Das Mönetäre System Flashcards
Welche Ziele verfolgt die EZB?
Das zentrale Ziel der EZB ist es die Preisstabilität iim Euroraum zu gewährleisten
Europäische Zentralbank (EZB)
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). Sie wurde 1998 im Rahmen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Die EZB besitzt formal den Status eines EU-Organs. Gemäß Artikel 282 Absatz 3 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) ist die EZB bei der Ausübung ihrer Befugnisse unabhängig.
Allgemeines
Im Rahmen der Europäischen Einigung entschieden sich einige Staaten der Europäischen Gemeinschaft für die Einführung einer gemeinsamen Währung, dem Euro. Zur Schaffung der Voraussetzungen für eine gemeinsame Geld- und Währungspolitik wurde am 1. Juni 1998 das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) gegründet. Es umfasst gemäß Artikel 282 Absatz 1 AEUV die EZB und die nationalen Zentralbanken aller EU-Mitgliedstaaten. Das Eurosystem hingegen besteht aus der EZB und den nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedstaaten, die den Euro bereits eingeführt haben. Diese Unterscheidung bleibt notwendig, solange es EU-Mitgliedstaaten gibt, deren Währung nicht der Euro ist.
Aufgaben und Ziele
Das ESZB wird von den Beschlussorganen der EZB geleitet. Aufgaben und Ziele sind in Artikel 127 AEUV geregelt. In der Satzung des ESZB und der EZB, die dem AEUV als Protokoll beigefügt ist, werden sie im Einzelnen erläutert. Vorrangiges Ziel ist die Gewährleistung der Preisniveaustabilität in der Eurozone. Soweit dies ohne die Beeinträchtigung dieses Zieles möglich ist, unterstützt das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik der Europäischen Union, um zur Verwirklichung deren Ziele beizutragen.
Welche Beschlussorgane der EZB lassen sich unterscheiden?
EZB Direktorium:
- verantwortlich für die Umsetzung der vom EZB Rat getroffenen geldpolitischen Entscheidungen
EZB Rat:
- trifft Entscheidungen über den geldpolitischen Kurs, um Endziel Preisstabilität zu gewährleisten
Über welches geldpolitische Instrument werden geldpolitsche Maßnahmen in normales Zeiten implementiert?
Geldpolitische Maßnahmen werden in der Regel durch die Hauptfinanzierungsgeschäffte implementiert. Mithilfe der Hauptrefinanzierungsgeschäfte steuert die EZB im Euroraum die Zinsen, die Entwicklung der Geldmenge und setzt für den Bankensektor Signale für ihren geldpolitischen Kurs.
Die Hauptrefinanzierungsgeschäfte der EZB entsprechen den von der Bundesbank früher durchgeführten Interner Link: Wertpapierpensionsgeschäften (siehe dort). Die EZB bietet dabei wöchentlich den Kreditinstituten Zentralbankgeld auf dem Ausschreibungsweg als Standardtender mit 14-tägiger Laufzeit an. Sie werden entweder als Interner Link: Mengentender (siehe dort) mit Zinsfestlegung durch die EZB oder als Zinstender mit Abgabe von Zinsgeboten durch die Geschäftsbanken angeboten. Die Geschäftsbanken können bei Bedarf wöchentlich ihre Zins- oder Mengengebote abgeben und sich dadurch zeitlich befristet Zentralbankgeld bei der EZB beschaffen. Dafür müssen sie jedoch Sicherheiten in Form von Wertpapieren bei der EZB hinterlegen. Jede Verteuerung ihrer Geldbeschaffung bei der EZB werden die Geschäftsbanken über die Zinssätze für Kredite an ihre Kunden weitergeben. Der für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte von der EZB festgelegte Zinssatz ist damit der wichtigste Leitzins im Euroraum und hat Einfluss auf sämtliche Zinsen der Banken.
Was sind Leitzinsen?
Leitzinsen
Unter Leitzinsen versteht man die von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssätze, zu denen sich Geschäftsbanken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen können. In der Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig für die Festlegung der Leitzinsen.
Allgemeines
Vorrangiges Ziel der meisten Zentralbanken ist es, ein stabiles Preisniveau mit einer niedrigen Inflationsrate sicherzustellen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt dafür ein Inflationsziel von 2 Prozent in der mittleren Frist an. Um die Inflationsrate bei einer vorgegebenen Zielgröße zu halten, kann die Zentralbank die Leitzinsen anheben (“restriktive Geldpolitik”) oder auch senken (“expansive Geldpolitik”). Die Europäische Zentralbank (EZB) kann durch die Festsetzung ihrer Leitzinssätze die Zinsverhältnisse in der Eurozone beeinflussen. Zinssenkungen wirken tendenziell wachstumsfördernd - Kredite für Investitionen werden günstiger - und preissteigernd. Zinserhöhungen wirken sich eher hemmend - Kredite für Investitionen werden teurer - auf das Wirtschaftswachstum und den Preisanstieg aus. Zinsänderungen wirken mit einer Verzögerung von etwa einem Jahr auf Wirtschaftswachstum und Inflation.
Leitzinsarten
Die Europäische Zentralbank legt drei verschiedene Leitzinsen fest, den Zinssatz für
- das Hauptrefinanzierungsgeschäft
- die Spitzenrefinanzierungsfazilität
- die Einlagefazilität
Wie schöpfen Banken Geld?
Die Banken schaffen das Geld quasi aus dem Nichts, indem sie die Summe auf dem Konto des Kreditnehmers einfach gutschreiben. Auf diese Weise entsteht mit jedem Kredit neues Geld. Fachleute sprechen deshalb von Kreditgeldschöpfung.
Unbares Zentralbankgeld kommt ebenfalls durch Kreditgeldschöpfung in die Welt. In diesem Fall nehmen die Geschäftsbanken einen Kredit bei der Bundesbank auf. Diese schreibt die Summe auf dem Konto der Bank gut. Auch hier entsteht Geld aus dem Nichts.
Diskutieren Sie, wie die Notenbank auf die Zunahme der Geldschöpfung reagieren wird, wenn sie davon ausgeht, dass diese zu einer höheren Inflations führt
Die Notenbank ist verpflichtet die Preisstabilität zu gewährleisten.
- => restriktive Geldpolitik aufgrund von Inflation, geldpolitischer Leitzins steigt.
- => Kreditzins steigt, so dass Nachfrage nach Krediten sinkt
- => geringere Neukreditvergabe bzw. geringere Geldschöpfung
Diskutieren Sie, was in einer Volkswirtschaft passieren würde, wenn Geld seine Funktion infolge einer anhaltend hohen Inflation nicht mehr erfüllen kann!
Geld hat im Wesentlichen drei Funktionen
- Zahlungsmittelfunktion
- Wertpapierfunktion
- Funktion als Recheneinheit
Bei einer anhaltend hohen Inflation würden (1) und (2) wegfallen. Außerdem würden der Bevölkerung hohe Kosten anfallen da sie auf Naturaltasch zurückgreifen müssten. Außerdem würde das Sparen sich schwieriger gestalten.
Welche sonstigen Kosten können durch anhaltend hohe Inflation entstehen?
Eine Inflation führt zur Entwertung von Ersparnissen mit der Folge, dass die Sparneigung in der Bevölkerung zurückgeht oder gespartes Geld in Sachwerten angelegt wird. Das schränkt die Möglichkeiten der Banken ein, Kredite an Unternehmen zur Finanzierung von Investitionen zu vergeben. Produktionseinschränkungen und Arbeitslosigkeit sind die Folge.
(Beim Entstehen einer Inflation spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenüber (Aufblähung der Geldmenge), ist eine Bedingung für die Inflation gegeben. Übersteigt die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot, das kurzfristig nicht erhöht werden kann, sind steigende Preise die Folge, die Inflation setzt ein. Die Preissteigerungen lösen steigende Löhne aus, wegen des höheren Einkommens steigt die Nachfrage nach Gütern an. Die höheren Löhne bewirken jedoch auch steigende Kosten der Unternehmen, was wiederum zu Preissteigerungen für Güter führt. Außerdem wird der Preisauftrieb durch die gestiegene Nachfrage zusätzlich verstärkt. Als Folge steigen die Löhne und anschließend wiederum die Preise. Es entsteht eine Interner Link: Lohn-Preis-Spirale (siehe dort) . Da in einer solchen Situation in der Bevölkerung die Angst vor weiteren Preissteigerungen und dem Verlust der gesparten Gelder ständig wächst, geben viele ihr Geld möglichst schnell für den Kauf von Gütern aus oder legen Geld zur Werterhaltung in Sachwerten an (Flucht in die Sachwerte), bevor neue Preiserhöhungen zu weiteren Kaufkraftverlusten führen. Eine Inflation kann sich deshalb dauernd selbst verstärken.)
Was ist kalte Progression?
Als kalte Progression wird der Anstieg des durchschnittlichen Steuersatzes der Einkommensteuer bezeichnet, der auf Einkommenserhöhungen zurückzuführen ist, die lediglich den Preisanstieg (Inflation) ausgleichen.
Warum haben Banken einen Liquiditätsbedarf?
Um Bargeld zu erhalten und um Mindestreserveverplfichtung zu erfüllen
Nennen Sie die wesentlichen Komponenten der Notenbankbilanz