Deskriptive Entscheidungstheorie Flashcards
Simplifikation
Menschen neigen im Rahmen einer Vereinfachung von Entscheidungssituationen zum Runden von krummen Beträgen und Vernachlässigung kleiner Unterschiede
Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung
Wahrnehmung besteht aus 3-stufigem Prüfverfahren
Confirmation bias
Mensch sucht nur nach meinungskonformen Infos in der Umwelt
Spreading-Apart-Effekt
Verhalten, bei dem eine Person nach einer Entscheidung die Vorteile der Entscheidung auf- und die Nachteile abwertet
Kontrast-Effekt
Infos, die mit einer im Kontrast stehenden Info präsentiert werden, werden oft überhöht wahrgenommen
Primacy- und Recency-Effekt
Zuerst wahrgenommene hat (langfristig) ein stärkeres Gewicht auf Entscheidung.
Letzten Items werden kurzzeitig besser behalten als mittlere
Chunking
Strukturierungsmöglichkeit von Gedächtnismaterial
(einzelne Infos –> Chunks)
Verfügbarkeitsheuristik
Infos, die im Kopf am leichtesten verfügbar sind, bestimmen das Entscheidungs- und Schätzverhalten, d.h. je verfügbarer ein Ereignis, desto größer seine subjektive Wahrscheinlichkeit
Narrow Thinking
Menschen bewegen sich in ihren Gedanken und Überlegungen nur in einem engen Umfeld um das, was ihnen mit wenig Ressourceneinsatz zur Verfügung steht
Traveling-Salesman-Problem
Optimale Reihenfolge zu besuchender Orte finden
–> zu aufwändig
–> bewusst Heuristiken anwenden
Urteilsheuristiken
z.B. Verfügbarkeits- , Verankerungs- und Repräsentativitätsheuristik
–> passieren automatisch, unbewusst
–> geht immer mit einem Bias einher
Verfügbarkeitseffekte
Direkter Einfluss: Overreaction, Narrative Bias, Primacy-Effekt
Indirekter Einfluss über andere Knoten (assoziativ): Priming Effekt
Overreaction
Infos, die aktuell, anschaulich und lebendig präsentiert wurden, sowie aufmerksam und häufig aufgenommen wurden, werden vom Menschen Überbewertet und führen zu Überreaktion (Börse 9/11)
Narrative Bias
Anschaulich und in sich konsistent präsentierte Geschichten führen häufig zu überhöhter Berücksichtigung der “enthaltenen Information”
–> Determinante Anschaulichkeit
Primacy Effekt
Bei Aufzählung von mehreren Infos werden die ersten am stärksten berücksichtigt
–> Determinante Aufmerksamkeit
Priming Effekt
Verfügbarkeit indirekt über Assoziationen beeinflusst
–> z.B. Donald Experiment (Fallschirmspringer)
Verankerungsheuristik
Bei Schätzungen Orientierung am erste Ursprungs-/ Richtwert
–> Anchoring
Anschließend unter Berücksichtigung weiterer Infos wird Anker in Richtung wahrer Wert verschoben
–> Adjustment
–> Anker hält jedoch großes Gewicht
–> Bsp.: Glücksrad, afrikanische Staaten
Status Quo
Neigung des Menschen an bestehendem Status Quo festzuhalten
Verankerung bei schneller Hochrechnung
123…8=?
876…1=?
–> Beides zu niedrig eingeschätzt
Anker bei Wahrscheinlichkeiten zusammengesetzter Ereignisse
Entweder zwei sehr unwahrscheinliche oder zwei sehr wahrscheinliche
–> zu niedriger, zu hoher Anker
Preference-Reversal-Phänomen
Bsp.: Lotto Spiel
Umkehrung der Präferenzen bzgl. zweier Alternativen je nach Abfrageart (Sicherheitsäquivalent vs. direkter Vergleich)
–> 30 vs 70% gegen 97 vs 3%
Sicherheitsäquivalent (Lotto)
Sicherer Betrag, bei dem man indifferent ist zwischen diesem Betrag und einer Lotterie
Compatibility-Effekt
Irrationalität, bei der die Aufmerksamkeit z.B. durch unterschiedliche Fragetechniken auf verschiedenen Skalen gelenkt wird
Repräsentationsheuristik
Bewertung aufgrund vorhandener Repräsentativität: Wahrscheinlichkeit für repräsentative Ereignisse werden zu hoch bewertet. Kausalbeziehungen werden gesehen, ohne dass es sie gibt
–> Denken in Schemata
–> 231 repräsentativ, 666 nicht
Gamblers Fallacy
Nach 10 Mal schwarz setzt man eher auf rot
–> oder an Börse investieren in fallende Aktien weil danach wieder hoch
Conjunction Fallacy
Aufgrund höherer Repräsentativität eines gemeinsamen Ereignisses gegenüber einem darin enthaltenen Einzelereignis wird Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Ereignis höher eingeschätzt als Einzelereignis
–> z.B. Linda (Bank vs Bank und Aktivist)
Verdrehen von Zusammenhängen
Conditional Probability Fallacy
–> bei bedingten hohen Wahrscheinlichkeiten Bedingung und Ereignis vertauschen
–> z.B. Arzt Brustkrebs
Scheinkorrelation
Wenn es in schematische Denkmuster passt, sehen Menschen auch schon manchmal zusammenhänge wo es keine gibt
Überschätzung von Kausalbeziehungen
Empirische Zusammenhänge werden als Kausalzusammenhand interpretiert, wenn es in vorgefertigte Schemata passt
–> Bsp.: Börsen-Analyst bs. Kinder
Mentales Konto
Projektspezifisches Konto im Gehirn
–> Bsp.: Verlust Theaterkarte
Overconfidence
(WYSIATI: What you see is all there is und Kontrollmotiv: Einbildung Kontrolle)
Neigung, bestimmte eigene Fähigkeiten systematisch zu überschätzen
3 Varianten:
Overestimation: Über schätzung eigener Fähigkeit
Overplacemet: Überschätzung im Vergleich zu anderen (better than average Effekt)
Overprecision: Zu hohe Sicherheit bei Angabe numerischer Schätzung (Bsp.: Colorado-Effekt)
–> Overestimation eher bei schweren und Underestimation bei einfachen Aufgaben
(Regressivität) –> Regression zur Mitte