Gesamtpaket aller Decks(ohne Bilder) Flashcards
Minimaldefinition: keramischer Werkstoffe
Anorganische und nichtmetallische Werkstoffe, die aus einer Rohmasse geformt werden und ihre typischen Eigenschaften durch einen Sintervorgang erhalten.
Typische Kristallstrukturen bei überwiegend kovalenter Bindung
krz
kfz
Zinkblende-/Diamantstruktur
Auswahlkriterien für keramische Ausgangspulver
Reinheit
Partikelgröße (~ 1 / Sinterfähigkeit)
Morphologie und Größenverteilung
Agglomerationsgrad
Preis pro kg
Verfügbarkeit
Was ist Sintern?
WBH mit dem Ziel Stofftransport auszulösen, so dass in Pulverstrukturen Zusammenhalt entsteht und die Porosität abnimmt.
Durch Sintern gewinnt der Grünling seine Festigkeit und Gebrauchseigenschaften.
Def. Piezoelektrischer Effekt
Umwandlung mechanischer Verformung in elektrische Signale und umgekehrt.
Einteilung der Keramik nach Funktion
Gebrauchskeramik (klassische Silikatkeramik)
- >grob (Ziegel, Baukeramik)
- > fein (Töpferwaren, Porzellan
technische Keramik (Ingenieur-/Hochleistungskeramik)
- > Funktionskeramik (elektr., thermisch, optisch etc)
- >Strukturkeramik (mech., chem., tribolog. etc)
Typische Kristallstrukturen bei überwiegend ionischer Bindung
Antiflourit-Struktur
Rutil
hdp
Vor- und Nachteile von kleinen Partikeln
+ schnelleres Sintern
+ weniger Poren im gesinterten Bauteil
+ Herring’sches Gesetz
- schlechtes Packverhalten
- Agglomeration
- höheres Reaktionsverhalten mit Verunreinigungen
3 Teilschritte beim Sinterprozess
Umordnung der Pulverteilchen
Verdichten des Körpers (abnehmende Porosität)
Vergröberung der Körner (Kornwachstum)
(Prozesse überlappen teilweise)
Unterschied zwischen direktem und inversen Piezo-Effekt
direkt: mechanische Deformation des Kristalls -> Entstehung einer zur Deformation proportionalen elektrischen Polarisation an der Oberfläche (Prinzip der Sensorik)
invers: Anlegen einer elektrischen Spannung -> Entstehung einer zur angelegten Spannung proportionalen inneren mechanischen Spannung (Prinzip der Aktorik)
Stoffliche Einteilung der Keramik
+ Merkmale
Oxidkeramik
-> ionische Bindung, unter Sauerstoff stabil
Silikatkeramik
-> mehrphasig, hoher Glasanteil
Nichtoxidkeramik
-> kovalente Bindung, extreme Härte, hoher E-Modul, höchste Schmelzpunkte
Typische Kristallstrukturen bei Auftreten mehrerer Bindungsstrukturen
Silikate, wie z.B. Quarzkristalle
Synthesemöglichkeiten zum Herstellen von keramischen Pulvern
Festkörperreaktion
Schmelzverfahren
Synthese aus Lösungen
Gasphasenabscheidung (CVD)
Pyrolyse
Was passiert beim Sintern (energetisch)?
Oberflächen u. später Grenzflächenenergien sinken durch Konrwachstum.
- > steigender Anteil abgesättigter chem. Bindungen
- > Verfestigung
Arten von piezoelektrischen Materialien
Piezoelektrika (Pyroelektrika (Ferroelektrika))
Industrielle Formgebungsverfahren für Keramiken
Eindrehen
Pressen / Gießen
Stampfen
Vibrieren
Explosivformung
Warum wird die theoretische Festigkeit nicht erreicht?
Keramiken sind durch Polykristallinität und statistisch verteilte Gefügefehler gekennzeichnet.
Herstellungsmethoden für Al2O3-Pulver
Bayer-Verfahren aus Lösung
Hydrolyse von Alkoxiden
Alum-Verfahren
Sol-Gel aus Lösung
Makros- und Mikroskopische Vorgänge beim SIntern?
Schwindung
Umordnung v. Teilchen
Änderung der Poren: * Form * Menge * Größe und Verteilung
Kornwachstum
Entstehung neuer Phasen möglich
veränderung mech. u. phys. Eigenschaften
Gebräuchlichste Herstellungsverfahren für Piezokeramiken
Pressverfahren
Foliengießverfahren
Arten von Formgebungsverfahren: Schlickergießen
Vollguss
Hohlguss
Kombiguss
Einflussfaktoren auf die Festigkeit und Zuverlässigkeit keramischer Werkstoffe
Diagramm
Bayer-Verfahren zur Herstellung von Al2O3
Bauxit -> brechen / mahlen
Rohstoff + NaOH + H2O unter Druck -> filtrieren
Rotschlamm abscheiden, Na[Al(OH)4] abkühlen
Kalzinieren des Aluminiumhydroxids
Drehrohröfen
Mahlen
99,5% reines Aluminiumoxid
Triebkraft des Sinterns
Erreichen Zustands geringster freier Enthalpie
Hohe OF Energie im Pulver stellt Triebkraft bereit, Temperatur lediglich zur Aktivierung der Diffusion Beeinflussung des Sinterverhaltens durch … möglich: mech. Druck (Drucksintern) Konzentrationsgradienten oder chem Reaktion der Ausgangsstoffe (Reaktionssintern -> AluminiumNitrit?) Anwesenheit einer Schmelze die Teilchenumorientierung bzw. Lösung und Wiederausscheidung ermöglicht ( Flüssigphasensintern)
Klassische Anwendungsbeispiele für Piezo-Keramiken
Piezoelektrische Injektoren
Abstandssensoren für Einparkhilfe-Systeme
Arten von Formgebungsverfahren: Bildsame Formung
Quetschformen
Spritzformen
Drehformen
Strangformen
Die drei Grundfälle der Rissausbreitung
Bild
Herstellungsmethoden für ZrO2-Pulver
ZrO2 aus Lösung
ZrO2 aus Schmelze
ZrO2-Y2O3 aus Lösung
Verdichtungsverlauf (Diagramm)
Diagramm
Def.: Kondensator
- Einfluss von Dielektrika
Elektrisches Bauelement, dass zur Speicherung von elektrischer Ladung und Energie dienen.
-> Die Kapazität von Kondensatoren lässt sich durch Dielektrika um Zehnerpotenzen erhöhen.
Arten von Formgebungsverfahren: Pressen
Heißpressen
Isostatikpressen
Trockenpressen
Stampfen
Feuchtpressen
Bruchzähigkeit
- Def.
- Formel
Bruchzähigkeit ist der Widerstand gegen instabilen Risswachstum
Die Bruchzähigkeit wird durch den kritischen Spannungsintensitätsfaktor KIC beschrieben.
Herstellungsmethoden für SiC-Pulver
Acheson-Prozess
kontinuierlicher Acheson-Prozess
Carburierung
Gasphasenreaktion
Verdichtungsstadien beim Sintern I Anfangsstadium
* Umordnung der Körner * Sinterhalsbildung * ca 75% theoretische Dichte * Diffusion an Kornoberfläche * offenes Porennetzwerk * beginnende Verfestigung * starker Verlust der Triebkraft durch Reduktion der freien Oberflächen * Sinterhälse bilden sich ! * Kontaktpunkte zu Kontaktflächen * Teilchen bilden Kettenkoordination oder lokal enge Cluster * Materialtransport von OF zu den Hälsen macht partikel schlanker
Unterschied zwischen elektronisch leitenden Stoffen und ionisch leitenden Stoffen
elektronisch leitend: Elektronen bzw. Löcher sind die Ladungsträger. z.B. Metalle
ionisch leitend: Ionen bewegen sich über Leerstellen im Gitter oder über das Zwischengitter
z.B. Keramik
Grundlegender Unterschied von bildsamer Formgebung und Pressen
Bildsame Formgebung: Arbeitsmassen mit Feuchtigkeitsgehalten von 15-25%
Pressen: Verwendung von Pulvern als Arbeitsmasse.
Möglichkeiten an Verstärkungsphasen
spröde Teilchen
Faser bzw. Whisker
duktile Teilchen
Acheson-Prozess
Kohlenstoff-Kern mit angeschlossenen Elektroden wird mit einer Mischung aus SiO2 und C +Additive umschüttet.
Bei einer Temperatur von etwa 2300°C entsteht amorphes SiC und SiC
SiO2 + 3C -> Alpha-SiC + 2 CO
Kornwachstum beim Sintern (skizze)
Skizze
Klausurrelevante Diffusionsmechanismen
Zwischengittermechanismus
Zwischengitterstoßmechanismus
Leerstellenmechanismus
Platzwechselmechanismus
Allgemeiner Verfahrensablauf für die Keramikherstellung
Rohstoffgewinnung / Rohstoffsynthese
Rohstoffaufbereitung / Mahlen, Feinmahlen (->Pulver)
Masseaufbereitung / Mischung eines Feedstocks
Formgebung
Grünkörperbearbeitung
Trocknung / Entbinderung (Ausbrennen) (->brauner Zustand)
Vorsintern (Verglühen) / Weißbearbeitung (->weißer Zustand)
Sintern (Brand)
Endbearbeitung (Hartbearbeitung und Finishing)
Typische E-Module von SiC, Al2O3 und t-ZrO2
SiC: 400-450 GPa
Al2O3: 350-400 GPa
t-ZrO2: 190-230 GPa
Herstellungsmethoden für Si3N4-Pulver
Direktnitrierverfahren
Diimid-Verfahren
Carbothermische Reduktion
Gasphasen-Verfahren
Festphasensintern
Sintern ohne überschreiten des Schmelzpunkts der Inhaltsstoffe (mehr und einphasig)
Verdichtung beruht auf Umlagerung von Teilchen und deren Form- und Größenänderung
Verdichtung durch Leerstellendiffusion
Triebkraft: Minimierung der Grenzflächenenergie
Schematischer Aufbau einer Brennstoffzelle
Bild
Möglichkeiten, um Nachteile von keramischen Werkstoffen zu umgehen
Verbundwerkstoffe mit Verstärkungsphase (keramische Matrix)
Schichtverbundwerkstoffe (keramische Schicht)
Grundsätze zum Fügen von Keramiken
Vermeidung von
- Spannungsspitzen und Punktlasten
- Zugspannungen
- Schlag- und Stoßbeanspruchung
- Zusatzbeanspruchung durch behinderte Wärmedehnung
Ausgleichen von Verformungsdifferenzen
Formschluss / Kraftschluss
Verfahren zur Granulatherstellung: Granulation
Granulation durch Abrollbewegung an geneigter Fläche
definierte Zugabe des Bindemittels durch Einspritzdüsen
Steuerung der Pelletgröße über Bindemittelanteil und Granulationsparameter (Tellerneigung, Drehgeschwindigkeit)
Flüssigphasensintern
mindestens ein Ausgangsstoff oder sich bildende Phase wird schmelzflüssig bei 3N4 ) bei >15Vol% kann die Schmelze alle Poren ausfüllen (WC/Co und SiSiC)
Verdichtung durch Umordnung fester Teilchen die von der Schmelze umschlossen werden
Verdichtung abhängig von guter Benetzung, gesteuert durch Kapillardruck
Vorteilhaft: Löslichkeit des Feststoffs in der Schmelze
Verfahren zur Granulatherstellung: Extrusion
(Ablauf und Einflussnahme auf Granulation)
Mischen -> Kneten -> Extrudieren
Granulation durch Extrusion von polymergebundenem Keramikpulver
definierte Zugabe des Bindemittels durch Einspritzdüsen
Steuerung der Pelletgröße über Schnittlänge und Düsendurchmesser
Einfluss von Sinterdruck und Korngröße
Heißpressen: schnelleres Sintern bei geringerer Temp. höhere Verdichtung wird erreicht (fast 100%) feinere Ausgangskorngröße hat ähnlichen (aber schwächeren) Effekt
Verfahren zur Pulverherstellung: Sprühgranulation
Homogenisierung / Stabilisierung -> Zerkleinerung -> Sprühtrocknung
Verdichtungsstadien beim Sintern II Zwischenstadium
* Körner bewegen sich nicht mehr * Korngrenzen- und Volumendiffusion * beginnendes Kornwachstum * Porenkonzetration in Kornzwischenräumen * Porenvolumen geschlossen * 75-90% der theoretischen Dichte - Schritt mit stärkster Schwindung! Wachstum der Hälse zu Korngrenzen führt zu Änderung der Kornform * durchgehende Porosität wird lateral eingeengt -> schlauchförmige schwindungsfähige Poren
Vergleich Gegenstrom-/Gleichstrom-Sprühtrockner
Gleichstrom: trocknet schonender, gleichmäßigere Kornform, Prozess dauert länger, hohe und schlanke Bauweise
Gegenstrom: energiesparend, Hohlkugeln und Donuts, schnellere Trocknung, niedrigere und breite Bauweise
Verdichtungsstadien beim Sintern III Endstadium
* ausgeprägtes Kornwachstum * Korngrenzdiffusion * Porenelemination * mögliche Behinderung der Verdichtung durch eingeschlossene Gase * >95% der theoret. Dichte * Verdichtung kommt zum Erliegen * Kornwachstum, Porenschwund und Porenwachstum
Prozessziele beim Mahlen
günstige Korngrößenverteilung
prozessoptimierte Kornform
größtmögliche aktive Oberfläche
Aufschließen von Rohstoffen
Struktuveränderung und chem. Reaktionen
Homogenisierung
Dispergierung
Diffusionsvorgänge im Anfangsstadium
- Verdampfung und Kondensation 2. Oberflächendiffusion 3. Volumendiffusion von der Oberfläche 4. Volumendiffusion von Korngrenzen 5. Grenzflächendiffusion entlang Korngrenze
2-5: Beim Keramik vorherrschend
4 + 5 verantwortlich für Schwindung
Technisches Prinzipien beim Mahlen: Zerkleinerung durch Beanspruchung an einer Festkörperoberfläche
Korn gegen Oberfläche, z.B. Jet-/Prallmühle
Oberfläche gegen Korn, z.B. Rührwerksmühle
Korn gegen Korn, z.B. Jetmühle