Bodenerosion Flashcards

1
Q

Definition normale und kulturbedingte Erosion

A

Normale Erosion = stattfindende Fortführung von festen Bodenbestandteilchen bei einem natürlichen dynamischen Gleichgewicht zwischen Boden und Vegetation

Kulturbedingte Erosion = Verschiebungen des natürlichen Gleichgewichts durch den wirtschaftenden Menschen -> Veränderung/ Beseitigung der Vegetationsdecke für Weide- und/oder Ackerland

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2
Q

4 Erosionsformen von Wind

A

Der Deflation/Erosion:

  • Grobsandanreicherung
  • Steinpflaster
  • Deflationswannen

Der Akkumulation:

  • Flugsanddecken
  • Sandfahnen
  • Staubniederschlag
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3
Q

Schutzmaßnahmen gegen Winderosion/ Wassererosion

A

Ackerbauliche Maßnahmen:

  • Vor allem physikal. Maßnahmen
  • Veränderung der Oberflächenstruktur
  • Bei leichten Böden die Schaffung einer guten Bodengare (Krümelung)
  • Fruchtfolgen
  • Erhaltung der Bodenfeuchte im Oberboden zur Stabilisierung

Windschutzpflanzungen:

  • Flurbereinigungsverfahren mit Heckenpflanzungen und Verkürzungen der Feldlänge
  • Abbremsung des Windes
  • Abfangen von kriechenden und springenden Bodenpartikeln, bewirkt luvseitigen Luftstau, ca. 100m Abstand dann wieder nächste Bepflanzung, braucht Durchlässigkeit sonst gibt’s Windwirbel, oder Düseneffekte (Vorsicht!), am Boden sollten sie am dichtesten sein!, Heckennetz muss regelm. gepflegt werden, Windhindernis möglichst hoch

Streifen- und Kulissenanbau:

-Anbau ver. Kulturen in Streifen unters. Breite, Wind wird auf unter. Höhen verlagert

Mulchen:

-Abdecken des Bodens mit vers. Organ. Und anorg. Materialien

Berieselung mit Schweröl:

  • Dünen werden fixiert
  • Bepflanzung z.B. Hecken oder Feldgehölze
  • Zäune (bei Dünenwanderung)
  • Konservierende Bodenbearbeitung
  • Humusgehalt erhöhen
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4
Q

Wo Gebiete mit Winderosion?

A

➔ Vor allem in weiten offenen Ebenen:

aride bis semiaride Gebiete: vegetationsfreie bis arme Gebiete

humide Gebiete: weitgehende Beschränkung auf Küstengebiete mit Sandböden

➔ Bsp. Sandböden: Norddeutschland, Wüsten Trockene Lössböden: Ukraine, Kasachstan Kulunda Steppe

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5
Q

Dust Bowl Definition (in den USA)

A

= Ab dem 17. Jahrhundert zunehmende Umwandlung der Prärien des Mittleren Westens in Acker- oder Weideflächen Degradierung der natürlichen Vegetation In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mehrere Dürrejahre Folge: Austrocknung des Bodens. Dieser konnte mit Starkwinden („black dusters“) leichtfortgetragen werden. Riesige Schäden entstanden durch Fortwehen der fruchtbaren Bodenkrume. Der Staub wurde bis in die Städte der Ostküste verweht.

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6
Q

Nennen sie 3 Formen vom äolischem Transport

A

Äolischer Transport: Verlagerung von Feinmaterial aus dem Ausgangsgestein von Wind über weite Entfernung

Salation, Reptation, Suspension

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7
Q

4 Steppentypen der USA.

A

➔ Langgrassteppe

➔ Mischgrassteppe

➔ Kurzgrassteppe

➔ Wüstensteppe

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8
Q

3 Steppenbodentypen.

A

Phaeozem

Chernozem

Kastanozem

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9
Q

Eigenschaften Steppenböden

A

➔ Eine im Allgemeinen baumarme bis baumfreie Vegetationsformation, die von Gräsern bestimmt wird (Leser 2001)

➔ Das Wort wird im engeren Sinne nur für die Grassteppen der gemäßigten Zone verwendet, die den osteuropäischen Steppen gleichen, wie die Prärie und die Pampa o Reich an organischer Substanz o Mächtiger Ah-Horizont o Lockere Aggregatstruktur, nährstoffreiche Krume o Hohe Fruchtbarkeit => wertvoll für die Landwirtschaft

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10
Q

Nutzung der Steppenböden

A

➔ Feuchtsteppe: intensiv genutzt: Kraftfutteranbau: Mais, Sojabohnen, Luzerne

➔ Übergangssteppe und Trockensteppe: überwiegend Getreide

➔ Trockensteppe, Wüstensteppe: extensive stationäre Weidewirtschaft (Ranching) oder Wanderwirtschaft

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11
Q

Auswirkung der kolluvialen Verlagerung in Mitteleuropa

A

Bodenerosion Mitteleuropa: Bodenabtrag setzt mit den ersten Ackerbaukulturen im Frühneolithikum ein, hier vor ca. 6000-7000 Jahren vor heute (nach Jäger 1994). Erhebliche Zunahme der Bodenabträge erst mit zunehmender Siedlungsdichte und neuen Bearbeitungsmethoden seit Bronze-/ Eisenzeit Weiterentwicklungen in der Agrartechnik -> zunehmende Intensität der Bodenerosion

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12
Q

Negev Modell, die vier Zeitphasen nennen

A

➔ Phase 1: Pleistozän

o Mächtiger Lössmantel über der Landschaft

o geringer Abfluss (hohe Infiltration)

➔ Phase 2: seit Spätglazial

o durch verändertes Klima

▪ fluvialer Abtrag an den Hängen

o Abfluss erreicht die Talböden (kanalisierter Abfluss)

o Bildung von ersten Erosionsgräben

➔ Phase 3: Bronzezeit bis Byzantinische Zeit

o Landnutzung möglich

▪ Wasser von den Hängen sammelt sich im Talgrund

o Schutz vor Bodenerosion durch Schutzmauern

➔ Phase 4: seit Byzantinischer Zeit

o Verstärkte Nutzung

o Weniger Bodenbedeckung der Hänge

▪ erhöhter Abfluss (Erosion)

o Verwandlung in eine größtenteils steinige Wüste

▪ kaum Nutzung möglich

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13
Q

Landnutzung auf den Osterinseln (Abbildung mit Bodenabfolge, wo Palmenwurzeln zu sehen sind)

A

➔ Früher Palmenwaldbedeckung zur Zeit der polynesischen Entdeckung

➔ Heute Grasland und Erosion

➔ Durch: Rodung (Brandrodung) -> Bildung Humushorizont -> geschichtete Feinsedimente

➔ Palmenwurzeln im Boden als Archive

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14
Q

ABAG nennen und erläutern:

A

➔ Allgemeine Bodenabtragsgleichung (ABAG)
➔ Abtragsvorhersage
➔ Grundlage: Ergebnisse der Messungen der Bodenerosion
➔ Einsatz / Nutzen Bodenabtragsgleichung Planung und Dimensionierung von Schutzmaßnahmen
auch: universal soil loss equation (USLE)
o langjährige Messungen in den USA [Wischmeier & Smith (1978)]
o standardisierte Parzellen (22 m lang, 9% Gefälle)
➔ Berechnung: der langfristige, mittlere, jährliche Abtrag A (t/ha) ist aus der Multiplikation
folgender sechs Faktoren zu berechnen: A = R * K * L * S * C * P
➔ R = Regen- und Oberflächenfaktor (Charakteristik des Regengeschehens) K = Bodenfaktor
(Eigenschaften des Bodens) L = Hanglänge S = Hangneigung C = Bedeckungs- und
Bearbeitungsfaktor P = Erosionsschutzfaktor

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15
Q

Desertifikation in Patagonien und Caatinga und in welchen Ökozonen nach Schultz liegen die
Gebiete?

A

➔ Patagonien: Extensive Nutzung einer Steppenlandschaft,
o Leeefekt der Anden -> Trockenheit
o < 200m NS in der patagonischen Steppe
o Hohe Windbelastung -> Waldgrenze an winbelasteten Hängen schon in 400m Höhe
o Erhebliche Vertrocknungsschäden an Pflanzen
o Auf windoffenen Hochflächen treten nur Polsterpflanzen auf
o Extensive Nutzung -> Schafweidewirtschaft (weniger Biomasse)/Rinderzucht (in
Nordargentinien-> mehr Biomasse)
▪ Zerstörung Vegetationsdecke
▪ Ausblasen des Feinbodens
▪ Steinpflaster
➔ Caatinga: Armenhaus Brasilien: sommer feuchte (Sub-)Tropen, aber auch Dürren
o Feuchtsawanne (an Küste) - Trockensawanne
o Trockenzone: 1,3 Mio. km2 von Desertifikation betroffen
o Trockenwald durch enormen Bedarf an Brennholz betroffen
o Regenzeit (Sommer), Trockenzeit (Winter)

o Savannenlandschaften sehr gefährdet von Desertifikation
o 2011 bis 2016 intensive Dürre, Flüsse fast komplett ausgetrocknet
o Generell Niederschlagsabnahme
o Typischerweise Brandrohdung und shifting cultivation, Intensivierung der Beweidung
o Luvisole und Argisole sind besonders anfällig für Degradierung (Bodenabtrag 50t/ha
heute)
o Gibt Bewässerungsprojekte -> teuer, nicht fertig bis heute, Abholzung Regenwald ->
keine feuchten Luftmassen mehr -> kein Abregnen
o Ostseitenklimate

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16
Q

3 Phasen erhöhter Bodenerosion im Holozän

A

Römerzeit: Beginn etwa 60 v. Chr.
• Römer begannen Deutschland zu besiedeln
- Bedarf an Bau- und Brennholz
- Nahrungsmittelbedarf (Bevölkerung, Truppen)
-> Vermehrte Waldrodung
• Große gerodete Flächen
• Vermehrtes Auftreten von Monokulturen
• Intensive Grünlandwirtschaft
➔ Extreme Bodendegradation (Vor allem bedingt durch Bau des Limes) zu Beginn, dann Stabilität
Hochmittelalter ( beson.14.Jhd.):
11. -13. Jahrhundert n. Chr.
• Besiedelung und Rodung stiegen weiter
• Nutzung von Regionen in höheren Mittelgebirgen zwecks Acker- und Bergbau -> Zunahme der
Bodenerosion
• Einführung der Dreifelderwirtschaft -> Weitere Zunahme der Bodenerosion
• Ab dem 14. Jahrhundert Waldanteil < 20% -> extreme Abschwemmung des Bodens, Vernässung von
Talauen
Spätmittelalter:
• Einzigartiges Event im ganzen Holozän 1342 : Starkniederschläge und Sturmfluten
➔ flächenhafte, oberflächliche Erosion
➔ Kerbenreißen und lineare Erosion
➔ Degradation von Ackerböden, Wüstfallen
Frühe Neuzeit (16.Jhd.):
Ab 16. Jahrhundert erneute dichte Besiedlung
• Waldrodungen, die über mittelalterliche Rodungsgrenzen Hinausgingen ->begünstigte Bodenerosion
Späte Neuzeit (18.Jhd.):
• Ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts Wandel zurmodernen Landwirtschaft
• Agrartechnischer Fortschritt -> Anstieg der Bodenerosion durch Flurbereinigung und Bodenverdichtung
durch Maschinen
➔ Bodenerosionsraten verdreifachten sich

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17
Q

Standardhang der USLE

A

USLE= Universal Soil Loss Equation = allg. Bodenabtragsgleichung (ABAG)
o der Standardhang – weitere Eigenschaften:
▪ Länge: 22 m
▪ Breite: 4 m
▪ Hangneigung: 9%
▪ Bodenbearbeitung: hangauf-hangab
▪ Vegetationsfreiheit: mind. 2 Jahre vor Messung und während ges. Messzeit
(Schwarzbrache)
▪ konventionelle Maissaatbettbereitung jedes Frühjahr (jedoch ohne Saat)
▪ Brechen der Oberflächenkrusten nach jedem Starkregen

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18
Q

anthropogene Podsolierung

A

o bei 10-25% Lehmgehalt: Braunerde
o Podsolierung erst durch: Rohdung, Verheidung, Kieferaufforstung
o Podsol = anthropogen bedingte Bodenverschlechterung
➔ Beim Vorgang der Podsolierung werden organische Stoffe sowie Eisen, Mangan und Aluminium im
Boden mit dem Sickerwasser abwärts verlagert. Dies führt zum Bodentyp des Podsols. Dieser
Boden zeichnet sich durch einen weißlichgrau gefärbten Oberboden aus (Ae-Horizont, A =
Oberboden und e von lateinisch „eluere“ = ausspülen), der unter einem schmalen und dunkleren
Ahe-Horizont folgt (h von Humus).
➔ Dambeck und Müller gehen davon aus, dass die Entstehung von Podsolen in vielen Fällen auf
historische Waldnutzung zurückzuführen ist. Eine Vegetation mit nährstoffarmen Rückständen
(Fichte) trat in den untersuchten Gebieten erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Zahlreiche Spuren
der historischen Waldnutzung, darunter Köhlerplätze und Ackerterrassen, lassen vermuten, dass es
vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein keinen nennenswerten Hochwald gab.
➔ Durch die intensive Waldnutzung kam es zu Bodenerosion und Umlagerung von Bodenmaterial.
Beim Umlagerungsprozess (Transport) wurde Feinmaterial (Schluff, Ton) ausgespült, so dass ein
relativ wasserdurchlässiges Substrat entstand, welches die Podsolierung begünstigte. Der fehlende
Nachschub an Basen, bedingt durch Streunutzung oder Waldrodung, bewirkte eine zusätzliche
Versauerung.

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19
Q

Erklären sie die SPLASH-Wirkung der Regentropfen

A

➔ Planschwirkung von Regentroffen
➔ Verlagerung von Teilchen durch die mechanische Wirkung, die vom Aufschlag eines Regentropfens
ausgeht. Hierbei werden Partikel in alle Richtungen (also auch bergauf, wenn auch meist mit
kürzeren Flugbahnen als bergab) von der Aufprallstelle weggeschleudert und Aggregate zerstört.
Auch größere Fragmente bis über 2 mm Durchmesser können bewegt werden, wenn ein großer
Tropfen günstig auftrifft.
➔ Planschwirkung, die beim Aufprall von Regentropfen (Regentropfenaufprall) auf unbedeckte
Bodenoberflächen verursachte Absprengung von Bodenpartikeln und kleinen Aggregaten aus dem
Bodenverband, welche zur Bildung von Verschlämmung beitragen bzw. im Oberflächenabfluß
suspendieren und abgespült werden (Abspülung). Beim Tropfenaufprall entsteht ein Krater auf der
Bodenoberfläche, wodurch die Vertikalkräfte des Tropfens in Radialkräfte transformiert werden, so
daß Wasser-Bodentröpfchen von der Kraterkrone abgesprengt werden. Der Durchmesser der
abgesprengten Partikel ist proportional zur Kratertiefe, welche eine Funktion der Tropfenenergie
einerseits und des Bodenwassergehalts andererseits ist. Eine Wasserschicht auf der Oberfläche
puffert die Tropfenenergie ebenso ab wie die Bedeckung mit lebender oder abgestorbener
Vegetation, was ein Hauptfaktor der erosionsmindernden Wirkung von Bodenbedeckung ist.

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20
Q

Definieren und erklären sie die Plaggenwirtschaft. Welche Folgen im Hinblick auf
Erosion hat diese?

A

➔ Plaggenwirtschaft = alte Kulturform zur Bodenverbesserung
➔ Entstehung Plaggenech: Auftrag durch jahrhundertelange „Plagg(ck)erei“
➔ Abplaggen (Entnahme von Vegetation, Rohhumus und teilw. Mineralboden)
➔ Anreichung mit Nährstoffen (Einstreu im Stall)
➔ Aufbringen auf hofnahen Ackerflächen (Erhöhung der Oberfläche)

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21
Q

Welche Relikte der Plaggenwirtschaft kann man heute noch finden?

A

Kolluvien

22
Q

Beschreiben sie, welchen Einfluss der Wechsel von Feldfrüchten auf die
Wassererosion hat.

A

• Im Frühling bis Frühsommer also April, weil es dort viel erosiven Niederschlag gibt und die frisch gesäten
Feldfrüchte etc. noch nicht groß genug sind und nicht viel gewachsen sind und deshalb noch keine
starken Wurzeln haben oder den Boden vor Niederschlag schützen -> dichte Vegetationsdecke fehlt
• Sommerweizen deckt den Boden zwar ab vor der erosive Regen einsetzt aber wenn dieser zu weit
auseinander ausgesät wird oder Mais angepflanzt wird der nicht schnell genug wachsen kann ist die
Bodenerosion extrem hoch
• Der Niederschlag ist zwar erst im Juni am höchsten aber dort ist die Bedeckung durch die Feldfrüchte
groß genug, damit die Erosion schon deutlich zurückgeht

23
Q

Zu welcher Jahreszeit ist der Abtrag durch Wassererosion in Deutschland am
höchsten?

A

spätes Frühjahr, Juni, bevor die Nutzpflanzen die volle Vegetation erreichen

24
Q

In Nomogramm Boden mit gegebenen Werten einzeichnen, jeweils mit und ohne Steinbedeckung (die Vorgehensweise war im Diagramm selbst noch mal
angegeben).

A
25
Q

Nennen sie 3 verschiedene Wüstentypen

A

➔ Die Halbwüste beginnt gegenüber den feuchten Tropen dort, wo weniger als die Hälfte des Bodens
von Dauervegetation bedeckt ist. Die Vegetation ist jedoch noch gleichmäßig verteilt (-> diffuse
Vegetation).
➔ Die Wüste beginnt dort wo Flächen auftreten, die keine Dauervegetation mehr haben. Je nachdem
ob diese Flächen nur Teile, das meiste oder alles einnehmen, kann man zwischen Randwüste,
Kernwüste und Extremwüste unterscheiden.
➔ Randwüste: Mosaikartige Dauervegetation so, dass zwischen weiten kahlen Flächen noch ein
netzartiger Pflanzenbesatz vorhanden ist.
➔ Kernwüste: Vegetation tritt nur noch in kleinen Inseln, in einem nicht mehr überschaubaren Abstand
voneinander auf. Die Übergänge zwischen beiden Zonen sind fließend (von Rand- und Kernwüste).
➔ Extremwüste: Vegetation kommt nur in Oasen vor (Fremdwasser)

26
Q

Erklären sie den Unterschied zwischen einer Dürre und Desertifikation

(+Definitionen)

A

➔ Dürre = Zeit anhaltender Wasserknappheit als Ergebnis einer ungenügenden
Niederschlagsversorgung während einer Reihe von Jahren; die jährlichen Niederschlagssummen
liegen weit unter dem langjährigen Niederschlagsmittelwert
o Rein klimatisch
➔ Desertifikation = keine eindeutige und allgemeingültige Definition; anfänglich als reines
Naturphänomen betrachtet und auf klimatische/ ökologische Vorgänge zurückgeführt; heute
Bewertung als ein durch unangepassten/ falschen Umgang des Menschen mit dem an sich schon
labilen Ökosystem in den Trockengebieten der Erde (Savannen, Steppen)
o anthropogen verursacht, wobei Dürren die Prozesse anstoßen bzw. verstärken!
o die Degradierung von Wasserhaushalt, Boden, natürliche Fruchtbarkeit führt zu einem sich
selbst verstärkenden Prozess

27
Q

Folgen von Desertifikation für die nomadische Lebensweise nennen.

A

➔ Dürren und anthropogene Degradierung wirken gemeinsam auf die Weideressourcen

➔ Folgen:
o Verlust von Tieren
o Einschränkung/ Einstellung der normalen Vermarktung
▪ Verlust Großteil des Einkommens
▪ Erschwerung des Kaufs von Nahrungsmitteln
▪ fehlendes Kapital für Wiederkauf von Herdentieren
▪ Nomaden werden zu zeitweiser oder endgültiger Sesshaftigkeit gezwungen,
gliedern sich aber selten in Gesellschaft ein
▪ Rückkehr zur traditionellen Lebens- und Wirtschaftsweise häufig nicht mehr
möglich

28
Q

K-Faktor mittels Nomogramm bestimmen.

A

➔ K = 2.77 * 10-6 * M1.14 * (12 - OS) + 0.043 * (A - 2) + 0.033 * (4 - D)
➔ Gleichung = Grundlage des K-Faktor-Nomogramms wurde über diese Restriktionen hinaus erweitert
Aussage der Gleichung = ein Boden ist umso erosionsanfälliger, je…
o … höher der Schluff- plus Feinstsandgehalt
o … geringer der Tongehalt der Ackerkrume
o … geringer der Humusgehalt
o … gröber die Aggregate
o … geringer die Wasserdurchlässigkeit

29
Q

3 Regionen mit Degradation (nicht Desertifikation) und ablaufende Prozesse

A

➔ Aralsee -> Wasserverlust durch Bewässerungswirtschaft
➔ Island -> Erosionskanten

30
Q

6 Wüsten in Weltkarte einzeichnen

A
31
Q

Erläutern Sie die Problematik des Green Wall Projects in der Mongolei.

A

➔ Durch Bepflanzung mit Bäumen, wieder Wasserentziehung des Bodens weil Pflanzen müssen auch
bewässert werden (Rückgang Grundwasserspiegel und Bodenfeuchtigkeit)?

32
Q

B-Frage: Indikatoren, Ursachen und Folgen der Desertifikation am Aralsee

A

➔ Indikatoren: Rückgang der Größe und Fülle des Sees
➔ Ursuchen: Zunahme Bewässerungslandwirtschaft (Eingriff in den Abfluss), Indurstrie, (klimatischer
Einfluss-> natürliche Schwankungen des Sees, fließt ins Kaspische Meer)
➔ Folgen:
o Zerstörung der Lebensgrundlage der Nomaden- und Oasenvölker
o Zunahme der Kontinentalitätdu
o Versalzung durch Ausblasung von Salz aus trockengefallenen Flächen
o Drastischer Rückgang des Fischbestandes mit Folgen für die lokale Wirtschaft (Fischfang
mitunter einzige Einnahmequelle)
o Kontamination bzw. Vergiftung des Grundwassers und der Agrarprodukte (Salzstürme,
Bodenversalzung)
o (Rückverlagerung des Ostufers)
o Massive Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung (erhöhte
Kindersterblichkeit, Krebs, Tuberkulose, Hepatitis, Behinderungen infolge von Fehl- und
Mangelernährung)

33
Q

B-Frage: Indikatoren, Ursachen und Folgen der Desertifikation in Südamerika

A
34
Q

Definition Deflationspflaster, Tunnelerosion

A

➔ Deflationspflaster =
o durch Deflation bedingte Anreicherung grober, nicht (mehr) vom Wind transportierbarer
Korngrößen an der Oberfläche eines Lockersubstrates, z.B. eines Schwemmfächers oder
einer Terrasse. Die Bildung eines Deflationspflasters hängt außer von der Windintensität vor
allem von den Mengenverhältnissen grober und feiner Korngrößenklassen im
Ausgangsmaterial ab. Je mehr grobe Partikel vorhanden sind, desto weniger Feinmaterial
muss deflatiert werden, um ein Pflaster zu bilden. Wenige, gleichmäßig verteilte grobe
Partikel können eine ebenso große Rauigkeit und damit Abbremsung des Windfeldes mit
nachlassender Deflationswirkung verursachen wie entsprechend zahlreiche, aber kleinere
Rauigkeitselemente. Nach Abtragung der (gerade noch) transportierbaren Korngrößen ist
die Oberfläche stabil. Bei Störung eines Deflationspflasters durch Viehtritt oder
anthropogene Eingriffe können erneut deflatierbare Korngrößen an die Oberfläche gelangen
und es kommt zur Reaktivierung der Deflation. (Spektrum)
➔ Tunnererosion =
o völlig unabhängig von Tropfenwirkung
o durch Ausschwemmen dispergierter Bodenteilchen, Entstehung von Röhren bis zu 2 m
Durchmesser

o möglich wenn:
▪ stabile Bodenoberfläche Regen infiltriert
▪ darunter: instabiler Unterboden
▪ überwiegend in ariden Gebieten (Vorlesung)
o Durch unterirdisch abfließendes Wasser verursachter Prozess der Erosion, bei dem infolge
starker subkutaner Materialabfuhr (Suffosion) in standfesten Lockersedimenten, wie z.B.
Löß, ein tunnelförmiger Hohlraum, die Pipe, entsteht. (Spektrum)

35
Q

Wo Gebiete mit Wassererosion?

A

➔ Bedarf eines Gefälles
➔ Mitteleuropa: Ausgelöst nach Schneeschmelze oder/ und sommerliche Starkregen
➔ On-site und Off-site Schäden: besonders in Ackerkulturen
o Bsp.:
▪ Westküste Indien
▪ Südafrika
▪ Kroatien
▪ Mexico
▪ Island

36
Q

Definition Löss

A

➔ Löss, feinkörniges, homogenes, meist ungeschichtetes Sediment, das zwar unverfestigt, aber
standfest ist. Der Löss weist eine sehr gute Sortierung auf, mit einem ausgeprägten
Korngrößenmaximum im Grobschluffbereich. Er besteht hauptsächlich aus Quarzstaub, auffällig ist
auch der relativ hohe Kalkgehalt; untergeordnet kommen Feldspäte, Tonminerale und Glimmer vor.
Der Gehalt an Schwermineralen erlaubt zum Teil eine Zuordnung zu bestimmten Herkunftsgebieten.
Er liegt als junge Deckschicht dem normalen Deckgebirge auf und besitzt eine hellgelbe bis
gelblichbraune Färbung. Durch Verwitterung kommt es gewöhnlich zur Verlehmung (Lösslehm) oder
zur Bildung von Mergel. Ursprünglich war Löss eine Bezeichnung für den weitverbreiteten feinen
Boden im Oberrheingraben. Seine Entstehung war lange Zeit umstritten. Nach Untersuchungen in
China gilt es als erwiesen, dass der Löss ein äolisches Sediment ist, das in Bereichen mit
Steppenvegetation abgelagert wird. Der Löss ist im Wesentlichen kaltzeitlicher Entstehung. Er hat
sich überall dort gebildet, wo im trocken-kalten Hochglazial entsprechende Sedimente für die
Ausblasung zur Verfügung standen.
➔ Korngrößen: Maximum im Schluff- Feinsandbereich mit Durchmesser zwischen 0,1 mm und 0,002
mm
➔ Bestandteile: Quarz 60-70%, Kalk 10-30%, Silikate 10-20%

37
Q

4 Autoren, die einen Artikel über Bodenerosion in wissenschaftlichen Zeitungen
veröffentlich haben.

A

➔ David R. Montgomery
➔ Christoffel den Biggelaar
➔ Rattan Lal
➔ Keith Wiebe
➔ Vince Breneman

38
Q

B-Frage: Phasen historischer Bodenerosion in Mitteleuropa (kurz)

A

➔ Bodenabtrag setzt mit den ersten Ackerbaukulturen im Frühneolithikum ein, hier vor ca. 6000-7000
Jahren vor heute (nach Jäger 1994)
➔ Erhebliche Zunahme der Bodenabträge erst mit zunehmender Siedlungsdichte und neuen
Bearbeitungsmethoden seit Bronze-/ Eisenzeit
➔ Weiterentwicklungen in der Agrartechnik
➔ zunehmende Intensität der Bodenerosion

39
Q

Definition von Erosion:

A

Umfasst in der Geomorphologie die Abtragung der Erdoberfläche durch fließendes Wasser.
Regenfälle und Schneeschmelze führen zu Oberflächenabfluss und erodieren Verwitterungsmaterial und
Boden, wenn sie nicht durch eine dichte Vegetationsdecke festgehalten und geschützt werden.
In den Tiefenlinien (Bäche und Flüsse) sammelt sich das Wasser und arbeitet an der Eintiefung,
Verbreiterung oder Verlagerung des Gerinnebettes:
Tiefen- und Seitenerosion formen gemeinsam mit der schwerkraftbedingten Hangabtragung das Relief von
Berg und Tal.
Unterscheidung in zwei Transportmedien: Erosion durch 1. Wasser, 2. Wind (Deflation)

40
Q

Definition Saltation, Reptation, Suspension

A

➔ Saltation = springende Fortbewegungsart -> eine Art Kettenreaktion schiebt immer ein Sandkorn
auf das andere, welches seine Bewegungsenergie so an das angestoßene abgibt
➔ Reptation = Bodenkriechen, langsame Abwärtsbewegung von Material an Hängen ohne
Abrissformen mit einer kontinuierlichen Bewegung. Entsteht durch Quellung und Schrumpfungen im
Material durch Erhitzen und abkühlen.
➔ Suspension = Transportmechanismus kleinster Teilchen in einem fließenden Medium oder als
Staubtransport (Löss) in der Windströmung
o Können tagelang im Schwebezustand bleiben
o Sedimentation nach dem Ende der Windereignisse

41
Q

Definition Windkanter, Kolluvien

A

➔ Windkanter = Einzelstein oder Gesteinsbruchstück, das durch Korrasion eine oder mehrere
zugeschliffene Kanten erhalten hat ( Abb.). Die Kante entsteht senkrecht zur Windrichtung durch
eine im Luv neu geschliffene facettenartige Fläche. Je nach Anzahl der Kanten, die aus
Lageänderung des Gesteins zur vorherrschenden Windrichtung oder aus Änderungen der
Windrichtung resultieren, werden sie Einkanter, Dreikanter, Pyramidalkanter oder Vielkanter genannt.

Die in ehemaligen Glazialgebieten nach dem Eisrückzug korrasiv überprägten Geschiebe heißen
Kantengeschiebe. (Spektrum)

➔ Kolluvien = durch die Bodenerosion gelöstes und fluviatil verlagertes Material -> Transport von
Bodenpartikeln durch Oberflächenabfluss, direkte (anthropogene) mechanische Einwirkungen,
äolische Umlagerung
o sammelt sich hangabwärts in Dellen, Rinnen, Kerben, Unterhängen
o häufig am Rande von vorgelagerten Talauen zu finden
o häufig relativ hoher humoser Anteil
o im deutschsprachigen Raum: Kolluvien werden immer in Verbindung mit dem Menschen
gesehen

42
Q

Phasen starker Bodenerosion im Mittelalter:

A

➔ Hochmittelalter (beson. 14.Jhd.)
o 11. -13. Jahrhundert n. Chr.
▪ Besiedelung und Rodung stiegen weiter
▪ Nutzung von Regionen in höheren Mittelgebirgen zwecks
▪ Acker- und Bergbau
▪ Zunahme der Bodenerosion
▪ Einführung der Dreifelderwirtschaft
▪ Weitere Zunahme der Bodenerosion
▪ Ab dem 14. Jahrhundert Waldanteil < 20%
▪ extreme Abschwemmung des Bodens, Vernässung von Talauen
➔ Spätmittelalter:
o Einzigartiges Event im ganzen Holozän 1342: Starkniederschläge und Sturmfluten
o flächenhafte, oberflächliche Erosion
o Kerbenreißen und lineare Erosion
o Degradation von Ackerböden, Wüstfallen

43
Q

4 Autoren von Desertifikation

A

➔ Mensching
➔ Auerwald
➔ Avni
➔ Batkhishig
➔ Hellden
➔ Sauerborn

44
Q

Indikatoren der Desertifikation

A

➔ = alle sichtbaren bzw. identifizierbaren Veränderungen im Ökosystem Trockengebiet, die auf
schädliche Einwirkungen des Menschen im Rahmen seiner Landnutzungsmethoden zurückzuführen
sind
➔ Notwendig zur Unterscheidung klimatisch oder anthropogen induzierter Indikatoren: Vergleich
zwischen Landschaftsarealen gleicher ökologischer Bedingungen mit und ohne menschlichen
Eingriffen!
o Einteilung der Indikatoren nach:
▪ lokal/ regional-ökologischen Auftreten
▪ zugrundeliegenden Prozessen
o Indikator-Gruppen:
▪ vegetative Indikatoren = Degradation der Pflanzendecke -> Degradation der
Pflanzendecke -> Zunahme bis Überwiegen nicht „fressbarer“ Pflanzenanteile
(Weideunkräuter) in der natürlichen Vegetation
▪ hydrologische Indikatoren = Veränderungen im Wasserhaushalt ->
Veränderungen im Wasserhaushalt -> Zerstörung der Vegetation -> erhöhte
Verdunstung -> Aridifizierung der Böden = rasche und nachhaltige Austrocknung
der Böden
▪ pedologische Indikatoren = Degradierung der Böden
▪ morphodynamische Indikatoren = Veränderungen der morphologischen Prozesse

45
Q

Definition Aue

A

➔ Aue als allgemeiner Begriff bezeichnet feuchte Gebiete im Binnenland
➔ Einem Gerinne benachbarter Bereich, der unter natürlichen Umständen bei Hochwasser überflutet
wird.
➔ Erfüllt die Funktion eines erweiterten Gerinnebettes bei Hochwasser.
➔ Sind i.d.R. schwach reliefiert, aber mit typischen Oberflächenformen ausgestattet, die durch fluviale
Sedimentation und fluviale Erosion geschaffen werden.

46
Q

Nennen Sie 3 Faktoren, die die Erosion durch Wasser und Schnee beeinflussen

A

➔ Wasser: Menge, Energie, Oberflächenbeschaffenheit, Transportkapazität
➔ Schnee: Lufttemperatur, Schneemenge, Bodenfrost, Oberflächenbeschaffenheit, Transportkapazität

47
Q

Wo kommt es in Deutschland besonders stark zu Winderosionen und wo zu
Wassererosionen?

A

➔ Norddeutschland: sandige Böden -> Winderosion
➔ Süddeutschland: schluffige/tonige Böden -> Wassererosion

48
Q

Folgen kolluvialer Umlagerung

A
  • Überlagerung verschiedener Böden
  • Anreicherung mit Nährstoffen
  • rel. hoher humoser Anteil
49
Q

Urbane Auswirkungen Desertifikation

A
  • Ummittelbares Umland um Städte: Desertifikationsringe (Viehhaltung, Abholzung)
  • zugewanderte Familien: Randgruppen, Slums, ohne Ver- und Entsorungseinrichtungen
50
Q

Definition ,,Steinpflaster”

A
  • Ebene, aus Verwitterungstrümmern bestehende Oberfächen v.a. in Wüstengebieten
  • Wind erodiert feinsandige Schicht über größeren Steinen, bis diese frei liegen
51
Q

Schutzmaßnahmen gegen Winderosion

A
  • Heckenpflanzungen: Flurbereinigung
  • Feldlängen verkürzen
  • Sträucher, Bäume, Büsche : Wind abbremsen
  • bodentiefe Vegetation: kriechende Teilchen abfangen