Glossar Flashcards
ÄZQ
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin
Gemeinsame Einrichtung von BÄK + KBV
1995 gegründet
Gremien sind paritätisch von beiden Trägerorganisationen besetzt
Ziele: Unterstützung von BÄK + KBV bei ihren Aufgaben im Bereich der Qualitätssicherung der ärztlichen Berufsausübung
Aktuelle Schwerpunkte: Nationale Versorgungsleitlinien
Verbreitung Infoangebot QM in Arztpraxen, Betreiben einer Infoplattform für Patienten, Betreiben einer Infoplattform zum Thema Patientensicherheit:
Dazu hat das ÄZQ zusammen mit anderen Organisationen im April 2005 das Aktionsbündnis Patientensicherheit ins Leben gerufen (www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de).
Akkreditierung
Formelle Anerkennung der Kompetenz einer Organisation oder Person, bestimmte Leistungen erbringen zu dürfen, durch eine dazu legitimierte Institution, die für den Rechtsraum dieser Institution verbindlich sind und deren Nichtbeachtung definierte Sanktionen nach sich zieht.
(Ursprünglich bzw. gemäß DIN EN ISO 17025:2000: „…eines Prüflaboratoriums, bestimmte Prüfungen oder Prüfungsarten auszuführen“).
Algorithmus
Eine Vorschrift zur Lösung einer Aufgabe in endlich vielen definierten Schritten, Realisierungen von Algorithmen in der Informatik sind z.B. Computerprogramme
Anforderung
Erfordernis oder Erwartung, das oder die festlegt, üblicherweise vorausgesetzt oder verpflichtend ist.
„Üblicherweise vorausgesetzt“ bedeutet, dass es für die Organisation, ihre Kunden und andere interessierte Parteien übliche oder allgemeine Praxis ist, dass das entsprechende Erfordernis oder die entsprechende Erwartung vorausgesetzt ist. Ein Bestimmungswort darf verwendet werden, um eine spezifische Anforderungsart zu bezeichnen, z.B. Produktanforderung, Qualitätsmanagementanforderung, Kundenanforderung.
Eine festgelegte Anforderung ist eine Anforderung, die beispielsweise in einem Dokument angegeben ist. Anforderungen können von verschiedenen interessierten Parteien aufgestellt werden.
Anspruchsklasse
Kategorie oder Rang, die oder der den verschiedenen Qualitätsanforderungen an Produkte, Prozesse oder Systeme mit demselben funktionellen Gebrauch zugeordnet ist.
Bsp.: Klassen bei Flugscheinen oder Kategorien von Hotels in einem Hotelführer.
Bei der Festlegung einer Qualitätsanforderung sollte die Anspruchsklasse generell angegeben werden.
Audit
Systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Erlangung von Auditnachweisen und zu deren objektiver Auswertung, um zu ermitteln, inwieweit Auditkriterien erfüllt sind.
„ Dem aus dem englisch stammenden Begriff entspricht im Deutschen am ehesten „Revision“ oder „Überprüfung“. Im Kontext mit QM ist das Audit ein durch eine externe („unabhängige“) Stelle erfolgendes Begutachtungsverfahren von Organisationen bzgl. der Einführung und Aufrechterhaltung eines QM-Systems»_space; Zertifizierung
Behandlungspfade
Ein integrierter Behandlungspfade (IBP) ist ein Steuerungsinstrument, das den optimalen Weg eines Patiententyps mit seinen diagnostischen und therapeutischen Leistungen und seiner zeitlichen Abfolge festlegt. Interdisziplinäre und interprofessionelle Aspekte finden ebenso Berücksichtigung wie Elemente zur Umsetzung, Steuerung und ökonomischer Bewertung.
Beinahefehler
Fehlerhafte Ereignisse, die sich nicht zu einem unerwünschten Ereignis entwickeln (near misses)
Benchmarking
Prozess Produkte, Dienstleistungen und Praktiken gegen den stärksten Mitbewerber oder die Firmen, die als Industrieführer angesehen werden, zu messen.
Benchmarking ist damit ein Konzept zum Vergleich bestimmter Kennzahlen mit dem Besten der jeweiligen Klasse (benchmarks = Höhenmarken) und damit zum Streben nach Exzellenz. Ansatzpunkte für Benchmarking können Prozesse, Systeme, Produkte und Dienstleistungen bezüglich Kosten, Qualität, Zeit, Kunden-, Mitarbeiterzufriedenheit etc. sein.
Betreiberverordnung
Verordnung auf der Basis des MPG, die Einzelheiten der Anwendung von Medizinprodukten regelt
Bewertung
Tätigkeit zur Ermittlung der Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit der Betrachtungseinheit, festgelegte Ziele zu erreichen.
Beispiele: Managementbewertung, Entwicklungsbewertung, Bewertung von Kundenanforderungen und Bewertung von Fehlern.
Eine Bewertung setzt Aufzeichnungen und die Analyse von Daten wie z.B. Audit- und Benchmarking-Ergebnissen, technische und wirtschaftliche Risikoanalysen, Rückmeldung von Kunden, Abschätzung von Verbesserungspotential voraus. Bei der Bewertung kann die Effizienz einbezogen werden.
Biometrie
Lehre von der Theorie und Anwendung mathematisch-statistischer Methoden im biologischen Bereich. Sie umfasst die statistischen Aspekte der Planung, Durchführung und Auswertung von Versuchen und Beobachtungsstudien.
Black-Box-Methode
Analysetechnik
Betrachtung eines Systems als schwarzer Kasten (in dem man also nichts erkennen kann) unter Vernachlässigung seiner inneren Struktur und Abläufe.
Das Systemverhalten (Funktion) kann dann anhand der wirkungsspezifischen Input-Output-Relationen analysiert werden.
Brainstorming
Ideenfindungstechnik
Eine hinsichtlich ihrer problemrelevanten Kenntnisse und Erfahrungen heterogene Gruppe von ca. 5-10 Personen sucht gemeinsam unter der Leitung eines Moderators nach Ideen zur Lösung eines vorgegebenen Problems.
Sämtliche Ideen werden dokumentiert zum Abschluss der Brainstormingsitzung systematisiert und von der Gruppe bewertet (bewertete Vorschlagsliste).
Wichtige Regeln: keine Kritik oder Beurteilung der Ideen während der Sitzung, Entwicklung möglichst vieler Ideen (Quantität vor Qualität), außergewöhnliche Ideen und die gedankliche Weiterentwicklung bereits genannter Ideen sind erwünscht.
Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS)
01.01.01 Aufnahme der Tätigkeit
Gesellschafter der BQS sind die Spitzenverbände der Krankenkassen, die deutsche Krankenhausgesellschaft, die BÄK und der Verband der PKV
Aufgabe: Leitung und Koordination der inhaltlichen Entwicklung und organisatorische Umsetzung der externen vergleichenden Qualitätssicherung nach §137 SGB V
CAQ
Computer Aided Quality Assurance
Einsatz computergestützter Informationssysteme (z.B. Expertensysteme) im Produktionsprozess, die die Qualitätssicherung unterstützen sollen
Siehe auch Watch-Dog-Function
Case Management
Leitlinien-gestützte, sektorübergreifende und durch Fachkräfte unterstützte Versorgungsform, die sich auf individuelle Patienten oder kleine Patientengruppen bezieht, und eine Verbesserung der Versorgung zum Ziel hat.
CBQ
Centraal Begleigingsorgaan voor de interkolligiale Toetsing
Organisation der Niederlanden für die Qualitätssicherung im KH
1979 gegründet von der nationalen Organisation der Fachärzte und der Vereinigung der Krankenhausdirektoren infolge eines Berichtes über den Sachstand der Qualitätssicherung in den niederländischen Krankenhäusern. Da in den Niederlanden die fachärztliche Versorgung fast ausschließlich in Krankenhäusern angesiedelt ist, ist die CBO damit gleichzeitig für die Qualitätssicherung im fachärztlichen Bereich zuständig.
CEN
Comité Européen de Normalisation
Europäische Normierungsbehörde
Ähnlich DIN und ISO
Change Management
Das professionelle Gestalten, Planen und Durchführen von Veränderungsprozessen mit dem Ziel der optimalen Abstimmung der Komponenten und der optimalen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.
Der Erfolg eines Wandels hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, vor allem aber auch von den Mitarbeitern.
Die Herausforderung liegt dabei in einem schnellen, reibungslosen, akzeptierten und erfolgreichem Veränderungsprozess.
Checkliste
Systematisierte Liste der für einen Vorgang bedeutsamen Einzelaspekte, z.B. als Prüfliste vor dem Start eines Flugzeuges oder zur systematisierten Erhebung von Befunden bei der körperlichen Untersuchung.
Ziel: Vorgehensmodelle für sich wiederholende Problemstellungen, die eine vollständige und vergleichbare Ausführung von Tätigkeiten garantieren
Controlling
Prozess, der auf dem betrieblichen Regelkreis von Zielsetzung, Aktion, Abweichungsanalyse und Reaktion aufbaut.
Soll die betriebliche Adaptions- und Koordinationsaufgaben wirkungsvoll unterstützen, damit die Unternehmensziele erreicht werden können.
Abweichungsanalysen, Ursachenforschung sowie die Gestaltung aufeinander abgestimmter Planungs- und computergestützter Berichtssysteme für die betriebliche Führung sind weitere Bestandteile des Controllings.
Eine vertikale (Detaillierung bzw. Verdichtung von Daten aus den einzelnen betrieblichen Ebenen), horizontale (gesamtzielorientierte Aggregation der Daten auf der obersten Führungsebene) und zeitliche Koordination der entsprechenden Informationsprozesse ist notwendig.
Nicht Synonym mit „Kontrolle“. Umfassende Hilfe zur Betriebsführung.
Der Controlling-Instanz (intern, extern) obliegt keine Entscheidungskompetenz und ist deshalb nicht mit „Steuerung“ gleichzusetzen.
» Medizin-Controlling s.a.
CQI
Continuous Quality Improvement
Fortwährende Verbesserung der Qualität
Data Warehouse
Neuer Begriff für betriebliche Auswertungssysteme, die es erlauben sollen, in einfacher Form Auswertung für Führungsaufgaben auf allen Ebenen eines Betriebes zu erhalten.
Data Warehouse Ansätze stehen in der allgemeinen Tradition von Datenbanken und Management-Informationssystemen.
Sie erstellen ihre Daten direkt oder aus anderen DV-Systemen entsprechend den vorgegebenen Auswertungszielen.
Gefahr, dass bei dieser Abbildung Kontextinformationen von Daten verloren gehen und > Serendipitys entstehen können.
Datenqualität
Eigenschaft von Daten bezüglich der Gütekriterien > Objektivität > Validität > Reliabilität Datenqualität bezeichnet eine Wahrnehmung oder Bewertung in Bezug auf die Frage, wie gut Daten dafür geeignet sind, ihrem Zweck in einem bestimmten Zusammenhang zu erfüllen. Ihre Einzelaspekte sind: 1. Genauigkeit 2. Vollständigkeit 3. Aktualität 4. Relevanz 5. Konsistenz über mehrere Quellen 6. Zuverlässigkeit 7. Angemessene Repräsentation 8. Zugänglichkeit
Delphi-Technik
Bereits 1948 entwickelt
Interaktive Umfragemethode
Charakteristisch: kontrolliertes Feedback, Befragung einander unbekannter, anonymisierter Teilnehmer.
Ablauf: 1. Einholung anonymisierter Meinungen von Experten mit Hilfe eines Fragebogens 2. Durchführung mehrerer Befragungsrunden, wobei nach jeder Runde die eingetroffenen Antworten zusammengefasst und den Befragten erneut zur Begutachtung zugeschickt werden. So kommt es zur systematischen Modifikation und Kritik der zusammengefassten anonymen Antworten. 3. Erreichung einer Gruppenantwort durch eine Zusammenfassung (häufig statistisch) der individuellen Meinungen in einer Abschlussrunde.
Das Delphi-Verfahren sollte abgeschlossen werden, wenn eine Konvergenz der Meinungen erkennbar wird oder wenn das Interesse der Teilnehmer spürbar abnimmt.
DIN
Deutsches Institut für Normierung e.V.
Das DIN ist auf der Basis eines Vertrages mit der BRD verantwortlich für die Normierungsarbeit in D.
Das DIN koordiniert ferner die Normungsaktivitäten auf internationaler Ebene und ist diesbezüglich „nationale Spiegelorganisation“ zu ISO und CEN
DIN EN ISO 9000:2000 ff
Internationale Normenreihe
Ende der 80 er entwickelt
> Empfehlungen und Standards zum QM (Organsation, Aufbau, Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung, Dokumentation, Zertifizierung von QM-Systemen)
= Teilmenge von DIN EN ISO 9004:2000 legt Anforderungen an QM-Managementsysteme fest, Grundlage einer entsprechenden Zertifizierung
> Leitfaden zur Implementierung von QM-Managementsystemen und einer durchgängigen Leistungsverbesserung in der Organisation
Vorgaben zur Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung gehören nicht zum Inhalt der Normen: die Qualität des Produkts bzw. der Dienstleistung sowie die zur Zielerreichung erforderlichen Unternehmensprozesse legt das zu zertifizierende Unternehmen fest.
Akkreditierte Zertifizierungsstellenüberprüfen im Rahmen einer Zertifizierung durch besonders geschulte Auditoren, ob die in DIN EN ISO 9001:2000 festgelegten Standards nachgewiesen werden können bzw. ob in den folgenden Überwachungs- bzw. Rezertifizierungsaudits die ständige Verbesserung nachgewiesen werden kannn.
Disease Management
Sektorübergreifende Versorgungsform
Richtet sich an Patientenpopulationen mit speziellen Risikokonstellationen und nachgewiesenen Qualitätsdefiziten der Versorgung
Durch den Einsatz Evidenz-basierter Leitlinien sowie durch die Eigeninitiative von Patienten wird eine Verbesserung der Wirksamkeit erreicht (relative Wirksamkeit)
Dokumentation
Niederschrift oder technische Protokollierung von medizinischen Handlungen und Ergebnissen.
Freitextliche Dokumentation <> Kodierte Dokumentation (z.B. mit ICD)
Die Dokumentation ist Grundlage zu jeglicher Aussage zur Qualität.
DRGs
Diagnosis Related Groups
Fallpauschalen mit Risikoadjustierung
Kostenhomogene fallgruppenbezogene Zuordnung und Abrechnung der in Anspruch genommenen Leistungen in Behandlung, Pflege, Verwaltung etc. im Rahmen der stationären KH-Versorgung
Grundlage der Entgelte sind die Daten der Kosten- und Leistungsabrechung und der medizinischen Dokumentation.
Die auf Deutschland angepasste, ursprünglich in Australien entwickelte Unterform der DRGs wird ab 2004 als Abrechungssystem im deutschen KH-Sektor eingeführt.
Wie alle pauschalierten Systeme erfordern die DRGs flankierende Maßnahmen zur Absicherung der Qualität der Leistungserbringer und Patientenflüsse.
EbM
Evidenz-basierte Medicine
Systematischer Gebrauch der gegenwärtig besten wissenschaftlichen Erkenntnisse für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung des individuellen Patienten.
Effektivität
Wirksamkeit (Grad der Zielerreichung)
- Ausmaß, in dem geplante Tätigkeiten verwirklicht und erwünschte Ergebnisse erreicht werden; es gibt Aufschluss darüber, wie nahe ein erzieltes Ergebnis dem angestreben Ergebnis gekommen ist
Eine Maßnahme ist effektiv, wenn sie geeignet ist, das formulierte Ziel zu erreichen.
Effizienz
- Maß für die Wirtschaftlichkeit
Verhältnis zwischen dem erreichten Ergebnis und den eingesetzten Ressourcen (Aufwand).
Eine Maßnahme ist effizient, wenn eine vorgegebene Wirkung (Effektivität) mit geringst möglichem Ressourceneinsatz erreicht oder alternativ ihre Wirksamkeit bei vorgegebenem Ressourcen maximiert wird.
Das bekannteste Instrument zur Effizienzbestimmung ist die Kosten-Wirksamkeits-Analyse (cost-benefit analysis)
EFQM
European Foundation for Quality Management
1988 gegründete Stiftung führender europäischer Unternehmen zur Förderung des Qualitätsmanagements
Nach dem US-amerikanischen Vorbild Malcolm-Baldridge sowie in Konkurrenz dazu
EQA = European Quality Award
Das EFQM Modell für Excellence ist Grundlage eines strukturierten Assessment-Verfahrens zur (Selbst-)Analyse von Stärken und Verbesserungspotentialen in einer Organisation und deren Bewertung in einem gewichteten Kriterienmodell.
Empfehlungen
Vorschlag einer Möglichkeit des Handelns oder Unterlassens
Empfehlungen sind Ratschläge von Institutionen oder Experten für die Gesundheitsversorgung auf der Basis einer bestehenden Rechtsgrundlage oder der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Eine bereits in Fachkreisen konsentierte Empfehlung stellt häufig die Vorstufe einer Leitlinie bzw. Richtlinie dar.
Obwohl Empfehlungen einen wesentlich geringeren normativen Charakter haben als Leit- oder Richtlinien, kann das Nichteinhalten unter Umständen - je nach Breite des erzielten Konsenses bzw. der Angesehenheit einzelner Experten - auch forensische Konsequenzen haben.
Epidemiologie
Lehre von der Verbreitung und den Ursachen bzw. Risiken von Krankheiten in der Bevölkerung
Methodisches Werkzeug sind spezielle statistische Verfahren und Methoden.
Früher war die Epidemiologie die Lehre von den Seuchen
Ergebnisqualität
Outcome quality
Veränderungen des Gesundheitszustandes eines Patienten bzw. einer Bevölkerungsgruppe als Ergebnis bestimmbarer therapeutischer oder diagnostischer Maßnahmen bzw. Interventionen in die Versorgungsabläufe
Evaluation
Bewertung der Wirkung von Maßnahmen oder Verfahren hinsichtlich vorher festgelegter Kriterien.
Auch die Verfahren zum QM müssen evaluiert werden, um ihre Leistung und Kosten im Kontext des Gesundheitssystems bewerten zu können.
Expertensysteme
Computerprogramme, die Ratschläge und Wissen wie ein menschlicher Experte bereitstellen sollen
z.B. automatische EKG-Analyse oder Abklärung eines akuten Abdomens
» watch-dog-function
Externe Qualitätssicherung
Systematische, standardisierte Datenerhebung und -auswertung bezogen auf ganze Fachgebiete oder Diagnosegruppen
Beispiele: Perinatologie, Neonatologie, Chirurgie, Herzchirurgie, Nierenersatztherapie
Ähnliche Verfahren werden praktiziert für die Laboratoriumsmedizin und die Radiologie
Seit 2001 externe Qualitätssicherung nach §137 bei der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung zusammengefasst
Fachinformationsdienste
Auskunftssysteme auf elektronischer oder Papierbasis
Fakten- oder Literaturinformationen zu bestimmten Fragestellungen
Neben kommerziellen Anbietern gibt es nationale Einrichtungen, z.B. Deutsche Institut für medizinische Information und Dokumentation (DIMDI) oder in USA die National Library of Medicine (NLM)
Fähigkeit
Eignung einer Organisation, eines Systems oder eines Prozesses zum Realisieren eines Produkts, das die Anforderungen an dieses Produkt erfüllen wird
Fallpauschalen / Sonderentgelte
Deutsche Version der DRG bzw. PMG (Patient Management
Groups)
Bei Fallpauschalen werden sämtliche Behandlungsleistungen pro Fall mit festgelegten Sätzen vergütet, während mit Sonderentgelten spezielle Leistungen vergütet werden.
Pauschaliertes Entgeltsystem > Gefahr sinkender Qualität der Versorgung > als Korrektiv vermehrte externe Qualitätssicherungsmaßnahmen
Feedback
Rückmeldung über das eigene Handeln und seine Ergebnisse als Prozess in einem Regelkreis
Deutlichen Einfluss auf das Verhalten, eines der elementaren und effizienten Mittel zur Verhaltensänderung
Fehler
Unerwünschter Unterschied zwischen beobachteten, gemessenen oder berechneten Zuständen oder Vorgängen einerseits und wahren, festgelegten oder theoretisch korrekten Zuständen oder Vorgängen andererseits.
Das Institute of Medicine (IOM) definiert Fehler als „Versagen eines Plans oder Nutzung eines falschen Plans zum Erreichen eines Zieles.”
Man unterscheidet Fehler nach ihrer Ursache oder nach dem Ereignis ihres Eintretens, aber auch nach dem Fehlerverhalten (vgl. DIN 44.300)
Fehlerforschung war in den 50er Jahren eine der Wurzeln der späteren Qualitätssicherung
Fehlerrate
Häufigkeit von Fehlern bezogen auf gleiche Vorgänge bzw. Abläufe oder in Datenbeständen
Gesundheitsberichterstattung
Sammelbegriff für verschiedenste Verfahren, den Gesundheitszustand einer Zielpopulation zu beschreiben.
in der Regel werden statistische Verfahren aus der Epidemiologie verwendet
Haloeffekt
Systematischer Beurteilungsfehler (Wells 1907) Beschreibt die Gefahr, bei der Beurteilung von Einzelaspekten einer Fragestellung nicht objektiv, sondern entsprechend einem bereits vorhandenen Bild vom Ganzen zu urteilen. Dies führt zu einer Nivellierung der Einzelaussagen bzw. einer irrelativen Vergrößerung der Eigenschaftsinterkorrelation
Health-Accounting
Freiwillige Qualitätskontrolle im Krankenhaus unter Mitwirkung der Patienten (USA, 70er Jahre)
In strukturierter Gruppenarbeit werden Probleme herausgearbeitet. Insbesondere falsch positive und falsch negative Fälle der Diagnostik werden analysiert.
Therapiekontrolle durch Vergleich des Prä- und posttherapeutischen Zustandes.
Health Technology Assessment (HTA)
Evaluation eines medizinischen Verfahrens hinsichtlich des Nachweises seiner Sicherheit, absoluten Wirksamkeit, Kosten, Kosteneffektivität, Akzeptanz und juristischer sowie ethischer Implikationen, sowohl in absoluter Betrachtung als auch in Vergleich zu anderen in Konkurrenz stehenden Verfahren
Indikation
Grund zur Durchführung einer diagnostischen oder therapeutischen Maßnahme im Kontext des jeweiligen Krankheitsgeschehens.
Die korrekte Indikation und deren nachvollziehbare Dokumentation in der Patientenakte sind Ziel und Grundlage jeglicher Qualitätssicherung in der Medizin
Integrierte Versorgung
Form der sektorübergreifenden Versorgung nach §§140a ff SGB V, die als Bestandteil der Gesundheitsreform 2000 die Kooperation von ambulantem und stationärem Sektor unter risikoadjustierter Ausgliederung von Teilbudgets, direkten Verträgen mit den Kostenträgern und der Möglichkeit von Prämienermäßigungen der eingeschriebenen Patienten beabsichtigte
Integriertes Managementsystem
Managementsystem zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich der Qualität, des Umweltschutzes, des Arbeitsschutzes und weiterer Komponenten.
ISO
- Internationale Standardisierungsorganisation
Das DIN ist seit 1951 Mitglied der ISO für die BRD.
Die Länder der europäischen Union müssen ISO-Normen übernehmen, wenn das Europäische Normierungskomitee (CEN) ebenfalls ISO-Normen übernimmt