Führung und Organisation Flashcards

1
Q

MA-F: 1.1 Wodurch unterscheidet sich die Mitarbeiterführung von der Organisation und der Ziel-Strategie-Bildung?

A

Ausgehend von den Unternehmenszielen und den daraus abgeleiteten Strategien wird gewissermaßen der „Weg zum Ziel“ beschrieben. Im Tagesgeschäft stützen die Organisation und Mitarbeiterführung die Erreichung der Unternehmensziele mittels Durchsetzung und Umsetzung der Strategien ab. Die Organisation bildet die formalisierten und informalen Regeln der Aufbauorganisation (Hierarchie) und Ablauforganisation (Prozessabläufe) gewissermaßen
als „Verkehrszeichen“ ab. Die Mitarbeiterführung prägt durch die Führungs- und Vorbildfunktion der Vorgesetzten das allgemeine „Verkehrsverhalten“ entscheidend mit, welches nicht automatisch den „Verkehrszeichen“ entsprechen muss. Die Mitarbeiterführung wirkt am unmittelbarsten auf das Mitarbeiterverhalten ein.

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2
Q

MA-F: 1.2 Inwiefern ist die Außenvertretung als Funktion der
Mitarbeiterführung zu sehen? Welche Fähigkeiten eines
Managers sind bei der Wahrnehmung seiner Außenvertretungsfunktion
besonders gefordert?

A
  • Mitarbeiter handeln in Wechselbeziehungen zu anderen Abteilungen und Stakeholdern
  • Kommunikation und Handeln der Führungskraft beeinflusst mittelbar die Handlungsfähigkeit der eigenen Mitarbeiter
  • Führungskraft benötigt Verhandlungskompetenz, Kooperationsbereitschaft, Durchsetzungsfähigkeit bei Ressourcenbeschaffung, Interessenwahrung und -verteidigung der eigenen Abteilung
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3
Q

MA-F: 1.3 Warum kann man in der Praxis die kognitive Zielausrichtung
des Mitarbeiterverhaltens und die Entwicklung der erforderlichen Zielerreichungsenergie bzw. Aktivierung schlecht voneinander
trennen?

A

Diese Differenzierung birgt Abgrenzungsprobleme. Motivation enthält sowohl
eine energetische (aktivierende) als auch eine kognitive (richtende)
Komponente. In ihr ausschließlich die Funktion der Gewinnung von Zielerreichungsenergie
zu sehen, ist deshalb so problematisch wie der Versuch,
Information und Instruktion ausschließlich im Sinne von Zielausrichtung zu
interpretieren.
Beispielhaft sei die Rückmeldung des Vorgesetzten über seine (Un-)Zufriedenheit
mit der Arbeitsleistung des Mitarbeiters erwähnt. Zweifellos
informiert der Vorgesetzte und beeinflusst zugleich die Zielerreichungsenergie
seines Mitarbeiters.

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4
Q

MA-F: 2.1 Erläutern Sie das Verhältnis der Begriffe Führungsverhalten
und Führungsstil.

A

Führungsstile sind typisierte Verhaltensbeschreibungen für die Komplexität des
realen Führungsverhaltens.

Führungsstile kombinieren beobachtbare Merkmale des Führungsverhaltens miteinander, wie z. B. das Informationsverhalten des Vorgesetzten und die Beteiligung der Mitarbeiter
an Entscheidungen des Vorgesetzten, und clustern diese zu Führungsstiltypen.

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5
Q

MA-F: 2.2 Kritisieren Sie die Führungsstilmodelle, die auf Direktion und Kooperation abheben.

A

Kritisch sind solche Modelle, die einerseits nur eine Ausprägung von Führungsverhalten zulassen, in Richtung Direktion oder Kooperation, und zu einer idealtypischen Bewertung kommen. Dies erscheint wenig praxistauglich. Besser sind Modelle, die Kombinationen dieser Ausprägungen zulassen und situative Empfehlungen treffen.

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6
Q

MA-F: 3.1 Was ist das Anliegen sogenannter präskriptiver Führungsstil-
Modelle?

A
  • Präskriptive Führungsstil-Modelle bieten konkrete Handlungsanweisungen und Empfehlungen für Führungskräfte
  • Basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und bewährten Methoden aus der Führungs- und Managementforschung
  • Ziel: Orientierungshilfe für Führungskräfte, Unterstützung bei Fähigkeitenentwicklung und effektiver Ausübung der Führungsrolle
  • Bieten praktische Handlungsempfehlungen für verschiedene Aspekte der Führung
  • Nicht universell gültig, müssen an individuelle Gegebenheiten angepasst werden
  • Führung ist ein komplexer Prozess, abhängig von individuellen Faktoren wie Unternehmenskultur, Mitarbeiterpersönlichkeiten und spezifischen Herausforderungen
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7
Q

MA-F: 3.2 Welcher Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und
Entwicklungsstand (Reifegrad) des Mitarbeiters wird in
dem Führungsmodell von Hersey/Blanchard abgebildet?

A
  • Hersey/Blanchard-Modell: passt Führungsstil an den Reifegrad des Mitarbeiters an
  • Vier Führungsstile: Anweisung, Überzeugung, Beteiligung, Delegation
  • Ziel: Förderung der Leistung und Entwicklung des Mitarbeiters durch passenden Führungsstil
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8
Q

MA-F: Auf welches Merkmal von Führungsverhalten stellt das
Führungsmodell von Vroom/Yetton/Jago ab?

A
  • Das Führungsmodell von Vroom/Yetton/Jago konzentriert sich auf das Merkmal der Entscheidungsautonomie in Führungssituationen
  • Es bietet einen Entscheidungsbaum, um den Partizipationsgrad der Mitarbeiter bei Entscheidungen zu bestimmen
  • Berücksichtigt verschiedene Situationen und gibt Empfehlungen basierend auf Dringlichkeit, Wichtigkeit und verfügbaren Informationen
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9
Q

MA-F: 3.4 Worin besteht das Dilemma der modellhaften Führungsstilempfehlungen?

A
  • Dilemma: Balance zwischen allgemeinen Führungsprinzipien und individuellen Gegebenheiten zu finden
  • Einschränkungen und Probleme bei Anwendung präskriptiver Führungsmodelle
    • Einheitsgröße passt nicht für alle
    • Komplexität der Realität am Arbeitsplatz
    • Individualität der Mitarbeiter
    • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
    • Überbetonung von Best Practices
  • Überwindung des Dilemmas erfordert kritische Reflexion und Anpassung an individuelle Gegebenheiten
  • Offenheit für verschiedene Ansätze und kontinuierliche Anpassung der Führungspraktiken
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10
Q

MA-F: 3.6 Welche Erkenntnisse begründen die Forderung nach kooperativer (statt direkter) Führung?

A

Die Forderung nach kooperativer Führung anstelle direkter Führung basiert auf mehreren Erkenntnissen:

  1. Teamarbeit und Zusammenarbeit: In modernen Arbeitsumgebungen ist Teamarbeit und Zusammenarbeit entscheidend. Kooperative Führung fördert eine Umgebung, in der Mitarbeiter zusammenarbeiten, Ideen austauschen und gemeinsam Lösungen entwickeln können.
  2. Mitarbeiterengagement und Motivation: Kooperative Führung kann das Engagement und die Motivation der Mitarbeiter steigern, da sie sich gehört, unterstützt und in Entscheidungsprozesse einbezogen fühlen.
  3. Vielfalt und Inklusion: Eine kooperative Führungskultur berücksichtigt die Vielfalt der Mitarbeiter und schafft eine inklusive Umgebung, in der verschiedene Perspektiven geschätzt und genutzt werden.
  4. Förderung von Kreativität und Innovation: Kooperative Führung ermöglicht es den Mitarbeitern, kreativ zu sein und innovative Ideen einzubringen, da sie sich ermutigt fühlen, ihre Meinungen zu äußern und an der Problemlösung teilzuhaben.
  5. Entwicklung von Führungskräften: Kooperative Führung bietet die Möglichkeit, die Führungskräfte zu entwickeln, da sie lernen, die Ideen und Stärken ihrer Mitarbeiter zu nutzen, anstatt nur direkte Anweisungen zu geben.

Insgesamt fördert kooperative Führung eine Umgebung, die auf Vertrauen, Respekt und Zusammenarbeit basiert, was zu einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit, besseren Leistungen und einer positiven Unternehmenskultur führen kann.

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11
Q

MA-F: 4.1 Was sind Fehlattributionen im Führungsverhalten?

A

Fehlattributionen im Führungsverhalten beziehen sich auf die fehlerhafte Zuschreibung von Ursachen für das Verhalten anderer Personen. Dies kann dazu führen, dass Führungskräfte Verhaltensweisen oder Leistungen ihrer Mitarbeiter falsch interpretieren und ihnen irrtümlich bestimmte Motive oder Eigenschaften zuschreiben.

Ein Beispiel für eine Fehlattribution im Führungsverhalten könnte sein, wenn ein Mitarbeiter aufgrund seiner zurückhaltenden Art in einer Gruppenbesprechung als desinteressiert oder unengagiert wahrgenommen wird, obwohl in Wirklichkeit Schüchternheit oder ein weniger extrovertiertes Naturell die Ursache für sein Verhalten ist. In diesem Fall erfolgt eine fehlerhafte Zuschreibung von Desinteresse anstelle der tatsächlichen Persönlichkeitseigenschaften des Mitarbeiters.

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12
Q

MA-F: 4.2 Was ist der Unterschied zwischen, Motiv, Motivation und
Motivierung?

A
  • Motiv: Ein Motiv bezieht sich auf ein individuelles Bedürfnis, einen Wunsch oder ein Verlangen, das eine Person dazu antreibt, bestimmte Handlungen auszuführen oder Ziele zu verfolgen.
  • Motivation: Dies bezieht sich auf den Prozess, durch den Motive oder Bedürfnisse in Handlungen umgesetzt werden. Es beschreibt die inneren und äußeren Faktoren, die das Verhalten einer Person steuern, lenken und aufrechterhalten.
  • Motivierung: Der Begriff Motivierung bezieht sich auf den Vorgang oder die Maßnahmen, die ergriffen werden, um Personen zu motivieren oder zu aktivieren, um bestimmte Ziele zu erreichen oder spezifische Handlungen auszuführen. Es bezieht sich auf den Prozess, der dazu führt, dass Personen motiviert werden.

Beispiel:
Eine Beispielsituation, die die Unterschiede zwischen Motiv, Motivation und Motivierung verdeutlicht, könnte die folgende sein:

Motiv: Ein Mitarbeiter hat das persönliche Motiv, sich beruflich weiterzuentwickeln und in seinem Bereich mehr Verantwortung zu übernehmen.

Motivation: Der Mitarbeiter wird durch sein persönliches Motiv, sich weiterzuentwickeln, angetrieben. Er setzt sich Ziele, um seine Fähigkeiten zu verbessern und strebt nach beruflichem Wachstum.

Motivierung: Die Motivierung des Mitarbeiters erfolgt, wenn der Vorgesetzte oder das Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um seine Motivation zu unterstützen. Dies könnte beispielsweise durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, regelmäßiges Feedback und die Bereitstellung von Entwicklungsmöglichkeiten geschehen.

In dieser Beispielsituation zeigt sich, dass das Motiv die persönliche Triebfeder des Mitarbeiters ist, die Motivation die innere Antriebskraft darstellt und die Motivierung die äußeren Maßnahmen beschreibt, die darauf abzielen, die Motivation des Mitarbeiters zu fördern.

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13
Q

MA-F: 4.3 Dem Motivationsmodell von Porter/Lawler wird ein einseitig
rationales Menschenbild vorgeworfen. Was ist damit
gemeint?

A
  • Einseitig rationales Menschenbild
  • Fokus auf rationale Anreize und Belohnungen
  • Vernachlässigung emotionaler, psychologischer und sozialer Aspekte
  • Mangelnde Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und intrinsischer Motivationen
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14
Q

MA-F: 5.1 Beschreiben Sie unter Bezug auf drei unterschiedliche Funktionen die Bedeutung der Zielorientierung in der Führungsarbeit.

A
  • Zielorientierung hat Selektionsfunktion
  • Fokussierung von Handlungsenergie auf priorisierte Ziele
  • Bietet Handlungsanleitung und Orientierungshilfe (Steuerungsfunktion)
  • Dient der Leistungsbeurteilung (Bewertungs- und Kontrollfunktion)
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15
Q

MA-F: 5.2 Erläutern Sie die SMART-Regel am Beispiel des Zieles „Senkung der Bestände“ für einen Logistikleiter.

A

Das Ziel ist spezifisch und messbar, sicherlich auch relevant für das Gesamtunternehmen,
und man kann es zeitlich eingrenzen. Ob es durch den
Logistikleiter alleine beeinflussbar oder erreichbar ist, mag bezweifelt
werden. Die Bestandshöhe wird sicherlich maßgeblich mitbeeinflusst
durch den Einkauf (Einkaufsmengen), die Produktion (Produktionslosgrößen)
und den Vertrieb (Lieferzeitversprechen).

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16
Q

MA-F: 5.3 Nennen Sie jeweils drei unternehmens- und mitarbeiterbezogene Gründe, die für die Einführung von Zielvereinbarungen sprechen.

A

Unternehmensbezogene Gründe für die Einführung von Zielvereinbarungen:
1. Leistungssteigerung: Zielvereinbarungen können die Leistungsfokussierung der Mitarbeiter fördern und die Erreichung der Unternehmensziele unterstützen.
2. Transparenz und Ausrichtung: Sie schaffen Transparenz über die Unternehmensziele und fördern die Ausrichtung der Mitarbeiteraktivitäten auf diese Ziele.
3. Leistungsbeurteilung und Feedback: Zielvereinbarungen bilden eine Grundlage für die Leistungsbeurteilung und geben Mitarbeitern klare Rückmeldungen über ihre Leistung im Verhältnis zu den Unternehmenszielen.

Mitarbeiterbezogene Gründe für die Einführung von Zielvereinbarungen:
1. Motivation und Engagement: Zielvereinbarungen können die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter erhöhen, da sie klare Ziele haben, auf die sie hinarbeiten können.
2. Entwicklung und Wachstum: Sie bieten Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Leistungen zu verbessern und persönliche Entwicklungsziele zu verfolgen.
3. Klare Erwartungen: Zielvereinbarungen schaffen klare Erwartungen bezüglich der Aufgaben und Ziele, die von den Mitarbeitern erwartet werden, was zu einer verbesserten Arbeitsorganisation und -planung beiträgt.

17
Q

MA-F: 5.4 Sie sind Abteilungsleiter und möchten MbO als Führungsinstrument einführen. In Ihrem Unternehmen wird das Instrument bislang nicht systematisch eingesetzt. Welche möglichen Probleme sehen Sie aufgrund der Tatsache, dass MbO nicht auf den übergeordneten Führungsebenen und nicht in allen Abteilungen eingesetzt wird?

A

Empfundene Ungerechtigkeit, wenn nicht auch Führungskräfte nach
Zielvorgabe gesteuert und nach Zielerreichung bewertet werden. Dasselbe
gilt auf horizontaler Ebene, wenn nicht alle Abteilungen erfasst
sind. Hinzu kommt hier, dass es nicht schlüssig ist, wenn man die Top-
Ziele eines Unternehmens nur auf eine Abteilung bezogen herunterbricht.

18
Q

LB+AS
1. Erläutern Sie die Schwierigkeit bei der Identifizierung erfolgreicher Führungseigenschaften.

A
  • Identifizierung erfolgreicher Führungseigenschaften ist komplex und kontextabhängig
  • Schwierigkeiten bei der Identifizierung:
    • Subjektivität
    • Kontextabhängigkeit
    • Komplexität der Führung
    • Verändernde Anforderungen
    • Messbarkeit
  • Allgemeine Eigenschaften wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Vision werden oft mit erfolgreicher Führung in Verbindung gebracht
  • Keine einzelne Eigenschaft allein ausreichend für erfolgreiche Führung
19
Q

LB+AS
2. Stellen Sie Vor- und Nachteile der Verfahren zur Leistungsbeurteilung
gegenüber.

A

Freie Beurteilungsverfahren:
- Erläuterung: Bei diesem Verfahren haben die Vorgesetzten die Freiheit, die Leistung der Mitarbeiter auf individueller Basis zu bewerten, ohne an vorgegebene Bewertungskriterien gebunden zu sein.
- Vorteile: Flexibilität, fördert offene Kommunikation, ermöglicht detaillierte und individuelle Bewertungen.
- Nachteile: Subjektivität, fehlende Vergleichbarkeit, mögliche Verzerrungen durch persönliche Vorlieben oder Abneigungen. Anfällig für Attributionsfehler.
-

Rangordnungsverfahren:
- Erläuterung: Hierbei werden die Mitarbeiter anhand ihrer Leistung gerankt, wobei einige als überdurchschnittlich und andere als unterdurchschnittlich bewertet werden.
- Vorteile: Einfachheit, relative Vergleichbarkeit, klare Differenzierung der Leistungen.
- Nachteile: Wettbewerbsorientierung, begrenzte individuelle Rückmeldung, mögliche demotivierende Wirkung.
-

Einstufungsverfahren:
- Erläuterung: Dieses Verfahren klassifiziert die Leistungen der Mitarbeiter systematisch in definierte Klassen oder Stufen, basierend auf vorher festgelegten Kriterien.
- Vorteile: Systematische Klassifizierung, klare Hierarchie der Leistungen, Vergleichbarkeit.
- Nachteile: Geringe Differenzierung, Fokussierung auf Kategorisierung.
-

Management durch Zielvereinbarungen (MbO):
- Erläuterung: Bei diesem Ansatz werden Ziele zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten vereinbart, die dann als Grundlage für die Leistungsbeurteilung dienen.
- Vorteile: Klar definierte Ziele, Fokus auf Leistung, klare Erwartungen.
- Nachteile: Schwierige Zielsetzung, unvorhergesehene externe Einflüsse, könnte zu kurzfristigem Denken führen.

Die Wahl des Verfahrens zur Leistungsbeurteilung sollte die kulturellen, organisatorischen und individuellen Kontexte berücksichtigen, um eine effektive und akzeptierte Leistungsbeurteilung sicherzustellen.

20
Q

LB+AS
3. Welche Risiken hat Ihrer Meinung nach ein 360-Grad-Beurteilungssystem?

A
  • Subjektivität und Voreingenommenheit: Verschiedene Perspektiven können zu Verzerrungen führen.
  • Konflikte und Missverständnisse: Nicht konstruktives Feedback kann zu Unstimmigkeiten führen.
  • Mangelnde Vertraulichkeit: Fehlende Sicherheit bezüglich Anonymität kann die Qualität der Bewertungen beeinträchtigen.
  • Zeit- und Ressourcenaufwand: Erfordert Planung, Durchführung und Auswertung, was zusätzliche Belastung darstellen kann.
  • Fehlende Standardisierung: Schwierigkeiten bei der Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit der Ergebnisse.

Um diese Risiken zu minimieren:
- Klare Richtlinien und Prozesse festlegen
- Schulungen für alle Beteiligten anbieten
- Konstruktives und respektvolles Feedback fördern
- Offene Kommunikation und Transparenz sicherstellen

21
Q

LB+AS
5. Sollte man Ihrer Meinung nach Zielerreichungen mit Prämien belohnen?
Begründen Sie.

A
  • Pro:
    • Leistungsanreiz: Prämien können als Anreiz dienen, um Mitarbeiter zu motivieren, ihre Leistung zu steigern und sich auf die Erreichung von Zielen zu konzentrieren.
    • Anerkennung: Sie dienen als Anerkennung für hervorragende Leistungen und stärken die Mitarbeiterbindung und das Engagement.
    • Wettbewerbsfähigkeit: Die Aussicht auf Prämien kann die Wettbewerbsfähigkeit steigern und talentierte Mitarbeiter anziehen.
  • Contra:
    • Kurzfristige Ziele: Prämien könnten den Fokus auf kurzfristige Ziele verstärken, anstatt langfristige strategische Ziele zu fördern.
    • Ungerechtigkeit: Ungerechte Prämienvergabe kann zu Frustration und Konflikten führen.
    • Intrinsische Motivation: Zu viele extrinsische Anreize könnten die intrinsische Motivation beeinträchtigen und langfristig die Leistung negativ beeinflussen.
22
Q

LB+AS
Erläutern Sie das Crowding-out-Phänomen.

A
  • Crowding-out-Phänomen:
    • Externe Anreize verringern die intrinsische Motivation
    • Einführung von finanziellen Anreizen kann die Autonomie und das persönliche Engagement beeinträchtigen
    • Menschen fühlen sich weniger intrinsisch motiviert, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Handlungen von externen Faktoren kontrolliert werden
    • Kann langfristig zu einem Rückgang der Arbeitszufriedenheit, Kreativität und Leistung führen
23
Q

LB+AS
Wieso beeinflusst das generelle Menschenbild die Ausgestaltung von Anreizsystemen?

A

Das generelle Menschenbild, das eine Organisation oder ein Unternehmen hat, beeinflusst maßgeblich die Ausgestaltung von Anreizsystemen. Das Menschenbild bezieht sich auf die Annahmen und Überzeugungen darüber, wie Menschen motiviert sind, welche Ziele sie verfolgen und wie sie sich in einer Organisation verhalten.

  • Theorie X vs. Theorie Y:
    • Theorie X: Menschen müssen durch Kontrolle und Anreize motiviert werden
    • Theorie Y: Menschen sind intrinsisch motiviert, wollen Verantwortung übernehmen und kreativ sein
  • Individualistisches vs. kollektivistisches Menschenbild:
    • Individualistisch: Menschen verfolgen eigene Interessen, werden durch individuelle Anreize motiviert
    • Kollektivistisch: Betont Teamarbeit, Zusammenarbeit und belohnt Gruppenleistungen
  • Vertrauen vs. Kontrolle:
    • Kontrolle: Streng überwachte Anreizsysteme aufgrund von Misstrauen und Unzuverlässigkeit
    • Vertrauen: Flexible Anreizsysteme mit mehr Freiheiten aufgrund des Vertrauens in die Mitarbeiter
  • Einfluss des Menschenbilds auf Anreizsysteme:
    • Beeinflusst die Art und Weise, wie Anreizsysteme gestaltet werden
    • Wichtig, dass Anreizsysteme mit den tatsächlichen Motivationen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter in Einklang stehen
24
Q

LB+AS
Kritisieren Sie die Anreiz-Beitrags-Theorie.

A

Anreize und Beiträge werden auf einen Nutzwert reduziert. Es wird unterstellt, dass ein Mitarbeiter diesen Nutzwert permanent „ausrechnet“ und dabei ausschließlich rational handelt, d.h. sich von anderen Einflüssen wie Arbeitsklima und Führungsqualität nicht beeinflussen lässt. Eine emotionale Bindung an das Unternehmen spielt dabei keine Rolle, es erklärt auch nicht die hohe Eigenmotivation von Mitarbeitern in schlecht bezahlten sozialen Berufen und Ehrenämter.

25
Q

LB+AS
Kommentieren Sie folgende Äußerungen des Psychologen Sprenger:
* „Das System der Motivierung ist methodisiertes Misstrauen.
* Führen ist vor allem das Vermeiden von Demotivation.
* Motivation ist unwidersprechliche Sache des Einzelnen, ihr Freiraum
zu geben ist Sache der Führung.

A
  • “Das System der Motivierung ist methodisiertes Misstrauen.”
    • Traditionelle Motivationsansätze können als Zeichen von Misstrauen gegenüber Mitarbeitern interpretiert werden
    • Äußere Anreize deuten darauf hin, dass man den Mitarbeitern nicht zutraut, intrinsisch motiviert zu sein
    • Ein solches System kann das Vertrauen in die Mitarbeiter untergraben
  • “Führen ist vor allem das Vermeiden von Demotivation.”
    • Führungskräfte sollten demotivierende Faktoren identifizieren und beseitigen
    • Ziel ist eine positive Arbeitsumgebung, die die Motivation der Mitarbeiter fördert
    • Es geht nicht nur um die Schaffung von Anreizen, sondern auch um die Minimierung negativer Einflüsse
  • “Motivation ist unwidersprechliche Sache des Einzelnen, ihr Freiraum zu geben ist Sache der Führung.”
    • Motivation ist individuell, Führungskräfte sollten den Mitarbeitern Freiraum geben
    • Mitarbeiter sind am besten motiviert, wenn sie selbstbestimmt handeln können
    • Die Aufgabe der Führung besteht darin, den Mitarbeitern den Raum zur Entfaltung ihrer individuellen Motivation zu geben und auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu setzen
26
Q

Was sind die 4 Ziele der Organisation und welche Rolle/Bedeutung haben die FK für deren Erreichung?

A

Die Organisation soll:

1)a) zweckmäßgige Aufgabenverteilung unterstützen

Rolle FK:
- Aufgaben klar und effizient zu delegieren
- Aufgaben müssen kompetenzbasiert vergeben werden
- klare Aufgabenverteilung verhindert Doppelarbeiten und das keine Arbeiten übersehen werden

b) und für bedarfsgerechte Information und Kommunikation sorgen (Ziel-Organisation-Fit)

Rolle FK:
-Reibungslosen Informationsfluss gewährleisten
-relavente Informationen zeitgerecht und verständlich weitergeben
- offene und transparente Kommunikation fördert das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team

2)a) Konfliktpotenzial von Strukturen reduzieren
Rolle FK:
- FK muss Konflikte frühzeitig erkennen
- FK sollten als Mediatoren fungieren und eine offene Kommunikationskultur fördern, in den Probleme angesprochen und gelöst werden können.

und die Durchsetzbarkeit von Entscheidungen in Strukturen sichern (Führung-Organisations-Fit)
Rolle FK:
- Entscheidungen klar kommunizieren und deren Umsetzung zu überwachen
- Gründe der Entscheidungen sollten von den MA verstanden werden/sein

3) Den Ziel-/Strategie-Struktur-Fit unterstützen und
Rolle FK:
Implementierung der Strategie:
- FK sollten die Unternehmensstrategie verstehen und kommunizieren
- verantwortlich Strategie in operative Ziele und Maßnahmen umzusetzen

Anpassung der Strukturen:
- FK sollte Orga-Struktur regelmäßig überprüfen und ggf. anpassen, um sicherzustellen, dass sie der Strategie entsprechen
- flexibel auf Veränderungen reagieren und Strukturen entsprechend anpassen

4) Den Spagat zwischen Anpassungsfähigkeit
Rolle FK:
- FK müssen ein Umfeld schaffen, das Innovation und Veränderung fördert
- Sie sollten MA ermutigen, neue Ideen einzubringen und offen für Veränderungen zu sein

und Stabilität leisten (innerorganisatorisches Gleichgewicht)
Rolle FK:
- FK müssen stabile Prozesse und Strukturen sicherstellen
- Balance zwischen Innovation und bewährten Praktiken finden