Genetikk Flashcards
Bioinformatik Analayse von..
Genomics: vergleichende Analyse ganzer Genome (Evolutionsforschung, Pathogenitätsfaktoren)
Transkriptomics: Expressionsprofile aller Gene im Verlauf der Entwicklung, in verschiedenen Geweben, als Reaktion auf externe Reize, bei Infektionskrankheiten, bei Erbkrankheiten / Mutationen, etc.
Proteomics: Erfassung aller Proteine in verschiedenen Geweben und subzellulären Kompartimenten, etc.
Metabolomics: Erfassung aller Metaboliten
Interactomics: Erfassung aller Proteininteraktionen
BLAST bedeutet
Rückseite
Basic Local Alignment Search Tool(Altschul et al., 1990)
Standardsuchprogramm (Suchalgorithmus) für Sequenzdatenbanken
sucht nach lokalen Übereinstimmungen (engl. alignment)
auf Sequenzebene (Nukleotide, Proteine/AS)
Abfrage per Web oder als e-mail
kann für lokale Anwendungen auf dem eigenen Computer
installiert werden (public domain)
Verschiedene BLAST-Tools
blastp Vergleicht eine Aminosäuresequenz mit einer Proteinsequenz-Datenbank (1)
blastn Vergleicht eine Nukleotidsequenz mit einer Nukleotid-Datenbank (1)
blastx Vergleicht eine Nukleotidsequenz, übersetzt in allen Leserahmen mit einer Protein-Datenbank (6)
tblastn Vergleicht eine Proteinsequenz gegen ein Nukleotid- Datenbank, die dynamisch in allen Leserahmen übersetzt wird (6)
tblastx Vergleicht eine in alle 6 Leserahmen übersetzte Nukleotidsequenz gegen eine in alle 6 Leserahmen übersetzte Nukleotid-Datenbank (36)
Was steht in einem BLAST-Ergebnis?
Tabelle mit kurzer Beschreibung aller Hits, sortiert nach aufsteigendem E-Wert
Darstellung jedes einzelnen Alignments der Suchsequenz mit der Vergleichssequenz (siehe unten)
Details zur prozentualen Identität und Ähnlichkeit, Score, E-Wert,Gaps
Genomgrößen
Pflanzen: eine sehr größe spannbreite = zwischen 10^5- 10^8
Säuger: etwa 10 ^6
1.1 )C-Value Paradox:
In Eukaryonten gibt es keine Korrelation zwischen der Komplexität des Organismus, der Größe des Genoms und der Zahl seiner Gene
1.4.)Beispiel prokaryontische Genome
Escherichia coli K12
•Proteinkodierende Sequenzen folgen lückenlos aufeinander
• Promotoren sind klein
• keine Introns
* wenig repetitive DNA ( Transposons) –> IS-Elemente
–>Gene zählen ist in prokaryontischen Genomen relativ einfach
1.6)Eukaryontische Genome: das Genom des Menschen
Das Humangenom: 2,9 x 10^9bp
- ca. 45% davon sind Transposons und Transposons-verwandte repetitive Sequenzen
- ca. 1,5% davon sind Exons (proteinkodierende, rRNA, tRNA)
2.)Mechanismen der Genomevolution
(1) Aquisition neuer Sequenzen durch horizontalen Transfer von genetischem Material zwischen Organismen
a) Transfer von Plasmiden und chromosomaler DNA zwischen Bakterien
durch Konjugation (F Plasmid, Hfr Stämme)
b) Transfer von genetischem Material über Bakteriophagen (Transduktion)
und eukaryontische Viren (Retroviren)
c) Transponierbare Elemente im Zusammenwirken mit Vektoren (z.B. Milben)
(2)Rearrangement bereits vorhandener DNA Sequenzen führt zur Reorganisation des Genoms
a) Ungleiches Crossing-over durch Fehlpaarung während der homologe Rekombination
b)Nicht-reziproke Rekombination führt zu Genduplikationen.
Eine Genkopie behält die Funktion bei, die andere unterliegt
keinem Selektionsdruck und kann neue Funktionen evolvieren.
c)Transponierbare Elemente
Transposons
Transposons sind
- ubiquitäre Genombestandteile
- natürliche biologische Mutagene
- Retroelemente (“Klasse I - Transposons”):
- DNA-Elemente (“Klasse II - Transposons”):
3.1)Retroelemente (“Klasse I - Transposons”):
>transponieren über ein RNA-Intermediat >sind nur in Eukaryonten bekannt • Retroviren (Säuger) • Retrotransposons (Vertebraten, Pilze, Pflanzen) • Retrogene (Vertebraten, Pflanzen) -> stabile Mutation
3.2.)DNA-Elemente (“Klasse II - Transposons”)
-transponieren durch DNA-Exzision und –Reintegration
-gibt es in allen Eubakterien, Archae und Eukaryonten
• temperente Bakteriophagen
• IS Elemente (Bakterien)
• Tn Transposons (Bakterien)
• Transponierbare Elemente (Vertebraten, Pilze, Pflanzen)
-instabile Mutation (reversibel)
3.5.)Verbreitung von Antibiotika-Resistenzgenen durch
Verbreitung von Antibiotika-Resistenzgenen durch Transposons
–> Antibiotika-Resistenzgene kommen in der Natur als integraler Bestandteil in Transposons vor.
5.)Die Aktivität von Transposons muss limitiert werden
Die Aktivität von Transposons muss limitiert werden
Transposon Insertionen lösen neue Mutationen in Genen aus
Die überwiegende Mehrzahl von Mutationen hat negative Auswirkungen
CO-EVOLUTION
Wirtsorganismen haben Mechanismen zur Kontrolle der Transposons evolviert
Transposons haben autoregulatorische Mechanismen evolviert
5)Epigenetisches Silencing von Transposons im Wirtsgenom
Epigenetisches Silencing von Transposons im Wirtsgenom
• Amplifikation von TEs (vor allem Retrotransposons) ist hauptsächlich verantwortlich für Variationen der Genomgrößen eng verwandter Pflanzen (insbesondere bei den Gräsern)
• Die meisten Transposons im Genom werden nicht transkribiert:
Beispiel LTR-Retrotransposons in Mais: >70% Anteil im Genom,
<0.015% aller ESTs
• die Transkription von Pflanzen DNA-Transposons und LTR-Retrotransposons wird in einem zweistufigen Prozess epigenetisch über viele Zellgenerationen reprimiert:
(1) posttranskriptionelles Gene Silencing, PTGS
(2) Transkriptionelles Gene Silencing, TGS
1.)Epigenetik - Definitionen
Chemische Modifikationen von DNA oder Histonproteinen, die die Aktivität von Genen regulieren.
Mitotische und meiotische „Vererbung“ von Informationen, die nicht in der DNA Sequenz fixiert sind.
Epigenetische Information besteht aus Markierungen der DNA und der Histone („epigenetic marks“)
Epigenetische Markierungen determinieren grundsätzlich den Aktivitätszustand von Genen.
Epigenetische Information ist instabil und temporär: sie kann über viele Zellgenerationen erhalten bleiben, führt aber nicht zu evolutionär dauerhaften Veränderungen
manche epigenetischen Informationen werden in bestimmten Entwicklungsstadien immer gelöscht
1.1)Mechanismen der Epigenetik ( Ebenen)
(1) DNA Methylierung
(2) Histon Modifikationen
(3) „RNA directed DNA methylation“ (RdDM)
2.)DNA Methylierung Bei Eukaryonten und Prokaryonten
Rückseite
DNA Methylierung
Eukaryonten: fast ausschließlich Cytosin -Methylierung ( 5mC)
Prokaryonten: überwiegend Adenin - und seltener Cytosin-Methylierung
• Die CH 3-Gruppen von Adenin- und Cytosin-methylierter DNA ragen in die große Furche des DNA-Doppelstranges und verändern dadurch die Zugänglichkeit der Basen für DNA-bindende Proteine.
2.1)DNA Methylierung in Eukaryonten
- Der Anteil methylierter Cytosine im Genom variiert in verschiedenen Arten stark.
- In allen Eukaryonten werden Cytosine abhängig vom Sequenzkontext methyliert.
- Am stärksten methyliert ist immer das C in der Sequenz 5’- CG -3’(“CpG”)
2.2)Funktionen der DNA Methylierung
1) Bakterien nutzen DNA Methylierung als unspezifisches „Immunsystem“ zum
Schutz gegen Viren (Bakteriophagen)
»Bakterielle „Restriktions-Modifikations-Systeme“
Ein Restriktionsenzym R zerschneidet nur unmethylierte DNA.
Die eigene chromosomale DNA wird durch eine Methylase M methyliert
und so vor dem Zerschneiden geschützt
»DNA-Methylase HhaI :
methyliert ein Cytosin (!!) in der Erkennungsstelle des Restriktionsenzyms
Hha I und schützt diese Sequenz so vor dem Zerschneiden
(2) Unterscheidung des Template-Strangs und des neusynthetisierten Strangs bei der semikonservativen Replikation
ist notwendig bei der
Reparatur von fehlgepaarten Basen durch das Mismatch Reparatur Systems (MMR)
(3) Regulation der Aktivität von Promotoren
»Methylierung von Cytosinen im Promoter verhindert die Bindung von Transkriptionsfaktoren.
• In ~70% aller Säuger-Promotoren finden sich stark gehäuft CpG Sequenzen - sog. “CpG-islands”
2.4.)DNA Methylierung Beispiele
- X-Chromosom Inaktivierung:
Alle Organismen mit einem XX/XY- oder XX/X0-Geschlechtschromosomen
System für die Sex-Determination benötigen einen Mechanismus zur
Dosiskompensation der Aktivität von X-gekoppelten Genen
Bei Säugern wird auf einem der beiden X-Chromosomen der „X inactive-specific transcript“ Locus XIST im „X inactivation center“ XIC exprimiert.
Das XIST-Transkript ist eine 17 kb lange nicht-codierende RNA (lncRNA), die im Zellkern verbleibt und nur an das X-Chromosom bindet von dem sie transkribiert wird!
Dieses X-Chromosom wird kompaktiert und zum „Barr- Körperchen
Während der XInaktivierung wird die XChromosomen DNA nahezu vollständig Cmethyliert (5mC)
In der Zygote sind beide Xromosomen aktiv und unmethyliert.
In der frühen Embryogenese wird zufällig eines der beiden X-Chromosomen inaktiviert.
–>Weibliche Individuen sin somatische Mosaike(Mosaizismus)»_space; Vorteil - Imprinting
Imprinting („Prägung“): der epigenetisch in Form von DNA-Methylierung determinierte Aktivitätszustand eines Gens unterscheidet sich in den maternalen und paternalen Gameten und wird an die Zygote vererbt
»Imprinting tritt in Säugern und höheren Pflanzen auf.
»In Säugern werden etwa 1% aller Gene mit einem Imprinting-Muster vererbt.
2.5.)DNA-Methylierung im Bienenstaat
DNA-Methylierung im Bienenstaat
Was unterscheidet die Königen und Arbeiterinen?
>Gene Gleich
>Königen wird mit Gelee Royale gefüttert, das führ t zu epigenetischen Veränderungen
Daraus folgt:
>Ernährung kann epigenetische Muster beeinflussen
3.)Histon Modifikationen
Der Nucleosomen-Kern besteht aus Histonproteinen (Heterooctamer).
Die N-Termini der Histone ragen aus Nucleosomen heraus.
Chemische Modifikationen der Histon N-Termini beeinflussen die transkriptionelle Aktivität der assoziierten Gene.
Histon Modifikationen regeln den Aktivitäts zustand von Chromatin
3.1.)Die Histon Code Hypothese
Die Art und Kombination der Histonmodifikationen an bestimmten Aminosäureresten der Histon N-Termini determinieren den Aktivitätszustand von Chromatin.
Der Histon-Code wird von anderen Proteinen „ausgelesen“ und in zelluläre Vorgänge übersetzt.
3.2.)Histon Modifikations-Dynamik am Arabidopsis FLC Locus
Der Arabidopsis
»Flowering Locus C ( FLC ) ist ein negativer Regulator der Blütenentwicklung.
»Aktivierung und Silencing des FLC Gens wird durch Chromatin-Modifikationen reguliert.
4.)RNA-vermittelte Genregulation
- siRNA
- miRNA
- lncRNA (Bsp. XIST s.o.)
4.2)RNA-vermittelte Genregulation
Was sind small RNAs?
- Small RNAs sind 21 bis 25 nt kurze RNAs heterogenen Ursprungs die ein Ausschalten von Genen bewirken (‘gene silencing’)
- Small RNAs tragen zum ‘posttranscriptional gene silencing’ (PTGS) bei indem sie die mRNA Stabilität oder die Translation beeinträchtigen.
• Small RNAs tragen zum ‘transcriptional gene silencing’ bei indem sie epigenetische DNA- und Chromatinmodifikationen auslösen.
5.) Dicer (The molecular architecture of human Dicer)
schneidet und kürzt doppelsträngige DNA
7.)siRNA (short interfering RNA):
Rückseite
siRNA (short interfering RNA):
• 21-22(-30) nt dsRNA
• werden durch “Dicer” aus längeren doppelsträngigen RNAs verschiedenen Ursprungs prozessiert
• ein Strang dieser kurzen dsRNA wird vom RISC Multiproteinkomplex rekrutiert
• siRNA-RISC löst die Degradierung perfekt komplementärer mRNAs aus
8.) miRNA (microRNA):
miRNA (microRNA):
• 19-25 nt ssRNA
• wird von den MIR Genen exprimiert, die in den Genomen der meisten Vielzeller vorkommen (>200 MIR Gene im Genom des Menschen)
• wird durch “Drosha“, “Dicer” und „Argonaut“ Proteinen aus den partiell doppelsträngigen MIR Transkripten prozessiert (Pri- und Pre-miRNAs)
• ein Strang wird vom RISC Multiproteinkomplex rekrutiert
• miRNA-RISC blockiert überwiegend die Translation der zellulären Zielgene
–>Viele miRNAs sind hoch konserviert und wichtige Genregulatoren
2/3 aller miRNA Zielgene in Arabidopsis sind selbst regulatorische Gene( transkrioption,Proteinabbau, Gensilencing)
Analyse von Plasmid‐DNA
Welche Möglichkeiten gibt es?
a) PCR – Amplifikation eines DNA‐Abschnittes
‐ Oligonukleotide/Primer werden benötigt
‐ wenn nur Vektor‐Sequenz bekannt ist, kann man nur die Größe des inserts bestimmen
‐ kloniert man eine bekannte DNA‐Sequenz, kann man mittels spezifischer Primer das Vorhandensein/Position dieser spezifischen DNA im Vektor überprüfen
b) Restriktionsverdau
‐ wenn nur Vektor‐Sequenz bekannt ist, kann man nur die Größe des inserts bestimmen bzw. Aussagen über vorhandene Schnittstellen treffen
‐ kloniert man eine bekannte DNA‐Sequenz, kann man mittels spezifischer Endonukleasen das Vorhandensein/Position dieser DNA im Vektor anhand der erwarteten Fragmentgrößen überprüfen
c) Sequenzierung
‐ Oligonukleotide/Primer werden benötigt
‐ man kann aus dem Vektor in das insert „hineinlesen“, um
‐> die Sequenz zu identifizieren
‐> den reading frame zu überprüfen (z.B. für Proteinexpression)
‐> die Sequenz auf Mutationen zu überprüfen
(z.B. Mutagenese)
VORTEILE UND NACHTEILE (PCR, Restriktionsverdau, Sequenzierung)
PCR
Vorteile
• schnell: als template dienen Kolonien, Kulturen oder (geringe) Mengen an DNA
• Durchsatz: screening möglich
Nachteile
• Aufwand: es werden Oligonukleotide benötigt (spezifisch für Vektor oder Insert)
• Einschränkung: große Fragmente können Probleme bereiten
Restriktionsverdau
Vorteile
• Durchsatz: screening möglich
• preiswert: Enzyme können für viele Vektoren etc. verwendet werden
Nachteile
• Aufwand: DNA muß zunächst in ausreichender Menge extrahiert werden
Sequenzierung
Vorteile
• maximale Information
Nachteile
• Aufwand: DNA muß zunächst in ausreichender Qualität extrahiert werden, Oligonukleotide nötig
• Kosten: meist externer Dienstleister
Plasmid‐Extraktion / Minipräp
alkalische Lyse nach Birnboim & Doly, 1979
Bakterien in stationärer Phase (ÜN‐Kultur) werden durch Zentrifugation aufkonzentriert und dann durch ein alkalisches Millieu (pH ~12) die Zellwände aufgebrochen und Proteine+DNA denaturieren.
P1: Tris, EDTA, RNase
P2: NaOH, SDS
Kalium‐ oder Natriumactetat (pH 5) neutralisiert den Ansatz, und chromosomale DNA und Proteine gehen Komplexe mit K+ und Na+ Ionen ein (Ausfällung). Die Plasmid‐DNA bleibt (länger) in Lösung bzw. renaturiert schneller (reannealing).
Die Plasmid‐DNA wird durch Zugabe von Isopropanol gefällt (Entzug der Hydrathülle) und kann nun abzentrifugiert werden. Eine kurze Fällung bei auf Eis verhindert Salzausfällung (inhibierend z.B. bei Restriktionsverdau)!
Das DNA‐Pellet wird mit 70% Ethanol gewaschen und anschließend in Wasser oder TE‐Puffer (Tris‐EDTA) gelöst.
Agrobakterien: “Natürliche” Gentechnik?
Agrobakterien sind gram‐negative Bodenbakterien, die durch Integration bakterieller DNA ins Pflanzengenom eine Tumorbildung auslösen.
Das Bakterium besitzt ein extrachromosomales Ti‐Plasmid (Tumor induzierend). Dieses trägt neben dem Replikationsursprung (ori) die Virulenzgene (vir), die Transfergene (tra), die T‐DNA (onc, ops) und Gene für den Opinkatabolismus.
Die T‐DNA (zwischen left border und right border) wird in die Pflanzenzelle eingeschleust und ins Genom eingebaut.
In Bakterien mit entwaffnetem Helfer‐Plasmid wird ein binärer Vektor eingebracht, der die T‐DNA mit einzuschleusender DNA (gene of interest) trägt. Die Vir‐Region des Helfer‐Plasmids bewirkt in trans die T‐DNA Übertragung»_space; binäres System.
Der Weg zur transgenen Pflanze
…durch Agrobaterien‐vermittelte Transformation
Die gewünschte Sequenz (z.B. orf) wird in einen geeigneten Vektor (Plasmid) kloniert
‐Plasmid in E. coli Bakterien vervielfältigt
‐Überprüfung der Sequenz
‐Klonierung in binären Vektor (T‐DNA ca. 4 kb)
Binärer Vektor wird in Agrobakterien (A. tumefaciens) vervielfältigt.
Agrobakterien werden zur Transformation pflanzlicher Keimzellen verwendet (indirekter Gentransfer).
Samen der transformierten Pflanzen (T0) werden auf Selektionsmarker getestet, wie
z.B. eine Antibiotika‐ oder Herbizid‐Resistenz
‐entstehende transgene Pflanzen heißen T1
‐Test auf Anzahl der T‐DNA Insertionen (Segregationsanalyse)
Ziel: homozygote transgene Linien
stabile Transformation von A. thaliana
DNA Sequenz in binärem Vektor :
‐LB und RB (T‐DNA) mit Promotor/Gen/Terminator und Selektionsmarker
‐Replikationsstart (ori) und Selektionsmarker für E. coli und A. tumefaciens
Um eine stabile Transformation zu erreichen, müssen Keimzellen transformiert werden.*
Die Blüten/Keimzellen werden in Kontakt mit Agrobakterien gebracht. Nur Blüten in bestimmter Entwicklungsphase sind kompetent.
Extraktion genomischer Pflanzen‐DNA
Die Pflanzenzellen (Zellwand, Zellmembran) werden mechanisch durch schnelles Schütteln in Gegenwart einer Stahlkugel und Extraktionspuffer aufgebrochen.
‐Extraktionspuffer: Tris‐HCl, EDTA, NaCl
Die Zugabe von SDS bewirkt die Fällung von Lipiden und Proteinen, so dass Zelltrümmer, Lipide und Proteine abzentrifugiert werden können. Zügig arbeiten – genomische DNA beginnt zu denaturieren!
Die Nukleinsäuren werden durch Zugabe von Isopropanol gefällt und können nun abzentrifugiert werden.
Das DNA‐Pellet wird mit 70% Ethanol gewaschen und anschließend in Wasser gelöst
Nachweis von Transgenen per PCR
PCR auf T‐DNA spezifische Sequenzen, wie z.B.:
‐Selektionsmarker (Antibiotikum‐, Herbizidresistenz)
‐Promotor
‐Epitop
Tabakpflanzen segregieren für Hygromycin (HPT)/Tet bzw. Kanamycin (NPT)/GUS
1)DNA in Eukaryonten und Prokaryonten
Eukaryonten: Das Kerngenom der besteht i.d.R. aus mehreren linearen
Chromosomen
Prokaryonten haben meist ein zirkuläres Chromosom.
Die plastidären und mitochondrialen Genome sind zirkulär.
2)Warum ist die DNA in Chromosomen verpackt? Zweck?
Verdichtung der DNA zu kompakten Einheiten
Schutz der DNA vor Schädigung
korrekte Verteilung der DNA bei der Zellteilung an die Tochterzellen
Mechanismen zur (In)Aktivierung derDNA; Regulation der Genaktivität
3) Nucleosomen
Proteinkern aus Histonen
1,5 Umwindungen des DNA-Doppelstrangs
4)Histon-Oktamer
Kern der Nucleosomen
Besteht aus 4 verschiedenen Histonen : H2A H2B H3 H4
N-Termini ragen aus dem nuclesomen raus
Spielt eine große rolle bei epigenetischen Regulationen
5) H1-Histon
Lagert sich an Nucleosomen und verdichtet die Nucleosomen-Kette
von 10nM.Faser –> zu 30 nm Faser (Solenoide)
Chromsomen
Nucleoproteinkomplexe
Bestehen aus 2 Chromatiden die am Cetromer gebunden sind
Chromatid besteht aus Chromatin –> Nuclesomen
7)Wann sind Chromosomen sichtbar
Während der Metaphase der Zellteilung -> hochkonserviert
interphase -> aufgelockert
Was ist Cohesin
Cohesin, ein evolutionär sehr alter Proteinkomplex,
bildet ein Skelett für Chromosomen im Interphasekern und stabilisiert deren Struktur.
Cohesin bildet eine Struktur zur Organisation der Chromosomen
9)Heterochromatin und Euchromatin
Euchromatin: mit Feulgen-Reagenz schwach färbbare Bereiche =
aufgelockerte DNA; enthält die meisten aktiven Gene
Heterochromatin: intensiv färbbare Chromosomenabschnitte = stärker
kondensierte DNA; wenige aktive Gene
repetetive DNA
DNA-Bereiche im Erbgut , deren Sequenz aus sich wiederholenden Abschnitten besteht.
Große Genome enthalten viel “repetitive DNA”
Der Anteil repetitiver DNA am Genom unterscheidet sich bei verschiedenen Organismen
in mittlerer bis sehr hoher Kopienzahl vor (bis >hunderttausend Kopien), die nicht für
Proteine kodieren („hochrepetitive DNA”) – insbesondere im Heterochromatin.
Repetitive DNA hat häufig überhaupt keine oder zumindest keine essentielle
Funktion für den Organismus; neuere Ergebnisse zeigen aber, dass große
Abschnitte dieser DNA auch transkribiert werden
Genomik
Der Begriff „Genomik“ beschreibt die Untersuchung des gesamten Genoms eines Organismus, in erster Linie anhand der DNA Sequenz.
Genomweite Analysen beinhalten auch die Untersuchung aller Transkripte (Transcriptomics), Proteine (Proteomics), ihre Interaktionen (Interaktom) und ihrer Funktionen (Funktionelle Genomik).
9.2.2.)Hochdurchsatztechnologien sind für genomweite Analysen essentiell:
‐ Analyse der Genomsequenz – Next Generation Sequencing (NGS).
‐ Genomweite Analyse der Transkriptabundanz von Genen (Microarrays, RNA‐Seq).
‐ Genomweite Analyse von Protein‐DNA Interaktion (ChIP‐Seq).
9.2.3.)Informationen aus der Genomforschung
Die detaillierte Größe und Struktur des Genoms, zum Beispiel der Verteilungder Gene auf den Chromosomen.
Einblick in die Entwicklungsgeschichte von Genomen, zum Beispiel die Entdeckung früherer Genomduplikationen.
Vergleich der Genome verwandter Spezies: Regionen mit Kolinearität (Syntänie) und Entdeckung von speziesspezifischen Genen.
Analyse des Informationsgehalts eines Genoms, zum Beispiel Informationen über Art und Anzahl der proteinkodierenden Gene.
Informationen über die genetische Variabilität innerhalb einer Spezies.
Entwicklung molekularer Marker für die Kartierung von Genen und Merkmalen.
9.3.) Arabidopsis thaliana
Modellpflanze der Genetik und Genomforschung
• Erste komplett sequenziertes Pflanzengenom
• Genomegröße ca. 125.000.000 Bp
• ca. 27.000 Gene
9.3.1) Vorteile der Modellpflanze Arabidosis thaliana für den Experimentator
- Kleines Genom mit wenig repetitiven Sequenzen
- Genomische Sequenz bekannt
- Große Sammlungen von Mutanten incl. Knockout-Mutanten (T-DNA Insertionsmutanten)
- Hohe natürliche Variabilität bei Ökotypen (Akzessionen)
- Einfach genetisch transformierbar
- Hohe Anzahl von Nachkommen
- Kurze Generationszeit
- Geringer Platzbedarf
Paraloge Gene
Ursache zur enstehung
Genduplikation (entstehen durch Duplikation eines Gens )
Polyploidie–> Homöloge gene enstehen
sagen etwas über die evolutive entwicklung was aus
Genomanalyse von Arabidopsis thaliana: statistische Daten
Genomgröße ca. 125 Mbp,
Anzahl Gene ca. 27.000 (1 Gen/4.5 kbp)
Ca. 60% der Gene gehören einer Genfamilie an und ca. 60% des Genoms besteht aus duplizierten Regionen
14% des Genoms besteht aus repetitiven Sequenzen, überwiegend Transposons
• 70% der Gene hat eine aus der Sequenz abgeleitete mögliche Funktion,
d.h. >7000 Gene haben keine bekannte mögliche Funktion
• Einige Genfamilien fehlen in Pflanzen, z.B. Tyrosinkinasen und Steroidhormonrezeptoren
Große Genfamilien sind der der Regulation der:
Proteinabbaus
Zellwandsynthese
Transkription,
)Drei verschiedene Ontologien werden derzeit benutzt:
- Molekulare Funktion (~ 8.500 Begriffe): z.B. Kinase, Phosphatase, usw.
- Biologischer Prozess (~15.000 Begriffe): z.B. Proteinsynthese, Ca-Bindung, usw.
- Zelluläres Kompartiment (~2.200 Begriffe): z.B. Zellkern, Vakuole, usw.
9.4.) Evolution des Kerngenoms At
Sehr viele (bis zu ca. 25%) der Kerngene von Arabidopsis (und allen anderen Landpflanzen) stammen von Cyanobakterien ab – ein weiterer Beleg für die Endosymbionten-Hypothese.
Allopolyploide
Allopolyploide Pflanzen enthalten zwei Chromosomensätze (AABB) aus
verschiedenen, nah verwandten Arten (AA und BB), die miteinander
gekreuzt wurden. Beispiele sind Raps, Tabak und Weizen.
Autopolyploiden
Bei autopolyploiden Pflanzen (AAAA) wurde der arteigene Chromosomensatz verdoppelt. Autopolyploidie kann durch Colchicin
(Inhibitor der Kernspindel bei der Mitose) induziert werden, dies verursacht meist ein Vergrößerung des Zellvolumens.
9.5.3.)Homologe Chromosomen und Homöologen Chromosomen bei der meisose
Homologe Chromosomen polyploider Pflanzen können in der Meiose korrekt miteinander paaren.
Bei homöologen Chromosomen sind die Sequenzunterschiede für eine Paarung zu groß.
9.5.4.) Züchtungsgeschichte des Weizens (Triticum aestivum)
Weizen gehört neben Mais und Reis zu den wichtigsten Nutzpflanzen.
Das Genom ist ca. 17 GBp groß (sechsmal so groß wie das des Menschen) und enthält sehr viel repetitive DNA.
Die Zuordnung der Sequenzen zum A, B und D Genom ist wegen der Sequenzähnlichkeit schwierig.
Eine erste Fassung der Genomsequenz liegt nun vor (Science, Juli 2014)
Untersuchung der Genfunktion durch die Änderung der Genaktivität.
Loss-of-function: • Gen-Knockout • Gen-Silencing (z.B. RNAi) • TILLING Gain-of-function: • Ektopische Expression • Dominante Mutationen Verursacht die Mutation von Genen einen veränderten Phänotyp, so ist dies sehr informativ über den zellulären Prozess an dem diese beteiligt sind.
Zukünftige Entwicklungen
Weitere Fragen der Genomforschung
Die vergleichende Analyse von Pflanzengenomen wird dabei helfen, eine Reihe wichtiger Fragen der Pflanzenevolution zu beantworten, z.B. hinsichtlich der funktionellen Änderungen und Anpassungen während der Evolution.
Welche Änderungen geschahen als Pflanzen multizelluläre Organismen wurden?
Welche Änderungen begleiteten den Wechsel von Pflanzen aus dem wässrigen Milieu aufs Land? Wurden existierende genetische Programme angepasst, um Blüten und Vaskulargewebe zu bilden? Oder wurden neue Programme entwickelt?
Was war die Rolle der häufig aufgetretenen wiederholten Genomduplikation in verschiedenen Arten? Hat dies die massive Zunahme neuer Formen und Funktionen erst ermöglicht?
Welche Änderungen erfolgten bei der Domestikation von Nutzpflanzen?
Kann der vorhandene Genpool besser kombiniert werden für bessere Eigenschaften von Nutzpflanzen?
orthologe Gene
sind am nächsten verwandten Gene gleicher Funktion aus zwei verschiedenen Arten. Untergruppe von homologen Genen Enstehen durch Gen-duplikation