Beurteilungsfehler Flashcards
Systematische Wahrnehmungsverzerrungen
- Übertragung
- Ähnlichkeitsfehler
- Logischer Fehler / Vorurteil
- Halo Effekt
- Reihenfolge Effekte
- Aktivierte Schemata
- Besonderheiten von Signalen
- Merkmale der eigenen Person
- Selbst-Bezug
- Situation
Beurteilungstendenzen
- Mildetendenz
- Strengetendenz
- Tendenz zu Extremen
- Tendenz zur Mitte
- Konformitätsdruck
Trend zum Konsistenten Bild
- Kognitive Dissonanz
- Perpetuierung
- Self-fulfilling prophecy
- Implizite Persönlichkeitstheorien
Ähnlichkeitsfehler
Dem Beurteiler sympathische Personen werden automatisch als ihm ähnlich eingestuft.
Reihenfolge-Effekte
- Übergewicht des ersten Eindrucks
- Nikolaus-Effekt:
- Projektion
Nikolaus-Effekt
Eine Beurteilung über Erfolg/Misserfolg kann unterschiedlich ausfallen, je nachdem, in welcher Reihenfolge die Erfolge-/Misserfolge auftraten. Beispiel aus der Mitarbeiterbeurteilung: Ein Mitarbeitender, der zuerst zwei Projekte „in den Sand setzt“, nachher zwei erfolgreiche Projekte abwickelt, wird eventuell anders beurteilt, als ein Mitarbeiter, der immer abwechselnd ein erfolgreiches und ein nicht erfolgreiches Projekt vorzuweisen hat. Wenn der Fokus eher auf das Potenzial gelegt wird, neigt man dazu, Mitarbeitende mit nach oben zeigenden Leistungszahlen besser zu beurteilen, als solche mit nach unten zeigenden Leistungszahlen, obwohl die gesamte Leistungsmenge dieselbe ist.
Aktivierte Schemata
Im Sozialisationsprozess werden bei jeder Person Erfahrungen und Rahmenvorstellungen gebildet, wie ideale Zusammenarbeit aussehen sollte. Diese Vor-stellungen prägen das Verständnis, wie diese bewertet werden sollte. Beispiel: Wenn ich davon ausgehe, dass jemand, um im Team ordentlich zu arbeiten, einen bestimmten Or-ganisationsgrad braucht, habe ich Mühe, die Leistungen einer Person anzuerkennen, die nicht nach diesem Ordnungsschema funktioniert.
Besonderheiten von Signalen
- Herausragende Stimuli
- Gewohnte oder familiäre Stimuli
- Belohnende, angenehme sowie bestrafende, unangenehme Stimuli
- Ähnliche Situationen
Herausragende Stimuli
Siewerden im Allgemeinen eher wahrgenommen. Beispiel: Ein Japaner unter Europäern fällt auf.
Gewohnte oder familiäre Stimuli
Sie werden in der Regel differenzierter wahrgenommen. Beispiel: Die Beurteilung von mir bekannten Arbeitssituationen kann ich differenzierter vornehmen, als die Beurteilung von mir fremden Situationen.
Belohnende, angenehme sowie bestrafende, unangenehme Stimuli
Diese werden eher wahrgenommen als neutrale. Beispiel: Ich erinnere mich als Vorgesetzter eher an besonders angenehme oder besonders unangenehme Situationen als an Durchschnittssituationen.
Ähnliche Situationen
Diese werden bewusst oder unbewusst kategorisiert. Beispiel: Die jetzige Situation erinnert mich an zwei ähnliche Situationen in den vergangenen zwei Jahren. Da war das Ergebnis auch unbefriedigend.
Merkmale der eigenen Person
Selbstwertgefühl, Stimmungslage und Gefühlszustand oder andere Merkmale verändern z.B. die Dauer von Blickkontakten und räumliche Distan-zen, was sich wiederum auf den Kontaktverlauf und auf die Wahrnehmung auswirken kann. Beispiel aus dem Bewerbungsgespräch: Wenn ich selber im Moment keine Lust habe, das Gespräch zu führen, da ich müde bin, stelle ich vielleicht nicht so genaue Fragen und hake bei offenen Punkten nicht nach. Beispiel aus der Mitarbeiterbeurteilung: Wenn ich selber im Moment hochmotiviert und leistungsorientiert bin, erwarte ich diese Motivation auch von meinen Mitarbeitenden und bewerte Mitarbeitende, die dort momentan Schwierigkeiten haben, evtl. strenger.
Selbst-Bezug
Ein spezieller hieraus resultierender Fehler ist auch der Selbst-Bezug. Der Beurteiler legt seine Massstäbe zur Beurteilung der anderen an.Beispiel: Dick ist derjenige, der dicker ist als ich.
Situation
Ebenso kann die Situation unsere Wahrnehmung beeinflussen und sich auf die Beurteilung auswirken (Störungen von aussen, Lärm).