CM Flashcards

1
Q

Wie nennt man noch die 1970er Jahre und warum?

A

Zeitalter der Genese der Probleme der Gegenwart: Umbruch in vielen Bereichen + Anfang der Reflexion/Diskussionen zu diesen Themen (Migration, Umweltschutz)
 diese Phänomene gab es schon davor, sie nehmen hier eine neue Proportion und werden zu einem gesellschaftlichen Problem.

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2
Q

Welche Verwandlungen gibt es zwischen 1960 und 1980?

A

Explosion des Ressource Verbrauchs (Erze, Kohle, Erdöl…): Industrialisierung (damals ohne diese Ressourcen nicht denkbar).
 Deutsche Besonderheit: Kohle verbrennen, um Strom zu produzieren
Massenkonsum: private Bedürfnisse verändern sich
Massenmotorisierung (Automobilisierung): neue Mobilität, immer mehr Autos, ins besonders nach dem 2. WK
Industrialisierung der Landwirtschaft: Hektarerträge (man produziert immer mehr auf einem gleichen Hektar x5) = Deutschland kann sich selbst ernähren und sogar exportieren
 Motorisierung = viel Benzin, Öl
 Chemieindustrie: Dünger (Kunstdünger)
Industrielles Wachstum
 Erdöl als neuer Energieträger
 1970: Eindruck, dass das das Maximum ist

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3
Q

Wie fängt die Anerkennung der Umweltprobleme an?

A

Luftverschmutzung als erstes Umweltproblem = Anfang des Themas/der Debatten = erste Umweltinitiativen, besonders in Industriegebiete (Ruhrgebiete)
1961: Brandt verspricht „blauer Himmel über der Ruhr“

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4
Q

Wie fangen die Umweltbewegungen in den 1970/1980er an?

A

Anfang von organisierter staatlicher Umweltpolitik, aber für viele als ungenügend betrachtet.
Ökologiebewegung schließt sich dem politischen Ungehorsam + Studentenbewegungen an = Anfang der Militanz
Deutsche Besonderheit: besonders wichtige Anti-Atomkraft-Bewegung mit zivilem Widerstand
 Erster Reaktor soll in Wyhl gebaut werden = viele Demonstrationen
1980: Waldsterben: zu viele Emissionen = Ende der Wälder (= apokalyptische Fantasien)
Mischung Bewusstsein der Probleme + objektive Gründe

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5
Q

Steele die Partei der Grünen vor

A

13.01.1980: Karlsruhe: Gründung der Partei
16.03.1980: 5,35% in Baden-Württemberg
2011: Wahl mit den meisten Stimmen (24,2%) seit Parteigründung (Erklärung: Fukushima) = Koalitionsregierung
SPD als einzige linke Partei: alle die linker als die SPD waren, gehen zu den Grünen
 Kalter Krieg = keine kommunistische Partei mehr

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6
Q

Welche Herausforderung müssen sich die Grünen stellen?

A

PB: viele unterschiedliche Weltanschauungen mit Ökologie als einziger gemeinsamer Ausgangspunkt = zahlreiche Debatten
Für einen Sonderstatus Gegen einen Sonderstatus
Kommunistische Splittergruppen (nähern sich Mao, Trotski, Sponti Bewegung…) = alternative Listen Herbert Gruhl: will Einigkeit in der Partei, gegen Linksextreme, die woanders engagiert sind.

Ausgangspunkt: Alle sollen zusammenarbeiten, aber alle gleich (ohne Sonderstatus)
 Sagt aber nicht über dem Programm der Partei, wird erst am nächsten Tag bestimmt

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7
Q

Wie viel Prozent muss eine Partei in Deutschland bei einer Wahl bekommen, um im Parlament ein Platz zu haben?

A

In deutsche Parlamente (Bundestag, Landesparlament): mindesten 5% um einen Sitz zu bekommen: 5% Hürde

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8
Q

Welche Debatte gibt es bei den Grünen um das Verhältnis zum Parlamentarismus?

A

Rotationsprinzip: nach 2 Jahren (hälfte der Zeit, für die man gewählt wurden) gehen Parlamentäre weg und neue kommen = Herrschaft der Parteien in Frage stellen
imperatives Mandat : Abgeordneter wird für einen bestimmten Auftrag und einer bestimmten Zeit gewählt = ist verpflichtet das zu machen, für dessen er gewählt wurde

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9
Q

Stelle Winfried Kretschmann vor

A

1948 geboren, in Siegmarin aufgewachsen
Katholische Neigung: Familie, Oberministrant, wollte Priester werden
1970er: Uni Hohenheim: Bio, Chemie, Ethik: will Lehrer werden
Politische Neigung
AStA Präsident an der Uni
 Art Regierung von Studenten, Kontrolle über das Geld für die Uni, wird von dem Studenten Parlament gewählt
1973/75: Hochschulgruppe des kommunistischen Bundes Westdeutschlands (Maoismus)
 Radikalenerlass = Berufsverbot nach Meldung des Verfassungsschutzes an das Oberschulamt = kann nicht ins Lehramt
Politische Karriere
1980: wird zum ersten Mal für die Grünen in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt
 Mitglied des Landtages 1980/84, 88/92, 96/heute
2011-heute: Ministerpräsident von Baden-Württemberg
Debatte links gegen rechts in Grüne = steht als Mann der Mitte (und später eher konservativ)
Gilt als liberal-konservativer Vordenker der Partei = ökoliberal = in Opposition zum ökosozialistischen Flügel seit 1988

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10
Q

Was für eine Spaltung gibt es innerhalb der Grünen?

A

Ökolibertärer Flügel: Realo (realistisch)
Kretschmann lange Sprecher (viele wie ihn in Baden-Württemberg)
Weiter Rechtsstehende, aber wollen Links-Rechts-Schema überwinden (also gegen links)
Weltanschauung: konservativ (Natur bewahren, wie sie ist, oder zurück zum früheren Verhältnis zur Natur, eher ländliche Leute), „Wert Konservatismus“, liberales Wirtschaftsmodell (der gute Mittelstand als Model, anstatt reiche)
Anthroposophie
Ökosozialistischer Flügel: Fundi fundamentalistisch)
Lange globale Mehrheit (auch marxistische Gruppen)
Demokratisch, Ökologie, internationalistisch, partizipativer Sozialismus + Widerspruch von Kapitalismus und Ökologie
Jetzt eher Minderheit

 Widersprechen sich auch zu den Prinzipien des Parlamentarismus

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11
Q

Was versteht man unter Pfadabhängige Bedingtheit?

A

Pfadabhängige Bedingtheit (sentier de dépendance / path dependency): wenn eine Diskussion aus unterschiedlichen Meinungen bestehen, die sich verengern, und ein Weg bilden. Die Entscheidungen von damals hängen von früheren Entscheidungen und Meinungen ab.
 Beispiel: Winfried Kretschmann

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12
Q

Inwiefern kann man die 1970er als Krisenjahrzehnt bezeichnen?

A

Krisenjahrzehnt?
1970: Jahrzehnt der Krise/der Wende/Bruch  aber nicht objektiv, alle Jahrzehnte bezeichnen sich als Jahrzehnt der Krise  Krise und Veränderung verwechseln
1970: strukturelle Umwälzung der Industriegesellschaften verändert alltägliches Leben / Strukturbrüche?

  • Wirtschaftskrise
  • Krise des Sozial- und Fiskalstaats
  • Ökologische Krise
  • Krise der Friedens- und Entspannungspolitik
  • Krise des Sprachgebrauchs

Krise entsteht auch, weil viel über „Krise“ gesprochen wird. (Warnehmungsbegebenheit)

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13
Q

Beschreibe die Wirtschaftskrise der 1970er

A

1973/1974: Ölpreisschock
Konflikt: arabische Länder Druck auf Israel, um kein billiges Öl zu verkaufen = machen sie sehr hoch (westliche Länder mit Israel)
Problematisch wegen der neuen Produktionsweisen und Konsumverhalten (Plastik, Verbrennungsmotoren)  Wirtschaftskrise (und politische Krise: Mission der upec um die wirtschaftlichen Konflikte zu regulieren)
Strukturbruch: Krise der traditionellen Industrien (besonders Gebiete mit einer Monostruktur der Wirtschaft)
Stahl/Eisen Industrie: Saarland, Ruhr
Textilindustrie: Krefeld
Kohle und Bergbau = Krise schon 10 Jahre davor: billiger zu importieren als zu fördern, viele Bergbau geschlossen oder niedrigere Löhne, Massenentlassung
 Problem der Arbeitslosigkeit
 eigentlich kein richtiger Bruch, sondern nur eine Verlangsamung der Wirtschaft / Wachstum folgt sogar den Trend des Anfangs des 20. Jahrhunderts

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14
Q

Welche sind die Folgen der Wirtschaftskrise der 1970er?

A

Steigende Arbeitslosigkeit = hohe Inflationsrate: Wirtschaft stagniert, aber Preise steigen: Stagnation = Ende der keynesianischen Methode? = man findet keine Lösungen
 Aber keine generelle Wirtschaftskrise: Wachstum blieb erhalten
Wurde als Ende des „Wirtschaftswunder“ betrachtet = Gefühl eines Bruches/einer Krise = Suche nach Lösungen um zur früheren Wirtschaftslage zurückgehen = Strukturkrise des Wohlfahrtsstaates mit Kürzungen bei Sozialausgaben (obwohl sozialdemokratische Regierung, Helmut Schmidt) = noch eine andere Krise
Sozialquote: Anteil der Sozialausgaben für den sozial Volum

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15
Q

Beschreibe das Problem der Arbeitslosigkeit in den 1970er

A

Krisenindikator, der am meisten wahrgenommen ist
Wirtschaftswunder = Vollbeschäftigung
Vollbeschäftigung 3% / Überbeschäftigung 0%

Problem: keine neuen Stellen geschaffen (Investitionen in Maschinen, Innovation… aber nicht in Arbeitskräften)
 obwohl Wachstum, keine neue Beschäftigung
Vor 1970: nicht genug Arbeiter = viele ziehen nach Deutschland
1970er: Situation kehrt sich um
Migrationspolitik verändert sich
Ausländer aus Italien, Spanien, Griechenland gehen weg

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16
Q

Wie wird der Umweltschutz zu erst in den 1970er angesehen?

A

Umweltdebatte: Produktionsweisen, Konsumverhalten = wirtschaftsfeindlich
Viele (auch linke) sagt, dass die Arbeitslosigkeit als Priorität = sieht Umweltschutz als Gefahr
Industrieunfälle = Verschärfung des Krisenbewusstsein / Fokus gegen Atomkraftwerke (auch Unfälle) / auch Unfälle im Chemie Bereich
Autofreiesontage: war nicht besonders bestritten

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17
Q

Was für eine Debatte gibt es um die Migration in den 1970er?

A

Wie viel Migration? Wie soll die Regierung reagieren?
Aber mehr in 1990er
Anfang: Jugoslawienkrieg (viele Kroaten, Serben…)
Verbreitetes Krisengefühl

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18
Q

Was versteht man unter Krise der Sprache in den 70er?

A

Umgangssprachen/Sprachformen überall, auch im politischen Leben oder soziale Bewegung (akademische Jugend)
 Dirty speech
Eindringen von marxistischen Jargons bei politischen Linken und wird mainstream (1968)

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19
Q

Was für Umweltpolitik wird in den 1970er vorgeschlagen?

A

Energiepolitik: zuerst Energiesicherungsgesetz (genug Energie, aber auch von Energie nicht abgeschieden werden)  Abhängigkeit
Energieverbrauch: Effizienz der Geräte steigern, um Energie zu sparen (Häuser dämmen, Doppel Glass)
Rebound effect: effizientere Geräte, also billiger, also kauft man mehr Geräte
Überflussgesellschaft: mehr konsumieren als nötig

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20
Q

Stelle die Umweltgeschichte vor

A

Geschichte der Wechselbeziehungen: Erforschung der vom Menschen beabsichtigten, aber auch unbeabsichtigten Einwirkungen auf die Natur  auch Geschichte von Macht/Herrschaft  vom Menschen aus betrachtet: Unterschied zwischen Natur und Umwelt / Unterschied zwischen Naturkatastrophen (aus der Natur) und Umweltkatastrophen (von dem Menschen)  Ideengeschichte: Vorstellungen von „Natur“ und „Umwelt“ in der Geschichte
- PB: Mensch will die Natur kontrollieren, ist aber auch von ihr abhängig
- Ziele: Schutz für menschliche Existenz, Umweltschäden vermeiden
- Themen: Verschmutzung (Ursprüngliche Wahrnehmung der ökologischen Probleme), Wald/Forstgeschichte, Verwendung und Ausbeutung von Ressourcen, Umweltgefahren, Umweltpolitik
- Tierschutz als Anfang des Naturschutzes

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21
Q

Was sind die Ideen der Umweltgeschichte zur Verwendung der Ressourcen?

A

Industrialisierungsphase: Spinning Jenny, Bodenproduktivität durch höhere Bodenerträge, Massive Nutzung von fossilen Ressourcen (erst Kohle, dann Öl, und dann Elektrizität)  verschwenderische Umgang mit Ressourcen
Adam Smith (18è): Markt reguliert sich selbst: „An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations” = Ideen von damals zur Bodenbenutzung  zeigt die Endlichkeit der Ressourcen, ohne eine Umweltpolitik vorzuschlagen: Ressourcen sollen sparsam benutzt werden (Ressourcen sind wertvoll und haben ihren Preis)

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22
Q

Wie wird die Umweltgeschichte zu einer wissenschaftlichen Subdisziplin instutionalisiert?

A

1976: American Society for Environmental History  5 Jahre nach Club of Rome, wegen Angst, dass die Ressourcen nicht unendlich sind = Grenzen des Wachstums
1980er: Umweltgeschichte wir in Europa wichtig, unteranderem in Deutschland bei den Grünen
1999: European Society for Environmental History mit “concerned scientists”, die sich selbst viel engagierten: Vergangenheit verstehen und Zukunft gestalten
 PB: Nähe mit Naturwissenschaften, können sich widersprechen

Nationalsozialismus: Ideologische Überhöhung der Natur- und Bodenbindung des Menschen: 1. Umweltschutzgesetz: Reichsnaturschutzgesetz (1935): Naturdenkmäler, Reservate (Autobahn soll sich in der Landschaft gut integrieren), aber eigentlich mit Kriegsplanungspolitik und Autarkiepolitik verbunden  Maßnahmen: Wiederverwendung von Metall (vor und im Krieg) / Rohstoffrückgewinnung… aber eigentlich nur Nebeneffekt dieser Politiken / nur Zwangsmaßnahmen

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23
Q

Welche kulturelle Reflexionen zur Natur schlägt die Umweltgeschichte vor?

A

Menschliche Konstrukte zur Natur: „unberührte Natur“ / Niedergang der Natur eigentlich als Niedergang des Menschen  Westliche Welt: Kult der Wildnis als einziges wahre gute, aber auch was Gefährliches  Bsp: Glorifizierung des Native American, die zur Hippie Bewegung führte
Joachim Radkau: einer der ersten Umwelthistoriker: Umweltbewusstsein ist auch ein Gesundheitsbewusstsein = keine Erfindung des 20. Jh.
Kultur: das Künstliche, Technische, durch Verabredungen und Vereinbarungen Geordnete, das Gemachte und Erzwungene, das Gestaltete und Kultivierte  kommt von dem Menschen
Natur: wird unterschiedlich angesehen
* chaotisch und entbehrungsvoll, durch Aufklärungs- und Zähmungsprogramm erst kultiviert  Natur ist schön, bis Eva den verbotenen Apfel ist = Zustand der Natur ist von dem Menschen abhängig / Natur schlecht, Harmonie wird vom Menschen geschafft  rationellere Vorstellung
* Entfremdungs- und Degenerationsgeschichte: Vertreibung des Menschen aus dem natürlichen Paradies erzählt  christliche Vorstellung  Natur ist schön, dann chaotisch, dann vom Menschen verbessert

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24
Q

Was war der Club of Rome?

A

Club of Rome: weltweiter Zusammenschluss von Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft: Gedanken über Nachhaltigkeit, Zukunft der Menschheit, besonders Überbevölkerung und Ressourcenverwendung
1965: Rede von Aurelio Peccei (italienischer Unternehmer) über Ressourcenverwendung + Aufnahmen mit OECD (Wissenschaftsleiter King), die sich ihnen anschließen
Wichtige Publikation: „die Grenzen des Wachstums“: Bericht zur Lage der Menschheit: Gibt es eine Grenze des Wachstums? Und wo wären diese Grenze? Was würde passieren, wenn man so wie im Jahr 1972 weiterleben würde? Was würde mit Ressourcen passieren, was mit der Weltbevölkerung, was mit der Umwelt?
Dennis Meadows soll diese Fragen beantworten: erstellt Szenarien (wie lang es die Ressourcen noch gibt)  projiziert Weltkrise + erstellt Weltmodell
Empfehlungen: radikale Energiewenden: weniger Brennstoffe / nachhaltige Lebensmittelproduktion / Abbau von Ungleichheit durch faire globale Steuersysteme / Wachstumsmodelle für ärmere Länder (um Fehler zu vermeiden)

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25
Q

Was sind die zwei Anschauungen des Wachstums?

A

Extensives Wachstum: immer mehr Ressourcen einsetzen, um mehr zu produzieren
Intensives Wachstum: nicht nur Ressourcen vermehren, sondern auch die Produktivität, um die Produktionsmengen zu erhöhen  Ressourcen auch besser benutzen

26
Q

Was waren die Ideen zur Energienutzung nach dem 2. WK?

A

2 WK.: Debatte friedliche oder militärische Nutzung der Energien
08.1955: Genfer Atomkonferenz: Euphorie der friedlichen Nutzung, die alle Probleme regeln sollte  Beispiel: Atomautos oder Atomuhren / Ford Nukleon: Betrieb mit Kernbrennstoff
25.03.1957: Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (mit der EWG)
 Hauptzielsetzung
Förderung der Forschung / Verbreitung technischer Informationen
Festlegung von Sicherheitsstandards für den Schutz der Bevölkerung
Verhinderung der Zuführung von zivilem Nuklearmaterial zu anderen, insbesondere für militärischen Zwecken
Kein Atomzeitalter: Öl als wichtigster Energieträger (dann Erdgas in den 1960er) und löst Kohle als wichtigster fossiler Rohstoff ab
1970er: Anfang Strom aus Atomkraftwerken in Deutschland

27
Q

Wie entwickelt sich die Atomkraft in Deutschland nach dem 2. WK?

A

1954: Anfang der Stromproduktion durch Atomkraft in der UdSSR
26.10.1955: Franz-Joseph Strauß (CSU) wird Atomminister
1955/1957: Anfang der Forschungsreaktor der TU-München  Forschungszentren in wichtigen Städten  Forschungszentren- und Reaktor sind miteinander verbunden
1957: Europäische Gemeinschaft EURATOM

28
Q

Wie entsteht die Anti-AKW Bewegung?

A
  1. richtige Umweltbewegung
    02.1975: AKW-Bauplatz in Wyhl besetzt  Angst für den Rhein, und dass das Gebiet das Ruhrgebiet ähnelt / 11.1976: Brokdorf: gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Atomkraftgegnern / 03.1979: Gorleben: Widerstand gegen Atomanlagen
     Verbindung mit der Gründung der Grünen
    Industriefeindlich und wachstumsfeindliche Bewegung
29
Q

Welche Industrieunfälle dienen als Katalysator für die Umweltbewegung?

A

1976-1986: Tragische Unfälle führen zum Umweltbewusstsein (Chemiesektor und Atomkraft): Internationales Aufsehen + Bedrohungsszenarien = Unsicherheitsgefühl = Anti-AKW Bewegung
1976: Seveso
Chemische Fabrik Icmesa: Freisetzung von hochgiftigem Dioxin, veraltete Anlage und unzureichend gewartet: Giftwolke vergiftet 1kmX6km großes, dicht bevölkertes Gebiet  3300 Tierkadaver + späte Evakuierung
1984: Bhopal
03.12.1984: Austritt von 40 Tonnen Methylisocyanat  Giftgaswolke bei 500.000 Bewohnern  1.600 sterben sofort, 6000 sterben von Nachwirkungen, bis heute 20.000 Tote und immer noch chronische Krankheiten
1979: Harrisburg
28.03.1979: Atomkraftwerk: partielle Kernschmelze (1/3 des Reaktorkerns)  Radioaktiver Dampf + Kühlwasser nach außen 1993, Rückbauarbeiten
1986: Tschernobyl
26.04.1986: Super-GAU (größter anzunehmender Unfall)  Radioaktivität von mehreren Trillionen Becquerel in die Erdatmosphäre freigesetzt
11.1986: Stahlbeton für Schutzmantel

30
Q

Beschreibe die Energiekrise der 1970er

A

17.10.1973: Ölpreis steigt von 3 US-Dollar/Barrel auf über 5 US-Dollar (+70%)  Ölpreisschock
1960: Gründung OPEC: Organisation erdölexportierender Länder: Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Venezuela
Boykottaufruf 1973: Drosselung der Fördermengen, um die westlichen Länder bezüglich ihrer Unterstützung Israels unter Druck zu setzen

31
Q

Stelle den Yo-Kippur-Krieg vor

A
  1. bis 25. Oktober 1973 (Israel v. a. gegen Ägypten, Syrien)
    israelische Territorialeroberungen: West Bank, Gaza Streifen
    Yom-Kippur: sehr wichtiger jüdischer Feiertag  arabischen Länder wollten Israel an diesem Tag angreifen  funktioniert nicht, Israel verteidigt sich
    OPEC-Staaten wollten 5 % weniger Öl fördern, bis sich Israel aus den besetzten Gebieten zurückziehe  nicht passiert: Israel ist dort geblieben  Länder, die mit Israel bleiben haben nicht zu viele Probleme
    Suche nach alternativen Öllieferanten / Länder versuchen Öl zu exportieren (Mexiko, Venezuela…)
    Pläne, das Öl durch andere Energieträger zu ersetzen
32
Q

Welche energiepolitische Schritte macht Deutschland nach dem Ölpreisschock?

A

Anfrage von Brandt an das Wirtschaftsministerium: Wie stark können Öl- und Gasimporte aus der Sowjetunion gesteigert werden, ohne in den Bereich kritischer Abhängigkeit zu geraten? – Tentative Antwort: 10 Prozent
Energiepolitische Maßnahmen: Wärmedämmung beim Häuserbau, energieeffiziente Standards für elektrische Geräte
 Umdenken der Energieverwendung- und Verschwendung, ohne das die Grünen existieren  Energiepolitisches Bewusstsein
Rebound Effekt: Anschaffung eines Zweitkühlschranks / bessere Wohnungsdämmung aber mehr m², also mehr Energieverbrauch beim Heizen
20.12.1974: Energiesicherungsgesetz: deutsches Bundesgesetz für Energiesicherheit = Sicherstellung/Vorsorgegesetz / wegen Importabhängigkeit bei Erdöl/Erdgas = Ölkrise 1973
- Krisenfall: weitreichende Eingriffsrechte der Regierung in den Energiemarkt
- Energiepolitik = Sicherheitspolitik
- Entwicklung Energiepolitik: Zusammenführung von Kohlepolitik, Atompolitik, Ölpolitik…
Gründung vom BUND: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland  vor der Gründung der Grünen
1975, von Herbert Gruhl (CDU), und Baldur Springmann (Rechtsextremer) gegründet  Rechtsorientier / beide waren für kurzer Zeit bei den Grünen / umweltpolitische Defizite, politische Lobbyismus

33
Q

Wie baut sich die PKW Produktion in Deutschland im 20. JH auf?

A

1930er: Käfer sollte das deutsche Volkswagen werden, Produktion aber nicht möglich weil alles im Krieg benutzt wurde (französische Version Renault 4, aber gleiches Problem im Krieg, Firma dann verstaatlicht)
1949: 104.000 Pkw produziert / 1960: 1,8 Mio. / 1973: 3,3 Mio. (59% exportiert)
wachsender Sektor → viele Lobbys → Problem für Umweltpolitik

34
Q

Was versteht man unter Automobilisierung?

A

Indikator für die Wohlstandsentwicklung
1957: mehr zugelassene Autos als Zweiräder
Bahnpreise steigen → unattraktiv für die Bevölkerung → immer mehr Autos weil günstiger
Mentalität: echte Mobilität nur mit eigenem Fahrzeug möglich
1970er: Ölpreisschock → Auto wird teurer, aber immer noch mit dem Wirtschaftswunder verbunden
Freiheitstraum der West-Deutschen: nach Italien oder Frankreich mit dem eigenen Auto fahren
Verfügen über Kontakte in der Politik und benutzen sie für den Lobbyismus → Zugewinn an Verdienst, für die Autoindustrie Vorteile fördern
Matthias Wissmann: deutscher Politiker (CDU, Bundesverkehrsminister) und früherer langjähriger Automobil Lobbyist

Automobilwirtschaft, deutsche Regierung, Branche weil andere privilegiert wurden, Menschen mit Dieselfahrzeug
VS
Umweltschützer, Stadtregierungen, urbane Elite die das Auto weniger benutzen

35
Q

Was entspricht der Diesel Skandal im Jahre 2015?

A

Manipulation von Hersteller für Grenzwerte für Abgase zu verbessern
18.09.2015: Skandal für VW: Prüfungsanlage ausgeschaltet als das Auto gefahren ist → in den USA vor Gericht → hohe Geldstrafe
→ kurz nach “Clean-Diesel”

36
Q

Was für erneuerbare Energien können im Verkehrssektor verwendet werden?

A

Biokraftstoffe: Bioethanol, Biodiesel, Biogas → Ressourcen die nachwachsen, aber immer noch Umweltverschmutzung
→ heute über 5% des Kraftstoffverbrauchs
Elektroautos
2022: 2,65 Mio. Neuwagen zugelassen mit 49% mit alternativen Antrieben / immer höhere Rekorde → starke Wende seit 2020, aber man braucht immer mehr Strom
nur wenig in Frankreich

37
Q

Was versteht man unter Ende des Verbrennungmotors 2035?

A

02.2023: Buschluss EU Parlament für das Ende des Verbrennungsmotors in 2035 → nur neu zugelassene Autos mit Elektro und Wasserstoffantrieb in der ganzen EU → aber viele Ausnahmen (synthetische Kraftstoffe, E Fuels)
Zwischenziel: 2030 CO2 Ausstoß um 55% im Vergleich mit 2021 sinken (50% für Nutzfahrzeuge)

38
Q

Was für eine Energiewende soll in den Häusern stattfinden?

A

Anreize damit Solaranlagen angebaut werden
Mieter können stärker am Ausbau der erneuerbaren Energie beteiligt werden → günstiger
wird im Gebäude selbst verbraucht, ohne Netzdurchleitung
wenn nicht genug Strom, Haus wird vom öffentlichen Netz beliefert
2006: De-Fr Büro für die Energiewende / Office franco-allemand pour la transition énergétique: On und Offshore, Solar und Bioenergie + Themen für Wirtschaft wie Marktintegration, Energieeffizienz…

39
Q

Was versteht man unter sauberer Wassestoff?

A

Wasserstoff-Leitungsnetz bis 2032: 10.000 km Netz, fast 20 Mia. Euro
klimaneutral Brennstoff
mit Wind- oder Solarstrom erzeugt, durch Molekülspaltung oder in der Erde gefunden
in Bereiche butzen wo Erdöl, Erdgas oder Kohle nicht ersetzt werden können (Schiff- und Flugwehr)
Forschungskosten
Reservoir in Frankreich: Wendepunkt für die Energiewende in Europa, 46 Mio. Tonnen Becken (vielleicht)
Problem des Innovationen: müssen nicht nur funktionieren, sondern auch wirtschaftlich interessant sind (diffusion)

40
Q

Migrationsbewegungen während und nach dem 2. WK

A

Deutschen die im Ausland leben (Osten) sollen zurück nach Deutschland → Problem um die Definition der “Deutschen”, also eigentlich die, die Deutsch sprechen
vermeiden, dass zwei unterschiedliche Völker zusammenleben (zB: Ungarn, Slovakia…)
Wiederaufbau des polnischen Staates
Zwangsmigrationen während des 2. WK (zB: Elsässer mussten das Elsass “vorläufig” verlassen, durften aber nicht mehr zurück)
Zwangsmigrationen nach dem 2. WK: Deutschen die nach Osteuropa gegangen sind, kommen zurück nach Deutschland (Sudetendeutschen) → Polen ganz besonders betroffen wegen der Aufteilung mit der UdSSR
8 bis 10 Mill. Migranten nach Deutschland bis 1946
Wenig Migranten in der französischen Besatzungszone, weil nicht viel darin investiert wurde / nicht genug Wohnorte, denn alles im Krieg zerstört
Am meisten Migranten in die sowjetische BZ, da die meisten aus dem Oste kamen
Problem der Reintegration der Zwangsmigranten, die vertrieben wurden
Defizite im Wohnungsbestand: grosse Teile des Landes und der Städte zerstört / je weiter von der Front entfernt, desto weniger Schäden und Zerstörung → viele Migranten gingen in den ländlichen Gebiete: in der SW BZ: Mecklenburg, Brandenburg, viel weniger in Sachsen

41
Q

Aktuelle Debatte um die “Heimatvertirebenen”

A

“Heimatvertriebene” → Problem: viele von denen kamen aus dem Westen, und kamen aber nach Osten zurück
→ Thema lange nicht behandelt
1999: Zentrum gegen Vertreibung des Bundes der Vertreibung
2008 : Stiftung, mit Debatte um die Mitglieder
2021: Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin
komplizierte Debatte: diese Zwangsmigrationen wurden von dem Nationalsozialismus verursacht + viele Vertriebene waren Täter des Holocaust

42
Q

Migration bis in die 1960er

A

Integration von Migranten + Folgen auf dem Arbeitsmarkt
13.08.1961: Mauerbau: Befestigung der deutsch-deutschen Grenze
DDR Flüchtlinge
vor 1961: 3,1 Mio. von der DDR in die BRD / 500.000 von West nach Ost (Kommunisten, von dort kamen)
→ aus der DDR: hoch qualifizierte Arbeitskräfte (Ingenieure, Ärzte, Hochschullehrer…), unter 25 (Altersstruktur) also nicht ortsgebunden, leichte Integrierbarkeit
→ gut für Wirtschaft damals / Problem für DDR: viele Jungen studieren teure Studiengänge (Medizin) in der DDR und arbeiten dann im Westen
Propaganda im KK: DDR Flüchtlinge würden das SW Regime fürchten / wollen mehr Geld verdienen / egoïstische Gründe (viele aus dem Westen wollten die aus der DDR nicht aufnehmen) = Debatte um die “guten” Gründe einer Wanderung

43
Q

Migrationsgründe in den 1960er

A

Push Faktoren : Misstände in der DDR = Abwanderung
Pull Faktoren : Erwartungshaltung an das Aufnahmeland (Freiheit…)

44
Q

Periode der Gastarbeiter

A

Begriff der Alltagssprache
bilaterale Verträge zur Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte
1955: Italien: zu viele Menschen in Regionen von Italien = manche kommen für eine bestimmte Zeit nach Deutschland: 400.000 → oft nicht gutes Deutsch und nicht hoch qualifiziert: subalterne Beschäftigung → niedrige Löhne
1960: Spanien, Griechenland / 1961: Türkei / 1963: Marokko / 1964: Portugal / 1965: Tunesien / 1968: Jugoslawien
→ oft zwischen 150.000 und 200.000
Rotationssystem: manche bleiben ein paar Jahre, gehen dann zurück, und andere kommen
→ Problem: wenn man in Deutschland lebt, zahlt man auch das Sozialsystem / manche sind aus den subalternen Beschäftigungen raus → wollen nicht nach Italien zb zurück
heute nicht mehr wirklich spürbar außer für die Türken (aber jetzt auch zurückgegangen durch die arabische zuwanderung)
→ System funktioniert gut zwischen Ende 50er bis Anfang 70er: 14Mio kommen und 11 Mio gehen weg
→ Zeit der Migration verlängert sich + man kann mit der Familie kommen (Ende 60er) = mehr und mehr Türken kommen
da die Migration kurzfristig sein sollte gab es keine Gedanken um die Integration + Migration geleugnet : keine Sprachkursangebote, Aufbau von Stadtviertel
→ viele erklären dadurch die heutigen Probleme
Peripherie mit kleinen neuen Häuser für Deutschbewölkerung / Innenstadt oft schlechte Wohnungsorte für Migrationsbevölkerung = Innenstadt verändert sich und viele mögen das nicht

45
Q

Migration 1990-2021

A

1991/92: Auflösung Jugoslawien: viele Gastarbeiter+viele sprechen Deutsch = starke Zuwanderung nach Deutschland
2000er: wenig Zuwanderung, denn hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland = unattraktiv
2010-2015: Syrien Krieg
→ auch starke Auswanderung → interessant, den Wanderungssaldo zu rechnen
Wanderungssaldo: Unterschied zwischen Zu-und Auswanderung
meiste Zuwanderung in den südlichen Bundesländer: sind die grössten
mehr Zuwanderung im Westen als im Osten
2008: negatives Wanderungssalto: Bevölkerung ist am Ende des Jahres 0,3% kleiner: die Auswanderer waren 175.000 Deutsche und 563.000 Ausländer / Entwicklung der Bevölkerung erklärt sich aber dadurch, dass die natalitätsrate niedriger war als die mortalitätsrate

46
Q

In Deutschland Asyl bekommen

A

Um die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen, muss man Asyl bekommen
Politisch Verfolgten muss Asyl
je mehr Flüchtlinge einen Asylanträge anstellen, desto mehr wird überprüft ob diese Menschen politische Flüchtlinge sind
Bleiberecht: Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, darf eine Zeit lang bleiben, soll aber gehen
Duldungsrecht: verbessertes Bleiberecht: nicht ausgewiesen
Asylrecht: dürfen nicht rausgeschmissen werden
für alle Asylanträge, kann nicht überprüft werden, ob sie politische Verfolgte sind: Menschen aus Ländern in denen eine innerstaatliche Flucht möglich ist, werden abgelehnt
Wirtschaftsflüchtling: Migranten, die aus ökonomischen Gründen nach Deutschland kommen

47
Q

2011: Syrienkrieg

A

“arabischer Frühling”: begann in Ägypten, westlich orientiert/Bürgerrechte = Militär wird eingesetzt, um Kontrolle zu übernehmen → Syrien: starke Proteste gegen Regime unter Baschar al-Assad: religiöse und ethnische Gruppen nehmen teil = mehr Konflikt = Drittstaaten treten ein: Türkei will die Kurden bekämpfen, weil sie Angst hat, sie würden sie übernehmen wollen / Unterstützung Assads von Iran, libanesische Hisbollah, Russland / IS + Stellvertreterkrieg: Schiitischer Iran vs Saudi Arabien / Russland vs USA wegen Vorherrschaft in der Region
Assad: regiert immer noch über Syrien, unter anderem wegen Russland
Nachbarländer: 3,65 Mill. in die Türkei, 2 Mill nach Europa (insgesamt verlassen fast 7 Mill Syrien) → Flucht über Balkanroute, Mittelmeer
viele europäische Länder wollen keine Migranten aufnehmen: 2016: EU-Türkei-Abkommen: Fluchtbewegung über die Türkei bremsen (eigentlich wollen die meisten Flüchtlinge in der Türkei bleiben)
Schengener Abkommen: Verteilung der Flüchtlinge nach Kontingenten → Länder weigern sich
Verschärfung des Asylrechts in mehreren Ländern + Errichtung Grenzbarrieren + Marineeinsätze auf dem Meer

Angela Merkel: berühmtes Zitat “Wir schaffen das” - 2015 → Grenze werden nicht geschlossen als viele Schutzsuchende von Ungarn über Österreich nach Deutschland kommen
Flüchtlingspolitik kritisiert: viele denken durch diese Politik kamen noch mehr Menschen nach Europa

Willkommenskultur: aus moralische Gründen, eine Hilfsbereitschaft zeigen → kulturelle Disposition
→ Debatte: Wer bezahlt letztendlich für diese Kultur?

48
Q

Rechtspopulismus und Flüchtlingspolitik

A

Abgang der Parteien modérée (PS, Républicain…)
Ausbreitung Populismus in Europa
2015/16: Syrienkrise + 2022: Ukraine = Zuwanderung besser bewältigen
→ wegen Klimawandel + politische Veränderung + global mehr Ungleichheit = wahrscheinlich noch mehr Migration
Zuwanderung = Steigerung des Populismus/Unterstützung von rehtsextreme Parteien = politische Instabilität / Spaltung
2015/16: einwanderungs feindliche Stimmung da wo wenige leben : ehemalige DDR, kleine Gemeinde
Flüchtlingsaufnahme: Unzufriedenheit mit den politischen Eliten = Abwehr der traditionellen Parteien: Angst, dass von den Sozialleistungen profitiert wird

49
Q

AfD

A

06.02.2013
eigentlich keine rechtsextreme Partei, damals viele Professoren, Wissenschaftler, die gegenüber die EU und die Euro Währung skeptisch sind, konservative Alternative zur CDU (die zu sehr in der Mitte wäre), nationale Bezüge
Orientiert sich nach 2015 weiter nach rechts
Angriffe auf de als zu liberal bezeichnete Flüchtlingspolitik der Bundesregierung
Strategien auf Wählergruppen mit niedrigem sozio ökonomische Status
Die als national interpretierten sozialen und wirtschaftlichen Probleme, etwa
öffentliche Unterstützung, die Wohnungsproblematik u.a.
* Angriffe auf die als zu liberal bezeichnete Flüchtlingspolitik der Bundesregierung.
* Ausrichtung der Strategie auf Wählergruppen mit niedrigem sozio-ökonomischen
Status.
Mit Versprechungen von Nationalismus, autoritärer Sicherheit und Homogenität
fördert die AfD (z.B. bei der Bundestagswahl 2017) sowie flüchtlingsfeindliche
Stimmungen und verteilungsfeindliche Präferenzen

50
Q

AfD: Regionale Wählerkultur

A

Laut Decker (2018) führt weder eine hohe Arbeitslosenquote noch ein hoher
Ausländeranteil per se zu einer höheren Bereitschaft, die AfD zu wählen.
* Westdeutschland: AfD vor allem in Gebieten gewählt, die durch ein
unterdurchschnittliches Haushaltseinkommen und/oder einen hohen Anteil an
Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe gekennzeichnet sind.
* Ostdeutschland: Gewählt in ländlichen Gebieten und altindustriellen Regionen,
die unter wirtschaftlicher und demografischer Schrumpfung bzw. unter
Deindustrialisierung leiden

51
Q

Soziologische Erklärungen für Wahlen für die AfD

A
  • Anstieg der einwanderungsfeindlichen Stimmung oder Anstieg des Ausländeranteils als
    Grund für die Unterstützung der AfD?
  • Gruppenkonflikthypothese: Anstieg der Zuwanderung führt zur Unterstützung
    rechtspopulistischer Parteien
  • Kontakthypothese: Abschwächung der einheimischen einwanderungsfeindlichen
    Einstellungen durch ihren intensiveren und häufigeren interkulturellen Austausch mit
    Migrantinnen
  • Tendenz Westdeutschland eher Gruppenkonflikthypothese (positive Korrelation
    zwischen dem Wachstum des Ausländeranteils und der Popularität der AfD)
  • Tendenz Ostdeutschland: Negative Korrelation zwischen Ausländeranteil und dem Erfolg
    der AfD. Stattdessen: Verbreitete Anti-Migrations-Stimmung (welche nicht von der Zahl
    der lokal untergebrachten Geflüchteten abhängig ist)
52
Q

Definition Populismus

A

„von Opportunismus geprägte,
volksnahe, oft demagogische
Politik, die das Ziel hat, durch
Dramatisierung der politischen Lage
die Gunst der Massen (z.B. im
Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen“

53
Q

Merkmale des Populismus

A
  • Populisten sehen sich als “das Volk” an: Bevölkerung als Einheit ohne innergesellschaftlichen Unterschiede
  • Volk>”Anderen”: Regierung und Medien schlecht angesehen (korrupte Institution)
  • Unsicherheit bekämpfen indem man Minderheiten bekämpft (nationale Kultur beschützen)
  • Komplexe gesellschaftliche Themen stark vereinfacht
  • Konzentration auf eine charismatische Führungsperson
54
Q

Was zeigt der Aufstieg von Populismus in den Gesellschaften?

A
  • Legitimationskrise des repräsentativen Systems
  • strukturelle Gemeinsamkeiten Extremismus/Populismus :
    – Freund-Feind-Denken
    – charismatischer Führungsperönlichkeit
    – homogenes Volksverständnis
55
Q

3 populistische Bewegungen

A

Zuccotti Park, Sept. 2011 (NYC, USA), Occupy Wall Street, Occupy-
Bewegung, eingestuft als „left wing populist movement“)
Occupy Germany – Themen: soziale Ungleichheit,
Spekulationsgeschäfte der Banken, Einfluss der Wirtschaft auf die
Politik – „Bewegung“ heterogen, keine klaren gemeinsamen
Forderungen, Stellvertreter sahen sich als Vertreter von 99 % der
Bevölkerung, denen die reichsten 1 % gegenüberstehen.
Maidan, auch: Euromaidan: Revolution der Würde – 2013/14 – eine
Reihe von Demonstrationen und zivilen Ungehorsams in der Ukraine:
Auslöser war die Regierungsankündigung, das
Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterzeichnen zu wollen
(Russische Sichtweise: ein vom Westen finanzierter Umsturz,
systematische Destabilisierung der Ukraine, Besetzung der Krim)

56
Q

Querdenker und Neofaschismus

A
  • August 2020: sog. „Sturm“ auf den Reichstag.
  • Behauptung, in der gleichen Position zu sein wie
    die Juden nach 1933: Verfolgt vom „Geldadel“, der
    „Hochfinanz“. Warnung vor „den Rothschilds“,
    „den Rockefellern“ > Trigger-Begriffe des
    Antisemitismus&raquo_space; heftige politische Reaktionen.
  • Partei „Freies Sachsen“, gegr. Februar 2021.
    Fackelzug gegen Politiker (Sachsens
    Gesundheitsministerin Petra Köpping, SPD).
    Die Partei sei eine „Sammlungsbewegung“ im
    Zeichen der „Corona-Zwangsmaßnahmen“.
    Steuerung der Maßnahmen der radikalen Corona-
    Protestierer in Sachsen
57
Q

Begriffsfeld Migration

A

„Migrant“ wird ebenso verwendet wie „Flüchtling“,
„Geflüchtete“, „Asylbewerber“
= Betroffene von erzwungener, freiwilliger oder
unfreiwilliger Migration, d.h. nicht nur staatlich
Verfolgte
Wechsel und Überlagerung von Migrationsmotiven >
die Benennungen sind Fremdzuschreibungen von
Seiten der Aufnahmeländer
Disput um die Fluchtursachen + über den
Krisenbegriff
Differenziertere Begriffe gefordert, z.B. Wien 2016:
Konferenz zu „Political crisis forcing people into
displacement and refugee status“

58
Q

Def : Migrationshintergrung & Schutzbedürftige

A

„Migrationshintergrund“: Ausländer/innen,
Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedler/innen
sowie die als Deutsche geborenen Kinder
dieser Gruppen
„Schutzbedürftige“: Personen im
Asylverfahren, anerkannte Flüchtlinge nach
der Genfer Konvention, abgelehnte
Asylbewerber, die sich weiterhin in
Deutschland aufhalten

59
Q

Def :
- Flüchtlingskrise
- Willkommenskultur
- Migrationshintergrund
- Wirtschaftsflüchtling

A

Flüchtlingskrise: „krisenhafte Situation, die mit einer großen Zahl von
Flüchtlingen in Zusammenhang steht“
Willkommenskultur: „(durch politische und soziale Maßnahmen
begünstigtes) gesellschaftliches Klima, das von Offenheit und
Aufnahmebereitschaft gegenüber Migranten geprägt ist“
Migrationshintergrund: „familiärer Hintergrund, Kind bzw. Enkelkind
von Migranten zu sein“
Wirtschaftsflüchtling: „Geflüchteter, der nicht aus politischen, sondern
aus wirtschaftlichen Gründen sein Land verlässt“

60
Q

Migration und demografische Entwicklung

A
  • Die demografische Entwicklung steht bei der Diskussion der Migration
    oft im Hintergrund
  • Die Argumentation dreht sich unter anderem um die Entwicklung des
    Arbeitskräftepotentials, um die Sicherung des Sozialleistungssystems
  • Von Bedeutung sind demografische Prognosen, die häufig auch als
    Handlungsanleitung für die Politik verstanden werden
  • Im Rückblick steht eine Besonderheit der demografischen
    Entwicklung in den 1960er im Blickpunkt: das Ende des „Babybooms“.
61
Q

Def:
Babybommer
Pillenknick
Fertilitätsrate

A

Babyboomer/in: „männliche/weibliche Person, die einem
geburtenstarken Jahrgang entstammt“ (ugs.)
Pillenknick: „Geburtenrückgang durch Verbreitung der Antibabypille“
Fertilitätsrate: Fruchtbarkeit; Def. = Zahl der Lebendgeborenen pro Frau
im gebärfähigen Alter

62
Q

Prognose Demograpfische Entwicklung

A

Bis Mitte der 2030er Jahre wird in Deutschland die Zahl der Menschen
im Rentenalter (ab 67 Jahren) um etwa 4 Millionen auf mindestens
20,0 Millionen steigen.
Die Zahl der ab 80-Jährigen wird noch bis Mitte der 2030er Jahre relativ
stabil bleiben und zwischen 5,8 und 6,7 Millionen betragen.
Danach wird die Zahl der Hochaltrigen und damit voraussichtlich auch
der Pflegebedarf in Deutschland massiv zunehmen.
Erklärung: Babyboomer-Jahrgänge rücken ab Mitte der 2030er in die
Altersgruppe der ab 80-Jährigen auf. 2050er/2060er Jahre: 7 bis 10
Millionen hochaltrige Menschen in Deutschland leben