Fragenheft Sip 5 06 2006 Flashcards
Eine 25-jährige Frau bemerkt bei bisher unauffälliger Anamnese und unbeeinträchtigtem Allgemeinzustand multiple punktförmige Blutungen an den unteren Extremitäten. Durch den Hausarzt wird ein Blutbild veranlasst, das eine schwere Thrombozytopenie von 8.000/μL (8 G/ L), ein normales rotes Blutbild, normale Leukozytenzahlen und ein unauffälliges Differentialblutbild zeigt. Welche der folgenden Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?
Autoimmunthrombozytopenie
Ein 73-jähriger Mann beobachtet seit 8 Monaten eine langsam zunehmende, schmerzlose, cervikale, supraclavikuläre, und axilläre Lymphadenopathie, das Allgemeinbefinden ist gut. Das durch den Hausarzt veranlasste Blutbild zeigt eine Leukozytose von 53.000 / μL (53 G/ L), das rote Blutbild und die Thrombozytenzahlen liegen im Normalbereich. Welche der folgenden Diagnosen trifft am wahrscheinlichten zu?
Chronisch lymphatische Leukämie
Eine 62-jährige Frau erleidet eine Pulmonalembolie. Anamnestisch können keine Risikofaktoren für eine venöse Thromboembolie erhoben werden. Im Labor fällt noch vor Beginn einer Antikoagulantientherapie eine deutliche Verlängerung der aPTT auf, das übrige Labor ist abgesehen von einem erhöhtem D-Dimer weitgehend unauffällig. Wodurch ist bei dieser Patientin der abnorme Gerinnungstest am ehesten bedingt?
Lupusantikoagulans
Sie führen eine Vorsorgeberatung zur Früherkennung kolorectaler Karzinome durch. Welche der folgenden Vorgehensweisen würden Sie einem erwachsenen gesunden Mann mit unauffälliger Familienanamnese am ehesten empfehlen?
Coloskopie mit 50 Jahren, danach bei unauffälligem Befund alle 8-10 Jahre
Ein 60-jähriger Patient mit einem ossär metastasierten Bronchialkarzinom sucht Ihre Hilfe wegen persistierender Schmerzen im gesamtem Thoraxbereich. Wegen dieser Schmerzen erfolgten bereits eine Bestrahlung der Sekundärblastome in den Brustwirbelkörpern und eine laufende Bisphosphonattherapie. Eine Schmerzbehandlung mit Diclofenac (nicht-steroidales Antirheumatikum, NSAR) und Tramadol (schwach wirksames Opioid) hatte zuletzt eine leichte aber nicht ausreichende Besserung erbracht. Welches Vorgehen würden Sie am ehesten bei dem Patienten wählen?
NSAR belassen, Kombination mit einem starkwirksamen Opioid
Ein 65-jähriger Patient in altersentsprechend gutem Allgemeinzustand wird wegen eines Kolonkarzinoms operiert. Durch den erfahrenen Chirurgen gelingt eine R0-Resektion, das pathologisch-anatomische Staging ergibt ein Stadium Dukes C (T3, N1, M0). Welche der folgenden Möglichkeiten würden Sie dem Patienten am ehesten empfehlen?
Adjuvante Chemotherapie mit 5-Fluorouracil-hältigem Schema
Bei einem 70-jährigen Mann in relativ gutem Allgemeinbefinden und Zustand nach Billroth II wegen Ulcus ventriculi vor 15 Jahren werden von Ihnen folgende Befunde erhoben. Hämoglobin 6 g/dl (normal > 13g/dL), MCV 125 fl (normal 78-98 fl), MCH 39 pg (normal 27-33 pg), leichte Thrombozytopenie. Die LDH ist mit 4800 U/L (normal
Vitamin B12-Mangel Anämie
Welche spontane Blutungsmanifestation ist bei Patienten mit schweren plasmatischen
Gerinnungsstörungen eher nicht zu erwarten?
Petechien
Eine 25-jährige Frau sucht wegen einer Operationsfreigabe für eine Tonsillektomie einen Internisten auf. Die Anamnese ist unauffällig, bis dato wurde die Patientin noch nie operiert, bei explizitem Nachfragen berichtet die Patientin jedoch über ein häufiges Nasenbluten, Neigung zu Hämatomen sowie eine starke Menstruation. Der Vater der Patientin ist früh an einem Verkehrunfall verstorben, allerdings kann Sie sich erinnern, dass der Vater nach einer Zahnextraktion mehrere Tage lang nachgeblutet hat. Die Globaltests der Blutgerinnung (NT, aPTT, Fibrinogen, Thrombozytenzahl) sind bei der Patientin unauffällig. Welcher Aussage zu dieser Patientin würden Sie am ehesten zustimmen?
Hämostaseologische Abklärung notwendig, da von Willebrand Syndrom möglich
Eine 55-jährige Frau ist an einer chronischen, immunologisch-bedingten Thrombozytopenie (ITP) erkrankt. Die Thrombozytenzahl liegt um 75.000 / μL (normal 150.000 bis 350.000 / μL). Wie würden Sie die Blutungsgefahr bei dieser Patientin am ehesten einschätzen?
Kein erhöhtes Spontanblutungsrisiko, kleinere invasive Eingriffe möglich.
Bei einem 25-jährigen Ethnologie-Studenten kommt es 10 Tage nach einem Nigeria-Aufenthalt zu Fieberschüben > 39°C, Kopfschmerzen und einer Thrombozytopenie von 50 G/L im Labor. Was ist die wahrscheinlichste Ursache für den fieberhaften Zustand?
Malaria
Eine 46-jährige Frau sucht die Augenabteilung eines Krankenhauses wegen einer Amaurosis fugax auf. In der Anamnese findet sich seit 4 Monaten ein wiederkehrendes Fieber bis 39°C, vom Hausarzt wurde bereits zweimal ein Antibiotikum verordnet. Leider ist das Fieber jeweils eine Woche nach Absetzen wieder aufgetreten. Im Status finden sich unter anderem kleinfleckige Blutungen unter den Fingernägeln und eine Splenomegalie. Welche der folgenden Untersuchungen würden Sie zur Abklärung des Krankheitsbildes primär veranlassen?
Echokardiographie
Eine 23-jährige Frau gibt akuten präkardialen Brustschmerz mit Atemnot und Herzklopfen an. Ein sofort durchgeführtes EKG zeigt negative T-Wellen über der Brustwand (siehe Abbildung). D-Dimer ist mit 400 ng/mL positiv (Normalwert: 0 bis 300 ng/mL). Das Thoraxröntgen ist unauffällig. Der nächste diagnostische Schritt ist ein/e
(EKG-BILD)
Computertomographie des Thorax.
Eine 42-jährige Frau hat seit 20 Jahren rezidivierendes Herzklopfen. Seit 2 Monaten ist sie von ihrem Mann geschieden. Seither sind die Beschwerden verstärkt. Das Klopfen ist aber immer noch durch einen Schluck kaltes Wasser zu beheben. Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
Supraventrikuläre Tachykardie
Ein 86-jähriger rüstiger Patient kommt wegen deutlich belastungsabhängiger Brustschmerzen in die Notfallabteilung. Das EKG ist unauffällig. Im Labor zeigt sich ein Troponin T-Wert von 0,4 ng/mL (Normalwert: bis 0,03 ng/mL). Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
Akutes Koronarsyndrom
Ein 75-jähriger insulinpflichtiger Diabetiker kommt wegen einer kurz nach dem Essen aufgetretenen Synkope und Linksschenkelblock, Troponin T ist 0,12 ng/mL. Es stellt sich eine mittelgradig reduzierte Linksventrikelfunktion dar. Patient nimmt seit einem Jahr Aspirin, gibt sonst keine kardiale Anamnese an. Was ist die beste Vorgehensweise?
Akut-Koronarangiographie
Ein 24-jährige Ungarin, im 6. Schwangerschaftsmonat befindlich, beklagt plötzlich aufgetretene starke Atemnot und Rückenschmerzen während eines Besuchs im kunsthistorischen Museum. Sie ist gestern mit einem Bus angereist. Der Blutdruck beträgt 90/55 und die Patientin ringt nach Luft und verfällt. Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
Akute Pulmonalembolie
Eine 88-jährige Frau kommt mit ihrem Sohn in die Ambulanz. Sie spricht kaum, ist schlank und blass. Der Sohn erzählt, sie wäre noch Alleinversorgerin zu Hause, aber in der letzten Zeit zunehmend verwirrt. Beim Abhören stellen Sie ein lautes raues Systolikum über der Herzbasis fest, das in beide Karotiden ausstrahlt. Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
Höhergradige Aortenstenose
Ein 70-jähriger Hypertoniker kommt wegen Schweißausbrüchen und Nervosität in die Ambulanz. Seine frühere Anamnese beinhaltet eine langjährige Bluthochdruckkrankheit, einen negativen Thallium-Persantin-Scan vor 4 Monaten, eine erfolgreiche Kardioversion vor 4 Monaten, die durch eine Behandlung mit Lanitop und Amiodaron zu einem stabilen Sinusrhythmus mit einer Herzfrequenz von 55/min geführt hat. Der Patient hat 6 kg Gewicht in drei Monaten verloren. Blutbild und einfache Laborwerte sind unauffällig. Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
Hyperthyreose
Sie werden telefonisch vom diensthabenden Oberarzt einer psychiatrischen Abteilung kontaktiert. Er betreut eine 67-jährige Patientin, die wegen einer akuten Psychose stationär aufgenommen werden musste. Vor 8 Monaten hatte die Patientin aufgrund einer hochgradigen Aortenstenose eine Bioklappe erhalten und ist derzeit von kardialer Seite beschwerdefrei. Der Psychiater fragt Sie, welche Antikoangulation wegen der Bioklappe notwendig ist. Sie erklären, dass
weder eine Heparin- noch eine Marcoumartherapie durchzuführen ist.
Sie vermuten bei einem 53-jährigen Raucher mit belastungsabhängigem linksseitigen Wadenschmerz eine Stenose der A.femoralis sinistra. Mit welchem klinischen Test können Sie Ihre Verdachtsdiagnose nicht erhärten?
Allen Test
Ein 72-jähriger Mann klagt über seit 4 Tagen bestehende heftige, von einem Taubheitsgefühl begleitete, Schmerzen im linken Bein. Bei der klinischen Untersuchung findet sich bei arrhythmischem Puls ein beidseitiger Pulsausfall ab der A. poplitea. Der rechte Fuß ist im Seitenvergleich kühl, die Sensibilität des rechten Fußes ist deutlich vermindert, die Zehenmotorik ist erhalten. Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose?
Subakutes inkomplettes Ischämiesyndrom
Eine 61-jährige Frau berichtet über Schwindel mit nachfolgendem Sturz beim V ersuch,V orhänge aufzuhängen. Bei der klinischen Untersuchung können Sie an den Armen eine systolische Blutdruckseitendifferenz von 20mmHg feststellen. Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose?
Subclavian Steal - Syndrom
Eine 32-jährige Frau kommt mit akut aufgetretener Dyspnoe und thorakalem Beklemmungsgefühl zur Aufnahme. Im EKG zeigt sich eine Sinustachykardie mit Zeichen der Rechtsherzbelastung (S1Q3 Typ, inkompletter Rechtsschenkelblock und Rotation im Uhrzeigersinn). Es sind keine wesentlichen Vorerkrankungen bekannt. Bezüglich koronarer Risikofaktoren liegt lediglich ein Nikotinabusus vor. Bis auf orale Kontrazeption (“Pille”) wird keine Dauermedikation eingenommen. Die wahrscheinlichste Verdachtsdiagnose ist?
Pulmonalembolie