fragen 4 Flashcards

1
Q

VII.5. Zwei-Komponenten-Systeme

  1. Beschreibe das Zwei-Komponenten-Sytem bei Bakterien!
    Wozu dient es und wie funktioniert es?
A

Ein System zur Weiterleitung von Signalen von außen nach innen bei Bakterien.

Sensor wird durch Bindung eines Liganden (de)aktiviert; durch autokatalytische Phosphorylierung von Histidin und Aspartat können Gene reprimiert bzw. exprimiert werden

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2
Q
  1. Wie reguliert Agrobacterium tumefaciens (= Rhizobium radiobacter) die Expression der Gene für
    den T-DNA-Transfer und die Tumorinduktion?
A

Virulenzfaktoren von Agrobacterium tumefaciens werden über zwei Komponentensysteme aktiviert. Der saure pH-Wert von Pflanzensäften und Wurzelexudaten aktiviert in Folge der Verwundung das ChvG/Chvl-System. Dann kann über Acetosyringone, das zweikeimblättrige Pflanzen bei Verwundung bilden, das VirA/VirG-System aktiviert werden. Dadurch werden dann der T-DNA Transfer und die Tumorbildung induziert.

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3
Q

VII.6. Koordinierte Expression der Gene für ribosomale Proteine, rRNA und tRNA

  1. Wie wird in Bakterien die Synthese der unterschiedlichen Bausteine der Ribosomen koordiniert
    und an das jeweilige Nährstoffangebot angepasst?
A

Ribosomen sind komplexe Strukturen und die Synthese der Einzelbestandteile muss gut koordiniert werden.

16s-, 23s- und 5s- rRNA werden gemeinsam als polycistronische mRNA produziert, damit immer genug vorhanden ist; es gibt 7 Cluster in denen rRNAs kodiert sind – für jeden Cluster -> 2 Promotoren -> davon ist 1 so gut wie immer aktiv

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4
Q
  1. Was versteht man unter den Begriffen Autoregulation und Stringente Kontrolle?
A

Autoregulation = ribosomale Proteine regulieren eigene Synthese durch Bindung an die eigene mRNA im Translationsstartpunkt

stringente Kontrolle = verminderte rRNA- und tRNA-Herstellung durch ppGpp bei Aminosäuremangel

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5
Q

VIII. DER BAKTERIOPHAGE λ

  1. Wie funktioniert die Entscheidung zwischen lytischem und lysogenem Infektionszyklus beim Phagen λ? Was ist die biologische Bedeutung der unterschiedlichen Infektionszyklen?
A

Sobald die Phagen-DNA in den Wirt eintritt (noch vor Entscheidung welcher Zyklus genommen wird), beginnt sofort die Transkription durch RNA-Polymerase von E.Coli an zwei Promotoren im Phagen λ-Gen. Entscheidung wird auf Grund von nährstofftechnischer Versorgung gewählt:

  • geht es Wirt Gut -> lytischer Zyklus, da Phage mit anderen Wirtszellen in Umgebung rechnet und diese somit durch aufplatzen (lysieren) des Original Wirtes ebenfalls befallen kann.
  • geht es Wirt schlecht -> lysogener Zyklus, Phage integriert ins Wirtsgenom und wird über Replikation weiter gegeben.
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6
Q
  1. Was bewirkt ein Antiterminator?
A

Antiterminatoren ermöglichen das Überlesen von Terminatoren, wodurch die Gene, die hinter einer Terminator-Region liegen, aktiviert werden

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7
Q
  1. Erkläre die Funktion der Proteine CI, CII und CIII des Phagen λ!
A
  • CI: reprimiert Phage λ und die Gene der Promotoren
  • CII: aktiviert Promotoren und entscheidet, ob der Phage den lytischem oder lysogenen weg bestreitet
  • CIII: stabilisiert und schützt CII vor Abbau durch Proteasen des Wirts
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8
Q
  1. Wie reguliert der λ-Repressor CI seine eigene Synthese?
A

in geringen Konzentrationen bindet CI an die Operatoren OR1 und OR2, die Transkription schreitet normal fort; sobald CI in höheren Konzentrationen vorliegt, bindet es auch an die Operatoren OL3 und OR3 und blockiert somit die eigene Synthese

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9
Q
  1. Welche Gene werden im lysogenen Zustand von λ exprimiert?
A

Es werden nur die Gene CI und rex exprimiert

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10
Q
  1. Wie funktioniert der Übergang vom lysogenen in den lytischen Zustand?
A

Wenn die DNA des Wirts geschädigt wird, oder dessen Existenz auf andere Weise bedroht wird, aktiviert der Phage λ die SOS-Antwort. Das Protein RecA aktiviert die autokatalytische Spaltung von CI, was die Promotoren PL und PR wieder aktiviert und sie frei für die Transkription macht. PL aktiviert seinen Antiterminator der Gene, für die Exzission des Phagens aus dem Genom, bilden lässt.

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11
Q

IX. ÜBERBLICK: REGULATION DER GENEXPRESSION

  1. Welche Möglichkeiten haben Bakterien, die Genexpression zu regulieren?
A
Transkription
    • Stärke der Promotoren 
    • Auswahl alternative Promotoren
    • Wahl des σ-Faktors
    • Repressoren und Aktivatoren
    • Koordinierte Expression von Operons
    • Antitermination
    • Attenuation
    • Antisense RNA

Stabilität der mRNA
• Stabilisierung bzw. Destabilisierung der mRNA

Translation
    • Effizienz der Initiation über RBS
    • Blockade der Initiation
    • Codon Usage
    • Änderung derTranslationseffizienz
    • RNA-Thermometer

Proteinstabilität/-aktivität
• Stabilisierung von Transkriptionsfaktoren (von CII durch CIII)
• Aktivierung und Abbau von regulatorischen Proteinen

Effektoren

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12
Q
  1. Erkläre die Begriffe Operon und Regulon jeweils anhand eines Beispiels!
A

Operon: das lac-Operon, dass die Lactose-Verwertung in E. Coli steuert, enthält mehrere Gene an verschiedenen Stellen des Genoms, die durch einen gemeinsamen Promotor aus exprimiert werden.

Regulon: das Hitzeschock-Regulon σ32, das die Hitzeschock-Antwort des Bakteriums E. Coli steuert, reguliert mehrere Gene gleichzeitig, die nicht in einem einzelnen Operon transkribiert werden

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13
Q
  1. Welche Funktionen braucht es zur regulierten Transkription in Prokaryoten?
    Erkläre die einzelnen Funktionen in kurzen Worten!
A
  • Promotor (vermittelt den Start der Transkription)
  • RNA-Polymerasen (lesen DNA und synthetisieren RNA)
  • σ-Faktor (haben hohe Affinität zur -35-Region und erhöhen Bindungswahrscheinlichkeit der RNA-Polymerase an die Startstelle des offenen Leserahmens)
  • Transkriptionsfaktoren (begünstigen die Initiation der Transkription)
  • Bindungsstellen für diese
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14
Q

X.1. Homologe Rekombination

  1. Beschreibe den Rec BCD-Komplex! Was sind die Funktionen der Untereinheiten, an welchem Prozess ist er beteiligt, wie funktioniert er?
A

Der RecBCD Komplex erkennt dsDNA-Enden, sowohl stumpfe Enden (blunt ends) als auch klebrige Enden (sticky ends = einzelsträngige DNA-Überhänge).

Der RecBCD-Komplex besteht aus drei Untereinheiten:

  • RecB: 3´-5´-Helikase, Endunuklease
  • RecC: spezifische DNA-Bindung
  • RecD: 5´-3´-Helikase – schneller als RecB

der Komplex erkennt dsDNA-Enden und arbeitet sich an der DNA vor, bis er auf die sog. Chi-Sequenz stößt, dort schneidet er die DNA auf wobei der 5‘-Strang dann abgebaut wird; der RecBCD-Komplex ist maßgeblich an der strand invasion beteiligt

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15
Q

X.2. Nicht-homologe Rekombination

  1. Was unterscheidet die nicht-homologe Rekombination grundlegend von der homologen
    Rekombination?
A

bei der nicht-homologen Rekombination (sehr schwere DNA-Schäden/ Doppelstrangbrüche) werden die gebrochenen DNA-Stränge durch Helikasen wieder zusammengefügt und überstehende Enden entfernt -> Verlust kurzer DNA-Stücke

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16
Q

X.4. Mutationen und Reparatur von DNA-Schäden

  1. Wodurch können Bakterien bei der Mismatchreparatur die korrekte Base von der falsch
    eingebauten unterscheiden?
A

bei E. Coli wird die Sequenz GATC erst nach der Replikation methyliert, und somit kann der alte, bereits methylierte DNA-Strang vom neuen unterschieden und abgeglichen werden

17
Q
  1. Wozu dient die Mismatch-Reparatur und wie funktioniert sie?
A

Wenn ein falsch eingebautes Nukleotid von der 3´-5´-Exonuklease (DNA-Polymerase III) doch übersehen wird, kann der Fehler durch die Mismatch-Reparatur behoben werden. DNA-Polymerase III und die Mismatch-Reparatur sorgen gemeinsam für die hohe Genauigkeit der Replikation. Mismatch-Reparatur dient zur Entfernung falsch eingebauter Nukleotide aus der dsDNA, es können aber auch kurze Indels (Insertionen/Deletionen) repariert werden.

Wie funktioniert´s?
• MutS (Homodimer) erkennt die Mismatch-Stelle
• MutL(Homodimer bindet an die MutS und stellt eine Brücke zwischen dem mismatch und einem hemimethylierten GATC-Motiv her
• Dann bindet MutH (Endonuklease) an MutL und erkennt hemimethyliertes GATC und schneidet nichtmethylierten Strang
• Helikase II (=UvrD) entwindet DNA und es entsteht ssDNA
• Exonuklease I baut ssDNA ab
• DNA-Polymerase III füllt Lücke auf
• Ligase schließt die letzte Phosphodiester-Bindung

18
Q
  1. Was sind AP-Stellen in der DNA, wodurch entstehen sie und wie werden sie repariert?
A

AP-Stellen (Apurin- / Apyrimidinstellen) sind Stellen in der DNA, an denen eine Base fehlt.

Apurinstellen entstehen durch spontane hydrolytische Depurinierung.

Apyrimidinstellen entstehen durch die hydrolytische Desaminierung von Cytosin – das daraus entstandene Uracil wird dann entfernt.

Repariert werden diese AP-Stellen durch Basen-Exzissions-Reparatur (Phosphodiesterbindung gespalten, neue Base eingefügt, überhängendes Zuckerphosphat abgeschnitten, Lücke geschlossen) und durch Transläsions-Synthese (DNA-Polymerase V liest über Fehler hinweg bei Replikation)

19
Q
  1. Wodurch entstehen trotz der zahlreichen Reparatursysteme Mutationen?
A

dadurch, dass bei schweren Schäden in der DNA die DNA-Polymerase V aktiviert wird, die zwar über alle Fehler „hinweglesen“ kann, aber sehr ungenau und fehlerbehaftet ist, entstehen Mutationen

20
Q
  1. Was versteht man bei Bakterien unter der Adaptiven Antwort?
A

Unter adaptiver Antwort versteht man das Entfernen von Alkylierungen.

Enzyme, die Alkylgruppen aus der DNA übernehmen und auf sich selbst übertragen, es wird dadurch selbst inaktiviert wirkt aber als Transkriptionsfaktor für Reparaturen

21
Q
  1. Beschreibe die SOS-Antwort! Wodurch wird sie ausgelöst, wie wird sie reguliert, welche Proteine
    werden verstärkt hergestellt und was ist der biologische Sinn?
A

Bei starker Schädigung der DNA müssen die Schäden repariert werden bevor es zur Replikation kommt. Während der Replikation werden aus Einzelstrangbrüche Doppelstrangbrüche und an fehlerhaften Basen kommt es zum Einbau falscher Nucleotide oder zur fehleranfälligen Repliaktion (TLS).

sobald RecA einen einzelsträngigen Bereich nach einer starken Schädigung erkennt, aktiviert es die autokatalytische Spaltung von LexA (= Repressor von Reparaturfaktoren und SfiA); SfiA blockiert dann die Zellteilung, während bevorzugt NER (entfernt geschädigte DNA-Stücke) und die DNA-Polymerasen II und V Reparaturen an der DNA vornehmen. Dann steigt die Konzentration von LexA wieder und die SOS-Antwort wird reprimiert

22
Q

X.4. Mutationen und Reparatur von DNA-Schäden

  1. Erkläre in kurzen Worten folgende Begriffe:
    a. Nicht-homologe Rekombination
    c. Mismatch-Reparatur
    d. SOS-Antwort
A

a. Nicht-homologe Rekombination

bei der nicht-homologen Rekombination (sehr schwere DNA-Schäden/ Doppelstrangbrüche) werden die gebrochenen DNA-Stränge durch Helikasen wieder zusammengefügt und überstehende Enden entfernt -> Verlust kurzer DNA-Stücke

c. Mismatch-Reparatur

Reparatursystem für falsch eingebaute Nukleotide und/oder kurze Insertionen und Deletionen

d. SOS-Antwort

Reparatursystem, das schwere Schäden an der DNA behebt, während es die Zellteilung unterdrückt