Emotionen Flashcards

1
Q

Erläutere Emotionen!

A
  • sind mehrdimensionale Konstrukte
  • innere, psychologische Prozesse
  • charakteristisch -> innere, »gefühlte« Kern:
    • Emotionen spürt man
    • sind keine reinen Gedankeninhalte
    • jede Emotion durch eine für sie typisches psychisches Erlbene gekennzeichnet
    • affektiver Kern der Emotion
  • affektives Erleben notwendig und hinreichend für eine Emotion
  • meisten Emotionen entlang der Dimension Valenz in positiv oder negativ einordbar
    • Emotionen haben einen stark wertenden Charakter
    • Signalgeber für angenehmes oder unangenehmes Empfinden einer aktuellen Situation
  • neben affektiven Kern noch 4 weitere zentrale Komponenten
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2
Q

Nenne die Komponenten von Emotion!

A
  • affektive Komponente (affektiver Kern)
  • physiologische Komponente
  • kognitive Komponenten
  • expressive Komponente
  • motivationale Komponente
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3
Q

Erläutere die physiologische Komponente!

A
  • je nach emotionalem Zustand ändern sich zB Herzrate, Hautleitfähigkeit oder Muskeltonus
  • allgemeiner Anspannungs- und Erregungszustand
  • Emotionen machen sich auch im zentralen Nervensystem bemerkbar
  • sowohl in kortalen als auch subkortalen Arealen (präfrontaler Kortex und Amygdala)
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4
Q

Erläutere die kognitive Komponente!

A
  • emotionales Erleben meist einher mit emotionstypischen Gedankeninhalten
  • zB bei Angst -> Gedanken an die Konsequenzen des mögl. Scheiterns
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5
Q

Erläutere die expressive Komponente!

A
  • verschiedene Emotionen gehen mit für sie typischen verbalen und nonverbalen Ausdrucksverhalten einher
  • dies macht Emotionen für Interaktionspartner erkennbar
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6
Q

Erläutere die motivationale Komponente!

A
  • Emotionen lösen entsprechendes Verhalten aus
  • aus evolutionspsychologischer Perspektive:
    • Emotionen entwickelt, weil dies adaptives Verhalten ermöglichte
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7
Q

Nenne die Definition von Emotionen!

A

​»Emotionen sind mehrdimensionale Konstrukte, die aus affektiven, psychologischen, kognitiven, expressiven und motivationalen Komponenten bestehen.«

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8
Q

Erläutere die Struktur von Emotionen!

A
  • zwei zentrale Ansätze zur Beschreibung der Struktur von Emotionen:
  • dimensionaler Ansatz:
    • Emotionen werden anhand einer begrenzten Anzahl von quantitativer variierender Eigenschaften eingruppiert:
    • Valenz:
      • positiv bis negativ
      • angenehm bis unangenehm
  • kategorialer Ansatz:
    • Differenzierung zwischen einer Vielzahl von qualitativ unterschiedlichen (»diskreten«) Emotionen
    • im dimensionalen Ansatz indentisch klassifizierte Emotionszustände können große Unterschiede aufweisen
      • bei Angst als auch bei Ärger negativ erregt
      • subjektives Erleben unterscheidet sich allerdings recht stark zwischen beiden Emotionen
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9
Q

Nenne die Basisemotionen!

A
  • Freude
  • Überraschung
  • Trauer
  • Ärger
  • Angst
  • Ekel
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10
Q

Was sind Traits?

A
  • relativ stabile Persönlichkeitseigenschaften
  • unterscheiden sich in ihrer generellen positiven bzw. negativen Affektivität
  • zB Prüfungsangst
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11
Q

Nenne strukturelle Eigenschaften von Emotionen!

A
  • momentane Zustände und zum anderen dispositionelle Reaktionstendenzen
  • in der allgemeinen Psychologie als situative und momentane Zustände angesehen
  • in differenzieller Psychologie:
    • dispositionelle Unterschiede in der Neigung und in verschiedenen Situationen wird mit unterschiedlichen Emotionen reagiert
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12
Q

Erläutere Stimmung!

A
  • Stimmung und Emotion werden oft Synonym benutzt
  • weitgehend durch kongruente Komponenten charakterisiert
  • Unterschiede:
    • Stimmungen halten typischerweise länger
    • aber weniger intensiv ausgeprägt
    • in geringerem Maße auf bestimmte Objekte gerichtet
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13
Q

Erläutere Wohlbefinden!

A
  • Emotionen stellen integrale Bestandteile des subjektiven Wohlbefindens dar
  • Wohlbefinden nicht nur Abwesenheit negativer Emotionen, sondern auch Empfinden positiver Emotionen
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14
Q

Erläutere Stress!

A
  • Zustand der Alarmbereitschaft des Organismus
  • auf höhere Leistungsfähigkeit ausgelegt
  • erlebter Stress, wenn eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten von den Anforderungen in der Umwelt übertroffen bzw. in Frage gestellt werden
  • häufig gleichzeitig mit Angst, weswegen Angst als eng verwandt mit dem subjektiv erlebtem Stress angesehen wird
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15
Q

Erläutere Flow!

A
  • »heroisches Gefühl bei völligen Aufgehen in einer Tätigkeit”
  • Auftreten wenn Handlungsanforderungen und Handlungskompetenzen im ausgewogenen Verhältnis stehen
  • Gefühl, Anforderung einer Tätigkeit voll gewachsen zu sein
  • eher kognitiver Zustand, als Emotion
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16
Q

Erläutere die Emotionsregulation!

A
  • zielgerichtete, bewusste oder unbewusste Aufrechterhaltung, Steigerung oder Senkung der eigenen Emotionen oder der Emotionen anderer Menschen
    • legt hedonistisches (Lustgewinn) Gedankengut zugrunde
    • -> möglichst häufig intensiv positive und selten, sowie in geringer Ausprägung negative Emotionen
    • Regulation auf dieses Ziel hin
  • Emotionsregulation impliziert das Bewusstsein über mögliche emotionsinduzierte Umstände
    • -> gezieltes aufsuchen oder vermeiden, um das eigene emotionale Erleben zu optimieren
  • Bestandteil der emotionalen Intelligenz
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17
Q

Erläutere das Coping!

A
  • Umgang mit negativen Gefühlszuständen
  • wie kann es gelingen mit negativen Gefühlen umzugehen
  • drei zentrale Copingstrategien:
  • emotionsorientiertes Coping
    • (direkte Regulation der Emotion)
  • problemorientiertes Coping
    • (Identifikation und Änderung von emotionsauslösenden Umständen)
  • meidensorientiertes Coping
    • (behaviorale oder mentale Flucht aus der emotionsauslösenden Situation, Konfrontationsmeidung)
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18
Q

Erläutere die Erfassung von Emotionen!

A
  • Emotionen durch subjetives Erleben gekennzeichnet
  • -> daher Befragung der Betroffenen
  • Befragung mittels:
    • Fragebogen
    • Interviews (kritisch, da immer auch Selbsteinschätzung)
    • Codierung der emotionstypischen Prosodie (Tonfall)
    • Codierung der emotionstypischen Mimik
    • Erfassung über zentralpsychologische Prozesse (fMRT, EEG)
    • peripher-physiologische Messdaten:
      • Hautwiderstand
      • Herzfrequenz
      • Blutdruck
      • Blutwerte, Speichelwerte
      • nachweisbare Botenstoffe
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19
Q

Nenne die Definition von Leistungsemotionen!

A

»Als Leistungsemotionen werden diejenigen Emotionen von Schülern verstanden, die sie in Bezug auf leistungsbezogene Aktivitäten erleben«

  • zwischenmenschliche Gefühle eher ausgegrenzt
  • im pädagogischen Kontext vor allem Lernaktivitäten (spezielle Teilgruppe)
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20
Q

Nenne die Definition für Lernsituationen!

A

» Lernsituationen seien als Situatioen definiert, in denen man sich intentional mit einem inhaltlich definierten Lerngegenstand mit dem Ziel auseinandersetzt, seine Kompetenzen und Wissensbestände in diesem Gegenstandsbereich zu erweitern (nicht-intentionales Lernen bzw. impliziertes Lernen sind hier nicht angesprochen). Von Leistung ist dann die Reden, wenn das eigene Handeln und die eigene Tüchtigkeit im Hinblick auf einen Gütemaßstab bewertet werden.« (Rheinberg 2004)

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21
Q

Nenne die Arten des Gütemaßstab!

A
  • individuelle Bezugsnorm
  • soziale Bezugsnorm
  • kriteriale Bezugsnorm
  • Bewertung nach Erfolg und Misserfolg
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22
Q

Nenne die Ordnungskriterien der Leistungsemotionen!

A
  • Valenz (Unterscheidung pos. & neg. Emotionen)
  • Objektfokus der Emotion:
    • Aktivität
    • Leistungsergebnis (Erfolg vs. Misserfolg)
  • zeitlicher Bezug:
    • prospektiv (in die Zukunft)
    • aktuell (gegenwärtige Tätigkeit)
    • retrospektiv (in die Vergangenheit)
      • grundsätzlich wird von aktuellen Bezug ausgegangen
      • bei Objektfokus auf Ereignis prospektiv und retrospektiv möglich
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23
Q

Erläutere Ärger!

A
  • häufig aus der Perspektive des Fremdbezugs gesehen
  • meist als soziale, auf andere Personen bezogene Emotion
  • in Lehr- und Lernsituatioenn kommen jedoch selbst- und fremdbezogene Perspektive gleichermaßen vor
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24
Q

Erkläre die Fachspezifität von Leistungsemotionen!

A
  • nur begrenzt vom emotionalen Erleben eines Schülers in einem bestimmten Fach auf emotionales Erleben in einem anderen zu schließen
  • Zusammenhänge eher gering bei unterschiedlichen Fächern
  • deutlicher bei »inhaltsverwandten« Fächern
  • für ältere Schüler insgesamt schwächer als bei jüngeren
  • dh. Fachspäzifität emotionalen Erlebens scheint im Lauf der Schulzeit größer zu werden
  • es gibt weniger den allgemein prüfungsängstlichen, lernfreudigen oder gelangweilten Schüler
  • emotionales Erleben von Schülern ist fachspezifisch zu beurteilen und entsprechend spezifisch zu intervenieren und zu fördern
25
Q

Erläutere die Auftretenswahrscheinlichkeit von Leistungsemotionen!

A
  • zentrale Betrachtung anhand der Prüfungsangst
  • aber nicht einzige Emotion, die im Lern- und Leistungskontext auftritt
  • Emotionserleben in 4 verschiedenen Situationstypen:
    • Schulunterricht
    • häusliches Lernen bzw. Hausaufgaben
    • mündliche und schriftliche Prüfungen
    • Situationen der Leistungsrückmeldung
  • Lern- und Leistungssituationen nicht nur von negativen emotionalen Erleben geprägt
    • Freude und Erleichterung ebenso häufig wie Angst
  • Emotionen spielen eine zentrale Rolle für die Erklärung von Schülerreaktionen auf schulische Herausforderungen
  • relevant für die Auslösung, Aufrechterhaltung und Reduzierung von Anstrengungen in Lern- und Leistungssituationen
  • zentrale Prädikatoren für Lernleistungen
26
Q

Erläutere das lebenslange Lernen!

A
  • unumgänglich geworden
  • einmal erworbene Kompetenzen sind weniger als früher Garant für Lebenserfolg
  • positive Gefühle sich erneut in Lernsituationen zu begeben, dürfte daher für gesamte Lebensspanne von Bedeutung sein
  • Ziel sollte sein:
  • eine positive emotionale Einstellung gegenüber Lernen und Leistung
27
Q

Erläutere Emotionen in Bezug auf das Wohlbefinden im Schulkontext!

A
  • wenn Schüler emotionales Erleben von Angst, Ärger oder Langeweile erfährt:
  • dann allgemeines Wohlbefinden eher niedrig
  • allgemeine Freude am Lernen muss im Mittelpunkt stehen
  • aber keine »Spaß- und Kuschelpädagogik«
28
Q

In wie weit findet die Abgrenzung von Emotionen und Kognition im Lern- und Leistungskontext statt?

A
  • bei kognitiven Konstrukten handelt es sich um psychische Repräsentation, die selbst- oder aufgabenbezogene Überzeugungen beinhalten
  • implizieren zunächst keine Bewertung
  • beim Beisein von Emotionen finden affektive Wertungen statt
  • Kognition und Emotion im Leistungskontext eng assoziiert und mit theoretischen Überlappungen
  • Kompetenzeinschätzungen gehen mit verbundenen Emotionen einher
    • Hohe Kompetenz = positive Emotion
    • Niedrige Kompetenz = negative Emotion
29
Q

Erläutere die Selbstwerttheorie nach Corington (1992)

A
  • Selbstwert von Personen eng an ihre Erfolge und Kompetenzüberzeugungen geknüpft
  • fähigkeitsbasierte Misserfolgsattribution sehr dramatisch
  • »Self-Handicapping« -> kein voller Lerneinsatz zum Selbstschutz
    • Prokrastination
    • Alkohol und Drogen
    • wenig Schlaf vor Prüfungen
    • etc.
30
Q

Erläutere die Entwicklungsabläufe von Emotionen im Lern- und Leistungskontext!

A
  • im Alter von 3:
    • basale kognitive Prozesse ermöglchen das Erleben von Stolz und Scham
    • Bewusstsein ihrer selbst
    • erkennen und beachten äußere Standards zur Beurteilung von Leistungen und internaliseiren diese Standards für eigene Selbstbewertung
  • ab 3 bis 5 Jahren:
    • Verbesserung der Fähigkeiten durch repaide Sprachentwicklung
    • in der Lage Standards selbst zu benennen
    • Schwiergkeit Stolz und Freude zu differenzieren
    • positive emotionale Reaktion auf jede Art von Erfolg
  • ab 8 Jahren:
    • Unterschiede zwischen eigener Anstrengung und günstigen äußeren Bedingungen
    • Zeit des Schuleintritts:
      • durchschnittliches Ausmaß an negativen Emotionen nimmt im Laufe der Schulzeit zu
      • positive Emotionen nehmen ab
      • Prüfungsangst steigt gerade in der Grundschule stark an
      • Lernfreude nimmt bis zur 8. Klasse ab und stagniert dann
      • Abfall der Freude und des Stolzes bis zur 8. Klasse
      • Emotionen Angst und Scham bleiben relativ konstant
      • Ärger, Langeweile aber auch Interesse steigen an

​Schüler werden durch wiederholte Misserfolgserlebnisse ihrer eigenen Unzulänglichkeit unterwiesen. -> grenzenlose Überzeugung hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten bricht ab

31
Q

Erläutere wie sich die schulischen Anforderungen im Laufe der Schulzeit entwickeln!

A
  • diese steigen stark an
  • zunehmende Anstrengung erforderlich um eigene oder externe Erwartungen zu entsprechen
  • birgt emotionale Kosten
  • in der Adoleszenz, Konkurrenz schulischer mit außerschulischen und sozialen Themen
  • akademischer Inhalt als langweilig erlebt
  • mit ansteigender Klassenstufe erhöht sich der Wettbewerb unter den Schülern
  • Kontakt von Lehrer zu Schüler wird unpersönlicher
  • Bezugsgruppeneffekte spielen entscheidende Rolle für Entwicklungsverlauf
32
Q

Nenne Ursachen für unterschiedliche Emotionen im Lern- und Leistungskontext!

A
  • nur wenige Situationen in denen Menschen mit gleichen Emotionen reagieren
  • durch Evolution bestimmt
  • oft aber unterschiedlich je Person
33
Q

Erläutere den Appraisal-Ansatz!

A
  • nicht die Situation löst Emotionen aus, sondern vielmehr die Interpretation der Situation führt dazu, dass wir bestimmte Emotionen erleben
34
Q

Nenne die Definition von Appraisals!

A

​»Appraisals sind kognitive Bewertungsprozesse von Situationen, Tätigkeiten oder der eigenen Person. Unterschiedliche Konstellationen von Appraisals rufen unterschiedliche Emotionen hervor.«

35
Q

Erläutere das Lazarus-Modell (1991)

A
  • weit verbreitet
  • Unterscheidung in primäre und sekundäre Appraisals
  • primäre Appraisals:
  • kann zum einen Beurteilung der persönlichen Bedeutsamkeit einer Situation beinhalten (wichtig/unwichtig)
  • Beurteilung der Valenz (pos./neg. bzw. konsistent vs. inkonsistent)
  • sekundäre Appraisals:
  • Beurteilung des Zustandekommens der Situation
  • Beurteilung des Vorhandenseins geeigneter Ressourcen um Situation zu meistern (Coping-Potenzial)

Andere Theorien unterscheiden nicht primär und sekundäre Appraisals -> dafür zB Wahrscheinlichkeitsvermutung für das Eintreten einer Situation

36
Q

Gib ein Schlussfazit zu den Appraisal-Modellen!

A
  • je nachdem, wie man eine Situation kognitiv bewertet, wird man emotional reagieren, wobei spezifische Konstellationen von Appraisals definieren, welche Emotionen man erlebt
37
Q

Erläutere Pekruns Kontroll-Wert-Ansatz zu Leistungsemotionen!

A
  • theoretische Annahme:
  • aus diversen kognitiven Appraisals sind insbesondere 2 Appraisal-Dimensionen für die Leistungsmotivation bedeutsam
  • subjektive Kontrolle über lern- und leistungsbezogene Aktivitäten
  • Wert dieser Aktivitäten und Ergebnisse
  • subjektive Kontrolle:
    • bezieht sich auf wahrgenommene Kausale Einflüsse, auf Handlungen und ihre Ergebnisse
    • zukunftsgerichtete Kausalerwartung
    • aktuelle Kausalwahrnehmungen
    • rückblickende Kausalattribution von Erfolg und Misserfolg
  • Wert:
    • beinhaltet eine kategoriale Bedeutung:
    • die Lernaktivität bzw. das Lernergebnis ist persönlich wichtig/bedeutsam oder nicht
38
Q

Nenne Eigenschaften von Appraisals!

A
  • werden selbst von Situation beeinflusst
  • können aber auch die sie wahrnehmende Person beeinflussen
  • kann dazu führen, dass:
  • situative Bedingungen die Kontrollerwartungen bestimmen können (Aufgabenschwierigkeit)
  • die Einschätzung der Bedeutsamkeit der Situation beeinflusst wird
  • diese mehr oder weniger objektiven Gegebenheiten der Situation wiederum von Personen individuell beurteilt werden müssen
  • -> sind dabei die situativen Gegebenheiten unbekannt oder unauffällig, spielen generalisierte subjektive Kontroll- und Wertüberzeugungen eine bedeutsame Rolle für die Entstehung von Emotionen
  • generalisierte Überzeugungen dass Leistungen in einem Fach besonders wichtig sind werden beeinflusst
  • auch Leistungsziele spielen eine Rolle dafür. welche Kontrollierbarkeit und welche Bedeutsamkeit man Lernaktivitäten und Leistungsergebnissen beimisst
  • wie eine derzeitige Tätigkeit bewertet wird, bzw. ob Erfolg oder Misserfolg eintreten wird, bestimmt zunächst die Valenz der Emotion
39
Q

Erläutere die Kontroll-Appraisals!

A
  • bestimmen die Qualität von Emotionen
  • bei hohem Kontrollerleben: Vorfreude auf Prüfung
  • bei geringem Kontrollerleben: Angst vor einer Prüfung
  • Intensität anhängig vom Ausmaß des Kontrollerlebens und der jeweiligen Bedeutsamkeit
  • persönliche Wichtigkeit verstärkt positive wie auch negative Emotionen (Langeweile stellt die Ausnahme dar)
  • Ausmaß, in welchem die Kontrolle in der jeweiligen Situation erlebt wird versärkt (in der Regel) positive Emotionen und schwächt negative ab
40
Q

Beschreibe das Schema zu prospektiven Emotionen!

A
  • Ausgang:
  • Leistungssituation/Generalisierte Kontroll- und Wertüberzeugung
  • ​1. Situationsanalyse:
    • Wird Misserfolg erwartet?
      • Nein: Keine negativen Emotionen
      • Ja: weiter zur 2. Situationsanalyse
  • 2. Situationsanalyse:
    • Ist der Misserfolg persönlich relevant?
      • Nein: Keine negativen Emotionen
      • Ja: weiter zur 3. Situationsanalyse
  • 3. Situationsanalyse:
    • Sind persönliche Ressourcen zur Vermeidung des Misserfolges verfügbar?
      • Nein: Hoffnungslosigkeit
      • Ungewiss: Angst
      • Ja: Erleichterung
41
Q

Nenne empirische Befunde für die Bedeutsamkeit von Kontrollüberzeugungen!

A
  • für Prüfungsangst ist die Bedeutung von mangelnder wahrgenommener Kontrolle empirisch gut belegt
    • erleben intensiver Angst bei Erwartung von Misserfolg
    • wenn niedriges Selbstkonzept Vermeidung bezweifelt
    • Intensität hängt auch von Bedeutsamkeit des Misserfolgs ab
  • Kontrollüberzeugungen und Überzeugungen der Bedeutsamkeit von Leistungen spielen auch eine wichtige Rolle für das Erleben anderer Emotionen
    • Schüler erleben mehr Stolz bei hoher Kompetenzüberzeugung und Überzeugung der Bedeutung von guten Noten im Fach
    • Freude am Fach besonders ausgeprägt, wenn Schüler hohe Kompetenzüberzeugung und gute Leistungen im Fach vorweisen und dieses als positiv bewerten
42
Q

Nenne die Kausalattributionen von Attributionen und Emotionen!

A

2 Schlüsse:

    1. Erfolg und Misserfolg rufen Emotionen hervor
      * Nach Weiner sind diese auch ereignisabhängige Emotionen (Frustration und Freude)
    1. Beginnt eine Person, nach Ursachen für das Leistungsergebnis zu suchen, stellen sich weitere, differenzierte Emotionen ein
      * Weiner nennt diese attributsabhängige Emotionen
  • dabei werden drei Dimensionen betrachtet:
    • Kontrollierbarkeit
    • Lokation (internal vs. external)
    • Stabilität
43
Q

Erläutere die Einflüsse der Sozialumwelt auf Leistungsemotionen!

A
  • Emotionen und ihnen zugrundeliegende Appraisals entstehen:
    • zum einen aufgrund von generalisierten Überzeugungen
    • zum anderen hängen sie von der jeweiligen Situation ab
  • aus sozial-kognitiver Perspektive anzunehmen, dass Überzeugungen von Personen immer in Auseinandersetzung mit ihrer Sozialumwelt entstehen
  • es gibt 5 Facetten der Sozialumwelt
  • beeinflussen insbesondere die Kontrollüberzeugungen und die Überzeugungen zur Bedeutsamkeit von Lernaktivitäten und Leistungsergebnissen
    • Instruktion
    • Wertinduktion
    • Autonomiegewährung
    • Erwartung und Zielstrukturen
    • Leistungsrückmeldung und -konsequenzen
44
Q

Erläutere die Instruktion!

A
  • klar strukturierte und verständliche Stoff- und Aufgabenpräsentation bedingen realen Kompetenz- und Wissenszuwachs und dass Schüler positive subjektive Kompetenzüberzeugungen entwickeln
  • kognitive Qualität des Induktionsprozesses von großer Bedeutung
  • strukturell neuartige Aufgaben können die wahrgenommene Kontrolle senken
45
Q

Erläutere die Wertinduktion!

A
  • Vermittlung der Bedeutsamkeit von Lernaktivitäten und Leistungsergebnissen
  • lässt sich direkten Mitteilungen von anderen Personen und Medien entnehmen
  • Lernstoff und Aufgaben müssen für Schüler Bedeutungsgehalt besitzen
46
Q

Erläutere die Autonomiegewährung!

A
  • wie in der Selbstbestimmungstheorie (Deci and Ryan)
    • Autonomie
    • Kompetenz
    • soziale Eingebundenheit
  • selbstgesteuerte, erfolgreiche Handlungen bewirken eine Ausbildung von Kontrollüberzeugungen (hinreichende Kompetenz muss vorhanden sein)
  • komplexe, nur grob umrissene, scheinbar viele Freiheiten gewährende Aufgaben fördern unter Umständen keine positiven Emotionen -> da Senkung des Kontrollerlebens
47
Q

Erläutere die Erwartungen und Zielstrukturen!

A
  • bestimmen maßgeblich, ob Leistungen als Erfolg oder Misserfolg bewertet werden
  • Bezugsperson kann bei Lernenden den Glauben an ihre Kompetenz beeinflussen
  • überhöhte Erwartungen verbunden mit Sanktionen erhöhen die Bedeutung von Misserfolg -> ungünstige Emotionsentwicklung
  • Wettbewerb in Klassen korreliert positiv mit Angst der Schüler
  • kooperative Zielstrukturen zu bevorzugen
48
Q

Erläutere die Leistungsrückmeldung und Leistungskonsequenzen!

A
  • wichtigste Quelle für die Ausbildung von Kompetenzüberzeugungen
  • häufig abhängig von vorangegangenen Abschneiden in Prüfungen
  • eintretende Konsequnezne für Erfolg und Misserfolg beeinflussen die Bedeutsamkeit
  • Anstreben von Vermeidung negativer Konsequnezne bei Misserfolg
49
Q

Beschreibe das Kontrolle-Wert-Modell mit Rückkopplung

A
  • Sozialumwelt:
    • Instruktionsqualität und Auswahl von Aufgaben
    • Wertinduktion
    • Autonomie
    • Erwartungen und Zielstrukturen
    • Leistungsrückmeldung und Leistungskonsequenzen
      • Rückkopplung durch:
      • Appraisal
      • Emotionen
  • ​​Appraisal
    • Wert
    • Kontrolle
      • Beeinflusst durch:
      • Sozialumwelt
      • Generalisierte Überzeugungen und Ziele
      • Rückkopplung durch:
      • Emotion
  • Emotion
    • Lern- und Leistungsemotionen
      • Beeinflusst durch:
      • Gene und Temperament
      • Appraisal
50
Q

Erläutere die Wirkungen von Emotionen im Lern- und Leistungskontext!

A
  • im Allgemeinpsychologischen Befund zur Wirkung von Emotionen 2 Forschungstraditionen
  • Stimmungsforschung:
    • Aufteilung der Stimmung in 3 Ausprägungen
    • positiv, neutral und negativ
    • uneinheitliche empirische Befunde
  • Gedächtnisforschung:
    • untersucht die Wirkung der emotionalen Gehalte auf die Lernleistung
    • belegt dass positive und begative Stimuli besser reproduziert werden können
51
Q

Erläutere die Anwendung auf den Lern- und Leistungskontext!

A
  • in Anknüpfung an die Befunde der Allgemeinpsychologie zu Wirkungen von Emotionen
  • nach Pekrun (2000, 2002, 2006) schlägt 3 Wirkungsmechanismen vor, wie lern- und leistungsbezogene Emotionen auf akademische Leistungen Einfluss nehmen können:
  • Wirkungen von Emotionen:
    • auf kognitive Ressourcen
    • auf Lernstrategien
    • auf intrinsische und extrinsische Motivation
52
Q

Erläutere die Wirkung von Emotionen auf kognitive Ressourcen!

A
  • lern- und leistungsbezogene Emotionen verbrauchen kognitive Ressourcen
  • negative Emotionen bewirken Ablenkung von der Aufgabe
    • Beeinträchtigung gerade bei komplexen Aufgaben (da hoher Verbrauch an kognitiven Ressourcen)
  • Angst verbraucht kognitive Ressourcen -> Beeinträchtigung der Aufgabenbearbeitung
  • positive aufgabenbezogene Emotionen (zB Lernfreude) steigern die Aufmerksamkeit auf die Aufgabe
  • positive Korrelation von Freude und Konzentration
    • steht im positiven Zusammenhang mit Leistungen in einem Test
  • steht im positiven Zusammenhang mit Flow-Erleben
53
Q

Erläutere die Wirkung von Emotionen auf Lernstrategien!

A
  • Leistungsemotionen beeinflussen den Einsatz von Lernstrategien
  • positive Emotionen gehen einher mit verständnisorientierten, felxiblen Strategien (Elaborieren)
  • negative Emotionen gehen einher mit regiden, weniger verständnisorientierten Strategien (stures Wiederholen)
  • je stärker Aufgaben auf felxibles, transferorientiertes Denken ausgelegt sind, desto mehr beeinträchtigen negative Emotionen die Leistung
  • Selbstregulation vs. Fremdregulation
54
Q

Erläutere die Wirkung von Emotionen auf intrinsische und extrinsische Motivation!

A
  • Emotionen wirken differenziell auf die Motivation von SuS
  • aktivierende Emotionen (Freude o. Angst)
    • bedingen, dass man das Lernen an sich als belohnend empfindet
    • daher intrinsische motiviert an das Lernen herangeht
    • beflügelt die Anstrengung als Mittel zum Zweck
  • deaktivierende Emotionen (Erleichterung und Langeweile)
    • senken sowohl die intrinsische als auch extrinsische Motivation
  • Prüfungsangst senkt die intrinsische Motivation
    • unter Umständen steigt die Anstrengung aufgrund erhöhter (extrinsischer) Motivation zur Misserfolgsvermeidung
  • Motivation wirkt über Kontroll- und Werteinschätzungen auf die Emotionsbildung zurück
  • Auf der Ebene der Operationalisierung praktisische Überschneidungen:
    • Tätigkeitsfreude explizit als Emotion klassifiziert
    • aber auch einschlägigen Indikator für intrinsische Motivation
55
Q

Beschreibe das Modell der Wirkungen von Leistungsemotionen!

A
  • Emotion:
  • Lern- und Leistungsemotionen
    • Beeinflusst durch:
      • Gene und Temperament
    • Rückkopplung durch:
      • Lernen
      • Leistung
  • Lernen:
  • Kognitive Ressourcen
  • Lernstrategien
  • Selbstreguliertes Lernen
  • Motivation
    • Beeinflusst durch:
      • Emotion
    • Rückkopplung durch:
      • Leistung
  • Leistung:
  • Lern- und Leistungsergebnisse
    • Beeinflusst durch:
      • Lernen
      • Intelligenz und Vorwissen
56
Q

Nenne Möglichkeiten der Einflussnahme auf Kontroll- und Wertkognition!

A
  • positiv subjektive Kontrollüberzeugungen entwickeln Schüler, wenn Lernen als kontrollierbar erlebt wird
  • Ziel: Schüler Gewissheit geben, dass spezifische Handlungen relativ eindeutig vorhersehbare Wirkungen erzeugen
  • klare Strukturierung des Unterrichts
  • Gestaltung von Lerngelegenheiten, in denen Kontrollerfahrungen durch individuelle Zielsetzungen und selbständige Strategieauswahl stattfindet (Projektarbeit)
  • eindeutige Formulierung von Erwartungen und Zielen
  • Vermittlung kontrollierbarer Ursachen für Erfolg und Misserfolg
  • deutliche Trennung von »Lernzeiten« und »Prüfungszeiten«
57
Q

Wie lassen sich Überzeugungen zur Bedeutsamkeit von Lernaktivitäten und Leistungsergebnissen vermitteln?

A
  • lassen sich direkt oder indirekt vermitteln
  • bei hoher Bedeutsamkeit werden sowohl positive als auch negative Emotionen verstärkt
  • Möglichkeiten die Bedeutsamkeiten von Lernaktivitäten zu fördern:
    • direkte Kommunikation des intrinsischen Wertes
    • Aufgabenstellung aus der Lebenswelt der Schüler
    • Vorgabe von Wahlmöglichkeiten
    • Vermeidung primär kompetitiver Leistungsrückmeldung
    • Vermehrte Nutzung individueller oder kriterialer Kompetenzrückmeldung
58
Q

Wie kann man bei der Regulation von Emotionen als Lehrer unterstützend wirken?

A
  • negative Emotionen nicht vollkommen vermeidbar
  • daher Anleitung zur Selbstregulation von Leistungsemotionen zu empfehlen
  • Umgang mit Emotionen wird schon in Eltern-Kind-Beziehung erlernt
  • Lehrer zusätzliche Aufgabe, Schüler im umgang mit Emotionen zu unterstützen
  • Möglichkeiten:
    • Förderung des Bewusstsein dass Emotionen wichtige Rolle im Lern- und Leistungskontext spielen
    • Aufzeigen der Modulierbarkeit von Leistungsemotionen
    • Vermittlung von Wissen über Leistungsemotionen
    • Vermittlung und Üben konkreter Emotionsregulations- und Coping-Strategien (emotionsorientiert & problemorientiert)
    • Vorleben leistungsförderlicher Emotionen