DNA Viren Flashcards
Generelles des DNA Viren
Haben Einzelstrang- oder Doppelstrang-DNA. Nutzen Wirtszellpolymerasen. Können behüllt oder unbehüllt sein.
Wichtige Viren in der Pharmakotherapie
Herpes Viren: Herpes simplex, Varizella Zoster, Zytomegalie
Papilloma
Hepadna
Herpes Viren: HSV-1 und HSV-2
Herpes Viren zeigen Persistenz (=Lebenslange Infektion) die durch bestimmte Einflüsse Reaktiviert werden.
HSV-1 zeigen vorwiegend orofasziale Manifestation (Lippe, Mund, Zahnfleisch)
HSV-2 zeigen vorwiegen genitale/anale Manifestation
Antimetabolite mit der Leitsubstanz Aciclovir werden verwendet. Dies ist ein Guanosin Analogon. Neben Penciclovir (auch Guanosin), Vidarabin (Adenosin) alleinig zur topischen Anwendung
Systemische Virustatika wären Valaciclovir (Aciclovir) und Famciclovir (Penciclovir). Brivudin ist Thymidin-Analogon.
Genaugenommen sind alle Stoffe Prodrugs, da sie in die Wirkform der Triphosphate überführt werden müssen. Diese binden dann an die virale DNA-Polymerase und führen zum Kettenabbruch.
Topische Anwendung von Aciclovir
5x täglich alle 4 Stunden
Nicht auf Schleimhäute
5 Tage anzuwenden in der Regel. Wenn nach 10 Tagen keine Besserung: Arzt.
Am besten bei ersten Anzeichen wie Juckreiz, Brennen, Rötung anwenden
Topische Anwendung Penciclovir
6x täglich alle 2 Stunden
4 Tage
Nebenwirkungen (systemisch)
GIT-Störungen
Kopfschmerz, Müdigkeit, Schlafstörungen
Normalerweise Kinder unter 12 nicht, aber Zovirax Beipackzettel besagt, dass es bei Kindern anwendbar ist. Lieber Rücksprache mit Arzt, ob es sich wirklich um Herpes handelt.
Herpes Viren: Varizella-Zoster-Viren
Erstinfektionen führen zu Windpocken mit Fieber und typischem Hautausschlag. Bei Kindern ist es komplikationslos, bei Erwachsenen Komplikationen mit Meningoenzephalitis, Pneumonie, Hepatitis
Ab 40. Lebenjahr kommt es zur Reaktivierung, meist begünstigt durch Immunschwäche - Herpes Zoster bildet sich (Gürtelrose). Impfung empfohlen bei Patienten ab 60.
Hautausschlag mit gefüllten Bläschen im Brustkorb (seltener auch andere Bereiche befallen) Bereich. Post-Zoster-Neuralgie kann ein Leben lang bestehen bleiben.
Therapie mit Famciclovir. Analgetikum: Gabapentin
Herpes Viren: Zytomegalie-Viren
Erst-Infektion meist Komplikationsfrei (Vllt. Fieber, Schwäche). Bei geschwächtem Immunssystem problematisch (Hepatitis, Kolitis, Retinitis bis zu Erblindung)
Kein Impfstoff verfügbar. Therapie mit Ganciclovir (i.v.) oder Valganciclovir (oral)
Alternativ Foscarnet: Pyrophosphat-Analogon, das DNA-Polymerase und reverse Transkriptase hemmt. Effekt vergleichbar mit Antimetaboliten. Nicht nur bei Zytomegalie, sondern auch bei Varizella-Zoster, Epstein-Barr, Hepatitis, HIV, Herpes Simplex.
Problem Foscarnet: Nierenfunktionsstörungen, Anämie
Papilloma Viren
Einige der 120 bekannten Arten onkogen. Infektion steht in direktem Zusammenhang mit Zervixkarzinom. Desweiteren kann es zur Bildung von Genital- und Analwarzen kommen.
Zur Reduktion von Gebärmutterhalskrebs Gardasil oder Cervarix gegen Virusarten 16 und 18 ab 9. Lebensjahr(STIKO).
Therapie von Genitalwarzen mit Iquimod (topisch). Regt Makrophagen an Zytokine zu produzieren, die Virus bekämpfen. 3x wöchentlich auftragen für 7 Wochen. Nebenwirkungen sind Juckreiz, Schuppen, Ödeme aber auch Grippe-Symptome.
Hepatitis B Viren
Doppelsträngige DNA-Viren
Übertragung durch Blut oder Verletzungen, Intrafamiliär oder von Mutter auf Kind. In den meisten Fällen heilt eine Infektion von alleine wieder aus aber in 10% der Erwachsenen ergibt sich ein chronischer Verlauf (30-60% bei Immunsupprimierten, 90% bei Neugeborenen.
Polymerasen der Wirtszelle transkribieren virale DNA. Translation in virale Proteine, Reifung im ER und Ausschleusung über Golgi-Apparat der Zelle.
Impfstoff: Engerix B, Fendrix, Hbvapro oder Infanrix-6-fach Impfstoff
Mit Therapie soll ALT-Wert normalisieren, HBV-DNA abfallen und Fibrosestadium der Leber abnehmen, um Langzeiteffekte von Leberzirrhose, Karzinomen und Tod zu verhindern.
Interferone PEG-INF-alpha-2a (Pegasys) PEG-INF-alpha-2b (PegIntron) zerstören Virale DNA, hemmen Translation der RNA durch Bindung an INF-Rezeptor auf der Zelloberfläche, der Induktion von JAK-STAT-Weg hervorruft und antivirale Gene transkribiert.
Nucleosid-(Entecavir, Lamivudin Telbivudin) und Nucleotidanaloga (Tenofovir, Adefovir) hemmen die Polymerasen und induzieren Kettenabbruch.
Empfohlene Kombination aus Entecavir, Lamivudin und Efavirenz
Hepatitis C Viren
Infektion verläuft meist Symptomlos und somit unentdeckt, aber in 85% der Fälle ergibt sich eine chronische Hepatitis mit Spätfolgen wie Leberzirrhose, Leberversagen und Leberkarzinom.
Sobusvir: Hemmt virale Polymerase durch aktiven Triphosphat Metaboliten (Uridintriphosphat-Analogon)
Simeprevir: Protease-Inhbitor
Daclatasvir:Protease-Inhibitor
GIT-Störungen
Fatigue
CYP3A4 Interaktion bei Daclatasvir und Simeprevir