesem Fall befindet sich die Druckplatte bereits in der Druckmaschine und wird direkt in dieser belichtet. Die Druckplatten sind entweder einmal oder mehrmals beschreibbar und werden bei Bedarf automatisch ausgewechselt. Computer-to-Press hat den Vorteil, dass das manuelle Einspannen der Druckplatte entfällt.
Qualitätsmässig besteht aber so gut wie kein Unterschied zwischen diesen beiden Belichtungsvarianten.
PPF, JDF, PDF, XML – was versteht man darunter?
PPF - Print Production Format
Workflow-Format: Speichert Voreinstellungen für Farbzonen, Schneidemarken und Falzfolgen, um den Prozessablauf im Druck-Workflow zu beschleunigen.
JDF - Job Definition Format
XML-basiertes Format für den direkten Datenaustausch
zwischen Computersystemen zur Bildung eines Produktions-Workflows. Ermöglicht das Einbinden und Weitergeben von Dateien eines Managementinformationssystems. JDF beinhaltet die Funktionalität von PJTF, PPF und vernetzt betriebswirtschaftliche und technische Workflows in der
Medienproduktion.
PDF - Printable Document Format
Von Adobe zu Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als eigenständiges Dateiformat zum Austausch von Dateien entwickelt. Heute ist
PDF der De-facto-Standard für die Publikation elektronischer Dokumente im Internet, als elektronische Bücher, als Präsentationen und im Print-Workflow.
XML - Extensible Markup Language
„Metasprache“ zur Beschreibung von Dokumenten
- – Medien- und ausgabeunabhängige Beschreibung von Dokumenten
- – Zur ausgabeabhängigen Formatierung werden Stylesheet-Sprachen (XSL) verwendet.
Briefing – was versteht man darunter?
Arten:
a) Kundenbriefing: In der Planungsphase einer Werbekampagne erhält die Agentur alle Informationen über Markt, Konkurrenz, Kundenfirma, Produkt etc., d.h. eine Zusammenfassung der sachlichen Aufgabenstellung mit
(1) Problemstellung,
(2) Situationsdarstellung,
(3) Zielsetzung,
(4) Strategie,
(5) Zeit- und Kostenplan und
(6) Kontrolle.
b) (Internes) Agenturbriefing: Aufgabenstellung für die Mitarbeiter der Agentur aufgrund des Kundenbriefings.
Unterschied zwischen einem Buch und einer Broschur.
Der Unterschied zwischen einer Broschüre und einem Buch liegt in der Endfertigung:
Eine Broschüre wird gemeinsam mit dem aufgeklebtem Umschlag auf das Endformat beschnitten, während ein Buch vor dem Einhängen ins das Hardcover beschnitten wird.
Erkläre die Arten und Aufgaben der lichtempfindlichen Materialien im Grafischen Gewerbe.
Lichthärtung = lichtempfindliche Kunststoffemulsion wird auf die Druckform aufgetragen und unter
UV-Licht ausgehärtet. Bedruckende Stellen werden mit einer schwarzen Schablone abgedeckt,
diese Stellen härten dann nicht aus und werden später (im Siebdruck) mit Wasser einfach abgewaschen.
Der Rest ist ausgehärtet und verstopft das engmaschige Gewebe.
Welche Rohstoffe kommen bei der Papierherstellung zum Einsatz
Die für das Papier notwendigen Ausgangsstoffe kann man in vier Gruppen einteilen.
Faserstoffe: (Holzschliff, Halbzellstoffe, Zellstoffe, Altpapier, andere Fasern)
Leimung und Imprägnierung (tierische Leime, Harze, Paraffine, Wachse)
Füllstoffe: (Kaolin, Talkum, Gips, Bariumsulfat, Kreide, Titanweiß)
Hilfsstoffe: (Wasser, Farbstoffe, Entschäumer, Dispergiermittel, Retentionsmittel, Flockungsmittel, Netzmittel)
Wo entsteht die Laufrichtung des Papiers?
Unter Laufrichtung versteht man die Richtung, in welcher die Papiermasse über die Maschine gelaufen ist (Faserlauf). Bei der Entwässerung auf dem Sieb kommen die Fasern hauptsächlich in ihrer Länge parallel zur Laufrichtung zu liegen.
Welche Oberflächenveredelung kann in der Papiermaschine durchgeführt werden?
- Glätten
- Streichen
- Satinieren
Erkläre die Begriffe: Breit- und Schmalbahn.
Zur Kennzeichnung der Laufrichtung werden die Bögen in Schmal- und Breitbahn unterschieden. Ob ein Bögen Schmal- oder Breitbahn ist hängt von seiner Lage beim schneiden der Papierrolle ab.
Schmalbahn = parallel zu langen Bogenseite Breitbahn = parallel zu kürzen Bogenseite
Wie wird die Laufrichtung ermittelt?
Steht auf der Verpackung.
Sonst mithilfe der Nagelprobe oder der Rissprobe
Was versteht man unter Naturpapieren?
Alle ungestrichenen Papiere unabhängig von ihrer Stoffzusammensetzung
Welche Laufrichtung benötigt der Drucker, welche der Buchbinder?
Buch: parallel zum Bund
Bogendruck: parallel zur Zylinderachse der Druckmaschiene
Was versteht man unter „Echtheiten“ von Druckfarben? Zähle drei davon auf und beschreibe sie.
Die verschiedenen physikalisch u. chemischen Eigenschaften werden mit dem. Begriff Echtheit zusammengefasst.
Lösemittel: die Pigmente dürfen unter Lösemitteln nicht die Farbigkeit verlieren.
Lichtechtheit: Beschreibt die Widerstandsfähigkeit gegenüber Lichteinstrahlung
Mechanische Festigkeit: Muss mechanischen Einwirkungen standhalten
Von welchen Kriterien hängt der Farbverbrauch ab?
Druckbogen, bedruckte Fläche, Farbverbrauchswert (g/m2), Druckdichte (CMYK)
Was versteht man unter Corporate Design?
Das innere und äußere Erscheinungsbild eines Unternehmens. Es sorgt dafür das man einmalig, unverwechselbar und individuell wird.
Wichtige Komponenten sind ua:
Logo, Sloagen, Haus Farbe u Schrift, Layout, Internetauftritt, Werbeträger, Produktdesign…
Erkläre die Begriffe Mikro- und Makrotypografie.
Die Mikrotypografie ist die Gestaltung folgender Feinheiten des Schriftsatzes:
Schriftart,Kapitälchen,Ligaturen,Laufweite,Wortabstände,korrekte Anwendung der Satzzeichen
Makrotypografie ist die Gesamtgestaltung einer Druck- oder Webseite. Dazu gehören unter anderem:
Seitenformat,Satzspiegel,
Zeilenbreite-abstand-anzahl,Gliederung der Seite und des Textes,Platzierung von Bildern und Tabellen,Mengenverhältnis Schrift zu Bildern und Tabellen,Schriftgröße,Schriftauszeichnungen.
Was ist das Ziel guter Typografie?
Was der Ton bzw. die Stimmlage bei der gesprochenen Sprache sind, ist die Typographie bei der geschriebenen Sprache. Sie kann ähnlich wie diese das Gewicht des geschriebenen Wortes bzw. Textes hervorheben oder verringern, die Bedeutung modifizieren oder aber in einen Gegensatz zu dieser Bedeutung rücken. Darüber hinaus kann die Typographie einen Text, z. B. durch eine besondere Über- und Zwischenüberschriftengestaltung usw., strukturieren.
Zähle fünf typografische Gestaltungsgrundsätze auf.
Seitenaufteilung Zeichenattribute Absatzattribute, Grafik u. Fotos Schmuckelemente Farbe und Seitengröße
Erkläre die Begriffe: Schriftschnitt und Schriftfamilie. Nach welchen Kriterien wird
der Schriftschnit eingeteilt?
Die Gesamtheit der Buchstabenschnitte einer Schrift mit gemeinsamen Formmerkmalen, so wie diese vom Schriftkünstler entworfen wurde, wird als Schriftfamilie bezeichnet. Schriften werden hinsichtlich der breite der Zeichnung des Buchstabenbildes in enge, schmale, normale breite und extrabreite Schnitte eingeteilt.
Welche Möglichkeiten der Auszeichnung mittels Schrift gibt es?
Light, thin, normal, italic, heavy, bold,
Wie wird die Schriftgröße einer Schrift ermittelt, was versteht man unter Versalhöhe und Kegelgröße?
Größe wird in Punkt angegeben. 1p = ca. 0,35mm Versalhöhe = Höhe eines Großbuchstaben Kegelgröße = Oberlänge bis Unterlänge Sie war im Bleisatz das Basismaß, da sie die Abmessungen der Bleitypen bestimmte.
Erkläre Normalziffer, Mediävalziffer
Während die Mediävalziffern sich durch Ober- und Unterlänge (so wie bei Kleinbuchstaben) auszeichnen und sich damit besser in das Textbild einfügen, befinden sich die Normalziffern auf der Grundlinie der Schrift und besitzen in der Regel die Höhe der Großbuchstaben (Versalien) und kommen immer dann zum Einsatz, wenn Zahlen außerhalb des Fliesstextes gesetzt werden.
Erkläre Geviert, Schriftlinie und Kapitälchen
Geviert:
Ein Geviert ist eine typografische Einheit auf Basis eines Quadrates. Das sogenannte «echte Geviert» ist ein Quadrat in Abhängig- keit der Schriftgrösse. Bei einer 12-Punkt- Schrift ist das Geviert 12 Punkte hoch und 12 Punkte breit.
Schriftlinie:
Die Schriftlinie ist eine imaginäre Linie, auf der die Schriften unterschiedlicher Schrift- grösse gesetzt werden. Gleichzeitig ist die Schriftlinie auch die untere
Kapitälchen:
Kapitälchen sind Großbuchstaben, deren Höhe der Normalhöhe der Kleinbuchstaben entspricht.
Erkläre Oberlänge, Ligatur und optisch/geometrischen Zeilenabstand
Ligaturen:
Eine Ligatur ist in der Typografie eine Buchstabenverbindung. Sie hat sich historisch entweder durch schnelle Schreibweise häufig genutzter Zeichen gebildet oder wurde zur optischen Korrektur anders als die Einzelzeichen geschrieben.
Oberlänge:
Nach dem Vier-Linien-System gibt es die Unter-, Mittel- und Oberlänge. Die Oberlänge bildet mit der Mittellänge die Gesamthöhe (Versalhöhe).
Zeilenabstand:
Von Schriftlinie zur Schriftlinie der nächsten Zeile.
Von welchen Kriterien hängt der Zeilenabstand ab und wie wird er ermittelt?
Der Zeilenabstand wird durch den optischen Durchschuss bestimmt. Bei denn heutigen Grafikprogrammen hat es sich eingebürgert, dass als Voreinstellung für den Durchschuss 20% der verwendeten Schriftgröße eingestellt ist.
Erkläre Durchschuss und Symmetrieachse
Der Durchschuss beschreibt den Abstand zwischen der Unterlänge der oberen Zeile bis zur Linie der Oberlänge der nachfolgenden Zeile. Der Durchschuss wird oft mit dem Zeilenabstand verwechselt ist jedoch nicht dasselbe, denn der Zeilenabstand wird von Grundlinie zu Grundlinie gemessen. Symmetrieachse: Die symmetrie einzelner Buchstaben
Welche Satzarten gibt es?
Blocksatz Flattersatz linksbündig Flattersatz rechtsbündig Mittelachsensatz Tabellensatz
Welche Faktoren fördern die Lesbarkeit von Schriften?
Unter- Oberlänge, Groß- Kleinschreibung, Zeichensetzung, Schriftproportion, Strichstärkenunterschiede, Dicktedifferenzen, Serifen
Unterschied zwischen „Outline-Fonts“ gegenüber „Bitmap-Fonts“.
Outline-Fonts werden nicht in pixel sondern Mithilfe von mathematischen Formeln oder Splines gespeichert. Dadurch lassen sie sich beliebig vergrößern.
Welche Vorteile hat das Outline-Format „Open-Type“ im Vergleich zu „True-Type“ und „Type 1“.
Es ist nicht Plattform abhängig, arbeitet mit Bezierkurven und Splines, 16Bit codierung und es ist keine Schriftenverwaltungsprogramm von nöten.
Welche Methoden der Satzspiegelermittlung gibt es?
9er Teilung, Goldener Schnitt, Fibonacci-Kurve
Woraus ergibt sich die Größe des Satzspiegels. Welche Elemente kann er beinhalten
Durch die Verwendete Fläche für Bild und Text. Die Ränder zwischen Satzspiegel und Papierkante heißen Stege.
Bundsteg (Innensteg) Kopfsteg Außensteg Fußsteg und Spalten
Was versteht man unter: Spaltenabstand, Rubriktitel, Initial, Vorspann, Pagina, Kolumne,
Marginalie, Fußnote, Titelei.
–Spaltenabstand: der Abstand zwischen den Spalten
–Rubriktitel: lebender Spaltentitel (Kolumnentitel)
–Initial: schmückender Anfangsbuchstabe
–Vorspann: Führungstext der Interesse zum Artikel wecken soll
–Pagina: Seitennummerierung
–Kolumne: Spaltentext, Textbereich
–Marginalie: Randbemerkung
–Fußnote: Erklärung zum Haupttext
–Titelei: Vorspann eines Buches (bestehend aus: Schmutztitel, Leerseite, Haupttitel, Impressum)
Erklären Sie die Aufgabe des Ausschießens.
Ist eine planende Tätigkeit die immer dann durchgeführt werden muss, wenn mehrere Seiten in einer Druckform gemeinsam gedruckt werden müssen. Dabei muss die Seite so zusammengestellt werden das der bedruckte und gefalzte Bogen die richtige Reihenfolge hat. (Bsp. Broschüre)
Beschreibe die Falzarten.
Parallelfalz:
Mittel-, Zickzack-, Wickel- und Fensterfalz
Kreuzfalz: Falzbruch im rechten Winkel
Kombinationsfalz: Parallele und Kreuzbrüche
Unterschied zwischen Messerfalz und Taschenfalz.
Messerfalz:
Der Bogen wird über Transportbänder gegen einen vorderen und seitlichen Anschlag geführt. Das Falzmesser schlägt den Bogen gegen die gegenläufig rotierenden Falzwalzen.
Taschenfalz:
Schrägwalzen lenken den Bogen gegen den seitlichen Anschlag. Durch die Einführwalze wird der Bogen weiter in die Falztasche bis zum einstellbaren Anschlag geführt.
Welche Falzarten werden für das Hochformat, für das Querformat und
das quadratische Format eingesetzt?
Hochformat:
mindestens 2 cm
höher als breit
Querformat:
mindestens 2 cm
breiter als hoch
Quadratisches Format:
unterschied zwischen Höhe
und Breite höchstens 2 cm
Zählen sie die Anhalte bei der Bogenmontage (druckplattenherstellung) auf, die für die Kopie,für den Drucker und Buchbinder montiert (ausbelichtet) werden müssen
Drucker: Passmarken, Druckkontrollstreifen, Beschnitt, Anlagezeichen
Buchbinder: Falzmarken, Bogennorm (textl.) und Signatur (nummerisch), Flattermarken (um
Bogenreihung bzw. Fehler zu beheben)
Beschreiben Sie die Aufgabe der „Flattermarken“, „Bogennorm und Bogensignatur“ bei
der Weiterverarbeitung.
39. Unterschied zwischen einem
Flattermarke:
Sind bei der Buchherstellung auf jedem Rohbogen versteckt aufgedruckte kleine Balken, die nach dem Falzen des Bogens auf dem Bogenrücken sichtbar werden.
Bogensignatur und Bogennorm:
Sind Fachbegriffe aus der Buchherstellung. Sie bezeichnen den Rohbogen oder die Lage eines Buches im Zusammenhang der konzipierten Reihenfolge aller Lagen innerhalb des Buchblockes.