Casemanagement CE03.03 Flashcards

1
Q

Casemagement

A

Case Management/ Casemanagement/ Caremanagement:

engl. to case/ ´´management Fall/ managen/ steuern engl.to care``  sich kümmern, sich sorgen, umsorgen

Fallmanagement/ Fallführung in der sozialen Arbeit nach einem festen Ablaufplan

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2
Q

Begriffe der Casemanagement

A

Verfahrensweise in Diensten des Gesundheits- und Sozialwesen
Einzelfälle:
Erreichung der nötigen Behandlung, Unterstützung, Versorgung und Förderung
Organisation von Versorgungsprozessen verschiedener, fachlicher Zuständigkeiten
Sicherstellung sektorenübergreifende Versorgung
komplexere Problematik: mehrere Beteiligte die in unterschiedlichen Netzen zueinanderstehen
Ziel:
Die Zusammenarbeit der Mitwirkenden im Versorgungsprozess soll zielführend und patientenorientiert aufgebaut werden

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3
Q

DGCC

A

Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC))
Dachgesellschaft für Case- und Caremanagement in Deutschland (Mainz)
InDeutschlandwurde dasCase Managementzunächst im Gesundheits- und Pflegebereich eingesetzt. Seit Ende der 1990er Jahre wird dasCase Managementin vielen Feldern erprobt und vor allem in der Arbeits- und Sozialverwaltung zur „Methode der Wahl“ (Hartz-Reformen).

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4
Q

Definitionen

Definition von Wendt (1999):

A

Case Management ist ein Prozess der Zusammenarbeit, in dem eingeschätzt, geplant, umgesetzt, koordiniert und überwacht wird und Optionen und Dienstleistungen evaluiert werden. Damit wird dem gesundheitlichen Bedarf einer Person mittels Kommunikation und mit den verfügbaren Ressourcen auf qualitätsvolle und kostenwirksame Weise nachgekommen

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5
Q

Definition der DGCC (2008):

A

Definition der DGCC (2008):
``Case Management ist ein Prozess der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Patientenversorgung über alle Abteilungen eines Klinikums und darüber hinaus. Es umfasst die Einschätzung, Planung, Dokumentation, Koordination, Organisation und Evaluation von Gesundheitsleistungen. Die individuellen medizinischen und pflegerischen Bedarfe (Hilfe- und Unterstützungsbedarfe) eines Patienten werden vom Case Manager mit dem Patienten eruiert und geplant. Der Case Manager erfasst die prospektiven Pflegebedarfe mit Unterstützung eines geeigneten Assessmentinstruments. Der Case Manager begleitet den Behandlungsverlauf eines Patienten unter den Aspekten der Qualitätssicherung und der Kostenkontrolle. Dabei organisiert es primär interne Prozesse des Klinikums. Sind darin vor- und nachstationäre Prozesse mit einbezogen, werden diese ebenfalls vom Case Manager organisiert. Patientenversorgung ist eine dem individuellen, professionell und wissenschaftlich anerkannten Bedarf von entsprechende, also „indizierte“, sich auf Leistungen mit hinreichend gesicherten Nettonutzen beschränkende und fachgerechte Versorgung ist eine bedarfsgerechte Versorgung.

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6
Q

Offizielle Definition der DGCC (2012):

A

Offizielle Definition der DGCC (2012):
Case Management ist eine Verfahrensweise in Humandiensten und ihrer Organisation zu dem Zweck, bedarfsentsprechend im Einzelfall eine nötige Unterstützung, Behandlung, Begleitung, Förderung und Versorgung von Menschen angemessen zu bewerkstelligen. Der Handlungsansatz ist zugleich ein Programm, nach dem Leistungsprozesse in einem System der Versorgung und in einzelnen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens effektiv und effizient gesteuert werden können.“ (zit. DGCC 2012)

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7
Q

Definitionen

A

Ziele laut Definitionen:

Organisation von bedarfsgerechten und individuellen zugeschnittenen Hilfeleistung für Klienten
Abwägung u. Erfassung des Versorgungsbedarfs

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8
Q

Leistungserbringer

A

Leistungserbringer:

Unterstützung die für Klienten u. Angehörige über einen definierten Zeitraum angeboten werden oder quer als Ergänzung zu bestehenden Grenzen von Einrichtungen/ Dienstleistungen/ Ämtern/ Zuständigkeiten durch einen Fallmanager.

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9
Q

Kernaufgaben

A
Gespräche
Organisation
Planung
Implementierung
Koordinierung
Überwachung
Evaluation von Angeboten u. Leistungen

Ergänzung zum Systemmanagement in Kliniken (Sicherungs-/ Versorgungssysteme) 

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10
Q

Geschichte

A

eine der Sozialarbeit entlehnte Methode
Erweiterung der Einzelfallhilfe (Case Work) in den USA/ Australien
Entwicklung in Deutschland in den letzten Jahren (zunehmende
Interventionsstrategie der sozialen Arbeit u. des Gesundheitswesens)
Fallmanagement wurde zum zentralen Hebel bei der Umsetzung von Hartz IV-Gesetzen im Hinblick auf die Betreuung und Arbeitsintegration der ALG-II-Empfänger
Vorbereitung/ Begleitung integrierter Versorgung (Gesundheitsnetzwerk) klinischer Sozialarbeit

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11
Q

Aufgaben von casemanagement

A

direkte Arbeit mit Klienten und Patienten in Kliniken u. Heimen Gesundheitsarbeit mit intensiver Einbeziehung des sozialen Kontextes

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12
Q

Merkmale Von Casemanagement

A

Zusammenführung von zwei Grundsystemen:

Das individuelle System:
Förderung des Selbstmanagements (Empowerment)
Stärkung der Selbstverantwortung „Case“

Das institutionelle System:
Koordination von Sach- und Dienstleistungen
Aufbau von Kooperationsbeziehungen “Care“

In beiden Systemen ergibt sich vielfältiger Handlungs- Unterstützungs- und Steuerungsbedarf, welcher zur Förderung des Klienten möglichst effektiv miteinander verknüpft werden sollte.

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13
Q

Fallführung (Phasen)

A

Fallführung (Phasen)
vertikale“/ individuelle Ebene:

Beratung:
Fallaufnahme/ Profiling/ Assessments

Planung:
Zielvereinbarung/ Hilfeplanung

Intervention:
Durchführung/ Leistungssteuerung

Monitoring:
Kontrolle/ Optimierung

Evaluation:
Ergebnisbewertung/ Dokumentation

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14
Q

Fallführung (Phasen)

A

Fallführung (Phasen)

horizontalen“/ institutionelle System:
Bedarfs- und Bestandsaufnahme
Arbeitsmarktanalyse
Maßnahmenplanung/ -steuerung
Ergänzung des verfügbaren Dienstleistungsangebots
Ausbau der Kooperationsnetze
Prozesskosten im Accounting/ Controlling beim Leistungsträger u. Kostenträger

Hilfsbedürftige sollte gerade mit multiplen Belastungen eine auf ihre individuelle Problemlage zugeschnittene Hilfestellung in Form eines abgestimmten Maßnahmenpakets erhalten.
Wichtig hierfür ist die aktive Einbeziehung des Betroffenen in die Planung/ Zielvereinbarung/ Umsetzung!!!

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15
Q

Gesetze

A

Bücher des Sozialgesetzbuches:

SGB II (Wiedereingliederung in die Beschäftigung)
SGB V (Betreuung von Patienten in der integrierten Versorgung)
SGB VIII (steuernde Fachkraft mit Garantenstellung im Rahmen der Hilfen zur Erziehung als Fallmanager des Jugendamts)
SGB XI (Pflegeberatung/ Pflegestützpunkte)
SGB XII (Wiedereingliederung in das Arbeitsleben)
Etc…
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16
Q

Einführung im klinischen Bezugsfeld

A

Einführung im klinischen Bezugsfeld

Neue Herausforderungen und Innovationsdruck im Gesundheitswesen
Gesundheitsreform 2007  Verpflichtung der Sicherstellung eines Versorgungsmanagements
Immer mehr Krankenhäuser implementieren das Case Management
Keine Untersuchungen / Mengenangaben zu der Verbreitung von Case Management in Krankenhäusern
festetablierte Umsetzung als Standardmaßnahme Zukunftsoption
Anfrage der DGCC (Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management)  keine Veröffentlichung von Daten

17
Q

Funktion

A

Folie 23

18
Q

Funktion

A

Anwaltschaft (Advocacy):
Interessenvertretung für Klienten (Rechtslage) bspw. bei konfliktträchtiger Lebenssituationen (Armut, mangelnde Bildung, Behinderung) oder unvorhergesehener biographischer Lebenskrisen (Unfall, Arbeitslosigkeit, schwerer Erkrankung)
Klienten sind dabei nicht in der Lage ihre persönlichen Interessen aufgrund von kurz-, mittel- oder langfristiger individueller Hilfsbedürftigkeit und/oder gesellschaftspolitischer Machtlosigkeit geltend zu machen

19
Q

Funktion

A

Vermittler (Broker):
Vermittler/ Makler für Klienten (Versorgungssysteme) zwischen dem Versorgungssystem und dem Klienten objektiv, unparteiisch und unabhängig
„Antwort“ auf die Unübersichtlichkeit und Desintegration moderner, komplexer und hochgradig arbeitsteiliger Sozial- und Gesundheitssysteme

20
Q

Funktion

A

Torwart (Gate-Keeper):
Verantwortlicher für Leistungen des Klienten und sorgt für angemessene Verwendung vorhandener Ressourcen des Systems
steuert den Zugang zum Leistungsangebot und überprüft laufend die Auswahl und die Effektivität der ergriffenen Maßnahmen
Verschafft eine Übersicht über Auswahl an Leistungen/ betreibt ein kontinuierliches Monitoring, um unangemessene und ungerichtete Verwendung der Ressourcen des Versorgungssystems aufzuweisen
Gefahr der Entscheidungskonflikte!!!
„Gate-Keeper-Funktion“ ist die Vorstellung, dass die gezielte Zugangssteuerung (Krankenversorgung) den größten Nutzwert für das Gesamtsystem darstellt

21
Q

Funktion 3 der Casemagement

A

Torwart (Gate-Keeper):
Anwaltschaft (Advocacy):
Vermittler (Broker):

22
Q

Praxis

A

Bestimmungen des Krankenpflegegesetzes/ Heilpraktiker Gesetzes
ohne entsprechenden Befähigungsnachweis als Krankenpfleger/ Heilpraktiker keinerlei selbstständige Feststellungen zum Gesundheitszustand eines Patienten treffen
Allen anderen Aufgabenfeldern sind für das Fallmanagement keinerlei Beschränkungen durch Gesetze bestimmt
Verknüpfung von Bereichen die keine Kooperationsstrukturen hatten (Kooperationsnetzwerke)
Kosteneinsparung/ Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen bei Erkrankungen soll im Krankheitsfall der Hausarzt mit seinem Team die Fallsteuerung übernehmen

23
Q

Kritik/ Anforderungen

A

Kritik/ Anforderungen
Methode wird unzureichend und oberflächlich in Humandiensten umgesetzt
Häufig kompensieren Mitarbeiter der Pflege oder des Sozialdienstes die Tätigkeiten des Case Manager
Kompetenz des weitergebildeten Case Manager geht darüber hinaus
Beträchtliche Unterschiede in der Umsetzung
Aufwändige Umsetzung: Neuorganisation, Umstrukturierung der Tätigkeitsbereiche und Kulturwandel  Mitarbeiterwiderstände
Finanzieller Druck  Kompensation durch Personaleinsparung
Patientengerechte Entlassungsmanagement und der ökonomische Druck stehen im Spannungsfeld zueinander
Ungenügende Verbindung zwischen ambulant und stationär  ‚Konkurrenzdenken‘ statt ‚Kooperationswillen‘
Im Krankenhaus findet nur eine Endevaluation statt
Seltener Zwischenevaluationen

24
Q

Sichtwechsel

A

Die neue Entwicklung haben zu neuen Problemen in der Gesundheitsversorgung geführt:
Popularität und Nutzung von Case Management
Case Management im Krankenhaus mit klassischen 6 Phasen
Nur bedingt möglich – Entlassungsmanagement im Fokus
Keine standardisierte Etablierung von Case Management im Krankenhaus
Fehlendes einheitliches Verständnis, fehlende Professionalisierung, Versorgungsdefizite
Personaleinsparung, ökonomischer Druck, Spannungsfelder, etc

25
Q

Sichtwechsel

A

Gründe für erschwerte Anforderungen zur Etablierung von Case Management im Krankenhaus
Insgesamt höherer Nutzen durch Case Manager
Finanzielle Ressourcen werden auf lange Sicht eingespart und Dienstleistungsqualität am Patient wird besser
Aufgabe des Case Managers: Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Patientenorientierung
Gleichberechtigt stehen Qualitätssicherung, Transparenz und Wirtschaftlichkeit gegenüber
Finanzielle Auswirkung des Case Managements wird beschrieben
Jedoch ist die Studienlage nicht ausgereift
Keine standardisierten Messgrößen zur Überprüfung der Wirksamkeit festgelegt