Evidenzbasierte Medizin Flashcards

1
Q

Wofür steht das PICO-Schema?

A

P = Patient/ Population (und sein Problem)

I = Intervention (Behandlung)

C = Comparison (Alternativmaßnahme/ keine Behandlung)

O = Outcome (Behandlungsziel)

sinnvoll für gute Fragestellungen

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2
Q

Fragestellung Ätiologie

A

Was sind mögliche Ursachen für diese Symptome?

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3
Q

Fragestellung Diagnose

A

Wie diagnostiziert man diese Krankheit?Welche Konsequenz hat die Diagnose
für den Patienten?

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4
Q

Fragestellung Qualität

A

Welches Behandlungsergebnis ist für diesen Patienten überhaupt wichtig?

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5
Q

Fragestellung Behandlung/ Effektivität

A

Wie wahrscheinlich wird die gewählte Behandlung Patienten

mit dieser Krankheit helfen?

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6
Q

Fragestellung Prognose

A

Wie geht es mit diesem Patienten weiter?

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7
Q

Was versteht man unter dem Begriff evidenzbasierte Medizin?

A

Unter dem Begriff evidenzbasierte Medizin werden die gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Erkenntnisse als Grundlage für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten verstanden.
Dieser Ansatz wurde früher auch klinische Epidemiologie genannt

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8
Q

Aus welchen 4 Schritten besteht die ideale Umsetzung der evidenzbasierten Medizin?

A
  1. Problemerkennung und Fragenformulierung
  2. Informationsrecherche
  3. Informationsbewertung
  4. Informationsanwendung
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9
Q

Was sind Leitlinien?

A

Leitlinien sind fokussierte Übersichtsarbeiten.
Sie müssen immer einen klaren Adressaten
haben. Abweichungen zwischen dem Vorgehen
in der hausärztlichen Praxis und im
Krankenhaus lassen sich dann nachvollziehbar
auf der Basis der Leitlinienempfehlungen für
die verschiedenen Versorgungsebenen begründen

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10
Q

Was sind Richtlinien?

A

Richtlinien sind einzuhaltende Rechts- oder
Verwaltungsvorschriften. Sie stellen im Regelfall
auch den fachlichen Standard dar, wenn
es zu einem Rechtstreit kommen sollte.

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11
Q

Was bedeutet der Evidenzgrad in Leitlinien?

A

Der Evidenzgrad (level of evidence) beschreibt
die Aussagekraft der Studien, mit denen die
jeweilige Aussage wissenschaftlich begründet
ist

Dass keine Evidenz vorhanden ist, heißt nicht
automatisch, dass etwas nicht nützlich ist.

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12
Q

was bedeutet klinische Expertise?

A

Einfach gesagt: Fachwissen am Krankenbett

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13
Q

Was beschreibt die Sensitivität?

A

Sensitivität ist der Anteil der Patienten mit der Diagnose, die ein bestimmtes Testergebnis aufweisen (positiver Befund)

Kranke in einer kranken Gruppe identifizieren

SnNout
(Sensitive test, when Negative, rules out disease):
ein Test mit hoher Sensitivität erniedrigt bei negativem Testergebnis die Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung.

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14
Q

Was beschreibt die Spezifität?

A

Spezifität ist der Anteil der Patienten ohne die Diagnose, die ein bestimmtes Testergebnis nicht aufweisen (negativer Befund)

Gesunde in einer gesunden Gruppe identifizieren

SpPin
(Specific test, when Positive, rules in disease):
ein Test mit hoher Spezifität erhöht bei positivem Testergebnis die Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung.

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15
Q

was ist der postitive prädiktive Wert?

A

Er gibt an, wie viele Personen, bei denen eine bestimmte Krankheit mittels eines Testverfahrens festgestellt wurde, auch tatsächlich krank sind

PPV = (SEN × PRE) / (SEN × PRE + (1-SPE) × (1-PRE))

PPV = Anzahl der richtig positiven/(Anzahl der richtig positiven + Anzahl der falsch positiven)

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16
Q

was ist der negative prädiktive Wert?

A

Er gibt an, wie viele Personen, bei denen eine bestimmte Krankheit mittels eines Testverfahrens NICHT festgestellt wurde, auch tatsächlich gesund sind

NPV = SPE × (1-PRE) / ((SPE × (1-PRE) + (1-SEN) × PRE))

NPV = Anzahl der richtig negativen/(Anzahl der richtig negativen + Anzahl der falsch negativen)

17
Q

Was beschreibt die Likelihood-Ratio (LR)?

A

Die LR eines Testes ist der Anteil der Patienten MIT der Erkrankung, die einen bestimmten Befund haben zu dem Anteil der Patienten OHNE die Erkrankung, die denselben Befund aufweisen

LR = (Wahrscheinlichkeit eines Befundes bei Pat. MIT Erkrankung) / (Wahrscheinlichkeit eines Befundes bei Pat. OHNE Erkrankung)

18
Q

Was bedeutet eine positive LR?

A

Positive LR (LR+):
Zähler → Anteil der Patienten MIT der Erkrankung und einem POSITIVEN Testergebnis
Nenner → Anteil der Patienten OHNE die Erkrankung und einem POSITIVEN Testergebnis

𝐿𝑅+ = (𝑆𝑒𝑛𝑠𝑖𝑡𝑖𝑣𝑖𝑡ä𝑡 (𝑤𝑎ℎ𝑟 𝑝𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑣)) / (1−𝑆𝑝𝑒𝑧𝑖𝑓𝑖𝑡ä𝑡 (𝑓𝑎𝑙𝑠𝑐ℎ 𝑝𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑣))

19
Q

Was bedeutet eine negative LR?

A

Negative LR (LR-):
Zähler – Anteil der Patienten MIT der Erkrankung und einem NEGATIVEN Testergebnis
Nenner – Anteil der Patienten OHNE die Erkrankung und einem NEGATIVEN Testergebnis

𝐿𝑅− = (1−𝑆𝑒𝑛𝑠𝑖𝑡𝑖𝑣𝑖𝑡ä𝑡 (𝑓𝑎𝑙𝑠𝑐ℎ 𝑛𝑒𝑔𝑎𝑡𝑖𝑣)) / (𝑆𝑝𝑒𝑧𝑖𝑓𝑖𝑡ä𝑡 (𝑤𝑎ℎ𝑟 𝑛𝑒𝑔𝑎𝑡𝑖𝑣))

20
Q

Um wieviel % erhöht eine höhere LR (>1) die Wahrscheinlichkeit bei …

… LR 2
… LR 5
… LR 10

A

LR 2: 15%

LR 5: 30%

LR 10: 45%

21
Q

Um wieviel % erniedrigt eine geringe. LR (<1) die Wahrscheinlichkeit bei …

… LR 0,5
… LR 0,2
… LR 0,1

A

LR 0,5: 15%

LR 0,2: 30%

LR 0,1: 45%

22
Q

Was definiert ein Journal Article (Zeitschriftenartikel)?

A
  • Aufsatz zu einem bestimmten Thema

* in einer medizinischen Fachzeitschrift

23
Q

Was definiert ein Clinical trial (klinische Studie)?

A

• spezieller Fachartikel über die Ergebnisse einer klinischen Studie

24
Q

Was definiert Systematic review (Systematische Übersichtsarbeit)?

A
  • systematisch erstellte, wissenschaftliche Publikation
  • fasst alle verfügbaren klinischen Studien zu einer Fragestellung zusammen
  • bewertet die Studien hinsichtlich ihrer Qualität
  • beschreibt Ergebnisse statistisch (Meta-Analyse)
25
Q

Beschreibe die Cochrane-Level

A

Ia
mind. eine Metaanalyse ( = systematisches Review) auf Basis methodisch hochwertiger, kontrollierter, randomisierter Studien (Randomized Controlled Trials / RCT)
Ib
mind. ein ausreichend großer, methodisch hochwertiger RCT
IIa
mind. eine hochwertige kontrollierte Studie ohne Randomisierung
IIb
mind. eine hochwertige Studie eines anderen Typs quasi-experimenteller Studien
III
mehr als eine methodisch hochwertige nicht-experimentelle deskriptive Studie (z.B. Vergleichs-, Korrelations-, Fall-Kontroll-Studien)
IV
Meinungen u. Überzeugungen von angesehenen / anerkannten Autoritäten (aus klinischer Erfahrung); Expertenkommissionen; beschreibende Studien

26
Q

Wovon sind prädiktive Werte abhängig?

A

Prädiktive Werte sind prävalenzabhängig!!