Endometriumkarzinom Flashcards
Em-Ca
Inzidenz / Krankheitsgipfel / wieviel prämenopausal? / wieviel hereditär? / 5 JÜR
Inzidenz
• Ca. 10.900 Neuerkrankungen pro Jahr • Gehört zu den (5.) häufigsten Karzinomen bei Frauen (häufigstes Beckenkarzinom) ○ Etwa 4,8% aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen (im Jahr 2014) • 20% Prämenopausal • 5% hereditär, meist HNPCC (—> 40% Lebenszeitrisiko für EM-Ca, 80% Colon-Ca) —> genetische Beratung!
• 5JÜR: 75-83%
Erkrankungsgipfel
• 75–79 Jahre
Endometriumkarzinom
Unterteilung
Typ I - östrogenabhängig
Typ II - östrogenunabhängig
Endometriumkarzinom
RF Typ I
Die Risikofaktoren für die Entwicklung östrogenabhängiger Tumoren lassen sich durch eine lang andauernde Östrogenwirkung auf das Endometrium erklären und ähneln den Risikofaktoren des Mammakarzinoms.
• Höheres Alter ○ Zunahme der Erkrankungshäufigkeit mit steigendem Alter bis zum 80. Lebensjahr • Nulliparae oder wenige Schwangerschaften • Frühe Menarch, späte Menopause • PCO-Syndrom • Östrogensubstitution bei klimakterischen Beschwerden ohne Gestagenschutz ○ Eine Östrogensubstitutionstherapie mit Gestagenschutz für eine Dauer von max. 5 Jahren ist bzgl. des Endometriumkarzinomrisikos unbedenklich. In einer Studie konnte bei einer Kombinationstherapie mit konjugierten equinen Östrogenen und Medroxyprogesteronacetat über eine mittlere Dauer von 5,6 Jahren sogar eine Senkung des Endometriumkarzinomrisikos gezeigt werden. Wird die Therapie länger als 5 Jahre fortgeführt, besteht trotz Gestagenschutz ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Endometriumkarzinoms • Tibolon ○ Tibolon ist ein synthetisches Steroid, welches zur Behandlung klimakterischer Beschwerden angewendet wird. • Mammakarzinom in der Eigenanamnese • Tamoxifentherapie bei Mammakarzinom ○ Tamoxifen wirkt als selektiver Östrogenrezeptormodulator am Endometrium. Das Endometriumkarzinomrisiko steigt mit Dauer der Einnahme. • Metabolisches Syndrom ○ Adipositas § Fettzellen besitzen das Enzym Aromatase und bilden extraovarielles Östrogen. Außerdem erhöht Adipositas die Mortalität beim Endometriumkarzinom. ○ Diabetes mellitus Typ 2 Das anabole Insulin regt die Produktion von extraovariellem Östrogen an und stimuliert zudem über IGF-1 die Proliferation von Endometriumzellen.
EM-CA
Typ I Risikoreduktion Faktoren
Nikotinabusus, Multiparität, oCTs, LNG-IUS
EM-CA
RF Typ II
Neuere Studien weisen darauf hin, dass Typ-2-Endometriumkarzinome ähnliche Risikofaktoren wie Typ-1 aufweisen. Daher lässt sich vermuten, dass diese (entgegen der bisherigen Annahme) auch eine hormonabhängige Komponente besitzen.
• Höheres Alter • Radiatio des Uterus • Lynch-Syndrom (HNPCC)
EM-CA Stadien
TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0 Kein Anhalt für Primärtumor
T1 I Tumor begrenzt auf Corpus uteri
T1a IA Tumor begrenzt auf Endometrium oder infiltriert weniger als die Hälfte des Myometriums
T1b IB Tumor infiltriert die Hälfte oder mehr des Myometriums
T2 II Tumor infiltriert das Stroma der Zervix, breitet sich jedoch nicht jenseits des Uterus aus
T3 und/oder
N1 Lokale und/oder regionäre Ausbreitung wie nachfolgend beschrieben:
T3a IIIA Tumor befällt Serosa und/oder Adnexe (direkte Ausbreitung oder Metastasen)
T3b IIIB Vaginal- oder Parametriumbefall (direkte Ausbreitung oder Metastasen)
N1 IIIC Metastasen in Becken- und/oder paraaortalen Lymphknoten
IIIC1 Metastasen in Beckenlymphknoten
IIIC2 Metastasen in paraaortalen Lymphknoten
T4 IVa Tumor infiltriert Blasen- und/oder Rektumschleimhaut
M1 IVb Fernmetastasen (ausgenommen Metastasen in Vagina, Beckenserosa oder Adnexen, einschließlich Metastasen in inguinalen und anderen intraabdominalen Lymphknoten als paraaortalen und/oder Beckenlymphknoten)
Em-Ca
Diagnostik
- Anamnese
- Beschwerden
- Vaginale Untersuchung
- TVUS
≥6mm - suspekt (prämenopausal oder unter HRT/OCT nicht verwertbar)
≤3mm - EM-CA sehr unwahrscheinlich - bei einmalige Bltg Kontrolle nach 3 Monaten
§ Inhomogen
§ Unscharfe Begrenzung
§ Kavumspalt nicht darstellbar
§ Filiae? (vor allem an der Vorderwand)
Beurteilung der OVarien (simultanes Ov-Ca bei jungen Patientien bis zu 30%) - HSK/Abrasio, Pipelle
Em-Ca
Staging
- Labor inkl. CEA, CA125 (bei V.a. Adenokarzinom)
- lokales Staging STRENG operativ!!!
- Sono Abd: Harnstau?
- Röntgen-Thorax: Lungenmetastasen
- CT/MRT ab Stadium T3
- ggf. Skelettszintigraphie
- ggf Zystoskopie/Rektoskopie
- ggf. Iv Pyelogramm
Em-Ca
Molekulare Klassifizierung
POLE
MMR
Copy number low/unspezifisch
Copy number high /p53
- prognostische Relevanz
- nur p53 profitiert von RXT/CHXT, kein Vorteil in den anderen Gruppen !
Em-CA
POLE
○ hohe Mutationsrate —> daher durch viele Neoantigene zu Zytologische T-Zellangriffen führen
○ IMMER G3, endometrioid —> aber dennoch sehr gut Prognose —> POLE schlägt P53 mutiert + Grading
○ kann auch im Hysterektomiepräparat erfolgen
○ NUR bei intermediär, high-intermediate und high Risk (z.B. G3, dMMR/P53-Mutation) —> teuer, Kostenerstattung nicht geklärt!
Em CA
MMR
○ hohe Mutationsrate
○ für weitere Rezidivtherapie Immuntherapie bei MMR Instabilität (Pembolizumab, Dostarlimab)
○ G1-G3, endometrioid
○ Prognose intermediär
Em-CA
Copy number low
○ niedrige Mutationsrate
○ MSI stabil
○ G1-G2, endometrioid
○ Prognose intermediär
Em-Ca
Copy number high / p53
○ niedrige Mutationsrate (TP53 92%)
○ MSI stabil
○ G3, endometrioid, serös oder gemischt
○ Prognose schlecht
Em Ca
NSMP
○ ohne POLE-Mutation, pMMR, p53-Wildtyp
○ Prognose intermediär
Em-CA
L1CAM
○ kann bei low risk endometrioiden und anderen Typ-1-Karzinomen eingesetzt werden.
○ Immunhistochemie
○ schlechte Prognose —> keine fertilitätserhaltende Therapie
—> low Risk nur, wenn L1CAM negativ