Glossar Flashcards
AAA-Rating
Darstellung der Bonität eines Schuldners oder des möglichen Ausfallrisikos einer Schuldverschreibung. Das Rating wird von Rating-Agenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s, Fitch oder DBRS durchgeführt
Absichtserklärung
Der Letter of Intent ist eine verbindliche/unverbindliche schriftliche Absichtserklärung zwischen zwei oder mehreren Vertragsparteien, einen anvisierten Vertrag zu den im LOI vereinbarten Konditionen abzuschließen. Im M&A-Geschäft gibt der Käufer im LOI seine Absicht bekannt, die Zielgesellschaft unter bestimmten Konditionen bzw. zu einem bestimmten Kaufpreis zu erwerben.
Accession
Unter einer Accession versteht man den Beitritt zu einem Kreditvertrag auf Seiten des Unternehmens, welches den Kredit ursprünglich aufgenommen hat. Dabei nimmt der Unternehmenskäufer zur Finanzierung des Kaufpreises einen Kredit auf, der durch Vermögensgegenstände der erworbenen Gesellschaft besichert wird.
Accession Letter
Dokumentation des Beitritts zu einem Kreditvertrag (Accession).
Acquisition
Erwerb eines Unternehmens oder Unternehmensteils.
Adjusted Present Value-Ansatz (APV)
Methodischer Ansatz zur Unternehmensbewertung nach dem Discounted-Cash-Flow (DCF)- Bewertungsverfahren. Das Verfahren gehört zu den Entity-Verfahren der DCF-Bewertung. Im Rahmen dieses Verfahrens wird der Wert des Eigenkapitals eines Unternehmens ermittelt, indem die Nettofinanzverbindlichkeiten von dem Unternehmensgesamtwert (Entity Value) abgezogen werden.
Agio
Die Differenz zwischen dem Nennwert des Geschäftsanteils und dem dafür durch den Übernehmer gezahlten Preis.
Anti-Dilution Clause
Eine vertragliche Bestimmung in Beteiligungsverträgen, welche die Gesellschafter vor einer prozentualen oder wertmäßigen Verwässerung ihrer Beteiligung bei späteren Finanzierungsrunden schützen soll.
Apostille
Die Apostille ist ein Verfahren, das für die Anerkennung ausländischer Urkunden erforderlich ist. Für den Nachweis der Echtheit einer öffentlichen Urkunde ist nach dem Haager Übereinkommen vom 5.10.1961 zur Befreiung ausländischer Urkunden für die Erfordernis der Legalisation eine Bescheinigung über die Echtheit ausreichend, die durch die Behörden des ausländischen Staates vorgenommen werden.
Arbitration
Bezeichnung für ein Verfahren vor dem Schiedsgericht (private Zivilgerichtsbarkeit). Das Schiedsgerichtsverfahren kommt für Vertragsparteien in Betracht, die Streitigkeiten nicht durch die ordentlichen Gerichte, sondern ein Schiedsgericht lösen wollen. Der Schiedsspruch der Schiedsrichter ersetzt das Urteil eines ordentlichen Gerichts. Als Alternative zu der bekannten Schiedsordnung der Internationalen Handelskammer (ICC) besteht die Möglichkeit der Durchführung von Schiedsverfahren der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit e. V. (DIS).
Arbitration Clause
Entscheiden sich die Parteien eines Vertrages für ein Schiedsgericht (Arbitration), müssen sie eine Schiedsvereinbarung treffen. Die Schiedsvereinbarung muss schriftlich erfolgen, um verbindlich zu sein (Arbitration Clause).
Arrangement Fee
Erste Bedeutung: Kreditbereitstellungsprovision, die der Darlehensnehmer vor der Auszahlung seines Kredits bezahlen muss (Teil der Kreditnebenkosten).
Zweite Bedeutung: Provision, die von der führenden Bank eines Bankenkonsortium verlangt wird.
Arranger
Arranger nennt sich die Bank, die bei Konsortialkrediten die Strukturierung der Kreditengagements und den Weiterverkauf von Teilen des Kredites übernimmt.
Asset
Erste Bedeutung: Neutral für alle Vermögensgegenstände aller Art, zum Beispiel Grundstücke, bewegliche Sachen oder Forderungen.
Zweite Bedeutung im M&A-Kontext: Bezeichnet mitunter jeden Gegenstand einer Transaktion, unabhängig davon, ob diese als Asset Deal oder Share Deal durchgeführt wird. Dritte Bedeutung bei einer ABS-Transaktion: Forderungen, die von einer Bank oder einem Unternehmen an eine Ankaufsgesellschaft verkauft und übertragen werden.
Asset Backed Securities (ABS)
Forderungsbesicherte Wertpapiere, die Zahlungsansprüche gegen eine Zweckgesellschaft zum Gegenstand haben, wobei die Zweckgesellschaft Forderungen erwirbt und diese zu einem Wertpapier verbrieft.
Asset Deal
Unternehmenstransfer-Abwicklung, bezieht sich allein auf die Übergabe einzelner, präzise oder allgemein definierter Gegenstände und Werte (in der Regel auf der Aktivseite der Bilanz).
Asset Stripping
Zerschlagung eines übernommenen Unternehmens durch Verkauf von Teilbereichen oder Vermögensgegenständen.
Auction
Veräußerung eines Unternehmens im Wege eines Bieterverfahrens (Bidding Process).
Audit
Jahres- oder sonstige Abschlussprüfung eines Unternehmens, welche von einem unabhängigen Abschlussprüfer durchgeführt wird.
Bad Leaver
Bad Leaver bezeichnet einen Gesellschafter (beteiligten Manager), der aus der Gesellschaft ausscheidet. Es wird nach den Gründen des Ausscheidens und der bisherigen Haltedauer der Beteiligung differenziert. Der ausscheidende Manager ist Bad Leaver, wenn sein Ausscheiden durch sein Verhalten begründet ist.
Bankenkonsortium
Ein Zusammenschluss von Kreditinstituten zur Realisierung von bestimmten Bankgeschäften. Die Koordination wird in der Regel von einem Konsortialführer übernommen.
Basel II
Internationales Abkommen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht, das zum 1. Januar 2007 in Kraft getreten ist und die Mindest-Eigenkapitalunterlegung der von Banken begebenen Kredite regelt.
Basel III
Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für den Bankensektor. Ziel ist eine bessere Eigenkapitalausstattung von Banken, um neuen Finanzkrisen vorzubeugen.
Basis Point
Bei der Angabe eines Zinssatzes entspricht ein -Basis Point (Basispunkt, abgekürzt bp) 1/100 eines Prozents = 0,01 Prozent.
Basket
Regelung in einem Unternehmenskaufvertrag, wobei der Käufer die Gewährleistungsansprüche nur geltend machen darf, wenn die Gesamtsumme aller Ansprüche einen definierten Schwellenwert übersteigt.
Beauty Contest
Ist die Umwerbung eines Unternehmens durch Banken und sonstige Berater, das ein Initial Public Offering (IPO) plant, mit dem Ziel, die Börseneinführung als Konsortialführer zu begleiten.
Benchmark
Auch Milestone genannt, ist ein besonderer Punkt in der Unternehmensentwicklung, bei dessen Erreichen bestimmte Maßnahmen getroffen werden (zum Beispiel neue Kapitalzufuhr).
Best Efforts
Eine vertragliche Klausel, die festlegt, dass der betroffene Vertragspartner sich in bester (zumutbarer) Weise bemühen muss, seiner vertraglichen Pflicht (je nach Vertragsart) nachzukommen. Dies bedeutet, dass die verpflichtete Vertragspartei keinen bestimmten Erfolg ihrer Leistungen schuldet. Der Begriff stammt aus der anglo-amerikanischen Vertragspraxis und ist im deutschen Recht nicht bekannt.
Best Knowledge
Es handelt sich um eine vertragliche Klausel, nach der der Verkäufer die Gewähr in Unternehmenskaufverträgen übernimmt, dass das verkaufte Unternehmen bestimmte Eigenschaften aufweist. Die Einstandspflicht des Verkäufers wird im Vertrag oft darauf beschränkt, dass dieser für das (Nicht-)Vorliegen dieser Eigenschaften nur nach bestem Wissen (Best Knowledge) einsteht.
Beta-Faktor
Der Beta-Faktor erscheint häufig als wichtiges Element bei der Bewertung von Unternehmen. Er basiert auf einer Orientierung am Kapitalmarkt und soll das Risikomaß für die Schwankungsbreite eines Aktienkurses im Vergleich zum Gesamtmarkt wiedergeben.
Beteiligungsfinanzierung
Finanzierung von nicht börsennotierten wachstumsstarken Unternehmen, die auf Basis eines dynamischen Marktes und einer ausgezeichneten Marktstellung eine potenzielle Börseneinführung in den nächsten drei bis fünf Jahren ab dem Beteiligungszeitpunkt erwarten lassen.
Bid
Angebot zum Erwerb eines Unternehmens oder zum Abschluss einer Transaktion. Das Angebot (Bid) kann verbindlich (Binding Bid) oder unverbindlich (Indicative Bid) sein.
Bid Letter
Der Kaufinteressent gibt im Bid Letter ein erstes Kaufpreisangebot (Bid) für den Erwerb eines Unternehmens ab. Der Bid Letter ist regelmäßig rechtlich unverbindlich.
BIMBO
Buy-in Management Buy-out. Ein BIMBO ist eine Kombination aus einem Management Buy-in (MBI) und einem Management Buy-out (MBO).
Binding Bid
Verbindliches Gebot eines Kaufinteressenten für ein Unternehmen, welches meist im Rahmen eines Bieterverfahrens (Auction, Bidding Process) abgegeben wird. Aufgrund von meistens noch fehlenden gesetzlichen Formerfordernissen ist der Binding Bid allerdings nur in moralischer Hinsicht bindend.
Binding Offer
Verbindliches Angebot zum Abschluss eines Vertrags. Der Vertrag kommt zustande, sobald der Verkäufer das Angebot frist- und formgerecht annimmt.
BINGO
Buy-in Growth Opportunity. Ein Management Buy-in (MBI), bei dem ein signifikanter Anteil der Finanzierung nicht für den Kaufpreis aufgewendet werden muss, sondern in die Expansion des erworbenen Unternehmens investiert wird.
Blackout Period
Unter der Blackout Period versteht man eine etwa zweiwöchige Frist vor Veröffentlichung des Emissionsprospektes. In dieser Periode darf der Emittent keine Aussagen über das Geschäft oder seine Finanz- und Ertragslage machen, wenn diese nicht bereits im Prospekt vorhanden sind. Auch die Emissionsbanken dürfen während dieser Periode keine Research-Daten bzw. Unternehmensstudien über den Emittenten veröffentlichen.
Blue Chip
Bezeichnung für umsatzstarke Aktien von international bekannten und bedeutenden Unternehmen. In Deutschland sind Blue Chips vor allem die im Deutschen Aktienindex (DAX) vertretenen Aktien.
Board
Ein Board ist ein Gremium oder eine Behörde. Das Wort wird häufig als Kurzform für das Board of Directors verwendet.
Board of Directors
Ist das oberste Verwaltungsgremium einer Gesellschaft des angelsächsischen Rechtssystems.
Boiler Plate Clause
Routinemäßig vereinbarte Standardklauseln in Verträgen und daher üblicherweise nicht Gegenstand von Verhandlungen.
Bond
Schuldverschreibung oder Anleihe.
Bookbuilding
Dieses Verfahren dient der Festlegung des Emissionspreises von Aktien für Unternehmen, die an die Börse gehen.
Bookrunner
Im Rahmen einer Wertpapieremission wird die konsortialführende Bank als Bookrunner bezeichnet. Dieser ist verantwortlich für die Zuteilung und Platzierung der Emission.
Bought Deal
Ein Bought Deal ist eine Vereinbarung zwischen einer Emissionsbank (zum Beispiel einer Investmentbank) und einem Emittenten. Die Parteien vereinbaren darin den Kauf von Wertpapieren eines Emittenten durch die Emissionsbank, bevor die Wertpapiere überhaupt der Öffentlichkeit zum Kauf angeboten wurden. Durch den Vertrag wird die Emissionsbank gegenüber der Öffentlichkeit vom Beauftragten zum Auftraggeber und übernimmt damit auch sämtliche Risiken bezüglich des Handels mit den Wertpapieren.
Break-even
Gewinnschwelle, bei der die Erlöse die fixen und variablen Kosten decken und somit weder ein Gewinn noch ein Verlust erwirtschaftet wird.
Break-up Fee
Vertragliche Verpflichtung einer Verhandlungspartei, einen vorher vereinbarten Geldbetrag zu zahlen, wenn sie die Vertragsverhandlungen später einseitig abbricht oder Abschluss oder Vollzug des Vertrags aus Gründen scheitern, die allein diese Partei zu vertreten hat.
Bridge Financing (Bridge-Finanzierung)
Brückenfinanzierung oder Überbrückungsfinanzierung: Bridge Financing ist die kurzfristige und vorübergehende Beschaffung von finanziellen Mitteln.