Fragenkatalog Flashcards

1
Q
  1. Welches sind die Merkmalsträger psychologischer Diagnostik? (5/5)

Nennen Sie jeweils eine Anwendung und ein Testverfahren für die verschiedenen Merkmalsträger.

A

Merkmalsträger: -> Anwendung: -> Testverfahren:

  1. Einzelpersonen -> Klinische Psychologie -> Persönlichkeitstest
  2. Personengruppen -> Arbeits-/Organisationspsychologie -> IQ -Test
  3. Institutionen -> Pädagogische Psychologie -> Entwicklungstest
  4. Situationen -> Forensische Psychologie -> Verhaltensbeobachtung
  5. Objekte -> Markt-Werbepsychologie -> Befragung
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2
Q
  1. Welches sind die Aufgaben und Ziele psychologischer Diagnostik?
A

Aufgabe:

  1. Interindividuelle Unterschiede im Verhalten und Erleben erfassen
  2. Intraindividuelle Merkmale und Veränderungen erfassen

Ziel:
präzise Vorhersage künftigen Erlebens und Verhaltens und deren eventuelle Veränderung ermöglichen

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3
Q
  1. Was sind mögliche Datenquellen für Diagnostik und wie hängen die Datenquellen mit den Erhebungsmethoden zusammen? Nennen Sie zwei in Anwendung befindliche Instrumente, die auf verschiedenen Datenquellen basieren.
A

• Biografische Daten:
Lebenslaufdaten und wichtige Ereignisse (Heirat, Tod des Partners, Krankheiten), oft in Form von Dokumenten wie Zeugnissen, Krankenakten, Urkunden => Mannheimer Biographisches Inventar MBI

• Verhaltensspuren:
Gegenstände vom Probanden (Zeichnungen, Kunstwerke, Arbeitsprodukte), Körperzustand, Frisur, Alkoholfahne, Fehlhaltungen, Hausmüllanalyse…

• Verhaltensbeobachtung und anschließende Verhaltensbeurteilung:
beispielsweise im Assessment Center durch geschulte Beobachter

• etc.

Datenquellen hängen mit der Erhebungsmethode zusammen und determinieren überwiegend die Erhebungsmethode, da die meisten Daten sich nur auf eine bestimmte Art und Weise gewinnen lassen.

Beispiel:
Um den Alkoholpegel von Jemandem zu messen eignen sich verschiedene Verfahren, am zuverlässigsten ist jedoch der Bluttest. Bei einem Fragebogen zum Alkoholkonsum könnte die Person z.B. sozial erwünscht antworten.

-> Erhebungsmethoden abhängig vom Untersuchungsgegenstand.

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4
Q
  1. Was versteht man unter Selektionsdiagnostik, was unter Modifikationsdiagnostik? Geben Sie jeweils zwei Beispiele. Muss eine Modifikationsdiagnostik immer Prozessdiagnostik sein?
A

Selektionsdiagnostik:
beinhaltet die Selektion von Personen oder von Bedingungen, basiert auf der Idee stabiler Eigenschaften

  1. Personenselektion = Konkurrenzauslese:

Personen sollen für bestimmte Anforde-rungen aufgrund von Eignungsmerkmalen ermittelt werden

Bsp.: Arbeitsplatz, Schulart

  1. Bedingungsselektion = Eignungsdiagnostik:

Versuch geeignete Bedingungen auszuwählen, unter denen Personen mit bestimmten Eignungsmerkmalen erfolgreich sein können

Bsp.: Musterung, Berufsempfehlung

Modifikationsdiagnostik:
Modifikation von Verhalten oder Bedingungen, geht von veränderba-rem Verhalten aus

  1. Verhaltensmodifikation:

Ermittlung, welche spezifischen Verhaltensweisen einer Person verändert werden müssen

Bsp.: Modifikation aggressiven Verhaltens bei Erziehungsschwierigkeiten

  1. Bedingungsmodifikation:

Ermittlung, welche externen Bedingungen verändert wer-den müssen, um ein Problemverhalten abzubauen

Bsp.: Familientherapie bei Erziehungsproblemen, Schulwechsel

Modifikationsdiagnostik muss immer Prozessdiagnostik sein, da angenommen wird, dass Verhalten abhängig von der Situation ist. Um eine Verhaltensänderung festzustellen reicht also eine Erfassung des Ist-Zustands nicht aus. Es müssen alle situationsbedingten Variationen erfasst werden.

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5
Q
  1. Wie unterscheiden sich Eigenschafts- und Verhaltensdiagnostik voneinander, sowohl auf konzeptueller als auch messtechnischer Ebene? Geben Sie für jedes der beiden Paradig-men ein konkretes Anwendungsbeispiel, das sich nicht in den Vorlesungsfolien befindet.
A
  1. Eigenschaftsdiagnostik:

geht davon aus, dass sich Erleben und Verhalten von Menschen in Eigenschaften beschreiben lässt.

Diagnose eines Ist-Zustands, von dem aus auf zukünftiges ähnliches Verhalten geschlossen werden kann.

Annahme:
Person verhält sich gemäß ihrer Eigenschaftsausprägung

Bsp.:
Erfassen des IQ als Indikator für beruflichen Erfolg (man kann vorher nicht testen, ob Bewerber wirklich geeignet, man versucht auf der Basis von Eigenschaften auf zukünftiges Verhalten zu schließen)

  1. Verhaltensdiagnostik:

betont die Situationsspezifität von Verhalten, aus Beobachtungen von Verhaltensweisen in kritischen Situationen kann man auf zukünftiges Verhalten in ähnlichen Situationen schließen, Tests bestehen aus Stichproben des vorherzusagenden Verhaltens selbst

Bsp.:
Arbeitsproben - Entscheidung über die Besetzung einer Schreibkraftstelle, Bewerber müssen über eine Zeit lang schreiben, Geschwindigkeit und Richtigkeit werden beobachtet

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6
Q
  1. Diskutieren Sie folgendes Zitat unter Verwendung der Begriffe: Aufgaben/Ziele der
    durchgeführtem Diagnostik, Eigenschaftsdiagnostik, Verhaltensdiagnostik, Selektionsdiagnostik, Modifikationsdiagnostik, Prozessdiagnostik, Statusdiagnostik, Datenquellen, Sample (STICHPROBE / BEISPIELE) , Sign (INDIKATOR / ANZEICHEN). Wenn sich keine Informationen in dem Zitat finden, dann erfinden Sie die benötigten Geschichten einfach dazu und schreiben Sie mit in die Klausur.

Zitat 1: „Eine andere Art erfolgreicher Selektion fand während eines Zeitraumes von nicht weniger als 3000 Jahren in China statt. Dort mussten die Beamten jedes Jahr ihre Eignung zum Führen der Amtsgeschäfte in verschiedenen Prüfungen unter Beweis stellen, deren Resultate über die Alternativen Beförderung und Entlassung entschieden. Die Bewerber um Staatsposten wurden in den Künsten Musizieren, Bogenschießen, Reiten, Schreiben, Rechnen und Beherrschung der Umgangsformen im öffentlichen wie privaten Leben geprüft.“

A

Aufgaben/Ziele:
geeignete Beamte auszuwählen / befördern / feuern.

Diagnostische Modelle:
Eigenschaftsdiagnostik. / (Verhaltensdiagnostik?)

Arten von Diagnostik:
Selektionsdiagnostik (Personenselektion)

Statusdiagnostik: Einmalige Feststellung eines Ist-Zustandes.

Datenquellen:
Verhaltensbeobachtung / Test

Sign:
Übertragung eines hohen Amts erfordert ein gewisses Mindestmaß an intellektueller Leis-tungsfähigkeit

Sample:
Beobachtung des als relevant erachteten Ver-haltens

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7
Q
  1. Diskutieren Sie folgendes Zitat unter Verwendung der Begriffe: Aufgaben/Ziele der durchgeführtem Diagnostik, Eigenschaftsdiagnostik, Verhaltensdiagnostik, Selektionsdiagnostik, Modifikationsdiagnostik, Prozessdiagnostik, Statusdiagnostik, Datenquellen, Sample (STICHPROBE / BEISPIELE) , Sign (INDIKATOR / ANZEICHEN). Wenn sich keine Informationen in dem Zitat finden, dann erfinden Sie die benötigten Geschichten einfach dazu und schreiben Sie mit in die Klausur.

Zitat 2: „Wir lesen im Buch der Richter, dass Gideon sich auf Gottes Geheiß an seine 32.000 Krieger mit dem Aufruf wandte: »Wer blöde und verzagt ist, der kehre um!« Nicht weniger als 22.000 der so Angesprochenen sahen die Kombination der beiden Eigenschaften dumm und feige bei sich selbst gegeben und traten die Heimreise an. Eine weitere Anweisung ging dahin, die Verbliebenen ans Wasser zu führen und diejenigen gesondert zu stellen, die auf die Knie fielen, um zu trinken bzw. die mit ihrer Zunge das Wasser leckten in der Art, wie dies die Hunde tun. Das letztere Verhalten zeigten ganze 300 Mann. Sie allein bildeten die Truppe.“ (Bibel, altes T.)

A

Aufgaben/Ziele der durchgeführtem Diagnostik:
Kampftruppe zusammenstellen, mit den möglichst geeignetesten Eigenschaften / passendem Verhalten.

Diagnostische Modelle:
Eigenschaftsdiagnostik (Intelligent / mutig) / Verhaltensdiagnostik (animalisches Verhalten)

Arten von Diagnostik:
Selektionsdiagnostik (Personenselektion)
(vs. Modifikation)

Statusdiagnostik: Es geht um die IST-Zustand
(vs. Prozessdia.)

Datenquelle:
Verhaltensbeobachtung / Selbsteinschätzung

Sample:
Die Personen die das jew. gesuchte Verhalten gezeigt haben. / Die Eigenschaft haben.

Sign:
animalisches Verhalten & Mut/Intelligenz

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8
Q
  1. Erläutern Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten von psychometrischen Tests (z.B. den in der Übung bereits durchgeführten Leistungstests) und psychologischen Experimenten. Können Sie einen Zusammenhang herstellen zwischen dem Unterschied der Fächer „Allgemeine Psychologie“ und „Differentielle Psychologie“?
A

Psychometrische Tests -> Diff. Psychologie:
Befragungsverfahren der empirischen Psychologie, die psychologische Variablen quantifizieren. Es kann sich um Messungen der Reaktion auf physikalische Reize, Leistungstests, Intelligenztests, Einstellungsmessungen, Messung von Persönlichkeitseigenschaften u.a. handeln.

Psychologische Experimente -> Allgemeine Psy.:
variable wird verändert. Variiert die Situationseffekte.

Gemeinsamkeiten:
Es werden genau definierte Bedingungen hergestellt Instruktionen gegeben, beide haben unabhängige & abhängige Variablen. Beide versuchen standardisierte Bedingungen zu schaffen.

Unterschiede:
Diagnostik verzichtet auf die Variation der Situationsfaktoren (UV -> AV), so wie bei Allg. Psychologie (universelle Fragestellung).
Die allgemeine Psychologie untersucht nur universelle Fragestellungen - hingegen Diff. spezielle Fragestellung behandelt.

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9
Q
  1. Warum werden Items mit mittlerer Lösungswahrscheinlichkeit bevorzugt und warum ver-wendet man in Tests der KTT trotzdem auch schwierigere und leichtere Items? Haben Items die von allen oder von gar keinem gelöst werden können überhaupt eine Funktion, wenn ja welche Funktionen könnten Sie haben?
A

Grundannahme: Variabilität des Verhaltens soll maximal sein (Differenzierung). Variabilität ist bei Items mit mittlerer Lösungswahrscheinlichkeit am größten, da sie am größten streuen und somit ein Unterschied zwischen den Merkmalsträgern deutlich wird.
Schwierigere oder leichtere Items haben eine verminderte Differenzierungskraft, sie werden trotzdem verwendet, weil sie in Teilpopulationen (sehr gute bzw. sehr schlechte Probanden), also in den Ext-rembereichen, zwischen den Merkmalsträgern unterscheiden können  auch in den Extrembereichen ist eine mittlere Lösungswahrscheinlichkeit, bezogen auf die dortige Merkmalsausprägung, optimal.

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10
Q
  1. Welche Strategien zur Validierung von Tests kennen Sie? Wie beurteilen Sie die Validität einer praktischen Fahrprüfung zur Messung des Fahrverhaltens im Straßenverkehr? Reka-pitulieren Sie die verschiedenen Herangehensweisen und Strategien in der Diagnostik!
A
  • Test erfassen häufig hypo. Konstrukte, daher ist es erforderlich weitere unabhängige Informationen einzuholen – bzgl. Was der Test zu messen vorgibt. (Validität)
  • Theorie und Empirie zueinander bringen.
  • Validierungsprobleme leider nicht befriedigend zu lösen.
  • Validität = Misst was er vorgibt zu messen.
  • 3 Validitätsarten:
    o Inhaltsvalidität (möglichst Nahe dem zu testenden kommt)
    o Kriteriumsvalidität (Zusammenhang Außenergebnisse und Messergebnissen – Schulerfolg – IQ Test)
    o Konstruktvalidität (Korrealation mit anderen Tests, die ähnliche Konstrukte testen)

Validität: Gültigkeit

 durch gezielte zusätzliche Untersuchungen müssen Hinweise dahingehend erbracht werden, dass der Test tatsächlich das misst, was er messen soll  praktische Führerschein-prüfung hat somit eine hohe Validität zur Messung des Fahrverhaltens im Straßenverkehr.

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11
Q
  1. Gibt es Situationen und Testkonstruktionen bei denen auf eine Validierung verzichtet werden
    kann (Stichwort: externale Konstruktion)? Veranschaulichen Sie das Problem an der
    Entwicklung eines Tests, ob Personen in einer Fabrik „Unfäller“ oder „Nicht-Unfäller“ sind.
A

Bei der externalen Testkonstruktion kann auf Validierung verzichtet werden. Wenn es darauf an-kommt, die Gruppe der potentiell Unfallgefährdeten zu identifizieren, wird nach der externen Skalen-konstruktion den Unfällern und den Nicht-Unfällern eine breit gefächerte Liste von Items vorgelegt. Diese Items sollen dazu geeignet sein, signifikant zwischen den beiden Gruppen zu unterscheiden. Treten Unterschiede auf, ist die Validierung gleichsam konstitutives Element der Skalenkonstruktion, ohne dass in derartigen Fällen in nennenswerter Weise auf inhaltliche Theorien rekurriert werden müsste.

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12
Q
  1. Benennen und charakterisieren Sie die (4-5 je nachdem, ob man Reliabilität und Validität
    getrennt diskutiert) wichtigsten Grundvoraussetzungen für die Ermittlung und Interpretation
    von individuellen Unterschieden.
A

 Standardisierung: Konstanz der Untersuchungsbedingungen (gleiches Material, identische Instruktionen, genaue Angaben zur Durchführung)

 Differenzierung: die realisierten Untersuchungsbedingungen sollten so festgesetzt werden, dass die Variabilität des Verhaltens maximal ist (z. B. mittlere Lösungsschwierigkeit für Aufga-ben verwenden)

 Objektivität: die zwischen den Merkmalsträgern auftretende Variation muss objektiv erfass-bar sein (Testleistung muss unabhängig vom VL sein  bindende Verfahrensvorschriften zur Vorgabe und Auswertung des Tests)

 Reliabilität: Testwerte müssen reliabel (messgenau) sein, wenn die Merkmalsausprägungen als charakteristisch für eine Person/Objekt gelten sollen (beobachtete Unterschiede sind stabil)

 Validität: Durch gezielte zusätzliche Untersuchungen müssen Hinweise dafür erbracht wer-den, dass der Test auch wirklich das misst, was er messen soll (Validierung an Außenkriteri-um oder vergleichbarem Test)

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13
Q
  1. Nennen Sie Vor- und Nachteile von Testungen mit ganzen Gruppen von Personen (wie in unserer Übung bzw. Vorlesung) im Vergleich zur Einzeltestung von Personen (analog ei-nem Gespräch mit dem Arzt oder Psychologen).
A

Gruppentestung

Vorteile:
ökonomisch
schnell viel Information
Vergleichsdaten unter ähnlichen Bedingungen - ältere Testnormen können lokal aktualisiert werden

Nachteile:
Verhaltensbeobachtung nur bedingt möglich
keine ver-trauliche Situation,
Benachteiligung bestimmter Personengruppen keine korrekte Beantwortung von Wortschatzaufgaben, wenn keine Rechtschreibfähigkeit
Meist gute Lesefähigkeit er-forderlich
Möglichkeit des Abschrei-bens  Pseudo Parallelform
Störungen durch Andere

Einzeltestung

Vorteile

Genauere Verhaltensbeobachtung
keine Benachteiligung von Personengrup-pen  Personen können mündlich abgefragt werden, wenn sie eine schlechte Rechtschreib-fähigkeit haben
keine gute Lesefähigkeit nötig durch mündli-ches Abfragen
keine Möglichkeit abzuschreiben

Nachteile

unökonomisch
keine Vergleichsdaten

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14
Q
  1. Diskutieren Sie die verschiedene Gestaltung der Testsituation im Hinblick auf
    unterschiedliche diagnostische Zielsetzungen, nämlich zum einen die Selektion von Personen
    für bestimmte vorgegebene Tätigkeiten und zum anderen für die Selektion von Bedingungen.

Bsp: Berufsberatung

A

Generell sollte die Gestaltung der Testsituation die individuellen Bedürfnisse des Prüflings berücksich-tigen. Eine Optimalbedingung bietet die Gelegenheit zu maximaler Leistung.

 Personenselektion: Berücksichtigung der Anforderungen in der Bewährungssituation (vor der diagnostischen Untersuchung sorgfältig ermitteln), Testaufgaben und externe Bedingun- Klausurvorbereitung
gen sollten den im Kriterium herrschenden Anforderungen entsprechen (für valide Vorhersa-gen)

 Bedingungsselektion: Schaffung einer optimalen Untersuchungssituation (bei Bedingungen unter denen Personen ihr bestmögliches Ergebnis erzielen können)

Bsp.: Berufsberatung: Kombination beider Strategien  Prüfung, welches die optimalen Bedingungen sind, unter welchen er die bestmöglichen Leistungen bringen kann, falls er den Anforderungen eines bestimmten Bewährungskriteriums nicht genügt

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15
Q
  1. Was spricht für die Schaffung von Optimalbedingungen in der Testsituation, was dagegen?
A

Optimalbedingungen:
Gelegenheit zu maximaler Leistung, aber nur schwer im Vorfeld festzulegen wenn z.B. Prüfungsangst.

Sinnvoll, wenn:
Proband einer Bewährungssituation versagt hat und geklärt werden soll, ob er vielleicht unter anderen Bedingungen besse-re Leistungen erzielen kann, oder ob seine Fähigkeiten generell begrenzt sind. (dient Selektionszwecken)
Die Schaffung optimaler Verhältnisse ist daher Vorbedingung zur experimentellen Falsifizierung der Annahme genereller Fähigkeits- und Fertigkeitsdefizite.

Hemmnis sind:
Test- oder Prüfungsangst: (Bei Leistungstests gibt deswegen Einführungs-, Probe- bzw. Eisbrecheraufgaben. Eine Aufwärm-phase schafft Vertrautheit.)

Vorteil:
-> maximale Leistung des Probanden

Nachteil:
-> hoher Aufwand zur Schaffung der Optimalbedingung

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16
Q
  1. Welche Probleme ergeben sich bei multimodaler Diagnostik?
A

 Daten aus verschiedenen Quellen (Selbstbeurteilung, Fremdbeurteilung, physiologische Da-ten, Fragebogen, Beobachtung…) korrelieren oft nicht sehr hoch miteinander.

 Wie integriere ich diagnostische Information aus verschiedenen Quellen zu einem Gesamtur-teil? Wie gehe ich bei widersprüchlichen Befunden vor, um zu einem Urteil zu kommen?

17
Q

Welche Gründe lassen sich für eine einstufige, welche für eine mehrstufige
Entscheidungsprozedur anführen? Erläutern Sie das am Beispiel der Auswahl der Kandidaten für die simulierte Marsmission!

A

Argumente für einstufigen Entscheidungsprozess:

  • Zwang äußerer Bedingungen (Anreise, Kosten etc.): bei über 5000 Bewerbern können aus ökonomischen (Zeit und Geld) Gründen nicht alle das komplette Testprogramm durchmachen, deshalb Einzeltestung aufgrund von Fähigkeiten bzw. persönliches Auswahlgespräch
  • > erste Selektion
  • Repräsentativität genau dieser einen langen Testsituation (z. B. Belastungsfähigkeit)

Argumente für mehrstufigen Entscheidungsprozess:

  • Adaptivität ist möglich: erste Ergebnisse liefern „Groborientierung“, die weitere Methodenaus-wahl erfolgt dann aufgrund von Teilbefunden (vgl. auch adaptives Testen)
  • zusätzliche Informationen während Bedenkzeit einholen
  • wiederholte Kontakte verstärken Vertrauensbasis
  • Informationen über Konstanz (Stabilität, Zuverlässigkeit) und Variabilität des gezeigten Verhal-tens
18
Q
Erläutern Sie die Grundzüge und Unterschiede der 3 wesentlichen Konstruktionsprinzipien
psychologischer Testverfahren (rationale, externale, induktive Methode). Nennen Sie zujeder Methoden einen gebräuchlichen Test, der nach diesem Paradigma konstruiert wurde.
A

Alle 3 sind normorientierte Tests:

external (MMPI) :

  • Itempool sehr heterogen
  • keine Val. mehr nötig da Kreuzvalidierung
  • Crombachs Alpha evtl niedrig doch durch Retest hoch

rational (PSB):

  • Validierung nötig um sicher zu stellen das die Items auch das “gewollte” Konstrukt messen
  • sehr homogene Items und Crombachs Alpha hoch
  • z.B.1. von Fachleuten bennant 2. Pretest 3. TRennschärfe+ CShwierigkeit 4. weiter Datenerhebung

induktiv/faktorenanalytisch (NEO-FFI):
- 1. Itempool 2. mittlere Korrelationen werden zusammengefügt (Gruppe) 3. Welche Eigenschaft hinter dieser Gruppe (Sinnstiftung)

Folie 6

ausführlicher:

Rationale (deduktive) Test- bzw.
Skalenkonstruktion (A&S, S. 94ff.)

• oft synonym: rationale, deduktive, intuitive Konstruktion
• „Herzstuck“: Vorliegen einer Theorie daruber, wie sich Personen
beschreiben lassen und unterscheiden.
• Mogliche Theorien und Ausgangspunkte z.B. Eigenschaftsbegriff, i.e. Traittheoretische Ansatze
• Vorgehen bei der Konstruktion:
– Definition und Spezifikation des interessierenden Konstrukts (des
„Indizierten“), z.B. „Geselligkeit“ hat die Facetten „Kontaktbedurftigkeit“ und „Kontaktfahigkeit“, oft durch Experten
– Was sind mogliche Indikatoren („Zeichen“) und wie kann man sie
messen? Lieber Befragen oder Beobachten oder andere Indikatoren
aufgrund der zugrunde liegenden Theorie, z.B. bei psychodynamischen
Theorien freie Assoziation, Traumdeutung, „Projektion“ in mehrdeutige
Reizvorlagen…
– Notig ist immer eine Validierung des Verfahrens, erste Versionen von
Tests werden oft aufgrund empirischer Ergebnisse revidiert

Externale Konstruktion (A&S, S. 98ff.)

• Auch: kriteriumsbezogene oder empirische Skalenentwicklung
• Ansatzpunkt: Vorliegen verschiedener Gruppen von Personen als Teil der
sozialen Realitat (Alkoholiker, Unfaller, Neurotiker…)
• Vorgehensweise bei externaler Konstruktion:
– Mitgliedern beider Gruppen wird moglichst grose und inhaltlich breit
gefacherte Anzahl von Items vorgelegt
– einige Items diskriminieren empirisch zwischen den Gruppen, zeigen
also Unterschiede in Beantwortungsrichtung/Losungswahrscheinlichkeit
(wie konnte man das statistisch herausfinden?)
– Zusammenfassung der Items zu Skalen, die statistisch bedeutsam
zwischen den Gruppen unterscheiden und deren Diskrimination einer
Kreuzvalidierung standhalt.
– deduktive Gesichtspunkte spielen implizit auch hier eine Rolle!
– Mathematische Methode zur Optimalen Trennung von Gruppen anhand
von diagnostischen Informationen: Diskriminanzanalyse, logistische
Regression, generalisiertes lineares Modell (GLM)
• Beispiel: Die Gruppen Mann vs. Frau konnen recht gut unterschieden
werden anhand der Frage „Konnen Sie sich einen Bart wachsen lassen?“

Induktive Konstruktion

• auch: faktorenanalytische Konstruktion
• latente Dimensionen (vs. typologische Ansatze mit latenten Klassen)
• Idee: Gruppiere auf Basis ihrer (Item-Inter-)Korrelationen diejenigen
Items ≫blindanalytisch ≪ zu Skalen, die miteinander hoch korrelieren und
damit gemeinsam eine Dimension konstituieren.
• Ziel ist Einfachstruktur: Zur Forderung nach hohen Korrelationen
zwischen den Items innerhalb von Skalen (= interne Konsistenz oder
Homogenitat) kommt noch diejenige nach niedrigen Korrelationen mit
den Items anderer Skalen hinzu.
• Mathematisches Verfahren der Faktorenanalyse mit anschliesender
Rotation der Faktoren (siehe Exkurs) liefert in vielen Fallen die geforderte
Einfachstruktur!
• Notig: grose Personenstichproben (besser deutlich mehr als 100-200
Personen) und anfangs auch viele potentiell in Frage kommenden Items.
• Interpretation der Faktoren notig („Sinnstiftung“ – gemeinsame Elemente
finden), der gefundene Faktorname („Begriff“) soll Aufschluss liefern uber
die psychologische Struktur

19
Q

Wodurch unterscheiden sich kriteriumsorientierte Tests von klassischen normorientierten
Verfahren?

A

Normorientiert:

 wird am häufigsten verwendet
 (Inter-) Individuelle Unterschiede in Relation zu einer Vergleichsnorm -
interindividuell: mit Ausprägungen anderer Personen, fiktiven Durchschnittspersonen
intraindividuell: selbe Person zu anderen Zeitpunkten oder in anderen Eigenschaften

Kriteriumsorientiert:

 inhaltsvalide Testverfahren ≠ konstruktvalide
 Individuelle Position relativ zu einem Ver-haltenskriterium  Erreichen oder Verfeh-len eines konkreten Kriteriums

AUSFÜHRLICH:

• Die meisten psychologischen Tests versuchen (latente) Eigenschaften von Objekten (Personen, Teams…) zu erfassen.
• Was bedeutet aber nun ein gemessener Wert auf einer solchen latenten Eigenschaftsdimension, schließlich gibt es keinen natürlichen Nullpunkt und keine natürliche Maßeinheit, die als Vergleichsmaßstäbe dienen können.
• Aus diesem Grund ist die allermeiste Diagnostik normorientiert, d.h. Werte werden interindividuell mit Ausprägungen anderer Personen, fiktiven Durchschnittspersonen oder intraindividuell (ipsativ) mit Werten derselben Person zu anderen Zeitpunkten oder in anderen Eigenschaften verglichen.
• Solche Tests werden auf Basis der klassischen Testtheorie KTT oder der probabilistischen Testtheorie PTT (Item Response Theorie) konstruiert.
• Kriteriumsorientierte Tests unterscheiden sich von Tests auf der Grundlage der klassischen wie der probabilistischen Testtheorie.
• Kriteriumsorientierte Tests sind inhaltsvalide Testverfahren, die nicht die Position einer Person in Relation zu einer Vergleichsnorm, sondern das Erreichen oder Verfehlen eines konkreten Kriteriums ermitteln wollen. Sie wollen nicht Konstrukte oder Traits erfassen, sondern ein konkretes Kriteriumsverhalten. Sie sind nicht konstruktvalide, sondern inhaltsvalide. (zur Wiederholung der Arten von Validität, Asendorpf, 2007, S. 136ff.)
• Herausforderungen bei der Konstruktion kriteriumsorientierter Tests sind
– die Generierung inhaltsvalider Itemmengen,
– die Setzung sachgerechter Kriterien (Normwerte),
– die zufallskritische Zuordnung einer Person in die Klassen der Könner oder Nichtkönner (z.B. Binomialmodell). Items sind eine Stichprobe!
• Reflexion: Nennen Sie Beispiele und Einsatzgebiete kriteriumsorientierter Tests in der Praxis. Diskutieren Sie in diesem Zusammenhang die aktuelle Promille-Grenze im Straßenverkehr.

20
Q

Welche Probleme ergeben sich bei der Konstruktion kriteriumsorientierter Tests?

A
  • die Generierung inhaltsvalider Itemmengen
  • die Setzung sachgerechter Kriterien (Normwerte)
  • die zufallskritische Zuordnung einer Person in die Klassen der Könner oder Nichtkönner
21
Q

2 Übungen könnten kommen (erinnere welche Übung zu welcher Thematik)

  1. Korrelationsmatrik
  2. Ladungsmatrix
A
  1. Korrelationsmatrik - möglichen Faktor aus 4-5 Items

2. Ladungsmatrix - Makiervariabeln finden z.b. 0.60 und Namen finden

22
Q

Was bedeuten – kurz charakterisiert – die Begriffe »Reliabilität« und »Validität« und wie werden sie operationalisiert?

A

 Reliabilität: beschreibt die Genauigkeit (Präzision der Messung), mit der ein Test eine Merk-malsdimension erfasst, und zwar unter der Vernachlässigung des Umstandes, ob es sich da-bei auch um die Merkmalsdimension handelt, deren Erfassung intendiert ist  Operationali-sierung: Retest, Split-Half, interne Konsistenz und Paralleltest

 Validität: Maß an Genauigkeit (Messgültigkeit), mit dem der Test dasjenige Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmal misst, das er messen soll oder zu erf

23
Q
  1. Nennen Sie eine Schätzmethode zur Bestimmung der Reliabilität und diskutieren Sie, an welche Voraussetzungen die Schätzung mit Hilfe dieser Methode gebunden ist. Wenn Sie im Rahmen der Einzelfalldiagnostik verschiedene Reliabilitätsschätzungen im Testhand-buch finden, für welche diagnostische Frage bevorzugen Sie welche Schätzmethode?
A

 Reliabilität = Anteil der wahren Varianz an der beobachteten (gesamten) Varianz  Reliabili-tät = Schätzwert
 die verschiedenen Modelle zur Schätzung der Reliabilität machen verschiedene Annahmen und führen zu verschiedenen Werten! - Problem: wenn die Annahmen der Modelle nicht er-füllt sind, können die Schätzungen (Werte) systematisch und z. T. erheblich falsch sein - vor Anwendung Prüfung der Annahmen!

 Retestreliabilität
o Korrelation wiederholter Testdurchführungen
o ACHTUNG: Erinnerungs- und Übungseffekte!
o Annahme: Merkmalsstabilität  Restest-Reliabilität = Teststabilität
o Anwendung: Speedtests und Persönlichkeitstests
Klausurvorbereitung
 Split-Half-Reliabilität: Schnelligkeitstests, besser aber für Schnelligkeitstests Paralleltests bzw. Retestreliabilität
 Interne Konsistenz: Niveau- oder Persönlichkeitstests  nur sinnvoll, wenn eindimensionale Konstrukte vorliegen bzw. homogene Merkmalsbereiche (z. B. Befindlichkeitsfragebögen)
 Paralleltestreliabilität: Niveau- (Powertests) und Schnelligkeitstests

24
Q
  1. Was sind Ziele der statistischen Normierung von Tests. Ist eine Normierung immer nötig oder gibt es Fälle, in denen keine Testnormen gebraucht werden?
A

 Veranschaulichung: Rohwert allein sagt nichts aus, erst in Bezug auf eine Gruppe kann man ihn einordnen (hoch oder niedrig)

 Vergleichbarkeit: verschiedene Datenerhebungsverfahren sind nach der Transformation der Werte auf eine gemeinsame Skala vergleichbar

 Messtechnische Verbesserung:
o Skalenniveau anheben (ordinal  metrisch) durch

  • bei homogenen Stichproben wird keine Normierung benötigt. Der Grund ist die homogene Grundgesamtheit, über die eine Aussage getroffen werden soll.
25
Q
  1. Es wurden 100 Personen im Rahmen einer Einstellungsuntersuchung mit einem
    kriteriumsvaliden IQ-Test getestet und nun will man 10 Personen auswählen. Warum nimmt
    man nicht immer einfach die 10 Personen mit dem besten Testergebnis?
A

Weil man das Ergebnis der anderen 90 nicht kennt und man die Ergebnisse der 10 besten nicht kennt.

feste Quote.
Eigen Leistung zählt.
Kein normorientiertes Verfahren.

Fehlende/Andere Daten zur Einordnung.

26
Q
  1. Rechen-Teil: Umrechnung verschiedener Normen ineinander (auswendig: z, Z=SW, IQ, T, C)
A

123?

27
Q
  1. Rechen-Teil: analoge Übungen zu allen Aufgaben zur Normierung, insbesondere auch zu den
    Prozenträngen (NICHT die Aufgaben zur Flächentransformation oder zum Erzwingen einer
    Normalverteilung)
A

321?