Begriffe Flora Flashcards
Altmoränen
Einführung
- Altmoränen weitgehend entkalkte Moränen der Saale-
Kaltzeit (150000-120000 v.h.) im westlichen SH - bilden mit saalezeitlichen Sandern die „Hohe Geest“
Areal
Einführung
- Areal Verbreitungsgebiet einer Pflanzenart
- zentraler Begriff der Arealkunde
Geest
Einführung
- Geest Mittelrücken von SH
- aus Hoher G. und Niederer = Sander-G. (mit Sandern und
heute weitgehend umgewandelten Hoch- und Niedermooren)
Gesetzt der relativen Standortskonstanz und des Biotopwechsels
(Einführung)
Gesetzt der relativen Standortskonstanz und des Biotopwechsels besagt, dass bei
Klimaverschiebung im Areal einer Art die Klimaänderung durch Besiedlung eines
anderen Standorts möglichst kompensiert wird
Bsp. Rotbuche
Jungmoränen
Einführung
- Jungmoränen überw. kalkreiche Moränen der Weichsel-
Kaltzeit (70000-11000 v.h.) - bilden mit Binnensandern &
- Tunneltälern d. abwechslungsr. „Östliche Hügelland“
Klima, atlantisches
Einführung
Klima, atlantisches: sehr feuchte, milde Winter, regenreiche kühle Sommer, Schwankung
der Temperatur über das Jahr gering
Gemäßigtes Klima
Einführung
rel. milde und feuchte Winter, rel. kühle und regenreiche Sommer;
Kontinentales Klima
Einführung
kontinentales K.: kalte, trockene Winter und heiße Sommer mit Regenmaximum bei insgesamt rel. niedrigen Niederschlägen
Klimadiagramm
Einführung
Klimadiagramm grafische Darstellungsform der klimatischen Verhältnisse Niederschlag und Temperatur an einem bestimmten Ort im Jahresverlauf. Die K. nach Walter & Lieth erlauben sofortige Unterscheidung von ariden & humiden Perioden.
Lebensformen
Einführung
Lebensformen Klassifikation nach Raunkiaer (1905) unterscheidet nach Lage der Er- neuerungsorgane Phanerophyten (=Bäume & Sträucher), Chamaephyten (Zwergsträucher), Hemikryptophyten (Stauden mit Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche =„Erdschürfepflanzen“), Kryptophyten (= Geophyten, Stauden mit unterirdischen Überdauerungsknospen an Rhizomen, Zwiebeln, Knollen), Thero- phyten (= Einjährige, Annuelle; überdauern mit ihren Samen)
Phanerophyten
Einführung
Lebensform
= Bäume und Sträucher
Chamaephyten
Einführung
Lebensform
= Zwergsträucher
Hemikryptophyten
Einführung
Lebensform
Stauden mit Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche =„Erdschürfepflanzen“
Kryptophyten
Einführung
Lebensform
= Geophyten, Stauden mit unterirdischen Überdauerungsknospen an Rhizomen, Zwiebeln, Knollen
Therophyten
Einführung
Lebensform
= Einjährige, Annuelle; überdauern mit ihren Samen
Marsch
Einführung
Marsch im Holozän (d.h. nacheiszeitlich) entstandene Bereiche an der Westküste SH
Nemorale Zone
Einführung
Nemorale Zone Biom temperierter laubwerfender Wälder zwischen borealer Zone
(immergrüne Nadelwälder) und mediterraner Zone (Winterregengebiet mit Hart-
laubgewächsen, geophyten- und therophytenreich)
boreale Zone
Einführung
Immergrüne Nadelwälder
mediterrane Zone
Einführung
Winterregengebiet mit Hart-
laubgewächsen, geophyten- und therophytenreich
Pflanzensoziologie
Einführung
Pflanzensoziologie nach Braun-Blanquet ist ein hierarchisches Klassifikationssystem zur
Unterscheidung und Benennung von Pflanzengesellschaften nach Vorkommen,
Häufigkeit und Deckung der Arten.
Sander
Einführung
Schmelzwasseraufschüttungen der Weichsel-Kaltzeit
Winterhärte
Einführung
Winterhärte relative Frostresistenz einer Pflanze im Freiland, variiert je nach Art und
wird für die Praxis nach standardisierten geographischen Zonen ausgewiesen.
Astabsprünge
Waldbäume
Narben auf Ästen gebildet durch aktive (Trennungsgewebe!) Abstoßung von Zweigen im Zusammenhang mit der Selbstauslichtung der Baumkrone
Ausbreitung
Waldbäume
Vorgang, durch den Diasporen einer Pflanze auf neue Standorte übertragen werden (dynamischer); vgl. Verbreitung = Areal, d.h. Gesamtheit aller Fundorte einer Art (statisch)
Blattflächenindex
Waldbäume
Verhältnis der gesamten Blattfläche eines Bestandes zu der von ihr bedeckten Bodenfläche, Indikator für die Produktionskraft eines Bestandes
Knospen
Waldbäume
Anlage eines Sprosses mit gestauchten Internodien und noch unentwickelten Blättern, in Gebieten mit kalten Jahreszeiten meist durch Knospenschuppen geschützt
Kurztrieb
Waldbäume
Seitenspross eines Holzgewächses, an dem Blätter fast ohne Internodien aufeinander folgen, Gegensatz Langtrieb (gleitende Übergänge!)
Lichtgenussminimum
Waldbäume
„Hungergrenze“, unterhalb derer keine positive Stoffproduktion bzw. Blütenbildung mehr stattfinden kann; bei Bäumen die Beleuchtung, bei der im Inneren der Krone noch grüne Schattenblätter gebildet werden
Lichtkompensationspunkt
Waldbäume
Lichtintensität, bei der die Photosynthese die Atmung gerade ausgleicht
Mastfruchten
Waldbäume
in unregelmäßigem Abstand (Mastjahre) auftretender überdurchschnittlicher Fruchtertrag von Gehölzen mit nährstoffreichen Verbreitungseinheiten (Eichen, Buche)
Plagiotrop
Waldbäume
Ausrichtung von Organen in der Horizontalen oder schräg dazu. Bsp. Rotbuche
Schattenblatt
Waldbäume
anatomisch-physiologisch angepasst an geringe Lichtintensität, u.a. durch dünnes Palisadenparenchym, hohen Chlorophyllgehalt, große Grana in Chloroplasten usw.
Sprengmast
Waldbäume
überdurchschnittlicher Fruchtertrag einzelner Bäume
Versteck-Strategie (engl.: scatter-hoarding)
Waldbäume
Form der Ausbreitung, bei der Früchte (z.B. durch
Eichelhäher, Ringeltauben) versteckt und dann vergessen werden
Waldweide
Waldbäume
Historische Waldnutzungsform, bei der die meist im dörflichen Gemeinbesitz
befindlichen Wälder als Weide genutzt wurden, führte zu Walddegeneration
Ausbreitung
Waldkräuter
Vorgang, durch den Diasporen einer Pflanze auf neue Standorte übertra-gen werden (dynamischer Prozeß); vgl. Verbreitung = Areal, Gesamtheit aller Fundorte einer Art (statischer Begriff). Begriffe oft nicht präzise unterschieden.
Bodenatmung
Waldkräuter
CO2 aus Wurzelatmung (30%) und Abbau organischen Abfalls durch Destruenten (70%), wichtige C-Quelle für Fotosynthese der Waldkräuter
Diaspore
Waldkräuter
Pflanzenteil, das der Ausbreitung dient (Spore, Same, Teilfrucht, Frucht, Fruchstand oder Brutknospe o.ä.)
Diözie
Waldkräuter
Zweihäusigkeit, ♂ ♀ Blüten auf getrennten Pflanzen, keine Selbstbefruchtung
Elaiosom
Waldkräuter
Ölkörper: Nährstoffreiche weiche Anhängsel an Diapsoren, die von Amei-sen verzehrt werden und die Myrmekochorie fördern
Heterostylie
Waldkräuter
Verschiedengriffligkeit: Vorkommen von zwei verschiedenen Blütenty-pen innerhalb einer Art, die sich durch Griffellänge und Lage der Antheren unter-scheiden; innerhalb der Typen einer Gruppe weitgehend Inkompatibilität
Hydathoden
Waldkräuter
Organe, die Wasser in flüssiger Form abgeben können (=Guttation)
Interzeption
Waldkräuter
durch das Kronendach abgefangene Niederschlagsmenge
Kleistogamie
Waldkräuter
Auftreten von meist sehr unscheinbaren Zwitterblüten, die sich nicht öffnen, mit obligater Selbstbestäubung. Gegensatz: chasmogame = offene Blüten
Vernalisation
Waldkräuter
das Eintreten bestimmter Entwicklungsabläufe (Samenkeimung, Blü-hen) ist an das Durchlaufen einer Kälteperiode gebunden, z.B. Schneeglöckchen
Zoochorie
Waldkräuter
Tierausbreitung, Ausbreitung von Pflanzen mit Hilfe von Tieren. Endo-zoochorie – die Diasporen passieren den Darm des Tieres Epizoochorie – Ausbrei-tung durch Kleb- oder Klettfrüchte
Zugwurzeln
Waldkräuter
Wurzeln, die sich zusammenziehen können und damit unterirdische Or-gane (Rhizome, Zwiebeln) in eine bestimmte Tiefe verlagern
Zwiebel
Waldkräuter
Unterirdisches Speicher- und Überdauerungsorgan aus einem gestauchten Sprossabschnitt (Zwiebelkuchen), der schuppen- oder schalenförmige Blätter trägt
„Auf den Stock setzen“
Knicks
Schlagen von Sträuchern zur Heckenverjüngung und zum He-ckenerhalt sowie zur Brennholzgewinnung, ca. alle 10 Jahre
Dornen
Knicks
verholzte Spross- oder Blattelemente. Viehverbiss selektiert während der He-ckenbesiedlung auf dornige Sträucher („lebender Zaun“); Bsp. Schlehe
Eutrophierung
Knicks
starker Eintrag v. Nährstoffen (N, P) in Ökosysteme durch Intensivland-wirtschaft führt zu einseitiger Förderung nitrophyt. Pflanzen; Bsp. Gr. Brennnessel
Flurbereinigung
Knicks
Maßnahmen zur Intensivierung der maschinellen Landwirtschaft wie Begradigung von Wasserläufen, Melioration und Rodung von Hecken
Hecke
Knicks
vom Menschen geschaffene Gehölzformation, auf den Saum reduzierter Wald
Hoopersche Knickformel
Knicks
empirische Methode zur ungefähren Altersdatierung von He-cken: Anzahl Gehölzarten auf ca. 30 m Hecke × 100 = Alter der Hecke
Knick
Knicks
Wallhecke. Lebende Umzäunung landwirtschaftlicher Flächen zum Fernhalten des Viehs vom Acker (daher „Knicken“ für gezieltes Umlegen aufgewachsener Gehölze zur Erhöhung und Verdichtung von Hecken); landschaftsprägend in Norddeutschland
Pseudophanerophyt
Knicks
spezielle Wuchsform mit 2-jährigen, unverholzten Trieben, Blüten erst im 2. Jahr, danach stirbt Trieb ab; Bsp. Brombeere
Redder
Knicks
Doppelwallhecke mit Fahrweg dazwischen. Wertvolles Habitat für Singvögel
Schneiteln
Knicks
Gewinnung junger Äste mit Laub als Futter und Stalleinstreu
Stacheln
Knicks
stechende Epidermisbildungen (Emergenzen). Fraßschutz; Bsp. Brombeere
Überhälter
Knicks
gezielt für Bauholzgewinnung geschonte Gehölze, die die Hecke langsam durch- und schließlich überwachsen; Bsp. Stiel-Eiche
Verkoppelung
Knicks
Umverteilung u. Zusammenlegung ehemals verstreuter, gemeinschaftlich bewirtschafteter Flächen im Zuge der Privatisierung der Almende (Gemeingut) im 18.-19. JH zur Ertragssteigerung in der Landwirtschaft; begleitet von Anlage von He-cken zum Fernhalten des Vieh von den Äckern u. Markierung v. Besitzgrenzen
Zoochorie
Knicks
Tierausbreitung, vorherrschende Ausbreitung der Diasporen von Pflanzen der Strauchschicht, v.a. durch Vögel; Bsp. Schlehe, Schwarzer Holunder