Flashcards HR - Tabellenblatt1
Definiere Personalmanagement.
Personalmanagement umfasst alle Funktionen, die das Ziel haben, Humanressourcen bereitzustellen und zielorientiert einzusetzen.
Was sind die Hauptaspekte des Personalmanagements?
PM soll strategisch ausrichten, den Menschen als Ressource begreifen und primäre Managementaufgabe sein.
Welche Ziele verfolgt Personalmanagement?
Wirtschaftliche Ziele (bestmögliche MA), soziale Ziele (bestmögliche Arbeitsumstände), sonstige Ziele (rechtlich, organisatorisch, volkswirtschaftlich).
Welche Anforderungen werden an den Personalbereich gestellt?
Kundenorientierung, Effizienz, Flexibilität, Reaktionsschnelligkeit
Wie ist die Rechtshierarchie im Arbeitsrecht?
- EU-Recht -> 2. Verfassung -> 3. Gesetze und Gewohnheitsrecht -> 4. Tarifvertrag -> 5. Betriebsvereinbarung -> 6. Arbeitsvertrag -> 7. Direktionsrecht des AG
Welche Hauptbereiche umfasst das Arbeitsrecht?
Individuelles AR (gegenseitige Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis), kollektives AR (von Verbänden und Staat geprägt, regelt kollektive Beziehungen zwischen den Sozialpartnern)
Welche Merkmale (Rechte, Pflichten) kennzeichnen den Arbeitgeber?
Rechte: Organisation des Arbeitsablaufs, Erteilung von Weisungen. Pflichten: Lohnzahlung (Hauptpflicht), Fürsorge (Wahrung schutzwürdiger Interessen des AN), Beschäftigung, Zeugnis, ordnungsgemäße Ermittlung und Abführung von Lohnsteuer/Versicherungsbeträgen
Welche Merkmale (Rechte, Pflichten) kennzeichnen den Arbeitnehmer?
Rechte: Lohnzahlung, Beschäftigung, Zeugnis, Fürsorge. Pflichten: Arbeitsleistung, Treue (Berücksichtigung berechtigter AG-Interessen)
Was ist die gesetzliche Grundlage des kollektiven Arbeitsrechts und welche Bereiche umfasst es?
Die in Art. 9 Abs. 3 GG garantierte Koalitionsfreiheit. Bereiche: Tarifvertragsrecht, Arbeitskampfrecht, Betriebsverfassungsgesetz.
Was regelt das Tarifvertragsrecht?
Tarifverträge (schriftlich) regeln Mindestbedingungen (beachte Günstigkeitsprinzip, Unabdingbarkeit), Geltungsbereich (räumlich, fachlich, persönlich) in verschiedenen Arten: Lohn- und Gehalts-TV, Mantel-TV, Verbands-TV, Firmen-/Haus-TV.
Was regelt das Arbeitskampfrecht?
Den Arbeitskampf als kollektive Auseinandersetzung von AG- und AN-Seite. Unterschieden werden Streik und Aussperrung. Betriebsräte dürfen nicht zum Arbeitskampf aufrufen!
Welche Mitbestimmungsarten unterscheidet man im kollektiven Arbeitsrecht?
Unternehmensmitbestimmung (im Aufsichtsrat größerer Kapitalges., Sonderregelung für Montanindustrie) sowie betriebliche Mitbestimmung nach BetrVG
Wann ist ein Betriebsrat möglich?
In allen Betrieben mit 5 wahlberechtigten und 3 wählbaren AN
Was sind Betriebsvereinbarungen?
Ein Instrument zur längerfristigen Regelung betrieblicher Fragen als Vertrag zwischen AG und BR.
Über welche Einwirkungsmöglichkeiten verfügt der Betriebsrat?
- Mitbestimmung (zwingende Einigung v.a. in sozialen Belangen, Vetorecht insb. bei personellen Einzelmaßnahmen). 2. Mitwirkung.
Über welche Mitwirkungsrechte verfügt der Betriebsrat?
- Informationsrecht (Arbeitsschutz, Gestaltung von Arbeitsplatz und -ablauf, pers. Einzelmaßnahmen, Betriebsänderungen), 2. Vorschlagsrecht (bezogen auf Personalplanung), 3. Antragsrecht, 4. Beratungsrecht, 5. Anhörungsrecht (bei Kündigungen))
Über welche Mitbestimmungsrechte verfügt der Betriebsrat?
- Soziale Angelegenheiten (Betriebsordnung, Arbeitszeit, Entgelt, Urlaubsplan, Arbeitsbewertung), 2. Arbeitsplatzbezogene Ang. (Arbeitsablauf), 3. Personelle Ang. (Beurteilung, Auswahl, Versetzung, Umgruppierung, Bestellung v. Ausbildern) 4. Wirtschaftliche Ang. (UN > 500 Beschäftigte muss Wirtschaftsausschuss gründen)
Was sind die gewünschten Ergebnisse der Personalplanung?
Sicherung der Produktionsfaktors Arbeit zu wirtsch. Bedingungen, optimaler Einsatz der MA in der Zukunft durch Kenntnis der Stellenanforderungen (Bedarf) und MA-Qualifikation (Bestand), Schaffung bestmöglicher Arbeitsbedingungen für MA
Was ist der Ausganspunkt der Personalplanung?
Aktueller Personenbestand und -bedarf, die aufgrund der Zukunftsorientierung mit den künftigen Größen qualitativ und quantitativ abzugleichen sind.
Was legt die Personalbedarfsbestimmung fest?
Wie viele MA (quantitativ) mit welcher Qualifikation (qualitativ) werden zu welchem Zeitpunkt (zeitlich) an welchen Orten aktuell und in der Zukunft gebraucht?
Wie ist das Verhältnis zwischen qualitativer und quantitativer Bedarfsplanung?
Erst qualitative (was müssen MA können, welche Fähigkeiten müssen in einer Person gebündelt sein), dann quantitative (wie viele MA müssen eine bestimmte Fähigkeit haben, wie viele Stellen eines Typs braucht man).
Welche Kontextfaktoren der Personalbedarfsbestimmung gibt es?
Externe Kontextf. (Gesamtwirtschaft, Politik, Arbeitsrecht), interne KF (Organisation, Fehlzeiten), Leistungsprogramm (Art und Umfang, Qualität, Termin, Kundenstruktur), Personalbedarf (quantitativ, qualitativ, zeitlich, räumlich)
Was macht die Personalbedarfsanalyse?
Sie dient der Ermittlung des Ist-Personalbestands und legt fest, wie viele MA welcher Qualifikation zu welchem Zeitpunkt an welchen Orten zur Umsetzung des geplanten Produktions- und Leistungsprogramms aktuell und in der Zukunft erforderlich sind.
Wie lässt sich der Personalbedarf je Stelle errechnen?
(durchschn. Arbeitsmenge * durchschn. Bearbeitungszeit * Verteilzeitfaktor) / durchschn. Arbeitsstunden
Wie werden geplanter Personalbestand und Nettopersonalbedarf errechnet?
- Ist-Bestand - Abgänge + Zugänge + Stellenneuschaffung - Stellenstreichung = gepl. Bestand 2. Bruttopersonalbedarf - Personalbestand + Personalabgänge - Personalzugänge = Nettopersonalbedarf
Was ist Gegenstand der qualitativen Personalplanung?
Die Analyse vorhandener und benötigter Mitarbeiterpotentiale und ihrer derzeitigen und künftig erforderlichen Verteilung sowie die gezielte Entwicklung der vorhandenen personellen Ressourcen
Was sind die Ziele der qualitativen Personalplanung?
Definition klarer Anforderungs-/Qualifikationsprofile, Identifikation und Beseitigung von Q.-defiziten, richtige Zuordnung von MA zu Aufgaben => Optimierung des Personal-K/L-Verhältnisses
Welche Analyseinstrumente stehen der qualitativen Personalbedarfsanalyse zur Verfügung?
Unternehmens-, Abteilungs- oder Bereichsebene: Beobachtungen, Befragungen, Berechnungen, Schätzungen, Beurteilungen, Quervergleiche, Dokumentenanalyse, Einstellungs-/Klimaanalyse. Individuell: Diagnose Führungsverhalten, Assessments, MA-Gespräche, Beurteilungsgespräche.
Welche zentralen Anforderungen findet man in Anforderungsprofilen?
Funktionsunabhängige (Ausbildung, Berufserfahrung) Fachkenntnisse, funktionsabhängige Fachkenntnisse, administrative, konzeptionelle, fachbezogene, soziale Fähigkeiten sowie mitarbeiter-, informations und kontrollorientiertes Arbeits-/Führungsverhalten
Wie können Anforderungen in Anforderungsprofilen klassifiziert werden?
Berufsbilder (Schlosser, Industriekaufmann), Berufsgruppen (Lohnempfänger, technische AG, Azb), Qualifikationsgruppen, Tätigkeiten, hierarchische Ebene
Welche Planungsfelder deckt die Personalveränderung ab?
Personalbeschaffung, P.-entwicklung, P.-freisetzung
Was sind Vor- und Nachteile von Stellenbeschreibungen?
Pro: Gute Grundlage für Einarbeitung und systematische Unterweisung, Vergleichsbasis bei der Beurteilung auf eignungsgerechten Einsatz. Contra: Erheblicher Anpassungsbedarf, fehlende Flexibilität, Gefahr von Dienst nach Vorschrift
Welche Schritte gehören zur Personalbeschaffung?
- Definition der Anforderung, 2. Auswahl der Beschaffungswege, 3. Bearbeitung der Bewerbung, 4. Bewerberauswahl 5. Gestaltung des Arbeitsvertrags
Was sind Vor- und Nachteile des Einsatzes von Personalberatungen?
Pro: Diskretion, Anonymität, weniger Kapazität in der HR-Abteilung notwendig, hohe Erfolgschance, Netzwerk, Neutralität, Objektivität, professionelle Auswahl und Eignungsdiagnostik. Contra: Sehr hohe Kosten (drei Bruttomonatsgehälter und mehr), häufig keine Kenntnisse der unternehmensspezifischen Gegebenheiten, keine Garantie, dass Bewerber bleibt
Was ist Personalmarketing?
Querschnittsfunktion zur langfristigen Sicherung der Versorgung mit qualifizierten und motivierten MA.
Welche Einflussgrößen auf das Personalmarketing gibt es?
Eher größere Unternehmen, Image der Branche, Unternehmenskultur, Markenbekanntheit, Wettbewerber, Fachkräfteangebot
Welche Vor- und Nachteile bringen Werkverträge mit sich?
Pro: Kostenersparnis ggüber Leiharbeit, Verlagerung des wirtschaftl. Risikos, verminderte Mitbestimmung, Flexibilität. Contra: Abfluss von Know How, Kontrollverlust, Vertrauensverlust in der eigenen Belegschaft, Abhängigkeit von Fremdfirmen, Kontroll- und Transaktionskosten
Welche Feinheiten sind in Arbeitszeugnissen zu prüfen?
- Tadellose äußere Form 2. präzise Beschreibung von Beschäftigungsdauer und -art, Beurteilung des Verhaltens ggüber Vorgesetzten, Kollegen, MA 3. Würdigung der Stärken, 4. Erklärung des Kündigungsgrunds, 5. Schlussformel: Dank, gute Wünsche, Ausdruck des Bedauerns
Welche Formen von Interviews gibt es?
Strukturiert/standardisiert, Halb-/teilstrukturiert, frei/unstrukturiert. Jeweils als Einzel- oder Mehrfachinterview. Sonderformen: Situatives I. (Verhalten in bestimmten Situationen), Stressinterview, Tiefeninterview
Welche Formen des Mehrfachinterviews unterscheidet man?
Serielles I., Jury- oder Boardinterview (parallel mit verteilten Rollen), Gruppeni.
Welche Fragen sind in Interviews nicht zulässig?
Vorstrafen (Ausnahme: Vertrauensposition), anstehende Heirat, Schwangerschaft, Vermögensverhältnisse (Ausnahme: Vertrauensposition – CFO oder so), Zugehörigkeit zu Gewerkschaft, Partei, Konfession, allg. Gesundheitszustand
Welche Verfahren werden in der Bewerberauswahl angewandt?
bspw: Vorstellungsgespräch, Testverfahren, AC
Welche Gütekriterien gelten für Auswahlverfahren?
Objektivität, Reliabilität, Validität (Passen auf Anforderung)
Welche Aspekte der Validität unterscheidet man?
inhaltliche V. (Repräsentativität), Konstruktvalidität (Annahme über berufl. Leistung zugrundeliegende Konstrukte), Kriteriumsvalidität (statistischer Zusammenhang zum Erfolgsmaß)
Was ist die Basisrate der Personalbeschaffung?
Der Anteil derer, die unter den Bewerbern geeignet sind.
Was ist die Selektionsquote der Personalbeschaffung?
Der Anteil der Bewerber, die eingestellt werden.
Wann ist mit besonders vielen richtigen Entscheidungen in der Personalbeschaffung zu rechnen?
Wenn die Validität hoch, die Basisrate hoch und die Selektionsquote niedrig sind.
Welches sind die rechtlichen Grundlagen des Arbeitsvertrags?
Gesetze, Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen
Welche möglichen Bestandteile von Personalentwicklung gibt es?
Personalbildung (Aus-, Weiter-, Fortbildung), Personalförderung (beruflich, persönlich, sozial), Arbeitsstrukturierung (Arbeitsinhalte, Arbeitsteilung). Zusätzlich Organisationsentwicklung (Form der Zusammenarbeit)
Was grenzt Kompetenzen von Qualifikationen ab?
Subjektbezogenheit, ganzheitlicher Anspruch an die Person, selbstorganisiertes Lernen, Handlungsdisposition, Umgang mit Unvorhergesehenem
Was grenzt Qualifikationen von Kompetenzen ab?
Erfüllung konkreter Aufträge, unmittelbarer Tätigkeitsbezug, fremdorganisierte Vermittlung, Sachverhaltszentrierung, Zertifizierbarkeit
Was verursacht die heutige Notwendigkeit beruflicher Handlungskompetenz?
Globalisierung, Wandel der Arbeitsgesellschaft, Individualisierung/Pluralisierung, Wissensgesellschaft
Was sind Fertigkeiten?
Komponenten von Tätigkeiten, die durch Übung in eine Routine übergehen und deshalb automatisiert ausgeführt werden
Was wird in der Personalentwicklung vor allem vermittelt?
Qualifikationsverbesserung durch Aus- und Fortbildung
Welche Kontextfaktoren wirken auf die Personalentwicklung?
Organisationsstruktur, Produktionstechnologie, Entwicklungsbedürfnisse der MA, gesellschaftliche Anforderungen und Prozesse
Welche gesetzlichen und freiwilligen Personalzusatzkosten gibt es?
Gesetzlich: Sozialversicherung/UV, bezahlte Feiertage, Lohnfortzahlung bei Krankheit. Tariflich/betrieblich: VL, betr. AV, Sonderzahlungen, Urlaub über gesetzl. Anspruch hinaus