Begriffe Flora Flashcards
Altmoränen
Einführung
- Altmoränen weitgehend entkalkte Moränen der Saale-
Kaltzeit (150000-120000 v.h.) im westlichen SH - bilden mit saalezeitlichen Sandern die „Hohe Geest“
Areal
Einführung
- Areal Verbreitungsgebiet einer Pflanzenart
- zentraler Begriff der Arealkunde
Geest
Einführung
- Geest Mittelrücken von SH
- aus Hoher G. und Niederer = Sander-G. (mit Sandern und
heute weitgehend umgewandelten Hoch- und Niedermooren)
Gesetzt der relativen Standortskonstanz und des Biotopwechsels
(Einführung)
Gesetzt der relativen Standortskonstanz und des Biotopwechsels besagt, dass bei
Klimaverschiebung im Areal einer Art die Klimaänderung durch Besiedlung eines
anderen Standorts möglichst kompensiert wird
Bsp. Rotbuche
Jungmoränen
Einführung
- Jungmoränen überw. kalkreiche Moränen der Weichsel-
Kaltzeit (70000-11000 v.h.) - bilden mit Binnensandern &
- Tunneltälern d. abwechslungsr. „Östliche Hügelland“
Klima, atlantisches
Einführung
Klima, atlantisches: sehr feuchte, milde Winter, regenreiche kühle Sommer, Schwankung
der Temperatur über das Jahr gering
Gemäßigtes Klima
Einführung
rel. milde und feuchte Winter, rel. kühle und regenreiche Sommer;
Kontinentales Klima
Einführung
kontinentales K.: kalte, trockene Winter und heiße Sommer mit Regenmaximum bei insgesamt rel. niedrigen Niederschlägen
Klimadiagramm
Einführung
Klimadiagramm grafische Darstellungsform der klimatischen Verhältnisse Niederschlag und Temperatur an einem bestimmten Ort im Jahresverlauf. Die K. nach Walter & Lieth erlauben sofortige Unterscheidung von ariden & humiden Perioden.
Lebensformen
Einführung
Lebensformen Klassifikation nach Raunkiaer (1905) unterscheidet nach Lage der Er- neuerungsorgane Phanerophyten (=Bäume & Sträucher), Chamaephyten (Zwergsträucher), Hemikryptophyten (Stauden mit Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche =„Erdschürfepflanzen“), Kryptophyten (= Geophyten, Stauden mit unterirdischen Überdauerungsknospen an Rhizomen, Zwiebeln, Knollen), Thero- phyten (= Einjährige, Annuelle; überdauern mit ihren Samen)
Phanerophyten
Einführung
Lebensform
= Bäume und Sträucher
Chamaephyten
Einführung
Lebensform
= Zwergsträucher
Hemikryptophyten
Einführung
Lebensform
Stauden mit Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche =„Erdschürfepflanzen“
Kryptophyten
Einführung
Lebensform
= Geophyten, Stauden mit unterirdischen Überdauerungsknospen an Rhizomen, Zwiebeln, Knollen
Therophyten
Einführung
Lebensform
= Einjährige, Annuelle; überdauern mit ihren Samen
Marsch
Einführung
Marsch im Holozän (d.h. nacheiszeitlich) entstandene Bereiche an der Westküste SH
Nemorale Zone
Einführung
Nemorale Zone Biom temperierter laubwerfender Wälder zwischen borealer Zone
(immergrüne Nadelwälder) und mediterraner Zone (Winterregengebiet mit Hart-
laubgewächsen, geophyten- und therophytenreich)
boreale Zone
Einführung
Immergrüne Nadelwälder
mediterrane Zone
Einführung
Winterregengebiet mit Hart-
laubgewächsen, geophyten- und therophytenreich
Pflanzensoziologie
Einführung
Pflanzensoziologie nach Braun-Blanquet ist ein hierarchisches Klassifikationssystem zur
Unterscheidung und Benennung von Pflanzengesellschaften nach Vorkommen,
Häufigkeit und Deckung der Arten.
Sander
Einführung
Schmelzwasseraufschüttungen der Weichsel-Kaltzeit
Winterhärte
Einführung
Winterhärte relative Frostresistenz einer Pflanze im Freiland, variiert je nach Art und
wird für die Praxis nach standardisierten geographischen Zonen ausgewiesen.
Astabsprünge
Waldbäume
Narben auf Ästen gebildet durch aktive (Trennungsgewebe!) Abstoßung von Zweigen im Zusammenhang mit der Selbstauslichtung der Baumkrone
Ausbreitung
Waldbäume
Vorgang, durch den Diasporen einer Pflanze auf neue Standorte übertragen werden (dynamischer); vgl. Verbreitung = Areal, d.h. Gesamtheit aller Fundorte einer Art (statisch)
Blattflächenindex
Waldbäume
Verhältnis der gesamten Blattfläche eines Bestandes zu der von ihr bedeckten Bodenfläche, Indikator für die Produktionskraft eines Bestandes
Knospen
Waldbäume
Anlage eines Sprosses mit gestauchten Internodien und noch unentwickelten Blättern, in Gebieten mit kalten Jahreszeiten meist durch Knospenschuppen geschützt
Kurztrieb
Waldbäume
Seitenspross eines Holzgewächses, an dem Blätter fast ohne Internodien aufeinander folgen, Gegensatz Langtrieb (gleitende Übergänge!)
Lichtgenussminimum
Waldbäume
„Hungergrenze“, unterhalb derer keine positive Stoffproduktion bzw. Blütenbildung mehr stattfinden kann; bei Bäumen die Beleuchtung, bei der im Inneren der Krone noch grüne Schattenblätter gebildet werden
Lichtkompensationspunkt
Waldbäume
Lichtintensität, bei der die Photosynthese die Atmung gerade ausgleicht
Mastfruchten
Waldbäume
in unregelmäßigem Abstand (Mastjahre) auftretender überdurchschnittlicher Fruchtertrag von Gehölzen mit nährstoffreichen Verbreitungseinheiten (Eichen, Buche)
Plagiotrop
Waldbäume
Ausrichtung von Organen in der Horizontalen oder schräg dazu. Bsp. Rotbuche
Schattenblatt
Waldbäume
anatomisch-physiologisch angepasst an geringe Lichtintensität, u.a. durch dünnes Palisadenparenchym, hohen Chlorophyllgehalt, große Grana in Chloroplasten usw.
Sprengmast
Waldbäume
überdurchschnittlicher Fruchtertrag einzelner Bäume
Versteck-Strategie (engl.: scatter-hoarding)
Waldbäume
Form der Ausbreitung, bei der Früchte (z.B. durch
Eichelhäher, Ringeltauben) versteckt und dann vergessen werden
Waldweide
Waldbäume
Historische Waldnutzungsform, bei der die meist im dörflichen Gemeinbesitz
befindlichen Wälder als Weide genutzt wurden, führte zu Walddegeneration
Ausbreitung
Waldkräuter
Vorgang, durch den Diasporen einer Pflanze auf neue Standorte übertra-gen werden (dynamischer Prozeß); vgl. Verbreitung = Areal, Gesamtheit aller Fundorte einer Art (statischer Begriff). Begriffe oft nicht präzise unterschieden.
Bodenatmung
Waldkräuter
CO2 aus Wurzelatmung (30%) und Abbau organischen Abfalls durch Destruenten (70%), wichtige C-Quelle für Fotosynthese der Waldkräuter
Diaspore
Waldkräuter
Pflanzenteil, das der Ausbreitung dient (Spore, Same, Teilfrucht, Frucht, Fruchstand oder Brutknospe o.ä.)
Diözie
Waldkräuter
Zweihäusigkeit, ♂ ♀ Blüten auf getrennten Pflanzen, keine Selbstbefruchtung
Elaiosom
Waldkräuter
Ölkörper: Nährstoffreiche weiche Anhängsel an Diapsoren, die von Amei-sen verzehrt werden und die Myrmekochorie fördern
Heterostylie
Waldkräuter
Verschiedengriffligkeit: Vorkommen von zwei verschiedenen Blütenty-pen innerhalb einer Art, die sich durch Griffellänge und Lage der Antheren unter-scheiden; innerhalb der Typen einer Gruppe weitgehend Inkompatibilität
Hydathoden
Waldkräuter
Organe, die Wasser in flüssiger Form abgeben können (=Guttation)
Interzeption
Waldkräuter
durch das Kronendach abgefangene Niederschlagsmenge
Kleistogamie
Waldkräuter
Auftreten von meist sehr unscheinbaren Zwitterblüten, die sich nicht öffnen, mit obligater Selbstbestäubung. Gegensatz: chasmogame = offene Blüten
Vernalisation
Waldkräuter
das Eintreten bestimmter Entwicklungsabläufe (Samenkeimung, Blü-hen) ist an das Durchlaufen einer Kälteperiode gebunden, z.B. Schneeglöckchen
Zoochorie
Waldkräuter
Tierausbreitung, Ausbreitung von Pflanzen mit Hilfe von Tieren. Endo-zoochorie – die Diasporen passieren den Darm des Tieres Epizoochorie – Ausbrei-tung durch Kleb- oder Klettfrüchte
Zugwurzeln
Waldkräuter
Wurzeln, die sich zusammenziehen können und damit unterirdische Or-gane (Rhizome, Zwiebeln) in eine bestimmte Tiefe verlagern
Zwiebel
Waldkräuter
Unterirdisches Speicher- und Überdauerungsorgan aus einem gestauchten Sprossabschnitt (Zwiebelkuchen), der schuppen- oder schalenförmige Blätter trägt
„Auf den Stock setzen“
Knicks
Schlagen von Sträuchern zur Heckenverjüngung und zum He-ckenerhalt sowie zur Brennholzgewinnung, ca. alle 10 Jahre
Dornen
Knicks
verholzte Spross- oder Blattelemente. Viehverbiss selektiert während der He-ckenbesiedlung auf dornige Sträucher („lebender Zaun“); Bsp. Schlehe
Eutrophierung
Knicks
starker Eintrag v. Nährstoffen (N, P) in Ökosysteme durch Intensivland-wirtschaft führt zu einseitiger Förderung nitrophyt. Pflanzen; Bsp. Gr. Brennnessel
Flurbereinigung
Knicks
Maßnahmen zur Intensivierung der maschinellen Landwirtschaft wie Begradigung von Wasserläufen, Melioration und Rodung von Hecken
Hecke
Knicks
vom Menschen geschaffene Gehölzformation, auf den Saum reduzierter Wald
Hoopersche Knickformel
Knicks
empirische Methode zur ungefähren Altersdatierung von He-cken: Anzahl Gehölzarten auf ca. 30 m Hecke × 100 = Alter der Hecke
Knick
Knicks
Wallhecke. Lebende Umzäunung landwirtschaftlicher Flächen zum Fernhalten des Viehs vom Acker (daher „Knicken“ für gezieltes Umlegen aufgewachsener Gehölze zur Erhöhung und Verdichtung von Hecken); landschaftsprägend in Norddeutschland
Pseudophanerophyt
Knicks
spezielle Wuchsform mit 2-jährigen, unverholzten Trieben, Blüten erst im 2. Jahr, danach stirbt Trieb ab; Bsp. Brombeere
Redder
Knicks
Doppelwallhecke mit Fahrweg dazwischen. Wertvolles Habitat für Singvögel
Schneiteln
Knicks
Gewinnung junger Äste mit Laub als Futter und Stalleinstreu
Stacheln
Knicks
stechende Epidermisbildungen (Emergenzen). Fraßschutz; Bsp. Brombeere
Überhälter
Knicks
gezielt für Bauholzgewinnung geschonte Gehölze, die die Hecke langsam durch- und schließlich überwachsen; Bsp. Stiel-Eiche
Verkoppelung
Knicks
Umverteilung u. Zusammenlegung ehemals verstreuter, gemeinschaftlich bewirtschafteter Flächen im Zuge der Privatisierung der Almende (Gemeingut) im 18.-19. JH zur Ertragssteigerung in der Landwirtschaft; begleitet von Anlage von He-cken zum Fernhalten des Vieh von den Äckern u. Markierung v. Besitzgrenzen
Zoochorie
Knicks
Tierausbreitung, vorherrschende Ausbreitung der Diasporen von Pflanzen der Strauchschicht, v.a. durch Vögel; Bsp. Schlehe, Schwarzer Holunder
Brandbewirtschaftung
Heide
historische Nutzungsform in Heiden, um Verjüngung von Callu-na anzuregen und u.a. Wacholder abzutöten
ericoide Zwergsträucher
Heide
Chamaephyten mit sklerophyllen Blättern und Mykrorrizha
Infield
Heide
gemeinsam genutztes Ackerland (= Esch), Höfe, Gärten eines Dorfes; Outfield (= Almende, Gemeinheit) außenliegendes Weideland, meist Heide
Heide
Heide
vegetationskundlich: Offene Vegetation weitgehend ohne Baumwuchs, vorwie-gend aus ericoiden Zwergsträuchern. Sprachgebrauch vieldeutig: In Norddt. baumlo-se Zwergstrauchbestände, in Süddt. Kalkmagerrasen, in Ostdt. lichte Kiefernwälder, urspr. mehr Rechts- als Landschaftsbegriff, entsprach ± Allmende
Kurztrieb
Heide
gestauchter Seitenspross eines Holzgewächses
Naturschutzpark Lüneburger Heide
Heide
ältestes Großschutzgebiet in Deutschland, 1910 durch gleichnamigen Verein ins Leben gerufen. Überwiegend Naturschutzgebiet; vgl. Naturpark (z.B. Lauenburgische Seen) = großräumiges Landschaftsschutzgebiet
Ortsteinzapfen
Heide
bleichsanderfüllte „Zapfen“ der Orterde, „Waldzeugen“, bilden sich, wo kräftige Pfahlwurzeln der früher hier wachsenden Eichen den Boden lockerten
Pionierpflanzen
Heide
meist lichtliebende, raschblühende gute Kolonisatoren mit hoher repro-duktiver Kapazität (meist viele kleine, nährstoffarme Samen)
Plaggenhieb
Heide
historische, bis ca. 1950 in rund 20-jährigem Turnus ausgeübte Bewirt-schaftungsform der Zwergstrauchheide, bei der Heidesoden „abgeplackt“ und als Einstreu für Ställe usw. genutzt wurden. Die entstehenden Rohböden werden von Calluna rasch erneut besiedelt
Heidepodsol
Heide
charakteristischer Bodentyp der Zwergstraucheiden, Profil: unter dünner Rohhumusauflage (O) stark humoser, grauer (Aeh) und darunter aschgrauer Bleichsand (Ae), darunter etwa 20-40cm tief kaffeebraune Humusorterde, die zu Ortstein verhärten kann, bedarf zur Ausbildung mehrere Jahrhunderte
Rutenstrauch
Heide
Strauch mit grünen, assimilierenden Achsen, z.B. Besen-Ginster
sklerophyll = hartlaubig, Bezeichnung für Pflanzen mit ledrig-harten, meist relativ klei-nen Blättern, typisch vor allem für Gebiete mit mediterranem Klimatyp
Triftweide
Heide
historische Nutzungsform, z.B. Wanderschäferei; bewirkt durch wechselnde Über- und Unterbeweidung u.a. das Aufkommen von Weideunkräutern
Bult
Hochmoor
höherer, trockenerer Kleinlebensraum im Hochmoor, Gegensatz: Schlenke
Hochmoor
Hochmoor
vom Grundwasser unabhängiges, nur durch Regenwasser (ombrogen) ge-speistes und daher extrem nährstoffarmes (oligotrophes) Moor, im typischen Fall und nach langer Entwicklung uhrglasförmig aufgewölbt
Hyalozyte, Hyalinzelle
Hochmoor
große, tote, wasserspeichernde Zelle mit Poren und Wandver-stärkungen in den Blättern und der Rinde der Stämmchen von Sphagnum, umge-ben von mehreren Chlorophyllzellen (Chlorozyten) für die Fotosynthese
Insektivore Pflanzen
Hochmoor
fangen und verdauen kleine Tiere durch Gleit- oder Klebfallen, seltener durch rasche Bewegungen, Anpassung an Nährstoffarmut
Lagg
Hochmoor
Randvernässung durch aus dem Hochmoorkörper austretendes Wasser
Moor
Hochmoor
Torflagerstätten mit mind. 30 cm Torfmächtigkeit und deren Pflanzendecke
Niedermoor (=Flachmoor)
Hochmoor
Moor im Einfluss von Grund- od. Oberflächenwasser, daher nährstoffarme, nährstoffreiche, saure oder basische Ausbildungen möglich
Randgehänge
Hochmoor
trockenerer, zuweilen bewaldeter Randbereich eines Hochmoores
Regenerierung
Hochmoor
strebt Wiederherstellung von Hochmooren an (meist unrealistisch)
Renaturierung
Hochmoor
schafft für Naturschutz wertvolle, aber nicht mehr naturnahe Flächen
Schwarztorf
Hochmoor
gebildet 5500-600 v. Chr., seggenreich, nicht quellfähig, Brennstoff
Torf
Hochmoor
unter O2-Abschluß entstehende, in Inkohlung befindliche Ablagerungen von Pflanzen. Gewebestruktur bleibt lange erhalten.
Weißtorf
Hochmoor
jüngerer (ab ca. 600 v. Chr.) Hochmoortorf, vorwiegend aus Sphagnen, quellfähig, Nutzung: Gartenbau, Übernutzung problematisch
Xeromorphie
Hochmoor
Merkmalskomplex, vor allem bei Pflanzen trockener Standorte: kleine, hartlaubige Blätter mit dicker Cuticula, eingesenkte Stomata, oft starke Behaarung. „Xeromorphie“ der Hochmoorpflanzen gilt als Peinomorphose = durch „Hunger“ – hier: Stickstoffmangel – hervorgerufene Bauveränderung
Aerenchym
Gewässer
Durchlüftungsgewebe aus zartwandigen unverkorkten Zellen
Caspary-Streifen
Gewässer
Streifenförmige Zone in den radialen Wänden der Endodermiszel-len, die durch Lignifizierung / korkartige Einlagerung den Wassertransport im Apoplast unterbricht und den Eintritt in den Symplast erzwingt
Helophyt
Gewässer
Sumpfpflanze, unter Wasser wurzelnd, Blätter mind. teilweise über Wasser
Heterophyllie
Gewässer
Auffällig unterschiedliche Ausbildung von Laubblättern in verschiede-nen Regionen einer Pflanze
Hydropoten
Gewässer
der Wasser- und Nährstoffaufnahme dienende drüsenähnliche Bildung an Blättern von Wasserpflanzen
Kalyptra
Gewässer
Wurzelhaube, die Wurzelspitze bedeckendes und schützendes Gewebe der Primärwürzel, dient bei Wasserpflanzen u.a. auch der Nährstoffaufnahme
Langtagspflanzen
Gewässer
blühen nach Überschreiten einer kritischen Tageslänge (KTL, meist über 12h), Kurztagspflanzen bleiben nach Überschreitung der KTL steril
Phänotypische Plastizität
Gewässer
variable „Anbequemung“ der konkreten Ausprägung eines Individuums in Gestalt, Bau und Funktion an die jeweilige Umwelt
Schwimmblatt
Gewässer
liegt mit Unterseite auf Wasseroberfläche, Oberseite der Luft ausge-setzt und nur dort Spaltöffnungen!
Seekreide
Gewässer
in kalkreichem Wasser fällt durch pH-Erhöhung in Nähe assimilierender Organe schwer lösliches CaCO3 aus und sammelt sich auf Seeboden an
Seentypen
Gewässer
eutrophe Seen reich an N und P, pH ≥ 7, produktionskräftig, geringe Sichttiefe; oligotrophe Seen große Sichttiefe, geringe Produktion wegen fehlen-dem HCO3-, kalkreich (pH ≥ 7,5, kein Phosphat) oder kalkarm (pH 4,5-7; Spuren Phosphat); dystrophe Seen = Braunwasserseen, Moorseen (Huminstoffe, geringe Sicht, kein N aber geringe Menge P, pH unter 5)
eutrophe Seen
Gewässer
Seetyp
reich an N und P, pH ≥ 7, produktionskräftig, geringe Sichttiefe
oligotrophe Seen
Gewässer
Seetyp
große Sichttiefe, geringe Produktion wegen fehlen-dem HCO3-, kalkreich (pH ≥ 7,5, kein Phosphat) oder kalkarm (pH 4,5-7; Spuren Phosphat)
dystrophe Seen
Gewässer
Seetyp
Braunwasserseen, Moorseen (Huminstoffe, geringe Sicht, kein N aber geringe Menge P, pH unter 5
thermo-osmotischer Gastransport
Gewässer
Einstrahlung bewirkt Erwärmung und schafft Überdruck in Interzellularen, durch den Gase in andere Organe gepumpt werden
Turionen
Gewässer
knospenartige Überwinterungs- u. Ausbreitungsorgane von Wasserpflanzen, die sich von der Mutterpflanze lösen und sich zu neuen Pflanzen entwickeln
Düne
Küste
durch Wind gebildete Sandanhäufungen, meist aus reinem Quarzsand. Primär-düne bis max. 1,8 m hohes Pionierstadium, abgelöst durch Sekundärdüne, hochauf-wachsend, dominiert von Strandhafer, wg. aspektbestimmender Sandflächen auch Weißdüne; dagegen Tertiärdüne, festgelegt durch Sand-Segge u. Silbergras (Graudüne) oder Krähenbeere (Braundüne)
Primärdüne
Küste
- bis max. 1,8 m hohes Pionierstadium
- abgelöst durch Sekundärdüne
Sekündärdüne
Küste
- hochauf-wachsend
- dominiert von Strandhafer
- wg. aspektbestimmender Sandflächen auch Weißdüne
Tertiärdüne
Küste
festgelegt durch Sand-Segge u. Silbergras (Graudüne) oder Krähenbeere (Braundüne)
Halophyt
Küste
= Salzpflanze
- verträgt im Gegensatz zu einem Glykophyten hohen
Salzgehalt im Boden und wird durch Salz im Wuchs
gefördert.
- Absalzer, Regulierer, Kumulierer
Absalzer
Küste
- scheiden mit Salzdrüsen NaCl aktiv aus, z.B. Limonium
vulgare - Halophyt=Salzpflanze
Regulierer
Küste
- kompensieren Salzeintrag durch Wasseraufnahme in
Vakuole > zunehmende Sukkulenz, z.B. Salicornia - Halophyt=Salzpflanze
Kumulierer
Küste
- tolerieren Salz durch Anreichern im Gewebe, z.B. Juncus
gerardii - Halophyt=Salzpflanze
Salzwiese
Küste
- Außendeichs liegendes beweidetes, dichtrasiges
Grünland (Küstenschutz, Landwirtschaft) - ohne Beweidung bilden sich hochwüchsige lückige
Bestände
Spülsaum
Küste
durch Winterhochwasser abgelagertes Treibsel zersetzt sich im Sommer und bildet nach Aussüßung durch Regen gutes Keimbett (Moderbett)
Störung
Küste
Vorgänge, die Pflanzenwuchs durch teilw. od. völlige Zerstörung begrenzen
Störungstoleranz
Küste
Fähigkeit einer Art, eine große zeitliche Variabilität bzw. katastro-phenartige Ereignisse mit Hilfe von vegetativen (Rhizome, Wurzeln) oder generativen Pflanzenteilen (Sporen, Samen, Früchte) zu überleben, vorteilhaft z.B. an Küsten
Tide
Küste
etwa halbtäglicher Zyklus aus Ebbe und Flut
Tidenhub
Küste
Differenz des Wasserspiegels zwischen Hoch- & Niedrigwasser
Springtiede
Küste
Tidenhub bei Springtide größer (wenn sich Anziehungskraft von Mond und Sonne addieren)
Nipptide
Küste
Tidenhub bei Nipptide geringer
Mittleres Tidehochwasser (MTHW)
Küste
- auch Mittelhochwasser: Ökologisch wichtigste
Pegelmarke - höhere Landpflanzen können etwa 30 cm unter MTHW
Fuß fassen.
Aber: Zostera marina dominiert unterhalb Mittlerem
Tideniedrigwasser (MTNW).
Watt
Küste
Übergangsgebiet zwischen Land und Meer, soweit es bei MTHW unter Wasser steht und bei MTNW trocken fällt. Man unterscheidet Schlickwatt und Sandwatt.
Alkaloide
Grünland
basische stickstoffhaltige Verbindungen mit meist starker Giftwirkung
Apomixis
Grünland
Entstehung von Samen (bzw. Früchten) ohne Bestäubung
Blausäureglykoside
Grünland
- im Pflanzenreich weitverbreitet
- setzen unter enzymatischer Spaltung Blausäure frei, was
zu Vergiftungen führen kann (z.B. Trifolium repens)
Furanocumarine
Grünland
- vor allem bei Doldengewächsen (z.B. Riesen-Bärenklau)
verbreitete Cumarine mit ankondensiertem Furanring - wirken phototoxisch
Geilstellen
Grünland
- durch Rinderexkremente verunreinigte Rasenflecken
- vom Rind gemieden
Kennart
Grünland
Charakterpflanze einer bestimmten pflanzensoziologischen Einheit
Obergräser
Grünland
- hochwüchsige Wiesengräser
- Blattmasse über mehrere Etagen verteilt
Untergräser
Grünland
- Knoten und Blattmasse basal konzentriert
- Gute Rasengräser
Ökotyp, ökologische Rasse
Grünland
- in Anpassung an einen bestimmten Standort (z.B.
Salzwiesen, Dünen, Schwermetallböden) entstandene,
nicht benannte Sippe innerhalb einer Art - oft nur durch quantitative Merkmale unterscheidbar
sekundäre Pflanzenstoffe
Grünland
- niedermolekulare Stoffwechselprodukte
- gebildet auf Nebenwegen des allg. Stoffwechsel
- wirken u.a. als Lichtschutz, zur Fraßabwehr usw.
Silage
Grünland
Gärfutter aus kohlenhydratreichen Futterpflanzen, die unter O2-Abschluß einer Milchsäuregärung (ähnlich Sauerkraut) unterworfen werden
Standweide
Grünland
Vieh steht während Vegetationsperiode auf ein und derselben Weidefläche
Streuewiesen
Grünland
- einschürige Wiesen (Herbstmahd)
- abgestorbene und damit nährstoffarme oberirdische
Teile werden als Stallstreu genutzt
Umtreibsmähweide, Rotationsweide
Grünland
kleine Parzellen werden im regelmäßigen Wechsel nur wenige Tage vom gesamten Vieh beweidet u. ± kurzgefressen
Ackerrandstreifenprogramm
Acker
zur Erhaltung von Ackerwildkräutern werden Landwirte entschädigt für Ertragseinbußen durch Verzicht auf Herbizide und Düngung
Ackerwildkraut
Acker
Wildpflanzen, die regelmäßig und ungewollt zusammen mit den angebauten Kulturpflanzen auf Ackerflächen wachsen (= Segetalpflanzen)
Anthokladium
Acker
abwechselnd Laubblätter und Terminalblüten bildendes Sprosssystem
Annuelle
Acker
- Pflanzen blühen nur einmal und vollenden ihren
Lebenszyklus in einem Jahr - man unterscheidet sommerannuelle und winterannuelle
(=bienne) Arten
Apophyt
Acker
in einem Gebiet heimische Art auf vom Menschen geschaffenen Standorten
Archäophyt
Acker
= Alteinwanderer
- Pflanzen die in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bis ca.
1500 u.Z. in ein Gebiet eingewandert sind
- in Mitteleuropa z.B. viele Ackerwildkräuter
Anökophyt
Acker
= Heimatlose
- auf vom Menschen geschaffenen Substrat entstandene
Pflanzenart
Diaspore
Acker
der Ausbreitung dienender Pflanzenteil von beliebigen morphologischem Wert (Spore, Samen, Teilfrucht, Frucht, Fruchtstand, Bulbillen usw.)
Dreifelderwirtschaft
Acker
zwischen 1200 und 1800 vorherrschende Ackerbewirtschaftung mit Wechsel von Sommergetreide, Wintergetreide und einjähriger Brache
Herbizide
Acker
- selektiv wirkende Chemikalien, die Unkräuter schädigen,
ohne Kulturpflanzen zu beeinträchtigen - manche Gräser inzwischen mit Resistenzen
Keimruhe
Acker
- wird vermutet, wenn lebensfähige Samen unter
günstigen Bedingungen nicht auskeimen - angeborene K., induzierte K., aufgezwungene K.
Neophyt
Acker
= Neueinwanderer
- Pflanzen, die unter Mithilfe des Menschen seit ca. 1500
u. Z. ein-gewandert sind - in Europa z.B. alle Einwanderer aus Amerika
Ökotyp
Acker
in Anpassung an bestimmten Standort entstandene Sippe innerhalb einer Art
Population
Acker
Gruppe von Pflanzen der gleichen taxonomischen Einheit (meist Art), die im gleichen Raum und zur gleichen Zeit vorkommen
Saatgutbegleiter
Acker
als Verunreinigung von Saatgut eingeführte fremdländische Arten
Saatgutverordnung
Acker
- Vorschrift für Handelssaatgut
- schreibt heute 98-99% Mindestreinheit vor
- erfordert unkrautfreie Bestände für Saatguternte,
effektive Saatgutreinigung usw.
Saisondimorphismus
Acker
Vorkommen von in charakteristischer Weise verschiedenen Sippen bzw. Ökotypen einer Art zu verschiedenen Jahreszeiten, z.B. Kornblume
Schadschwelle
Acker
Unkrautdichte, bei deren Überschreitung ein Schaden entsteht, der höher ist als die Kosten der Anwendung
Unkraut
Acker
Definition 1: Pflanze, die am unerwünschten Ort wächst
Definition 2: Pflanze, die in einer bestimmten Region das Wachstum ihrer Population ausschließlich oder überwiegend der Aktivität des Menschen verdankt (n. Baker)