Essstörungen

Question 1

Subtypen der AN

Answer 1

1 Restriktiver Typus

2 Binge-Eating-/Purging-Typus

Question 2

Binge-Eating-/Purging-Typus

Answer 2

Anorexie mit aktiven Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (Binge-Eating-/Purging-Typus):
regelmäßige Heißhungeranfälle, Erbrechen bzw. Missbrauch von Laxantien oder Diuretika. Oder auch exzessive körperliche Aktivität.

Question 3

Restriktiver Typus

Answer 3

Anorexie ohne aktive Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (Restriktiver Typus):
keine regelmäßigen Heißhungeranfälle oder Erbrechen, noch Missbrauch von Laxantien (Abführmittel) oder Diuretika (Harntreiber; u.a. Brennesseltee) oder Anorektika (Appetitzügler)

Question 4

Bulimia nervosa

Answer 4

A. Häufige Episoden von „Fressattacken“ mit folgenden Merkmalen:
1. Großen Nahrungsmenge (ca. 10.000 kcal) in kurzer Zeit (z.B. 2 Stunden) in
einem Zeitraum von 3 Monaten mind. 2x pro Woche.
2. Kontrollverlusterleben über das Essverhalten während der Episode.

B. Andauernde Beschäftigung mit dem Essen oder eine unwiderstehliche Gier bzw. Zwang zu essen (Craving)

C. Kompensatorische Verhaltensweisen gegen Gewichtszunahme (z.B. selbst induziertes Erbrechen, Laxantien, Diuretika, Klistieren, Fasten oder zeitweiliges Hungern, übermäßige körperliche Aktivität. CAVE: bei Diabetikern Reduktion der Insulin-Substitution!!!

D. Angst vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden, obwohl Untergewicht besteht mit Körperschemastörung („zu fett“) was meist zu Untergewicht führt

Question 5

Subtypen der BN1

Answer 5

1 Purging-Typ

2 Non-Purging-Typ

Question 6

Purging-Typ

Answer 6

regelmäßig selbstinduziertes Erbrechen oder der Missbrauch von Diauretika, Laxantien oder Klistieren auf.

Question 7

Non-Purging-Typ

Answer 7

ohne regelmäßiges Auftreten von selbstinduziertem Erbrechen oder Missbrauch von Laxantien, Diuretika oder Klistieren.

Question 8

Binge-Eating Störung

Answer 8

A Regelmäßige Essanfälle gekennzeichnet durch die folgenden zwei Hauptmerkmale:
• Deutlich abnorme große Nahrungsmenge in abgrenzbarem Zeitraum
• Kontrollverlusterleben über das Essverhalten während der Episode.

B Mind. 3 der folgenden Merkmale:
• wesentlich schnelleres Essen als gewöhnlich
• Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
• Essen großer Mengen ohne körperlichen Hunger
• Alleine Essen aus Scham bzw. Peinlichkeit
• Gefühle von Schuld, Selbstekel, Depression nach dem Essanfall

C Merkliche Verzweiflung hinsichtlich der Essanfälle

D Durchschnittlich mind.1 x pro Woche über 3 Monate

E Kein Kompensationsverhalten

F Ausschluss: Essanfälle im Verlauf einer Anorexie oder Bulimieq

Question 9

DD: Gewichtsabnahme und Appetitverlust bei Anpassungsstörungen und Depressionen

Answer 9

Keine Kompensation

Question 10

Soziale Phobie

Answer 10

Angst vor Blamage

Question 11

Diagnostische Verfahren

Answer 11

1 Ärztliche Untersuchung!
2 Gewichtskontrolle(BMI)
3 Protokolle
4 Fragebögen (Eating Disorder Examination EDE, Fragebogen zum Essverhalten FES)
5 SKID
6 Fremdanamnese

Question 12

Prävalenz

Answer 12

AN 1%
BN 2-3%
Binge 2%

Question 13

Komorbiditäten

Answer 13

• unipolare Depressionen (>50%)
• Zwangsstörungen (13-33%)
• Soziale Phobie (48-57%)
• Substanzmissbrauch/–abhängigkeit
• Körperliche Erkrankungen

Question 14

Therapiemotivation

Answer 14

Freiwillige Inanspruchnahme:
BN 92%, AN 19%

BN Leidensdruck über Kontrollverluste (nicht über Kompensation)
AN Leidensdruck über Folgeerscheinungen (Depressive Symptome, körperliche Leistungsfähigkeit, …)

Question 15

Indikation für stationäre Behandlung

Answer 15

AN
• Verlust von mehr als 30% des Ausgangsgewichts, v.a. bei rascher Gewichtsabnahme
• Unterschreiten eines BMI

Question 16

Störungsmodell

Answer 16

Kognitiv-behaviorales Modell

Question 17

Interventionsansätze

Answer 17

1 Normalisierung des Essverhaltens
2 Verhinderung von Essanfällen
3 kognitive Umstrukturierung
4 Bearbeitung der Körperschemastörung

Question 18

Normalisierung des Essverhaltens

Answer 18

1 Essenspläne und –protokolle

2 Strukturierte Mahlzeiten: 5 Mahlzeiten pro Tag

Question 19

Verhinderung von Essanfällen

Answer 19

CUE EXPOSURE
Ziele: Verbesserung des Selbstwirksamkeitserlebens, Dekonditionierung

Vorgehen: sukzessive Konfrontation mit dem Stimulus unter Einbezug aller 4-Ebenen des Verhaltens

Question 20

Kognitive Umstrukturierung

Answer 20

verzerrte Kognition:
• Wenn ich einen Schokoriegel esse, werde ich fett.“

typischer Oberplan:
• „Ich werde nur angenommen, wenn ich schlank bin.“

Question 21

Bearbeitung der Körperschemastörung

Answer 21

1 Köperzeichnung
2 Spiegelkonfrontationen
3 Videoaufnahmen

Question 22

AN

Answer 22

A. Gewichtsverlust (bzw. bei Kindern fehlende Gewichtszunahme) mit Körpergewicht von weniger als 85% des Normalgewichts (z.B. ab 18. Lj.: BMI weniger als 17,5).

B. Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt (z.B. Vermeidung von „fettmachenden Speisen“, Purging-/Kompensationsverhalten)

C. Angst vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden, obwohl Untergewicht besteht mit Körperschemastörung („zu fett“)

D. Endokrine Störung der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse mit Amenorrhoe bei Frauen (oder persistierende Regel bei Hormonsubstitution), Libiodo- / Potenz-Verlust bei Männern. Bei Beginn vor der Pubertät: Wachstumsstopp, fehlende Brustentwicklung, kindliche Genitalien, primären Amenorrhoe)