Gedächtnis Flashcards
Definition Gedächtnis
Das Gedächtnis ist die Fähigkeit des Organismus, Informationen verarbeiten, speichern und abrufen zu können.
Grundfunktionen des Gedächtnisses
Enkodierung (Aufnahme von Informationen)
Speicherung (Behalten von Informationen)
Abruf (Erinnern und Wiedergeben von Informationen)
Woraus besteht das Mehrspeichermodell
Ein Reiz trifft auf das Sensorische Register
Dann kommt das Kurzzeitgedächtnis, dieses kann dinge aus dem Langzeitgedächtnis abrufen
Das Langzeitgedächtnis kann Dinge aus dem Kurzzeitgedächtnis speichern
Sensorisches Register
Das sensorische Register speichert Sinneseindrücke für kurze Zeit (100-500 ms). Es ist überlebenswichtig, dass Eindrücke nur kurze Zeit behalten werden. Zudem ist das sensorische Register in verschiedene Subsysteme unterteilt: ikonisches Gedächtnis —> visuelle Informationen und echoisches Gedächtnis —> auditive Informationen
Informationen, die nicht durch Aufmerksamkeit weiterverarbeitet werden gehen schnell verloren
ikonisches Gedächtnis
Speichert visuelle Informationen für sehr kurze Dauer. Experimente zeigen, dass nur ein Teil der gesehenen Informationen wiedergegeben werden kann, oft durch akustische Hinweise unterstützt.
echoisches Gedächtnis
Speichert auditive Informationen für kurze Zeit, was ermöglicht, Fragen nachträglich zu beantworten, obwohl sie nicht bewusst registriert wurden.
Kurzzeitgedächtnis
- eine kleine Menge von Informationen in aktivem und jederzeit verfügbaren Stadium bereit, diese werden verwendet um Handlungen zu organisieren
- werden Informationen weiterverarbeitet, so kommen sie ins Langzeitgedächtnis, vergessen werden nicht wiederhole oder unwichtige Informationen
-um nicht zu vergessen wird die „Chunking“- Methode verwendet, Chunks bleiben leichter im Kurzzeitgedächtnis - beim Speichern wirken zwei Effekte; Primacy Effekt —> erst genanntes besser behalten und Recency Effekt —> zuletzt genanntes bevorzugt gespeichert
- durch Erhaltenswiederholungen und Elaboration (-> vertiefen) werden Infos ins Langzeitgedächtnis überführt
Chunking- Methode
Um nicht zu vergessen wird die Chunking- Methode verwendet, dass heißt eine Aneinanderreihung von beispielsweise Buchstaben ´abcdef ´wird beim Chunking ´ab cd ef ´gemerkt
Chunks bleiben zu dem leichter im Kurzzeitgedächtnis, man spricht von 7+/- 2 Informationseinheiten
Primacy Effekt
Erst genannte Infos werden besser behalten
Recency Effekt
Zuletzt genannte Infos werden bevorzugt gespeichert
Langzeitgedächtnis
Speicherung erfolgt durch Elaboration (-> vertiefen), Infos müssen bewusst abgerufen werden, da sie nicht jederzeit parat sind
- Episodisches Wissen: Erinnerung an Ereignisse aus eigener Vergangenheit
- Semantisches Wissen: Wissen über Fakten unabhängig von einem bestimmten Ereignis
- Prozedurales Wissen: Fähigkeit von Menschen, nicht oder nur schwer verbalisierbar
- Implizieten Gedächnis (Priming): nimmt große Zahl von Reizen auf, werden nicht aktiv abgerufen -> nur mit Konfrontation ähnlichen Reizes
- Perzeptuelles Gedächtnis: Erkennen von Gegenständen oder Teilen in der Umwelt durch Ähnlichkeitsurteile, erfolgt meist unbewusst
Prozedurales Gedächtnis
- Programmspeicher für Bewegungshandlungsabläufe (z.B. aufrecht gehen, Fahrradfahren,…)
- Führt man eine Bewegung zum ersten mal aus, so findet die Steuerung vorwiegend im motorischen Cortex der Großhirnrinde statt
- Je automatischer eine Handlung ist (z.B. gehen) desto stärker wird sie vom Kleinhirn übernommen
Priming- Gedächtnis (Bahnung)
- lässt frühere Wahrnehmungen wiedererkennen welche in die gleiche Bedeutungskategorie wie der auslösende Reiz gehören
- man hat keine bewussten Erinnerungen an den auslösenden Reiz
Perzeptuelles Gedächtnis
- Es ermöglicht uns Gegenstände und Umgebungen anhand von Ähnlichkeiten zu erkennen, wie z.B. verschiedene Autotypen oder Landschaften
- Dazu zählt auch Gesichtserkennung, Wiedererkennen kann ein bewusster, absichtsvoller Vorgang sein
- Diese Leistungen geschehen größtenteils unbewusst und bilden eine Schnittstelle zu nichtsprachlichen Gedächtnisfunktionen
semantisches Gedächtnis (Wissenssystem)
- Abspeicherung des „Weltwissens“
- Alles, was wir im Leben an Fakten erlernt haben, ist dort abgelegt
- Wo und wann wir etwas erfahren haben ist unbedeutend
- semantisches Gedächtnis befindet sich im gesamten Schläfen- und Scheitellappen
Bsp.: wir wissen was ein Wal ist, wir wissen aber nicht woher wir das wissen haben
Episodisches Gedächtnis
- Lebensgeschichten werden gespeichert (Ereignisse, Erfahrungen, Erlebnisse)
- episodisches Gedächtnis Ort unserer Identität —> Speicherung von was wir mögen, wer wir sind, Charakter
- befindet sich im Frontalhirn (temporo- frontaler Cortex)
- bewusste Gedächtnisinhalte