ger Flashcards

1
Q

Definieren Sie: Gerontologie, Geriatrie, Gerontopsychiatrie

A
  • Gerontologie:
    o Alterswissenschaft
    o Lehre vom Altern und dessen Folgen
  • Geriatrie:
    o Geriatrischer Pat. ab 65/70 Jahren
    o Lehre von den Alterserkrankungen und deren Folgen
  • Gerontopsychiatrie:
    o Lehre von den seelischen Aspekten des Alterns und Lehre von den psychiatrischen Alterserkrankungen und deren Folgen
    o Gibt es nur in St. Veit
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2
Q

Erklären Sie, was mit Multimorbidität gemeint ist

A
  • Auch Polymorbidität genannt
  • Gleichzeitiges Bestehen mehrerer Krankheiten bei einem Pat.
  • Es gibt mehrere Diagnosen (mind. 8 Diagnosen bei 80 Jährigen)
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3
Q

Beschreiben Sie kurz die demografische Entwicklung in Europe und Österreich

A
  • Demografische Entwicklung
    o Dzt. In Europa 116 Millionen Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren (16%)
    o 26 Mio. betagte Europäer (80+) (22%)
    o In Österreich dzt. 634.000 Menschen im Alter von 75 und mehr Jahren
    o Die Zahl der Menschen dieser Altersgruppe wir in AUT in den kommenden 25 Jahren um 50% steigen (1,45 Mio)
  • Demografische Entwicklung/ Generationsvertrag
    o In Österreich werden 80% aller Pflegebedürftigen von der Familie gepflegt
    o Die Pflege dauert meist viele Jahre an
    o Meistens pflegen Frauen (Töchter, Schwiegertöchter)
    o Die Anzahl der Männer, die sich an Pflege beteiligen, nimmt zu
    o Viele Angehörigen sind mit der Pflege überfordert
    o Pflegebedürftige fühlen sich oft als Last
    o Pflegebedürftige werden manchmal zu Opfern von Gewalt (10% aller Pflegebedürftigen, 30% bei Menschen mit Demenz)
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4
Q

Welche Betreuungsformen stehen für pflegebedürftige Menschen zur Verfügung (aufzählen)

A
  • Hausgemeinschaften
  • Seniorengemeinschaften
  • Betreutes Wohnen
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5
Q

Nenne Sie die auslösenden Faktoren für Altersdepression

A
  • Vereinsamung (Isolation, Kontaktmangel)
  • Verlust der Selbstständigkeit (beginnende Demenz, Invalidisierung)
  • Inaktivität infolge Verlusts von Lebensaufgabe, Sinnerfüllung
  • Entwurzelung durch Abschiedserlebnisse (Umzug, Institutionalisierung)
  • Verlust von Ansehen und Einfluss
  • Prävention: Einflussnahme auf Auslöser. Auslöser reduzieren
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6
Q

Nenne Sie die drei Kardinalsymptome der Altersdepression

A
  • Hemmung (Motorik, Denken), Verlangsamung, Antriebsmangel, Apathie
  • Traurigkeit, Bedrücktheit, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit
  • Angst, Krankheitsangst, Organbeschwerden (lavierte Depression)
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7
Q

Nennen Sie die dreigleisige Therapie bei Altersdepression

A

Milieu – Psycho – Pharmakotherapie

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8
Q

Beschreiben Sie die Milieutherapie bei Altersdepression

A
  • Keine Überforderungen für den Pat.
  • vorsichtige Aktivierung
  • Vertrauen aufbauen
  • Versicherung der Genese
  • Zuwendung
  • Behandlungsplan erklären
  • kleine Fortschritte anerkennen
  • Familie in Therapie mit einbeziehen
  • Aussprache über evtl. Suizidimpulse
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9
Q

Beschreiben Sie, wie sich das Gedächtnis im Alter verändert (Leichte Kognitive Beeinträchtigung = LKB)

A
  • Gedächtnisinhalte aus dem Kurzzeitgedächtnis können oft nicht aufgerufen werde
  • Leichte kognitive Beeinträchtigung: Zustände der Minderung der Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit oder Veränderungen des Denkvermögens
  • Menschen mit LKB stellen eine Risikogruppe zur Entwicklung einer dementiellen Erkrankung dar
  • Früher wurde die LKB-Altersvergesslichkeit genannt
  • Als normale Altersvergesslichkeit wird auch das Vergessen von bestimmten Erlebnis- und Gedächtnisinhalten verstanden
  • Eingeschlossen in der LKB sind die Vergesslichkeit im Alltag und geringfügige Fehler in der Orientierung
  • Dazu können geringfügige Schwierigkeiten beim Problemlösen oder mit dem Sprachverständnis kommen
  • Bei 10% bis 23% der Betroffenen führen kognitive Beeinträchtigungen innerhalb eines Jahres zum Fortschreiten bis zur Demenz
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10
Q

Geben Sie Hinweise für erfolgreiches Lernen im Alter

A
  • Lernen im Alter dauert länger
  • Oft Anlaufschwierigkeiten
  • Anfälligkeit für Außenstörungen
  • Notwendiger Sinnesbezug
  • Erfolgsbestätigungen sind wichtig
  • Durch Biographiearbeit wird an früher Gelerntes angeknüpft
  • Achten auf Signale von emotionalen Schäden aus der Biografie
  • Durch nachlassende Anpassungsfähigkeit weniger Flexibilität und weniger Risikobereitschaft
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11
Q

Zählen Sie die vier I der geriatrischen Leitsymptome auf

A
  • Intellektueller Abbau (Demenz)
  • Immobilität (Polyarthrosen mit Schmerzen und Bewegungsbehinderung)
  • Instabilität (Gangstörungen und Stürze)
  • Inkontinenz (Verlust willentlicher Kontrolle von Harn- und Stuhlabgang)
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12
Q

Erörtern Sie: Intellektueller Abbau, Immobilität, Instabilität und Inkontinenz

A
  • Intellektueller Abbau
    o „je älter wir werden, desto mehr Demenzkranke wird es geben“. Das Alter ist nach heutigem Wissensstand der wichtigste Risikofaktor zur Entwicklung einer Demenz
  • Immobilität
    o Der Verlust hat enorme Auswirkung auf die Lebensqualität und das Gesundheitsgefühl älterer Menschen. Immobilität kann die totale Isolation zur Folge haben
    o Aktivierung und Rehabilitation können das Problem Isolation verhindern.
  • Instabilität
    o Ein Sturz bedeutet sehr „oft den Anfang vom Ende“ im Leben eines alten Menschen
    o Dem Post – fall – Syndrom kommt in der Geriatrie große Bedeutung zu: Alte Menschen können wegen eines Sturzes auf psychosomatischem Weg in ihrem Lebensgefüge schwerst beeinträchtigt werden
    o Sie werden durch Stürze oft pflegebedürftig – die Institutionalisierung ist oft die Folge
    o Ein Sturz (auch ohne Faktur) ist als möglicherweise lebensbedrohliche Komplikation zu werten
  • Inkontinenz
    o Ist wegen der Geruchsentwicklung nicht nur ein medizinisch – pflegerisches Problem, sondern oft ein psychologisches und soziales Problem
    o Oft werden aufgrund der Geruchsentwicklung alte Menschen soziale isoliert
    o Über komplexe seelische Verarbeitungsmuster (Schamgefühl, Hemmungen) kann das Bild einer reaktiven Depression entstehen
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13
Q

Nennen Sie die Ziele des geriatrischen Assessment

A
  • Erfassung von behandelbaren Funktionsdefiziten
  • Erfassung von aktivierbaren Funktionsressourcen
  • Gezielte Planung von Therapie und Rehabilitation
  • Triage: Festlegung der besten Lebensform und Platzierung
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14
Q

Zählen Sie die Risikofaktoren für die Entwicklung eines Delirs auf

A
  • Alter über 75 Jahre
  • strukturelle Hirnerkrankung (Demenz, CVI, M. Parkinson)
  • operative Eingriffe
  • Alkoholentzug
  • Dehydration
  • schlechter AZ
  • Depression
  • anticholinerge Medikation
  • Vitaminmangel
  • Trauma (Fettembolie)
  • Epilepsie
  • Angstzustände
  • Medikamente (Antipsychotika, trizyklische Antidepressiva, Antiarrhythmika, Betablocker, Diuretika, Antibiotika)
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15
Q

Beschreiben Sie die Maßnahmen zur Prävention eines Delirs

A
  • Der Unterernährung gegenwirkend
  • Schlafverbesserung
  • Nicht medikamentös: Schlafhygiene, Einreibungen, warme Milch
  • Förderung der Beweglichkeit (Gehhilfen beschaffen)
  • Sensorische Überstimulation vermeiden
  • Angehörige miteinbeziehen
  • Überprüfen der Medikation bzgl. Interaktion
  • Strenge Überwachung der perioperativen Phase
  • Lieblingsgegenstände zur Verfügung stellen
  • Lieblingsmusik
  • Aromaöle dezent einsetzen
  • Bereitstellung der Hilfsmittel (Brillen)
  • Orientierungshilfen geben
  • Toilettentraining
  • Fixierungen vermeiden
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16
Q

Beschreiben Sie die pflegerischen Maßnahmen bei Delir

A
  • Pat. vor Stress schützen (nächtliches Licht, Schafstörungen durch Routinehandlungen, Lärm)
  • Erwiesen ist, dass adäquate Pflege die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass ein Delir auftritt
  • Pat. soll in bestmöglichen zustand zur OP kommen
  • Für älter Pat. sind ihre gewohnten Hilfsmittel (wie Brillen, Hörgeräte) wichtig, damit sie stressfrei kommunizieren können
17
Q

Beschreiben Sie die Symptome der Sucht im Alter Das süchtige Verhalten zeigt folgende Kennzeichen:

A
  • Konsum der Substanz in größeren Mengen und über längere Zeit
  • Kontrollverlust (Unfähigkeit mit dem Konsum aufzuhören)
  • Auftreten von Entzugssymptomen beim Absetzen der Substanz
    o ängstliche Unruhe
    o Rastlosigkeit
    o Reizbarkeit
    o Strg. Der Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Konzentration
    o Schlafstörungen
    o Zittern
    o Übelkeit
    o vegetative Symptome wie Schweißausbruch und Schwindel
18
Q

Was haben Sie im Umgang mit Suchtpatienten zu bedenken

A

Umgang mit Suchtpatienten: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist sinnvoller!
immer bedenken
- Abhängigkeit ist eine chronische rezidive Erkrankung - die Sucht besteht immer
- Das Suchtmittel hat für den Pat. einen Zweck erfüllt:
o Die körperliche und psychische Bedürfnissteuerung
o Ohne Suchtmittel benötigt der Pat. Alternativstrategien
- Veränderungen sind nur mit dem Willen des Pat. möglich

19
Q

Beschreiben Sie die pflegerische Grundhaltung in der Begleitung Suchtkranker

A
  • Keine Angriffe wegen des Suchtmittels und des Verhaltens führen
  • Keine Moralpredigt: Der Abhängige erlebt sich gesteuert und ist nicht als Schuldiger zu sehen
  • Im Suchtmittel wird Trost gesucht
  • Die Bereitschaft alles für das Suchtmittel zu tun, kann zur Beschaffungskriminalität führen
  • Dem Pat, das Gefühl vermittelt, dass er angenommen wird. Entgiftungsakzeptanz herstellen
  • Klare, offene und konsequente Kommunikation
20
Q

Definieren Sie Suizidalität

A

-> Neigung sich selbst töten zu wollen – Tötungsabsicht

21
Q

Beschreiben Sie die Stadien der suizidalen Entwicklung (nach Pöldinger, 1968)

A
  1. Erwägungsstadium: Suizidgedanken bei erhaltener Distanzierung und Steuerungsfähigkeit
  2. Suizidimpulse: Distanzierung und Steuerungsfähigkeit bereits eingeschränkt
  3. Suizidvorbereitungen: Distanzierung und Steuerung aufgehoben
22
Q

Beschreiben Sie die psychische Diagnostik und Behandlung bei Suizidalität im Alter

A
  • Fachärztliche Abklärung
  • Beurteilung der Notwendigkeit der sichernden Fürsorge (Ambulante oder stationäre Behandlung)
  • Einzelpsychotherapie
  • Psychopharmaka Therapie: Neuroleptika und Tranquilizer
  • Behandlung der Grundkrankheit (Depression) oder des Grundproblems
23
Q

Wie werden Demenzerkrankungen nach Schweregrad eingeteilt?

A
  • Leicht
  • Mittel
  • Schwer
24
Q

Wie entstehen herausfordernde Verhaltensweisen

A

In der Pflege entstehen herausfordernde Verhaltensweisen häufig als Reaktion auf körperliche, psychische oder soziale Belastungen. Besonders bei Menschen mit Demenz, geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen treten sie vermehrt auf. Diese Verhaltensweisen können sich in Aggression, Widerstand, Rückzug oder Unruhe äußern.

25
Nennen sie mind. Drei verschieden herausfordernde Verhaltensweisen
* Zielloses Herumwandern * Aggressivität * Schreien * Apathie * Agitation
26
Beschreiben sie die drei empfohlenen zentralen Felder für die Pflege von Demenzkranken
* Dezentralisierung durch kleine Wohneinheiten mit Ausbildung von bedürfnisorientierten Lebenswelten * Alltagsorientierung mit flexibler, bewohnerorientierter Tagesstrukturierung * Demenzkranken als gleichberechtigte Menschen mit einer Geschichte und als Persönlichkeit sehen
27
Definieren sie Orientierung
* Zurechtfinden über die Sinne * Es gibt mehrere Ursachen für das Nachlassen der Orientierungsfähigkeit im Alter. Demenz ist eine häufige Ursache * Folge: Menschen zeigen sich desorientier * Ebenen der Desorientiertheit; zeitlich, örtlich, personell * Arten: akut und chronisch * Verwirrtheit: desorientiert sein und die Situation nicht erfassen
28
Beschreiben sie je zwei Pflegemaßnahmen bei zeitlicher und örtlicher Desorientierung
* Zeitlich: funktionierende Uhr mit genauer Uhrzeit entweder am Handgelenk oder an der Wand: am besten mit Römischen zahlen oder 1 – 12 KEINE ELEKTRONISCHE UHR, Stehkalender verwenden – Holz mit großen Nummern und Buchstaben – in dem der Wochentag, das Jahr und Datum oben steht * Örtlich: Pat. findet das WC oder das Zimmer nicht – Türen beschreiben mit WC frei und besetzt, persönliche Fotos an die Zimmertüre die Erinnerungen zurückführen oder auch vollen Namen (oft kennt Pat. nur noch seinen ledigen Namen Kindsname – bei Frauen)
29
Beschreiben sie 2 mögliche Maßnahmen, wen alte Menschen zur eigenen Person desorientiert sind
* Spiegeltraining: Pat. z.B. sagen schau mal du hast so schöne Augen oder du hast ja fast keine Falten – Pat. fokussiert sich auf sich und merkt das sein Gesicht z.B. keine 20 mehr ist * Ein Foto von der Person an die Zimmertür hängen „kennen sie diese Person, - Ja,- ´dann muss das ihr Zimmer sein“
30
Wann wird Demenz diagnostiziert (aufzählen)
- wenn mehrere Kognitive Defizite vorliegen - Gedächtnisbeeinträchtigung plus mind. eine der folgenden Störung * Aphasie: Strg. der Sprache * Apraxie: beeinträchtigte Fähigkeit, motorische Aktivitäten auszuführen * Agnosie: Unfähigkeit Gegenstände zu identifizieren bzw. wieder zu erkennen * Strg. der Exekutivfunktionen, d.h. Planen, Organisieren, Einhalten der Reihenfolge