Fragen WPR Flashcards

1
Q

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) besteht aus fünf Büchern.

a) Welchen?
b) Nach welchem Prinzip sind sie systematisiert?

A

Klammerprinzip

  1. Die allgemeinen, für alle Sachverhalte geltenden
  2. die Regelungen für spezielle Sachverhalte Regeln, die sich nicht im allg. Teil befinden, gelten nur innerhalb ihres systematischen Zusammenhangs, in dem man sie findet.
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2
Q

A geht zum Bäcker und kauft dort fünf Brötchen für insgesamt 1,70 Euro.

a) Wie viele Rechtsgeschäfte hat er getätigt?
b) In welcher(n) Norm(en) ist (sind) das (die) Rechtsgeschäft(e) geregelt?

A

3 RG,

  1. Kaufvertrag
  2. Übereignung der Brötchen
  3. Übereignung der 1,70€

§433 und §929

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3
Q

Erläutern Sie das Abstraktionsprinzip

A
  • begrifflich: Rechtsgeschäfte werden unabhängig rechtlich gewürdigt.
    → Verfügungsgeschäfte selbst dann wirksam, wenn Verpflichtungsgeschäft unwirksam wäre
  • geschichtlich: Der BGB Gesetzgeber baute auf dem auf, vor allem das Abstraktionsprinzip, welches dazu führt, dass man Vertragsrecht und Sachenrecht voneinander trennt. -
  • systematisch: (wichtigste Prinzip des BGB) Klammerprinzip
  • teleologisch: erhöht Verkehrsfähigkeit des Eigentums. Eigentumserwerb ist abstrakt, d.h. nicht abhängig vom Bestand eines wirksamen Kaufvertrages.
    trotz nichtigem oder nicht erfüllten Kaufvertrag kann Eigentum erworben werden
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4
Q

Nennen Sie Beispiele für WE

A
  • Kündigung eines Vertrages
  • Annahme eines Angebots
  • Angebot zum Abschluss eines Vertrages
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5
Q

Beim Brötchenkauf kann der geübte Jurist

a) wie viele WE identifizieren?
b) Warum handelt es sich bei der Übereignung von fünf Brötchen nicht um fünf Übereignungen?

A

6 WE

§90 Begriff der Sache

Sachgesamtheit

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6
Q

Wird bei der Kaufpreiszahlung ein 20 € -Schein übergeben, kann aber der Verkäufer nicht auf 1,70 € herausgeben, wurde die Banknote gleichwohl wirksam übereignet?

A
  • *§433** Vertragstypische Pflichten beim Kaufvertrag
  • *§929** Einigung und Übergabe
  • *§812** Herausgabeanspruch
  • *§154** BGB
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7
Q

Wo ist der „offene Dissens“ geregelt?

Was hat er im Zweifel zur Folge?

A

§ 154: offene Einigungsmangel -Im Zweifel ist Vertrag nicht geschlossen, solange die Parteien sich nicht über alle Punkte geeinigt haben.

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8
Q

Es gibt im BGB zwei Auslegungsgrundsätze für WE

a) Wo sind sie geregelt?
b) Welchen Inhalt haben sie?

A

§ 133 BGB Auslegung einer Willenserklärung: Wirklicher Wille → Um der Gefahr von Missverständnissen bei der Verständigung durch Willenserklärungen vorzubeugen, bedarf es einer einheitlichen Auslegungsregel

§157 BGB Auslegung von Verträge: wie Treu und Glauben mit Rücksicht auf d. Verkehrssitte es erfordern.
→ gilt über ihren Wortlaut hinaus

→ § 133 BGB und § 157 BGB schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich.

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9
Q

Wann kommt ein Kaufvertrag zustande?

A

§ 433 BGB - Verkäufer unterbreitet ein Angebot, was der Käufer annimmt, in dem er zu Bedingungen des Angebots bestellt. KV bestehen aus zwei übereinstimmenden WE: Angebot + Annahme

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10
Q

A geht zum Bäcker B und verlangt dort fünf Brötchen. Nachdem die Angestellte C dem A die Brötchen überreicht hat, stellt A fest, dass er sein Portemonnaie vergessen hat und er nicht bezahlen kann. Da er die Brötchen nicht wieder hergeben will, sagt er: „Die sind doch geschenkt.“

a) Kann A sich so herausreden?
b) Ist A Eigentümer der Brötchen geworden?

A

a) Nein. Es kann also offen bleiben, ob A die Brötchen in Wirklichkeit geschenkt haben wollte; seine Erklärung: Fünf Brötchen bitte! war jedenfalls nach §§ 133, 157 BGB so zu verstehen, dass er sie kaufen wollte.

b) §433 Abs.2: mann muss der Preis zahlen
§929 Einigung und Übergabe
Also auch wenn der Kaufvertrag nichtig ist, kann die Übereignung der Brötchen wirksam sein

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11
Q

Der Vermieter V will seinem Mieter M fristgerecht zum 31.10. kündigen. Dazu musste er spätestens am 03.08. gekündigt haben. Um diese Frist einzuhalten, wirft V dem M das Kündigungsschreiben am 03.08. abends um 20.00 Uhr in den Briefkasten. Dieser wurde von M erst am nächsten Morgen geleert, sodass er die Kündigung erst am 04.08., um ca. 10.00 Uhr in den Händen hielt. Hat V damit fristgerecht gekündigt?

A

Sollte den Brief bis spätestens 18 Uhr (während der Geschäftszeit) im den Briefkasten werfen.

  • wirksam eine WE, wenn sie zugegangen ist (Par. 130 BGB)
  • Kenntniserlangung verspätet Par. 188 BGB

→ Die Kündigung ist nicht fristgerech.

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12
Q

Der Vermieter will seinem Mieter M diesmal mittels eigeschriebenen Briefs kündigen. Die Kündigungsfrist endet diesmal am 03.11. Da der Briefträger dem M beim ersten Zustellungsversuch am 02.11. gegen 9.00 Uhr morgens nicht antrifft, wirft er einen Benachrichtigungszettel in dessen Postkasten, dem zufolge der Brief ab dem 03.11. um 9.00 Uhr abgeholt werden könne. M holt den Brief jedoch erst am 04.11. ab. Hat V rechtzeitig gekündigt?

A

Nach wörtlicher Subsumtion unter Definition des BGH kein Zugang am 3.11., weil WE erst am 4.11.in Machtbereich des M gelangt

-Er hätte den Brief aber am 3.11. abholen können daher wird er nach §242 ( Treu und Glauben) so gestellt, als hätte er den Brief am 3.11 erhalten

DIES IST JEDOCH NICHT VOM BGH ABGESEGNET

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13
Q

Das BGB und Art. 14 GG haben unterschiedliche Eigentumsbegriffe; nennen Sie drei Beispiele.

A

BGB: Verfügungsgewalt über eine Sache („ich kann damit machen was ich will“)

GG: Eigentum wird an die Gemeinheit verpflichtet

• Sachen (§ 90 BGB) • Forderungen • Hypotheken (§§ 1113, 1147 BGB)

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14
Q

Wo ist die Rechtsfähigkeit natürlicher Personen geregelt?

A

§1 Vollendung d. Geburt

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15
Q

Wer ist außer natürlichen Personen noch rechtsfähig?

A
  • juristische Personen
  • rechtsfällige Personengesellschaften (z.B.: OHG, KG)
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16
Q

Was ist der Unterschied zwischen Rechts- und Geschäftsfähigkeit?

A
  • Geschäftsfähigkeit: Fähigkeit Rechtsgeschäfte wirksam abzuschließen
  • Rechtsfähigkeit: Fähigkeit ab der Geburt Träger von Rechten und Pflichten zu sein

→ Jeder Deutscher ist ab der Geburt rechtsfähig, dies aber nicht bedeutet, dass man auch Geschäftsfähig ist erst ab 18 Jahren ist man voll geschäftsfähig (bis 7 Jahre alt: unfähig, bis 18 Jahre: beschränkt)

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17
Q

Wann liegt eine beschränkte Geschäftsfähigkeit vor?

A

§ 106 beschränkte Geschäftsfähigkeit MJ (zwischen 7 und 18 Jahre alt (§ 2))

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18
Q

Unter welchen Voraussetzungen kann ein beschränkt Geschäftsfähiger wirksam einen Vertrag schließen?

A
  • §107 BGB Einwilligung vorheriger Zustimmung
  • §108 BGB Genehmigung nachträglicher Zustimmung
  • §182: Wenn ein gesetzlicher Vertreter (Eltern) zustimmen
  • §110: Ein sog. Taschengeld Fall vorliegt
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19
Q

Kann der geistig behinderte A Eigentümer eines Hauses sein?

A

Ja, da für die Eigentümerstellung nur die Rechtsfähigkeit entscheidend ist. Aber Eigentümer eines Hauses kann er nur sein, wenn er auch Eigentümer des Grundstücks

§105 Abs. 2: Nichtigkeit der Willenserklärung —> nein

20
Q

Warum muss der Erbe rechtsfähig sein?

A

§1923 Abs.1: Erbe kann nur werden, wer zur Zeit des Erbfalls lebt.

  • Durch einen Erbfall wird der Erbe Träger von Rechten und Pflichten, §§ 1922 Abs. 1, 1967 Abs. 1 BGB.
21
Q

A hat bei einem schweren Autounfall seinen Sohn B verloren und ist selber schwer verletzt worden. Er weiß, dass er die Geburt seines Enkels C nicht mehr erleben wird. Kann er ihn dennoch zu seinem Erben einsetzen?

A
  • Nach §1 BGB ginge dies nicht, weil C vor seiner Geburt noch keine Rechtsfähigkeit besitzt. - Aber: §1923 Abs 2: Wer zur Zeit des Erbfalls nicht nicht lebte, aber bereits gezeugt war, gilt als vor dem Erbfall geboren. → Ja
22
Q

Die kinderlose Witwe W möchte ihre Katze K zur Erbin einsetzen, kann sie das?

A

§90a: Tiere sind keine Sachen

Nein, Tiere sind nicht rechtsfähig. Aber W kann einen Menschen oder ein jur. Person zum Erben einsetzen und gemäß §§ 1940, 2192 ff. BGB das Wohl der K absichern

23
Q

Fall: Missratender Millionärssohn

A ist fünf und gefährlich. Sein Vater, der bekannte Millionär M hat zum Schutz des A und der Allgemeinheit vor A zwei professionelle Leibwächter engagiert, die ihn rund um die Uhr bewachen. Doch eines Tages gelingt es A auszubüchsen. Er manipuliert die Bremsklötze des fliegenden Händlers H. Auslagen im Wert von 10.000 € landen im Wasser. H ist ruiniert, oder?

A

§829 BGB abschreiben

Die Deliktsfähigkeit darf nicht mit der „Strafmündigkeit“ verwechselt werden, welche ein Mindestalter von 14 Jahren voraussetzt. Ein Minderjähriger ist vor Vollendung des 7. Lebensjahrs für einen Schaden, den er einem anderen zufügt, nicht verantwortlich, also nicht deliktsfähig (§ 828 I BGB).

24
Q

Unter welchen Voraussetzungen können geschäftsunfähige Erwachsene gleichwohl wirksame Verträge schließen?

A

§104 Nr.2 BGB

§105a BGB

25
Q

Was sind sog. neutrale Geschäfte und welche Bedeutung haben sie für beschränkt Geschäftsfähige?

A

Rechtlich neutrale Geschäfte sind solche, deren Rechtsfolgen nur andere Personen treffen.

  • *§110** Rechtlich vorteilhaft
  • *§197** ausnahmsweise zustimmungsfrei
  • kein gesetzl. Schutz nötig
  • Bringen keine Nachteil
26
Q

Wie lautet das grundlegende Falllösungsschema im Zivilrecht?

A

Wer will was von wem woraus?

Wer (= Anspruchssteller) will was (Anspruch) von wem (Anspruchsgegner) woraus (Anspruchsgrundlage)?

27
Q

Wo ist geregelt, was ein Anspruch ist?

A

§194 Abs. 1 BGB

28
Q

Was ist eine Anspruchsgrundlage?

A

Normen, die Rechtsfolgen aussprechen (nicht jeder Paragraph)

§194 Abs. 1 BGB

29
Q

Nennen Sie drei Anspruchsgrundlagen des Kaufrechts

A
  • Vertragserfüllung (§ 433)
  • Nachlieferung (§ 439)
  • Rückgewähr (§ 346)
30
Q

Nehmen Sie an ein, Kaufvertrag ist wegen Minderjährigkeit des Käufers unwirksam, die Übereignung der Kaufsache aber wirksam, aufgrund welcher Anspruchsgrundlage kann der Verkäufer „seine“ Sache wiederbekommen?

A

Teilnichtigkeit §139

Herausgabe §812

31
Q

Man unterscheidet in der Jurisprudenz 2 Stile, mit denen alle Falllösungen abgehandelt werden.

a) Welche sind das?
b) . Erläutern Sie den Unterschied

A

Gutachtenstil: Das Ergebnis der Prüfung steht am Ende. Es fängt mit einer Hypothesen an (wenn, könnt)

Urteilstil: Das Urteil fängt mit dem Ergebnis an (Denn)

32
Q

Juristen unterscheiden Eigentum und Besitz, worin liegt der Unterschied?

A

§854 Erwerb d. Besitzes: Tatsache
Hat ein Eigentümer wird aber von einer dritten Person genutzt.

§903 Befugnisse d. Eigentümers: Uneingeschränkte Vollrecht über die Sache
„kann damit machen was er will“

33
Q

Worin liegt der Unterschied von Miete und Leihe?

A

§598: Leihe (unentgeltlich)

§556: Miete (entgeltlich)

34
Q

Fall: Tattoo

Die 17-jährige A arbeitet in einer Eisdiele, in der sie 200 € mtl. verdient. Dieser Tätigkeit geht sie mit Einwilligung ihrer Eltern nach; ihren Lohn hat sie zur freien Verfügung. Ohne Einwilligung der Eltern ließ sie sich für 50 € von B ein koptisches Kreuz auf die Innenseite ihres linken Handgelenks tätowieren. Die Eltern sind entsetzt und verlangen über ihren RA im Namen der Tochter Herausgabe der 50 €. Ist dieser Anspruch berechtigt?

A
  • A hat Anspruch auf Herausgabe der 50 Euro (§ 812) wenn Vertrag, wegen MJ ungültig ist.
  • Ausnahme wenn Vertrag aus eigene Mittel geleistet werden kann (§ 110): erfüllt
  • Kein Schmerzensgeld, da keine körperliche Unversehrheit nach (§253 II BGB), da Einwilligung der Klägerin (§823)
  • Das Alter ist in diesem Fall unerheblich, da Einsichts- und Urteilsfähigkeit der Klägerin gegeben sind
35
Q

Nennen Sie die vier Voraussetzungen der Stellvertretung

A
  • Abgabe einer WE
  • Abgabe einer eigene WE
  • Handeln im fremden Namen
  • Vertretungsmacht
36
Q

Nennen Sie zwei Rechtsgeschäfte bei denen eine Stellvertretung per Gesetz ausgeschlossen ist

A

Heirat (§1311) und Testament (§2064)

37
Q

Erläutern Sie das „Geschäft für den, den es angeht“.

A

Handeln im fremden Namen liegt auch dann vor, wenn der Name zwar weder ausdrücklich noch konkludent genannt wird, dies aber für das Geschäft entbehrlich ist.

Bsp.: Ehefrau kauft in der Herrenabteilung eines Kaufhauses zwei Schlipse und bezahlt sie bar. Bei Geschäften des täglichen Lebens, die sogleich abgewickelt werden, besteht für den Geschäftspartner durch die Stellvertretung kein erhöhtes Risiko.

38
Q

Wenn ein Stellvertreter außerhalb der Innen- aber innerhalb der Außenvollmacht handelt, ist dann der Vertretene wirksam vertreten worden? Bitte erläutern Sie diese Konstellation anhand eines Beispiels.

A

Bsp.: K will bei Autohändler A einen gebrauchten Pkw kaufen durch F.

  • Beim Widerspruch zwischen Innen- und Außenvollmacht gilt das Vertrauen des Geschäftspartners als schutzwürdiger.
  • Denn es handelt sich um interne Geschäftsvorgänge des K, die dieser besser überblicken kann als der A; also soll er auch das Risiko tragen

Ergebnis: A kann von K den Kaufpreis verlangen

39
Q

Erläutern sie die Begriffe Vertretungsmacht und Vollmacht.

A
  • gesetzliche Vertretungsmacht: z.B. Eltern, Geschäftsführer einer OHG
  • Rechtsgeschäftliche Vertretungsmacht (Vollmacht) § 167: Bezieht sich auf Bevollmächtigung einer Person um Rechtsgeschäfte abzuschließen
40
Q

Was versteht man unter einer „invitatio ad offerendum“?

A

Einladung zum Angeboten. Eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots.

Es handelt sich nur um eine unverbindliche Mitteilung der Bereitschaft zum Vertragsschluss.

41
Q

Nennen Sie die drei Voraussetzungen der Anfechtung.

A
  • Anfechtungsgrund (§§ 119, 120, 123)
  • Anfechtungserklärung (§ 143)
  • Kein Ausschluss der Anfechtung (§§ 121, 144, 437)
42
Q

Was gilt für den Käufer, wenn beides vorliegt, ein Gewährleistungsrecht nach § 437 ff. BGB & ein Anfechtungsgrund nach § 119 II BGB?

A
  • Gewährleistungsrecht §437
  • Anfechtungsgrund §119

Bezüglich der Anwendbarkeit der Anfechtung ist zu beachten, dass das Anfechtungsrecht des Käufers gemäß § 119 II BGB, wegen Irrtums über Eigenschaften, im Kaufrecht durch §§ 434 ff. BGB verdrängt wird.

Dies wird damit begründet, dass somit einer Aushöhlung der kurzen Verjährungsfrist des § 438 BGB durch § 121 BGB vorgebeugt wird

43
Q

Was bedeutet „unverzüglich“ im Sinne des § 121 BGB?

A

ohne schuldhaftes Zögern

Die Anfechtung muss in den Fall der § 121 BGB ohne schuldhaftes Zögern erfolgen, also nachdem der Anfechtungsberechtigte von dem Anfechtungsgrund Kenntnis erlangt hat.

44
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem Inhalts- und einem Erklärungsirrtum?

A

§119

  • Inhaltsirrturm: unbewusstes Auseinanderfallen von Wille und Erklärung
    → Irrtum über die Bedeutung des Wortlautes der Erklärung.
  • Erklärungsirrturm: unbewusstes Auseinanderfallen von Erklärtem und subjektiv Gewolltem.
    → Fehler bei der Erklärung selbst
45
Q

Nach § 122 BGB kann der Vertrauensschaden ersetzt werden. Was ist der Unterschied zum Erfüllungsschaden?

A
  • Vertrauensschaden (negatives Interesse): Vertragspartner ist so zu stellen, wie er stünde, wenn er nie von der Erklärung des Anfechtenden gehört hätte.
  • Erfüllungsschaden (positives Interesse): Vertragspartner ist so zu stellen, wie er stünde, wenn der Vertrag ordnungsgemäß abgelaufen wäre (entgangener Gewinn des angefochtenen Geschäfts)