EW Individuum 1.1 Flashcards
Pubertät
Zeitraum der biologisch-geschlechtlichen Reifung
Adoleszenz
Beginnt mit Einsetzen der Pubertät und endet mit relativ Autonomer Lebenssituation
Erwachsensein
Emotional-sozial unabhängig und ökonomisch selbstständig
Somatische Entwicklung
Bis zur Pubertät verläuft die Entwicklung bei beiden Geschlechtern gleich, bei Mädchen setzt die Pubertät früher ein. Der Wachstumsspurt läuft sehr ungleichmässig ab. Mädchen erreichen die definitive Körpergrösse früher als Jungen.
Entwicklung Geschlechtsreife Jungen
- Hodenwachstum, erste Schamhaare
- Peniswachstum, Gesichtsbehaarung, Muskelwachstum
- Erster Samenerguss
- Wachstumsspurt, Achselhaare und Stimmbruch
Entwicklung Geschlechtsreife Mädchen
Ungeregelt, beginnt mit Erhebung der Brust und dem Spriessen der Schamhaare. Brustentwicklung verläuft in Stadien, neue Verteilung des Körperfetts. Danach verändern sich die Genitalien und das Längenwachstum wird abgeschlossen. Spät erfolgt die Menarche, zuletzt wachsen Achselhaare und die Brüste erhalten endgültige Form.
Zeitlicher Entwicklungsunterschied zwischen den Geschlechtern
Wirkt grösser als er tatsächlich ist, da bei Mädchen äusserliche Veränderungen sichtbarer sind und das Längenwachstum früher abgeschlossen wird.
Menarche
Erste Menstruation
Medianwert hat sich um 1.3 Jahre Vorverlagert, da bessere Hygiene und Ernährung
Ejakularche
Erster Samenerguss
Vorverlagerung um 1.7 Jahre
Säkulare Akzeleration
Beschleunigte Entwicklung gegenüber früheren Generationen
Säkulare Akzeleration
Auswirkung auf Alltag
SchülerInnen mit sich selbst und gegengeschlechtlichen Peers beschäftigt
Individuelle Akzeleration und Retardation
Frühentwicklung bzw. Spätentwicklung im Vergleich mit der selben Altersgruppe
Frühreife Jungen
Verantwortungsbewusst, humorlos, kooperativ, sozial angepasst, konventioneller, selbstbewusster
Spätreife Jungen
Negatives Selbstbild, weniger selbstsicher, unausgeglichen, unzufrieden, Devianzrisiko um von Peers akzeptiert zu werden, höhere Selbsteinsicht
Frühreife Mädchen
Weniger beliebt und graziös, zeigen Grösse Untergeordentheit und Zurückgezogenheit, geringeres Selbstwertgefühl, frühere Sexualkontakte, höheres Devianzrisiko
Spätreife Mädchen
Häufiger depressiv, weniger selbstbewusst
Zufriedenheit mit dem eigenen Körper
Hängt bei Jungen von Sportlichkeit und Grösse und bei Mädchen von einem schlanken Aussehen ab.
Kann vom sozialen Kontext beeinflusst werden.
Die meisten Jugendlichen sind unzufrieden.
Gründe sind soziale Idealbilder und bei Mädchen Fettablagerungen.
Die drei Thesen der sexuellen Entwicklung
- Beschleunigung: Säkulare Akzeleration
- Annäherung: Geschlechter nähern sich im Sexualverhalten an
- Religiöser Einfluss: je nach Konfessionszugehörigkeit werden die einen besser vorbereitet, Jugendliche mit enger religiöser Bindung haben tendenziell weniger Koituserfahrungen
Vier Dimensionen des selbstreferentiellen Bezugs im Jugendalter nach Fend
- Real Innen: WAHRES SELBST, so bin ich eigentlich
- Ideal Innen: IDEALES SELBST, so möchte ich eigentlich sein
- Real Aussen: PRÄSENTIERTES SELBST, so zeige ich mich euch
- Ideal Aussen: SOZIALES WUNSCHSELBST, so sollt ihr von mir denken
Entwicklungsaufgaben
Aufgaben, die sich in einem bestimmten Lebensabschnitt einem Individuum stellen.
Gelingt die Bewältigung, hat man Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben und Vice versa
Universelle EA nach Havighurst
- Beziehungen zu Gleichaltrigen beiden Geschlechtern
- Erwerb einer maskulinen oder femininen sozialen Rolle
- Seinen eigenen Körper akzeptieren und wirksam einsetzen
- Anstreben und Entfaltung sozialverantwortlichen Verhaltens
- Aneignung von Werten und einem ethischen Systems als Leitlinie eigenen Verhaltens
Kulturrölative EA nach Havighurst
- emotionale Unabhängigkeit von Eltern und anderen Erwachsenen
- ökonomische Unabhängigkeit
- Vorbereitung auf Heirat und Familie
- Vorbereitung auf bürgerliche Rechte und Pflichten
Neuere EA
- Aufnahme und Aufbau intimer Beziehungen
- Identitätsentwicklung
- Zukunftsperspektive
- Entwicklung der eigenen Persönlichkeit
- Aufbau sozialer Kompetenzen
- Kritische Haltung gegenüber der Gesellschaft
- Verständnis für komplexe Zusammenhänge in Politik und Wirtschaft
Enger, da auf Individuum ausgerichtet und weiter, weil sie auch globale Strukturen einbeziehen
Normative EA
Gelten für alle Menschen einer Kultur auf einem bestimmten Niveau
Z.B. Berufswahl
Non-Normative EA
Ergeben sich aus kritischen Lebensereignissen, stellen sich wenigen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Z.b. Eislauf-Mütter
Eislauf-Mütter
Scheuen keine Kosten etc um ihren Kindern etwas zu ermöglichen, was in den meisten Fällen eine Projektion der eigenen Wünsche auf die Kinder ist.
Kritische Lebensereignisse
Sind abrupte Ereignisse, welche die bisherige Lebensführung zu neuen Anpassungen herausfordern
Non-Normative kritische Lebensereignisse
Unvorhersehbar, z.B. Tod n der Verwandtschaft
Normative kritische Lebensereignisse
Leicht zu bewältigen, weil sie aufgrund sozialen Wissens vorhersagbar sind.
Z.b. Abgeschlossene Lehre
Interaktionistische Theorien
Umwelt und Subjekt aktiv
Mensch und Umwelt beeinflussen sich gegenseitig
Selbstgestaltungs-Theorie
Umwelt passiv, Subjekt aktiv
Mensch gestaltet seine Entwicklung selbst
Konstruktivistisch!!
Exogenistische Theorien
Subjekt passiv, Umwelt aktiv
Was aus einer Person wird, ist Ergebnis des Ausseneinfluss
Behaviorismus!
Endogenistische Theorien
Subjekt und Umwelt passiv
Von den Genen bestimmter Weg
Identität
Verpflichtung gegenüber sich selbst
Selbstwert
Einstellung gegenüber sich selbst
Selbstkonstrukt
Wahrnehmung von sich selbst
Stufen der Identitätsentwicklung nach Erikson
Nach Phasenlehre Freuds, acht zu bewältigende Lebenskrisen
- Säuglingsalter 0,0-1,0 / Ur-Vertrauen vs Ur-Misstrauen
- Kleinkindalter 2,0 - 3,0 / Autonomie vs Scham und Zweifel
- Spielalter 4,0 - 5,0 / Initiative vs Schuldgefühl
- Schulalter 6,0 - 11,0 / Werksinn vs Minderwertigkeitsgefühl
- Adoleszenz 11,0 - 16,0 / Identität und Ablehnung vs Identitätsdiffusion
- frühes Erwachsenenalter / Intimität und Solidarität vs Isolierung
- Erwachsenenalter / Generativität vs Selbstabsorption/Stagnation
- reifes Erwachsenenalter / Integrität vs Verzweiflung
Identitätsentwicklung nach Erikson
Menschliche Entwicklung verläuft als psychodynamische und sozial bedingte Abfolge von 8 Stufen. Es gibt jeweils eine Krise zu bewältigen, die konstruktiv gelöst zu einer Weiterentwicklung führt.
Falls Stufe der Adoleszenz erfolgreich bewältigt wird…
Kann der Adoleszente
- Idole und Ideale entwickeln, an die er glauben kann und die ihm eine Perspektive vermitteln
- Im nächsten Schritt ein Identitätsangebot der Kultur in Form einer Berufsrolle zu akzeptieren und dadurch unabhängig und eigenständig werden
Identitätsdiffusion
Problem der Zersplitterung des Selbstbildes, beruht auf Zweifeln der eigenen Identität, Flucht in Pseudoidentität
Kritik an Eriksons Theorie
- Durchnormierte Abfolge von Stufen
- nur auf bürgerliche Mittelschicht anzuwenden
- Identitätsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess, kann nicht in der Adoleszenz abgeschlossen werden
Vier Identitätstypen nach Marcia
Exploration hoch
Verpflichtung hoch
Erarbeitete Identität
-> Verantwortung geben
Vier Identitätstypen nach Marcia
Exploration niedrig
Verpflichtung hoch
Übernommene Identität (von Eltern vorgegeben)
-> durch kritische Argumentation verunsichern, Hilfestellung zur Ablösung vom Elternhaus, Zumutung
Vier Identitätstypen nach Marcia
Verpflichtung niedrig
Exploration hoch
Kritische Identität
-> Verantwortung geben, Vertrauen schenken, helfen bei Entscheidungen