Flughafen 1 Flashcards
Flugplatzdefinition
„Flugplatz - Ein festgelegtes Gebiet auf dem Lande oder Wasser (unter Einbeziehung von
Gebäuden, Anlagen, Ausrüstung), das ganz oder teilweise für Ankunft, Abflug und Bewegungen
von Luftfahrzeugen bestimmt ist.“
Flughafencode
3-Letter-Code bzw. Drei-Buchstabencode (IATA)
▪ Kombination von jeweils drei alphanumerischen
Zeichen zur Kennzeichnung int. Verkehrsflughäfen
▪ Vereinheitlichung der Abfertigungsschritte, die bei der
Passagier- und Frachtbeförderung in Betracht
kommen (enthält auch 2-Buchstaben-Codes für
Fluglinien und Flugzeugtypen)
▪ Anwendung der Flughafencodes z.B. bei
Gepäckkennzeichnung mit Code des Zielflughafens
Flughäfen §38 Begriffsbestimmungen und Einteilung
Flughäfen sind Flugplätze, die nach Art und Umfang des vorgesehenen Flugbetriebs einer Sicherung
durch einen Bauschutzbereich nach §12 des LuftVG bedürfen
Landeplätze §49 Begriffsbestimmung und Einteilung
Landeplätze sind Flugplätze, die nach Art und Umfang des vorgesehenen Flugbetriebs einer Sicherung
durch einen Bauschutzbereich nach §12 des LuftVG nicht bedürfen und nicht nur als Segelfluggelände
dienen.
Masterplandefinition
Steckt den Rahmen der künftigen Entwicklung eines Flugplatzes ab
▪ Eröffnet Möglichkeiten für Expansion in einer vernünftigen, nachhaltigen und wirtschaftlichen
Art
▪ Kann für existierende und neue Flugplätze aufgestellt werden
▪ Besteht aus Dokumenten, die regelmäßig (spätestens alle 5 Jahre) überprüft werden sollten
− Marktveränderung
− Veränderung operationeller Bedürfnisse
− Nicht vorhergesehene Änderungen im Flughafen- oder Flugliniengeschäft
Einschränkungsparameter
Bestimmung natürlicher und/ oder künstlicher Einschränkungen der Flugplatzentwicklung vor
Beginn der Masterplanung
Einschränkungen für die Bewegungszahlerhöhung
− Betriebliche Prozesse
− Fehlende/unvollkommene Infrastruktur
− Erreichung der Bedienungsqualitätsgrenzen einzelner Einrichtungen (LoS)
▪ Kosteneffizienz von Änderungen/Erweiterungen der Flugplatzeinrichtung
− Ausgaben sollten auf ihren geschäftlichen Nutzen überprüft werden.
− Wachstum sollte nicht um seiner selbst sondern gut begründet sein.
Planungshorizont
Frühere Langfristplanungen nicht länger als 20 Jahre
▪ IATA noch zu kurzsichtig
▪ Flugplatzbetreiber müssen die äußersten Kapazitätsgrenzen und Entwicklungsmöglichkeiten
finden
− Kapazitätsgrenzen (Sättigung)
− des S/L-Bahnsystems
− des Terminals
− der Abfertigungseinrichtungen
− landseitiger Zugänge zum Flugplatz
− Verfügbarkeit an Standplätzen
− Beschränkungen im Flugplatzumkreis
− Maximalkapazität (mit dem Vorfeld adäquat bedienbar)
Betriebseffizienz und –flexibilität
Erweiterung bestehender Anlagen statt Neubaus
− Vermeidung der Duplizierung von Anlagen/-teilen
▪ Flexibles Design neuer Anlagen
− variable Nutzung erleichternde Gebäudeauslegung
− Vorsehen von Erweiterungsmöglichkeiten
− modularer Aufbau zur Minimierung der Auswirkungen von Umbauaktivitäten auf die Verfahren der
Flugplatzbenutzer
▪ Bedürfnisse am Flughafen stationierter Airlines
− Ermöglichung von nur einer Basis (Vermeidung von Betriebskosten) bzw. multi-airport Systeme nur
bei ausreichendem Verkehrsvolumen (20-30 Mio. Pax pro Jahr)
− Regelmäßiger Planungsabgleich
Politische Randbedingungen
Manipulation der Marktbedingungen durch politische Interessen
− Beschränkung von Verkehrsarten
− Schließung bestehender Anlagen durch neue Flugplatzprojekte
▪ Angst lokaler Gruppen vor wirtschaftlichen Einbußen
▪ Angst der Anwohner vor Verlust an Lebensqualität (Umweltbedenken)
Finanzielle Randbedingungen
▪ Kostenkompensation durch die Vorteile
Kostenkompensation durch die Vorteile der verschiedenen Interessengruppen
− Kosten-Nutzen-Analysen
− Geschäftsmodel für Kostenrückgewinnung (Methode, Zeitskala)
▪ Bei Flugplatzverlegung auf neuem Standort
− Finanzierungshilfe durch Regierung
− Erschließungskosten
− Landkauf
− Landverkauf am alten Standort
Key Steps (I)
Vorplanung:
Luftverkehr/Nachfrage:
Ortsbegehung/Bestandsaufnahme:
Key Steps (II)
orlesung - Masterplan
Masterplanschritte ADRM 10th Edition
Key Steps (II)
▪ Analyse der Voraussetzungen:
− Prüfung der Kapazität von vorhandenen Einrichtungen in Bezug auf die aktuelle und die zukünftige
Nachfrage
− Bestimmung der Grundstücksgröße/-geometrie zur schrittweisen Erweiterung, die letztlich zur
finalen Entwicklungsstufe führt
− Festlegung von Nachfragegrenzwerten, die bei Überschreitung Erweiterungsmaßnahmen nötig
machen
− Priorisierung von Erweiterungs- oder Erneuerungsmaßnahmen
− Prüfung der Übereinstimmung mit Sicherheits- und Designstandards und empfohlenen Verfahren
(SARPs, z.B. ICAO Annex. 14)
− Verständnis der strategischen Geschäftserfordernisse sowie der funktionalen Anforderungen der
Luftfahrtbranche
− Überprüfung von (betrieblichen) Annahmen mit dem Ziel, künftige Nutzeranforderungen erfüllen zu
können
Key Steps (III)
n
Masterplanschritte ADRM 10th Edition
Key Steps (III)
▪ Strategische Entscheidungen – Identifikation der primären strategischen Einflussfaktoren,
einschließlich:
− Politik der Regierung in Bezug auf die Luftfahrt
− Umweltschutzauflagen, die für Airlines gelten
− Strategien und Einfluss von Homebase-Carriern
− Pläne der Luftfahrtallianzen sowie der Partnerairlines
− Modellkonzepte von Fluggesellschaften
− Frachtkonzepte
− Entwicklung der Flotten, neue Luftfahrzeugtypen und deren Auswirkungen auf die SLB, Rollwege,
Vorfelder und Gates
− Anforderungen der Hub-Akteure und -betreiber sowie deren Einfluss und Vorteile (entspricht
möglicherweise den Allianz-/Airlines-Partnerschaften)
− Positionierung des Flughafens gegenüber den konkurrierenden Flughäfen in der Umgebung (z.B.
Fokussierung auf Transferpassagiere oder auf Origin/Destination-Verkehre)
− Einzugsgebiet und Präsenz von Airlines mit bestimmten Konzepten
Key Steps (IV)
Entwicklung der Möglichkeiten/Flächenauswahl:
Ökologische Bewertung:
Entwicklungsprogramm:
Key Steps (V)
Finanzielle Beurteilung:
− Schätzung der Investitionskapitalkosten pro Jahr
− Finanzierung dieser Kosten festlegen
− Beurteilung der finanziellen Machbarkeit, inklusive möglicher Auswirkungen auf Flughafengebühren
− Änderung des Plans falls erforderlich (kontinuierliche Beratung)
− Entwicklung eines realistischen Finanzplanes
▪ Berichterstattung und Ergebnisse:
− Finalisierung und Veröffentlichung des geschriebenen Masterplans, inklusive Lageplänen,
Flächennutzungsplänen und Zeichnungen, die die zukünftige Entwicklung des Flughafens vermitteln
Typische Spitzenwerte
▪ Typische Spitzenwerte als Bemessungsgrundlagen für die Kapazität der Flughafenanlagen
▪ Bestimmung der(s) typischen Spitzenstunde/-tages
− Ordnung der Stunden/Tage eines Jahres in der Reihenfolge ihrer Verkehrsmengen
− Bezeichnung der(s) 30-höchsten Stunde/-tages (von den 8.760 Stunden bzw. 365 Tagen des
Jahres) als typische(r) Spitzenstunde/-tag des Jahres
− Die Verkehrsmenge der(s) typischen Spitzenstunde/-tages wird im Jahr 30-mal erreicht oder
überschritten.
▪ Zusammenhang zwischen typischem Spitzenwert & Jahresaufkommen auf Basis empirisch
ermittelter Werte der tatsächlich geflogenen Verkehrsmengen
Absolute Spitzenwerte
▪ Bezeichnung der Stunden/Tage des Jahres mit den größten Verkehrsmengen als absolute(r)
Spitzenstunde/-tag des Jahres
▪ Nur als statistische Information und nicht zur Bedarfsplanung zu benutzen
Prognostizierter typischer Spitzentag
▪ Der typische Spitzentag eines Planungsjahres
− basiert auf prognostizierten Werten;
− vereint den Spitzenwert für Passagier- & Flugaufkommen;
− soll die Strukturen des Planungsjahres linear abbilden.
▪ Anteil am Jahresflugaufkommen (im Gegensatz zum Passagieraufkommen) ist
unterschiedlich
− im Prognosenullfall - Betrieb im Grenzbereich der verfügbaren Kapazität, nicht abgedeckte
Nachfrage aber gleichmäßigere Auslastung;
− im Planungsfall - Gegenüberstellung eines der Nachfrage entsprechenden Angebotes.
Prognostizierte typische Spitzenstunde
Die typische Spitzenstunde eines Planungsjahres
− basiert auf prognostizierten Werten;
− vereint den Spitzenwert für Passagier- & Flugaufkommen;
− soll die Strukturen des Planungsjahres linear abbilden.
▪ Ihr Anteil am Jahresaufkommen
− ist deutlich größer als der Anteil der durchschnittlichen Stunde - sehr unterschiedliche
Verkehrsbelastungen der einzelnen Stunden über den Tag;
− ist etwas geringer im Prognosenullfall als im Planungsfall wegen Kapazitätsengpässe.
Koordinationseckwert (Airport Declared Capacity)
Festlegung des Koordinationseckwertes unterhalb der Kapazität des Teilsystems mit der
geringsten Kapazität, das die Gesamtkapazität bestimmt
▪ Puffer vorhalten
− um einen störungsfreien und pünktlichen Betrieb auch bei ungünstigen Randbedingungen zu
gewährleisten
− die Spitzen im Verkehrsverlauf ohne größere Übertragungseffekte zu bewältigen
▪ Einfluss des Koordinationseckwertes auf die Gesamtzahl der Jahresbewegungen -
potenzieller Anstieg des Jahresaufkommens mit Anstieg des Koordinationseckwertes
Planungsflugplan
▪ Der Planungsflugplan ist ein Instrument
− zur Veranschaulichung der zu erwartenden Verkehrsmengen sowie deren Strukturen in der Zukunft;
− zur Bestimmung verschiedener Bedarfsgrößen, die nicht rechnerisch aus Jahreswerten ermittelbar
sind.
▪ Muss gewährleisten, dass die zu erwartenden Verkehrsmengen mit dem entsprechenden
Bewegungsaufkommen transportiert werden können.
▪ Wird anhand von folgenden Daten ermittelt:
− Flugplan für den typischen Spitzentag des Basisjahres;
− Luftverkehrsprognose.
Alle Flugbewegungen als koordiniert angenommen
▪ On-Block-Time als Maßstab zur Ermittlung der Bewegungen je Stunde
Was sind Masterpläne
▪ Ein Masterplan steckt den Rahmen der künftigen Entwicklung eines Flugplatzes ab.
▪ Masterpläne sind „lebende“ regelmäßig zu überprüfende Dokumente.
▪ Vor/ während der Masterplanung sind unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen
− Einschränkungen (politisch, finanziell, umweltbezogen)
− Planungshorizont
− Kapazitäts- und Betriebsparameter
− Existierende vs. neue Infrastruktur
▪ Die Masterplanung wird in 10 Schritten durchgeführt
Merkmale von Prognosen
▪ Basis zur Masterplanung
− Bestimmung des Spitzen-Verkehrsaufkommens für das Zieljahr des Masterplans
▪ Vorhersagen eines Ereignisses, Zustands oder einer Entwicklung
▪ Sammlung und Analyse von Daten zur Ermöglichung der Ableitung (quantitativer)
Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten
− Verwendung abgeleiteter Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten zum Aussagen über eine mögliche
künftige Entwicklung
− Mathematisch modellierte Abbildung der abgeleiteten Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten
Ersteller und Nutzer
▪ Ersteller
− Luftverkehrsinstitutionen (ICAO, IATA, DLR etc.)
▪ Ersteller und Nutzer
− Airlines (Passagier / Cargo)
− Flughäfen
− Flugzeughersteller
− Flugsicherung
▪ Nutzer
− Behörden (Stakeholder / Regulator)
− Retailer und andere Dienstleister an Flughäfen
− Finanzdienstleister
−
Quelle: DLR - Flughafenwesen & Luftverkehr, 2012
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